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10. Zustand und Gefährdung des Waldes

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10. Zustand und Gefährdung des Waldes

von Reto Hefti

10.1 Einleitung

Die Bedeutung des Waldes für ein Gebirgstal wird am Beispiel von Davos eindrücklich offengelegt. Der Wald als «Prellblock» gegen Naturgewalten, als Erholungsraum für Touristen, als Lebensraum für viele Tiere und nicht zuletzt als Energieträger, das sind nur einige seiner vielen Funktionen. Im MAB- Testgebiet bedeckt der Walde ca. 14% der Gesamt- fläche. Wie es der Titel des Projekts besagt, wurde der Zustand des Waldes, aber auch seine Gefähr- dung untersucht. In Zusammenarbeit mit dem Forst- dienst des Kantons Graubünden, insbesondere den Behörden des Forstkreises 18, wurden Varianten verschiedener Waldbehandlungen erarbeitet. Es wurde weiter versucht, die Folgen dieser Massnah- men und spezieller, nichtforstlicher Eingriffe zu pro- gnostizieren, um deren Schaden oder Nutzen abzu- klären. Die Ergebnisse dieser Untersuchung, zusam- men mit den Ergebnissen der Untersuchungen der andern Fachbereiche, ergeben einen umfangrei- chen, flächendeckenden Datensatz. Über diesen Datensatz erfolgt die «Suche nach Beziehungen und Prozessabläufen in einem komplexen System»

(MESSERLI 1980, S. 207). Die Erhebung des Zustan- des des Waldes (über Kontrollstichproben) wurde schliesslich auch direkt in den regionalen forstlichen Wirtschaftsplan der Landschaft Davos integriert.

Obwohl die Wälder um Davos zu den naturnahen Landschaftsbereichen zu zählen sind, ist ihr Zustand doch ein Ergebnis jahrzehnte- bis jahrhundertelan- ger Nutzung und Pflege. Es ist daher angezeigt, einen kurzen Blick auf ihre Geschichte zu werfen.

«Die Sage berichtet, die Jäger des Freiherrn von Vaz hätten <dav0> (dahinten) ein verborgenes Tal entdeckt. Dieses Tal, das uns hauptsächlich forstlich interessiert, war, als es aus dem Dunkel der Geschichte heraustrat, viel stärker bewaldet als heute.» So umschrieb Kantonsforstinspektor JEN NY (1959) in einem Artikel die Entdeckung des Davoser Hochtals. Die Walser wurden von den Vazer Feudal- herren als Kolonisatoren herangezogen. Sie erkämpften sich durch Kriegsdienste und zähe Pio- niertätigkeit weitgehende Rechte von den Grundher- ren. Die freien Walserwaren ausgesprochene Indivi- dualisten. Gemeinschaft unter sich hielten sie nur, soweit es der Kampf mit den Naturgewalten oder Kriegsläufe erforderten.

Über ihre Pioniertätigkeit schreibt JENNY (1959) S. 176: «Um Raum zu schaffen für ihre Viehherden, wurde gerodet und zum Teil sehr weit gerodet. Wir

verstehen heute nicht, warum in den Tälern Hänge gerodet wurden, die heute keinen Wald tragen, aber auch als Futterproduzenten, sei es als Wiese oder Weide, wertlos sind.» Die Erklärung ist einfach.

Damals wurde mit Feuer gerodet. Der Wald als sol- cher hatte noch kaum einen ideellen oder materiel- len Wert. Dazu bemerkte JENNY (1959) S. 176:

«Diese Radfeuer gingen sehr oft ihre eigenen Wege, nachdem sie einmal entfacht waren. Der rasch wechselnde Wind hat diese Feuer gelenkt. Die Namen Schwendi, Rüti, Gebrunst usw. sind noch Zeugen dieser Kolonisationstätigkeit. Es lag im Wesen der freien Walser als Pioniere, dass sie über- haupt mit dem Wald nicht sehr sorgfältig umge- sprungen sind.»

Die Art der Besiedlung der Landschaft Davos dürfte mitverantwortlich für die heutigen Waldeigen- tumsverhältnisse sein. Sie erfolgte nicht zentral, sondern es entstanden Streusiedlungen, soge- nannte Nachbarschaften. In seiner Diplomarbeit bemerkte FLURY (1967) S. 4: «Die Verfügungsgewalt über die gemeinsamen Waiden und Weiden wurde bald an die einzelnen Nachbarschaften übertra- gen ... »

In einem weiteren Schritt ging die Verfügungsge- walt über Wald und Weide an die Hofsiedlungen oder Häusergruppen über. Ihre Wälder, die zur gemeinsamen Nutzung an Hofsiedlungen übergin- gen, wurden «Feuerstättenwälder» genannt, da die Nutzungsberechtigung an Haus und Herd gebunden war. Auf diese Weise entstand das Privatwaldeigen- tum.

Anhand zweier Beispiele kann gezeigt werden, wie die Wälder des Testgebietes in der jüngeren Vergangenheit bewirtschaftet wurden. Es handelt sich dabei um den Rütiwald und den Kircherbann- wald, die einen zusammenhängenden Waldkom- plex zwischen Davos Platz, Davos Dorf und der Schatzalp bilden.

Im Jahre 1936 wurde für beide Waldteile erstmals ein Wirtschaftsplan erstellt, damals noch mit Voll- kluppierung. 1947 erfolgte erstmals dessen Revi- sion. Diese wurde deshalb so früh ausgeführt, weil man befürchtete, dass während des Krieges grosse Übernutzungen stattgefunden hätten. Die zweite Revision ist zur Zeit im Gange.

In den Wirtschaftsplänen aus. dem Jahre 1936 wird 1866 als das Jahr mit den ersten Aufzeichnun- gen über forstliche Aktivitäten erwähnt. Es wird berichtet, dass in dieser Zeit auch mit ersten Auffor- stungen begonnen wurde, und zwar mit genauen

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Aufzeichnungen über Stückzahl und Baumarten.

Über die Herkunft der Pflanzen ist jedoch nichts bekannt.

Bis 1936 und darüber hinaus wurden beide Wal- dungen nach dem Verfahren des schweizerischen Femelschlages bewirtschaftet (relativ grossflächige Lichtungs- und Besamungshiebe mit Räumung nach erfolgter natürlicher Verjüngung).

Bis zum ersten Wirtschaftsplan im Jahre 1936 wurden grossflächige Räumungsschläge durchge- führt, auch mangels vorhandener natürlicher Verjün- gung. Im Wirtschaftsplan von 1936 wird von grösse- ren unbestockten Blössen gesprochen, die durchaus von dieser grossflächigen Holzernte stam- men könnten. Ein Bild aus dem Jahre 1883 (Abb.

10.1) verdeutlicht diese Aussagen.

Es verdeutlicht auch die Zweckmässigkeit der Aufforstungstätigkeit, welche um die Jahrhundert- wende einsetzte. In der Zeitperiode von 1918 bis 1935 wurden in beiden Waldteilen ca. 400-600 junge Bäumchen pro Jahr gepflanzt. Zur Hälfte waren es Fichten, ein Viertel waren Lärchen, und der Rest ver- teilte sich auf Föhren und Arven. Vor allem die Lär- chen-Herkünfte erwiesen sich als schlecht. Das ursprüngliche Vorhaben konnte nur zum Teil verwirk- licht werden.

Der Rütiwald und der Kircherbannwald präsentier- ten sich 1936 als relativ lockere, übernutzte und vor- ratsarme Wälder. Man wollte in Zukunft vermehrt aufforsten und auch junge Bestände pflegen. Der Hiebsatz für die Periode 1936-47 sollte ca. 2-3 m3 pro ha und Jahr betragen. 1947 erfolgte die vorgezo- gene Zweitaufnahme. Das Erstaunliche war, dass trotz «Übernutzungen» während des zweiten Welt- krieges der Vorrat in beiden Wäldern zugenommen hatte. Es darf angenommen werden, dass der rest- liche Teil des Waldes im MAB-Testgebiet ähnlich bewirtschaftet wurde. In der Nachkriegszeit dürften die Nutzungen weit weniger konsequent durchge- führt worden sein, als es im Wirtschaftsplan gefor- dert worden war. Es ist somit davon auszugehen, dass die heutigen Wälder eine seit Jahrzehnten andauernde Vorratszunahme aufweisen.

10.2 Inventur und Auswertung

In einem ersten Arbeitsschritt wurde im Luftbild (Orthophoto) das Waldareal abgegrenzt. Als Wald klassiert wurden Bestände:

- mit minimalem Bedeckungsgrad von 20%;

- mit maximalem Abstand von Baum zu Baum von 25m;

- Bestandeslücken, deren Ausdehnung 25 m nicht übersteigt.

Als Ergänzung zur Ausscheidung des Waldareals erfolgte noch die Ausscheidung der Gebüschflä- chen. Auch hier musste ein minimaler Bedeckungs- grad von 20% erreicht sein.

Um die Waldfläche charakterisieren zu können, versucht man gleiche Waldteile (Bestände) abzu- grenzen. Diese Waldteile, unterschieden nach Ent-

wicklungsstufe, Holzartenmischung und Schluss- grad, bilden die Bestandeskarte (vgl. Beilage). Als Folie über ein Orthophoto des Gebietes gelegt, bil- dete sie den Arbeitsplan für die Aussenaufnahmen.

Sie weist folgende Inhalte aus:

a) Entwicklungsstufen

- Blässe: vorübergehend unbestockte, aber dem Waldareal zuzurechnende Fläche.

- Jungwuchs: Die Waldbäume sind noch Jung- pflanzen und Sträucher, die sich noch nicht gegenseitig berühren.

- Dickung: Beginn der gegenseitigen Kronen- berührung und Bedrängung, bis zur deutlich erkennbaren Schichtung in Haupt- und Neben- bestand.

- Stangenholz: Die Differenzierung in die einzel- nen Schichten ist vollzogen. Der mittlere Brust- höhendurchmesser(= BHD) des Hauptbestan- des liegt zwischen 8 und 24 cm.

- Baumholz 1:

mittlerer BHD des Hauptbestandes ca. 24-36 cm

- Baumholz II:

mittlerer BHD des Hauptbestandes ca. 36-52 cm

- Baumholz III:

mittlerer BH D des Hauptbestandes über 52 cm - Stufige, ungleichförmige Bestände: Auf dersel-

ben Fläche sind verschiedene (drei oder mehr) Entwicklungsstufen vermischt. Das Kronen- dach ist mehrstufig ausgebildet.

- Gebüsch: mit niederliegenden Baumarten und Waldsträuchern bestockte Flächen, insbeson- dere Legföhren- und Grünerlenbestände.

b) Holzartenmischung

- Nadelholz: über80% Nadelholz;

- Gemischt: 20 bis 80% Nadelholz;

- Laubholz: über 80% Laubholz.

c) Schlussgrad

- Gedrängt/normal: Die Kronen beeinflussen sich gegenseitig und berühren einander.

- Locker/lückig: Die Kronen berühren sich auch bei Wind nicht mehr. In den Zwischenräumen hätten einzelne Kronen Platz. Der Hauptbestand überschirmt ca. 50-80% der Fläche.

- Räumig/aufgelöst: Ganze Baumgruppen kön- nen eingeschoben werden. Der Hauptbestand überschirmt weniger als ca. 50% der Fläche.

Eine Waldinventur auf Stichprobenbasis erfolgte im Sommer 1982, nach der Methode der permanen- ten Stichproben der EAFV (SCHMID-HAAS et al.

1978). Die Probeflächengrösse richtet sich dabei nach der Dichte des Bestandes. Im 250-m-Raster wurden insgesamt 222 Probeflächen aufgenommen.

Die Messungen am Einzelbaum - mit BHD 8 cm oder grösser- umfassten:

- Durchmesser in Brusthöhe - Azimut in Grad

- Distanz zum Stichprobenzentrum in Dezimetern.

Um die Holzmasse berechnen zu können, sind noch zusätzliche Angaben über die Schaftform

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(Form des Stammes) erforderlich. Diese wurden mit Durchmessermessungen in 7 m Höhe und Baum- höhenmessungen erhoben.

Die Oberhöhe eines Bestandes ist die mittlere Höhe der 100 stärksten Bäume je ha. Zusammen mit dem Alter der Bestockung ist sie ein gutes Mass für die Produktionskraft des Bestandes (Bonität). Auf den Probeflächen wurde die gemessene Höhe des zweitstärksten Baumes als Oberhöhe aufgenom- men. Die Altersbestimmung resultierte aus Jahrring- auszählungen an Stöcken bereits gefällter Bäume.

Für die weiteren Berechnungen (Tarif- und Mas- senberechnung) bezieht man sich auf Flächen mög- lichst einheitlicher Bestände. Die Bildung solcher Auswerteeinheiten erfolgte nach folgenden Krite- rien:

- Standort, aufgeteilt in drei Standortstypen basie- rend auf pflanzensoziologischer Kartierung.

- Schlussgrad, aufgeteilt in die drei Schlussgrade der Bestandeskarte.

Die drei Standortstypen umfassen folgende Waldgesellschaften:

Standort 1: Perlgras - Fichtenwald Ehrenpreis - Fichtenwald

Torfmoos - Fichtenwald mit Reitgras Torfmoos - Fichtenwald mit Alpendost Standort 2: Lärchen - Fichtenwald

dito, in flächengründiger Ausprägung Standort 3: Lärchen - Arvenwald

Reitgras - Fichtenwald

Schneeheide - Bergföhrenwald in ver- schiedenen Ausprägungen

Für die sogenannte Tarifrechnung (Zusammen- hang zwischen Durchmesser und Volumen der Bäume) musste jedem Standortstyp noch eine eigene Bonität zugeordnet werden. Diese Zuord- nung konnte mit Hilfe der Oberhöhe und des Alters verschiedener Probeflächen und des «einfachen ertragskundlichen Bonitätsschlüssels für Waldbe- stände in der Schweiz» KELLER (1978) vorgenom- men werden. Die Zuordnung lautete demnach:

Standort 1 : Bonität 14 Standort 2: Bonität 13 Standort 3: Bonität 7

Anschliessend wurde für jede Auswerteeinheit ein eigener Tarif berechnet. Über diese Tarife erfolgte die Massenberechnung, und daraus resul- tierten die Vorratswerte.

Zusätzlich zu den Aufnahmen der herkömmlichen Waldinventur wurden noch folgende Erhebungen durchgeführt:

- Zuwachsbohrungen an ausgewählten Bäumen - Wildschadenaufnahmen und Jungwuchszählung - Schäden am stehenden Baum

- Stabilitätsansprache nach Langenegger - qualitative Ansprache des Äsungsangebotes

Um allfällige Beziehungen zwischen Äsungsange- bot und Wildschaden aufzeigen zu können, wurde versucht, das Äsungsangebot auf der Probefläche

qualitativ anzusprechen. Die Ansprache erfolgte in der

- Strauchschicht nach:

a) Bedeckungsgrad in Zehnteln

b) Artenzusammensetzung nach Häufigkeit - Krautschicht nach:

a) Bedeckungsgrad in Zehnteln b) Unterscheidung Gras/Kraut

Der Zuwachs der Bestände konnte nicht direkt gemessen werden, da geeignete Messreihen feh- len. Er war daher durch ein Näherungsverfahren zu berechnen. Details sollen später publiziert werden.

10.3. Ergebnisse

10.3.1 Bilanz der Erhebungen

Die Flächenermittlung anhand der Bestandeskarte ergab folgendes Resultat, getrennt nach öffentli- chem und privatem Waldbesitz:

öffentlicher Wald privater Wald Total Hochwald

325,18 ha 1053,03 ha 1378,21 ha

24%

76%

100%

Damit weist das Testgebiet eine Bewaldung von 14% auf. Zusätzlich zum Hochwald wurden noch 324,03 ha Gebüsch ausgeschieden. Das entspricht rund 3% der Fläche des Testgebietes. Die Wald- fläche verteilt sich auf die Entwicklungsstufen wie in Tabelle 10.1 dargestellt. Von diesen Beständen wei- sen 32% einen gedrängten bis normalen Schluss- grad auf, 53% einen lockeren bis lückigen, und 15%

der Bestände besitzen einen räumigen oder aufgelö- sten Schlussgrad.

Die Häufigkeit der Baumarten ist charakteristisch für die drei Standortstypen (Tab. 10.2). Standort 1 umfasst die wüchsigen und einheitlichen Fichten- gesellschaften und weist deshalb auch das höchste Fichtenprozent auf. Die Lärche besitzt in Standort 1 und 2 etwa gleich grosse Anteile. Ihr Anteil wird durch Standort 3 im Gesamttotal etwas vergrössert.

Die Föhre - in allen Standortstypen vertreten - besitzt ihren grössten Anteil in Standort 3, dem schlechtesten Standort. Dieser umfasst vor allem Extremstandorte, auch auf Serpentin. Neben Fichte, Lärche, Föhre und Arve gibt es noch 1% Laubholz, nämlich Erlen, Birken und einige wenige Exemplare Bergahorn.

Erwartungsgemäss sind die Vorräte und Stamm- zahlen für die drei Standortstypen sehr unterschied- lich (vgl. Tab. 10.3.). Standort 1 besitzt den grössten mittleren Vorrat mit 409 m3/ha. Danach folgen Standort 2 mit 318 m3/ha und Standort 3 mit 92

m3/ha. Die grössten Stammzahlen und Vorräte der

dichten, mittleren Baumhölzer (Code 411, vgl. Bei- lage) sind für subalpine Wälder sehr hoch.

Die Bestimmung des Volumenzuwachses hat die Werte in Tabelle 10.4 ergeben. Diese Zahlen gelten für die Zuwachsperiode 1972-1982. In der Periode 1972-1982 wurden im Testgebiet ca. 15000- 16000 m3 Holz genutzt. In der gleichen Zeit sind aber

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ca. 50000 m3 Holz dazugewachsen. Es wurde also nur rund ein Drittel des Zuwachses genutzt. Die Nut- zungen sind aber auf die erschlossenen Gebiete begrenzt. Dem ist bei der Planung zukünftiger Mass- nahmen Rechnung zu tragen.

Wie Tabelle 10.5 zeigt, sind bei den Stufenbestän- den die locker-lückigen und bei den Schichtbestän- den die Bestände mit gedrängtem-normalem Schlussgrad vorherrschend. Gesamthaft beträgt der Anteil der gedrängt-normal stehenden Bestände ca.

% der ganzen Waldfläche im Testgebiet. Dass des- halb in Zukunft ein sehr hoher Pflegeaufwand zu lei- sten ist, geht daraus leicht hervor.

Betrachtet man die Altersverteilung der Probeflä- chen (Abb. 10.2), wird das bisherige Bild der Test- waldungen bestätigt. Ca. 50% der Waldfläche befin- det sich im Alter von 40 bis 100 Jahren. Demnach sind rund 50% der Waldungen im Zeitraum 1880- 1940 eingewachsen. Diese Zeitspanne fällt zusam- men mit Ereignissen in der Schweiz und in der Land- schaft Davos, die einige Konsequenzen für den Wald hatten:

- Annahme der kommunalen Forstordnung im Jahre 1873 in der Landschaft Davos

- Ausklingen des Bergbaues bis zum Jahre 1848 und damit Beendigung der Kahlschlagbewirt- schaftung

- Bundesgesetz betreffend die Eidg. Oberaufsicht über die Forstpolizei vom 11. Oktober 1902

- Abnahme des Schmalviehbestandes (Ziegen, Schafe) in der Periode 1850-1910 auf 10% des ursprünglichen Bestandes von 1850.

H. JENNY, der damalige Forstinspektor des Kan- tons Graubünden, bemerkte in einem 1959 erschie- nenen Artikel (1959), S. 177:

«Es ist mir kaum ein Tal bekannt, in dem sich die Auswirkungen des Bundesgesetzes für den Fach- mann so deutlich erzeigt wie in Davos.»

Vor der Jahrhundertwende waren verschiedent- lich ganze Privatwaldparzellen verkauft und gerodet worden. Das Holz wurde vor allem für den Bergbau verwendet. Mit der Fertigstellung der Kantons- strasse von Landquart bis Davos im Jahre 1859 setzte der Holzhandel in ungeahntem Ausmass ein.

Erst mit der Davoser Forstordnung und dem Forst- polizeigesetz (1902) konnte diesem Treiben Einhalt geboten werden. So bemerkte JENNY (1959) S. 178:

«Diesem Gesetz ist es zu verdanken, dass die Hänge an der Schattenseite noch zusammenhängende Waldgürtel zeigen, ohne dass von aussen die Parzel-

lengrenzen erkennbar sind.»

Ehemals stark genutzte, verlichtete oder sogar gerodete Waldteile sind in der Zwischenzeit wieder eingewachsen. Nur so ist der heutige Zustand zu erklären. Untermauert werden diese Äusserungen noch durch die stellenweise enormen Vorräte (vgl.

Tab. 10.3). Die besten Standorte weisen Vorräte von 144 m3/ha bis 616 m3/ha auf, je nach Struktur und Entwicklungsstufe. Stammzahlen von 800 bis 1000 Stück pro ha in den dichten Baumholz-II-Beständen (30% der Gesamtwaldfläche im Testgebiet) weisen auf die Pflegebedürftigkeit des Davoser Waldes hin.

Die Bestimmung des Volumenzuwachses, berech- net aus Probenbohrungen, ergibt einen mittleren Volumenzuwachs - gültig für das vergangene Jahr- zehnt - von 3,6 m3/ha. Damit ist der aktuelle Zuwachs um ca. 80% höher ausgefallen, als er in den Wirtschaftsplänen zugrunde gelegt wurde. Dies hat auf jeden Fall Konsequenzen für die zukünftige Bewirtschaftung des Waldes durch den Forstdienst.

Nach OTT (1972) sind die Überalterung und der grosse Anteil an aufgelösten Beständen die Haupt- probleme des Gebirgswaldes. Das Hauptproblem des Davoser Waldes hingegen ist der grosse Anteil an dichten, ungepflegten Baumhölzern.

10.3.2 Waldbau/iche Massnahmen

In Zusammenarbeit mit dem Kreisförster der Land- schaft Davos wurde eine Liste von notwendigen Massnahmen im DavoserWald erarbeitet.

Die Massnahmen basieren auf den Befunden der Probeflächen und deren näheren Umgebung. Es wurde pro Probefläche jeweils nur die vordringlich- ste Massnahme angesprochen. Insgesamt umfasst die Liste 10 verschiedene Massnahmen, die von 0 bis 9 codiert wurden. Nachfolgend eine Beschrei- bung der einzel_nen Massnahmen:

Code 0: Keine Massnahmen. Keine Pflege erforder- lich, keine speziellen Probleme oder bereits vor kurzem gepflegt.

Code 1: Pflegeeingriff in Jungwuchs/Dickung/Stan- genholz bis 16 cm BHD. Entspricht einem normalen Pflegeeingriff in einen Jungwald.

Dieser kann Einzelauslese oder Gruppen- auslese umfassen. Grossflächige Jung- waldbestände sind im Gebirge eher selten.

Code 2: Durchforstung aus Stabilitätsgründen frag- lich. Eine Durchforstung wäre zur Verbes- serung der Bestandesstruktur (fehlende Stufigkeit) nötig, doch verschlechtert sie zunächst die Stabilität.

Code 3: Durchforstung; Verjüngung nicht dringend, Vitalität steigend. Bei der Ansprache dieser Massnahme geht man davon aus, dass die Altersreserve des Bestandes noch relativ gross ist und dass sich der ganze Habitus der Bäume (Jahrestrieblänge, Benadelung, Ausformung der Krone) als vital offenbart.

Diese Durchforstung entspricht, je nach Struktur des Ausgangsbestandes, einer Lichtwuchsdurchforstung oder Gruppen- plenterung.

Code 4: Durchforstung; Verjüngung dringend, Vita- lität fallend. Wird diese Massnahme emp- fohlen, so handelt es sich vielfach um soge- nannte Problembestände. Die Verjüngung drängt sich zwecks einer dringend nötigen Strukturverbesserung auf. Bei den betroffe- nen Beständen handelt es sich um sehr dicht stehende schwache bis mittlere Baumhölzer.

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Code 5: Verjüngung weiterführen. Diese Mass- nahme umfasst Bestände, die sich bereits im Verjüngungsstadium befinden. Unter einer mehr oder weniger ausgeprägten Oberschicht ist eine Mittelschicht bereit, nachzustossen. Die Oberschicht ist gröss- tenteils hiebsreif und wird genutzt. Diese Massnahme setzt eine relativ stufige Struk- tur voraus.

Code 6: Räumung; Verjüngung vorhanden. Die Oberschicht wird geräumt. Diese Mass- nahme setzt einen schichtigen Bestandes- aufbau voraus.

Code 7: Sanierung ehemals besteckter Flächen. Es handelt sich um kleinere Bestände, die wegen Schneedruckes zusammengebro- chen sind.

Code 8: Verjüngung durch Reitgras, Heidelbeeren oder Blacken usw. behindert. Dies betrifft vor allem aufgelöste Bestände, bei denen die Verjüngung stark durch die Bodenvege- tation konkurrenziert wird. Diese Probleme treten punktuell, aber auch flächig auf.

Code 9: Wald-Weide-Ausscheidung vornehmen.

Dieses Problem wurde für die Auswertung weggelassen; es ist im Kapitel 12 darge- stellt.

In Tab. 10.6 ist dargestellt, wie sich die Massnah- menkategorien auf die 222 Stichproben verteilen.

Die räumliche Verteilung zeigt Abb. 10.3.

Massnahmen sind vor allem in extensiven Bestän- den und an der oberen Waldgrenze nicht nötig (rund

%). Rund ein Drittel der nicht pflegebedürftigen Bestände sind noch nicht pflegereif oder wurden erst kürzlich gepflegt.

Ungefähr 12% der Waldfläche (28 Probeflächen) sollten verjüngt oder geräumt werden (Code 5 und 6).

10.3.3 Die Erschliessung der Waldungen

Wenn man davon ausgeht, dass nur Holz genutzt wird, welches mindestens kostendeckend aus dem Wald geholt werden kann, bekommt man ein gutes Kriterium für die Erschliessungswürdigkeit des Wal- des. Erschwerend kommt beim Davoser Wald dazu, dass über80% des Waldes in Privatbesitz ist.

Ein weiteres Kriterium für die Beurteilung der Erschliessung ist die Festsetzung einer oberen Rückedistanz im Bestand. Die Reist- und Rückedi- stanz im Bestand wurde auf maximal 50 m begrenzt.

Dies, um bei der Waldnutzung Schäden minimal zu halten.

Mit der bestehenden Erschliessung sind insge- samt 93 von 222 Stichproben oder 581,25 ha erschlossen. Von dieser Fläche können 381,25 ha, also rund zwei Drittel, gepflegt werden. Insgesamt beträgt die zu pflegende Fläche aber 881,25 ha. Die bestehende Erschliessung genügt also nur für 43%

der zu pflegenden Fläche.

Zudem sind die bestehenden Waldstrassen nur mit Einschränkungen für den Holztransport zu benutzen. Da sich alle in Privatbesitz befinden, bedarf die Benutzung immer irgendeiner Bewilli- gung. Die Anschlüsse an das öffentliche Strassen- netz sind ungünstig und führen meist durch Wohn- gebiete. Deshalb drängte sich für den Forstdienst die Frage auf, mit welchen zusätzlichen Massnah- men die Holzernte vereinfacht oder erst ermöglicht werden könnte.

Eine optimale, realisierbare Erschliessung erfor- dert zunächst den Entwurf eines Holzerntekonzep- tes. Die Topographie der Davoser Waldungen ist dergestalt, dass mit Waldstrassen an der Basis der bewaldeten Hänge und einem oder zwei mobilen Seilkränen nahezu der ganze Wald erschlossen wer- den könnte. Ein eigener Seilkran wird demnächst angeschafft und dürfte in der nächsten Holzernte- periode eingesetzt werden. Was die Waldstrassen betrifft, bestehen bereits konkrete Projekte. Den Ausbau des Waldstrassennetzes möchte man in den nächsten 15-20 Jahren - in zwei Phasen - realisie- ren. Dabei handelt es sich um den Neubau von Waldstrassen im Umfang von ca. 19 km und um den Ausbau von ca. 6 km bestehender Waldstrassen.

Der Gesamtaufwand würde ca. 9 Millionen Franken betragen. 86% der Waldfläche oder ca. 1200 ha sind mit dieser Erschliessungsvariante zugänglich. Insge- samt wurden 506,25 ha oder 36°io der Waldfläche für keine direkte Pflege vorgesehen. Bei diesen Bestän- den handelt es sich zu 80% um nur extensiv nutzbare Flächen des Standortstypes 3. In diesen Beständen wird keine normale Holznutzung betrieben werden können. Eine Pflege wird nur erforderlich sein, wenn eine direkte Gefährdung vorliegt.

Die ökonomischen Überlegungen, welche zu die- sem Konzept geführt haben, sollen später an ande- rer Stelle dargelegt werden. Dass dabei der Holz- preis eine entscheidende Rolle spielt, ist leicht einzusehen. Sollte er sich gegenüber den heutigen Verhältnissen entscheidend ändern, müssten die Massnahmen erneut überprüft werden. Nachteilig wirkt sich aus, dass sowohl bei bestehender wie auch bei optimaler Erschliessung unverhältnismäs- sig viele Untermesser anfallen. Es handelt sich um ca. 57% der Nutzungen. Wenn man bedenkt, dass pro Kubikmeter gerüstetes Holz in Davos mit ca. Fr.

90.- Rüstkosten (ab Waldstrasse) gerechnet werden muss, sind die Schwachholzsortimente knapp kostendeckend.

Mithin kann festgestellt werden, dass ein Ausbau der Erschliessung die Ertragslage des Forstbetrie- bes nicht verbessert. Es dürfte auch fraglich sein, ob durch die grössere Nutzungsmenge neue Arbeits- plätze entstehen. Der grössere Arbeitsanfall kann durch geeigneten Einsatz der Rückemittel und die Beschäftigung von Saisonarbeitskräften aufgefan- gen werden. Holzerei wird im Davoser Forstbetrieb nur in der schneefreien Zeit betrieben.

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10.3.4 Varianten für die zukünftige Nutzung des Waldes

Um ein Variantenstudium der möglichen Holznut- zungen durchzuführen, sind einerseits Zustand und

Entwicklung der Waldbestände zu berücksichtigen.

Andererseits ist jedoch dem Aufwand für die Ernte (z.B. Erschliessungsverhältnisse) Beachtung zu schenken. Je nach Zielsetzung ergibt sich aber auch so noch ein weiter Handlungsspielraum für den Forstdienst. Im Gebirgswald verfügt man diesbezüg- lich über wenig Erfahrung. Deshalb wurde, in Zusammenarbeit mit dem Kreisförster und unter Zuhilfenahme von Nachkalkulationen alter Holz- schläge, eine Liste von Nutzungsprozenten (Tab.

10.7) erstellt. Letztere beziehen sich in jedem Falle auf Bestände, die gemäss dem gutachterisch festge- legten Massnahmenpaket bewirtschaftet werden sollen. Natürlich handelt es sich um Erfahrungs- werte, die sich begründen lassen. So entspricht die Massnahmenkategorie 3 (Abschnitt 10.3.2) einer normalen Gruppenplenterung oder Lichtwuchs- durchforstung. Dagegen ist die Massnahmenkate- gorie 4 für Bestände gedacht, in denen vor allem strukturverbessernde Massnahmen vorgesehen sind. Deshalb auch die Nutzungsprozente 16% bzw.

12%. Standort 1 und 2 werden gleich behandelt, da die Unterschiede in der Produktivität nicht sehr gross sind. Standort 3 wird eher sparsam gepflegt, da Zustand und Dynamik der Bestände dies erfor- dern. Lichtung und Räumung, als Fortsetzung bzw.

Einleitung von Naturverjüngung, weisen 25% bzw.

75% Nutzung auf.

Nutzung ohne neue Erschliessungen

Mit Hilfe von Auswerteprogrammen konnte der Nut- zungsanfall für die nächsten 20 Jahre getrennt nach:

- Standortstypen

- Massnahmenkategorien - Sortimenten

berechnet werden. Mit dem Programm hat man zudem noch die Möglichkeit, 2 Varianten einander gegenüberzustellen. Im ersten Fall wurde eine Mit- telfristprognose unter Einbezug der bestehenden Erschliessung berechnet. Der zweite, später zu behandelnde Fall beruht auf der optimalen Erschliessungsvariante.

Mittelfristig müssen demzufolge die in Tabelle 10.8 dargestellten Nutzungen getätigt werden. Die Prognose für das Nutzholz in Standort3 allein beträgt 30 m3 total und ist in Tabelle 10.8 nicht aufge- führt.

Mit der bestehenden Erschliessung können 27%

der Waldfläche gepflegt werden. 43% der gepfleg- ten Fläche entfallen auf Standort 1, 57% auf Stand- ort 2. Standort 3 trägt wenig zum Nutzungsanfall bei.

Die Resultate zeigen, dass die Nutzungsprozente nicht zu grosszügig anberaumt wurden. Im Stand- ort 1 wird mit 3,8 m3 pro ha rund 80% des Zuwachses geerntet. Standort 2, mit einer Nutzung von 2,7 m3 pro ha und Jahr, weist eine ca. 90prozentige Ausnut- zung des Zuwachses auf.

Man kann davon ausgehen, dass in den nächsten zwanzig Jahren rund 10-20% des Zuwachses in Form von Zwangsnutzungen anfallen. Es handelt sich dabei um nicht voraussehbare Nutzungen, z.B.

nach Schneebruch oder nach Stürmen.

Vergleicht man die mittelfristig geplante Nut- zungsmenge mit dem Zuwachs im gesamten Wald- areal, so sieht die Sachlage anders aus: In den näch- sten zwanzig Jahren produzieren die Waldungen im Testgebiet rund 100000 m3 Holz. Davon können mit der bestehenden Erschliessung nur rund 24% geern- tet werden.

Nutzung mit optimaler, realisierbarer Erschliessung Nachdem ersichtlich wurde, dass die bestehende Erschliessung dem Mass der möglichen Holznut- zungen keineswegs gerecht werden kann, galt es eine Variante mit einer optimalen Erschliessung zu berechnen. Tabelle 10.9 gibt eine Zusammenstel- lung der sich ergebenden Holzerträge. Standort 3 ist wiederum nicht separat aufgeführt.

Die Auswertung zeigt, dass die mittlere Nutzung pro ha und Jahr gepflegter Fläche ca. 10% grösser wird. Dabei kommt zum Tragen, dass die relativ schlecht erschlossenen Flächen, welche nach den Massnahmenkategorien 5 und 6 zu bewirtschaften sind, durch die neue Erschliessungsvariante viel leichter zugänglich werden.

Da auch mit dieser zweiten Erschliessungsva- riante nicht 100%, sondern nur 86% der Waldfläche erschlossen werden können, interessiert in diesem Zusammenhang, wieviel nutzbares Holz nicht zugänglich ist. Wir fanden, dass ca. 2800 m3 in zwan- zig Jahren nicht genutzt werden könnten. Eine Nut- zung mit zusätzlichem, technischem Aufwand wäre nach unseren Berechnungen nicht kostendeckend.

10.3.5 Stabilität und Gefährdung der Wälder Die Wälder im Testgebiet sind grösstenteils Wälder an Steilhängen, die bedeutende Schutzfunktionen zu erfüllen haben.

In welchem Masse dieser Schutz wahrgenommen werden kann, hängt stark vom Stabilitätsgrad der Bestände ab. Der Stabilitätsgrad ist die Fähigkeit eines Waldbestandes, seine Verfassung und Lebensfähigkeit gegenüber inneren und äusseren Gefahren zu erhalten, im Hinblick auf die dauernde Erfüllung der von ihm verlangten Schutzfunktionen.

Nun ist der Stabilitätsgrad aber keine messbare Grösse. Er ist das Ergebnis des Gesamtzustandes eines Bestandes.

Massgebend ist die Widerstandskraft des Wal- des, ermittelt aus der Gegenüberstellung der ver- mutlichen und erwiesenen Belastungen und der Stabilitätseigenschaften der Bestände. Als Ergän- zung wurde deshalb noch eine vereinfachte Wald- schadeninventur durchgeführt. Die Waldbestände, die hohe spezifische Schutzfunktionen wahrnehmen müssen, sind aus der Gefahrenkartierung bereits bekannt.

(7)

Um den Stabilitätsgrad eines Bestandes beurtei- len zu können, müssen die stabilitätsrelevanten Merkmale angesprochen werden. Die Checkliste von Langenegger beschränkt sich auf die Beurtei- lung von 6 Stabilitätsmerkmalen:

- standortsheimische und -taugliche Baumarten - Bestandesgefüge (Zustand und Entwicklungs-

tendenzen)

- Bestandesvitalität und Schäden - Bruch und Standfestigkeit

- brauchbare, vitale Verjüngung nach Entwick- lungsstufe

- Verjüngungskraft

Stabil bedeutet, dass die Beurteilungsfläche mit grosser Wahrscheinlichkeit den Belastungen in den nächsten 10-20Jahren standhält.

Labil bedeutet, dass die Beurteilungsfläche möglicherweise nicht standhält. Stabilitätsbedingte Massnahmen sind früher oder später notwendig.

Die Erhebungen haben ergeben, dass sich rund 23% der Waldfläche in einem labilen Zustand befin- den. Vier Fünftel dieser Fläche weisen einen gedrängt-normalen Schlussgrad auf. Eine Übersicht über den Stabilitätsgrad gibt die schematische Karte in Abbildung 10.4. Nach unseren Erhebungen lassen sich die Bestände in fünfTypen unterteilen.

Typ I weist einen Pflegerückstand auf. Es handelt sich dabei um schwache bis mittlere Baumhölzer, die sehr gedrängt stehen. Die einzelnen Bäume behindern sich gegenseitig in ihrem Wachstum. Die Kronen weisen geringe Ausmasse auf und sind in der Regel viel zu kurz. Die gegenseitige Behinde- rung führt in der Jugend zu einem überproportiona- len Höhenwachstum, was die einzelnen Bäume und auch das Kollektiv anfälliger auf Schneebruch und Schneedruck macht. Bei extremem Schneefall kann dies zu flächigen Zusammenbrüchen führen.

Typ II umfasst alte Schneedruckflächen. Dieser labile Waldtyp weist teilweise die gleichen Pro- bleme auf wie Typ 1. Durch die bereits eingetretenen Schadenereignisse hat sich der Zustand stellen- weise noch verschlechtert. Das flächige Aufreissen des Bestandes ergibt als neue, bessere Angriffs- flächen innere Bestandesränder. In diesen bilden die Bäume einen natürlich gewachsenen Wald- saum. Bei erneuten, starken Nassschneefällen oder starkem Windeinfluss (Föhn, Westwind) kann es zu Folgeschäden kommen. Vielfach weisen solche Bestände gehäuft Rindenverletzungen auf. Sie wur- den durch umfallende Bäume im Bestand hervorge- rufen.

Typ III weist ein schlechtes Keimbett mit mangeln- der Verjüngung auf. Üppige Bodenvegetation verun- möglicht mancherorts das Aufkommen natürlicher Verjüngung. Eine solche ist jedoch notwendig, damit ein Fortbestehen des Baumbestandes gewährleistet ist. Es besteht die Gefahr, dass der Bestand vergreist.

Typ IV umfasst vergreiste, aufgelockerte Bestände. Dieser Typ entspricht einem weiterent- wickelten Typ III. Miteingeschlossen sind auch Waldbestände der oberen Waldgrenze mit der glei-

chen Problematik. Sie sind noch exponierter und erfüllen ungleich wichtigere Schutzfunktionen.

Typ V umfasst rutschgefährdete Bestände. Die orographisch links gelegene Talseite des Haupttales weist einen grossen Anteil an kolluvialen Böden auf.

Waldbestände auf solchen Böden weisen nicht sel- ten Spuren von Hangbewegungen auf. Man sieht schiefstehende und entwurzelte Bäume; auch üppige, feuchtigkeitsliebende Bodenvegetation.

Ein grosser Teil der labilen Waldfläche (ca. 80%) weist einen Schlussgrad von 1 auf. Das bedeutet, dass die Kronen der Bäume gedrängt stehen und sich nicht voll entwickeln können. Daraus kann geschlossen werden, dass dieser Wald nicht oder nur ungenügend gepflegt wurde. Wie der Vergleich mit alten Bildern (1906) zeigt, wiesen dieselben Bestände damals einen bedeutend lockereren Schlussgrad auf. 448 ha oder 32% der Waldfläche im Testgebiet besitzen heute einen normalen bis gedrängten Schlussgrad, stehen also eher zu dicht aufeinander. Weiter wissen wir aufgrund der Alters- bestimmung, dass rund 42% der gesamten Wald- fläche 50-100 Jahre alt sind. Damit lässt sich die These vertreten, dass Flächen eingewachsen sind, die früher stark beweidet oder aber stark genutzt wurden, die aber im Verlaufe ihrer Entwicklung nur ungenügend gepflegt werden konnten. Der restliche Teil der labilen Waldfläche (20%) setzt sich zusam- men aus überalterten Beständen, Beständen mit grossen Schadenanteilen und Beständen mit ungünstigen Verjüngungsbedingungen.

Die Stabilität ist noch von anderen Einflussgrös- sen abhängig, wie zum Beispiel von Schäden am Jungwuchs. Wie im Kapitel über Wald und Wild noch zu erläutern ist, weisen die Waldungen im Testgebiet mit rund 1000 Pflanzen pro ha eindeutig zuwenig Jungwuchs auf. Um alle Schutzfunktionen wahrnehmen zu können, muss ein Gebirgswald stu- fig aufgebaut sein. Dies bedingt genügend Nach- wuchs in allen Altersstufen. Je nach Höhenlage und Exposition benötigen junge Bäume mehrere Jahr- zehnte, um aus dem Gefahrenbereich des Wildes und anderer Schadenverursacher zu kommen. Nur eine grosse Anzahl junger Individuen sichert genü- genden Nachwuchs für die folgenden Entwicklungs- stufen. Im Testgebiet finden wir pro 10 m2 nur ein Bäumchen. Eine ausgewachsene Fichte bean- sprucht in etwa die gleiche Fläche. Jedes fünfte Bäumchen ist derart geschädigt, dass es die nächst- höhere Stufe nicht mehr erreichen kann. Die Förde- rung des Jungwuchses ist daher ein entscheidendes Ziel forstlicher Massnahmen.

Einen Hinweis auf Ursachen der Instabilität geben auch alle andern erhobenen Schäden. Tabelle 10.10 gibt eine Übersicht zu den wichtigsten Schaden- kategorien.

Rund 87000 Bäume, mit einer gesamten Masse von ca. 53000 m3 Holz, sind im Testgebiet beschä- digt. Das entspricht rund 11% aller Bäume und der stehenden Holzmasse. Somit ist beinahe jeder zehnte Baum verletzt. Diese Menge Holz entspricht 94% der mittelfristig vorgesehenen Nutzungsmenge.

(8)

Eine wichtige Schadenquelle für das Waldareal im Testgebiet sind die Lawinen. Dabei muss unter- schieden werden zwischen Lawinen, die oberhalb des Waldareals anreissen, und solchen, die inner- halb des Waldareals aufreissen. Lawinen mit Anriss oberhalb des Waldareals sind in der Regel für den Wald nur dann gefährlich, wenn sie aus ihren in Jahrhunderten vorgezeichneten Bahnen ausbre- chen. Dies ist im Testgebiet nur im Dischma in grös- serem Ausmass der Fall (Abb. 10.5) (vgl. Kap. 6). Eine Erhebung der registrierten Lawinennieder- gänge in der Zeitperiode von 1950 bis 1975 hat erge- ben, dass der grösste Teil der Lawinenniedergänge im Dischma nicht alljährlich, sondern sporadisch erfolgte. Im vorderen Teil des Dischma, auf der oro- graphisch linken Seite kann jedoch eine Zone aus- geschieden werden, die alljährlich von Lawinen durchzogen wird. Diese Situation wird auch durch die starke Gliederung des Waldes widergespiegelt.

Es handelt sich dabei um den Wildiwald. Gemäss den Winterberichten des EISLF ist die Ursache die- ser häufigen Lawinenniedergänge zu 80% natürli- chen Ursprungs. Die Lawinenniedergänge erfolgen zumeist in der gleichen Geländekammer und kön- nen sowohl Staub- wie auch Nassschneelawinen sein. In der Fallrichtung der Lawine bilden sich 1-2 Baumreihen breite Schneisen, die nur im Bestand selber gut sichtbar sind. In diesen Schneisen (Lamellen) bleibt der Schnee im Frühling länger lie- gen und verkürzt auf diese Weise die Vegetations- zeit. Die mechanische Wirkung solcher Lawinen im Walde ist ebenfalls gut sichtbar. Treffen die Schnee- massen auf Bäume, kommt es oft zu Rindenverlet- zungen durch mitgeführtes Material. Das Ausmass der Schädigung im Bestand hängt in erster Linie von der Schneemenge ab. Grossereignisse, wie zum Beispiel im Winter 1969/70, können das Waldareal durchaus verkleinern. Normalerweise hält der Wald diesen Belastungen stand.

Massnahmen, zur Verhinderung der Lawinen- niedergänge, drängen sich aus forstlicher Sicht nicht auf. Der Wald kann mit diesen Lawinen leben, sonst wäre er nicht mehr vorhanden.

Lawinen mit Anriss im Waldareal findet man im Testgebiet nur im Mattenwald. Hier wird die obere Waldgrenze durch einen lockeren Lärchengürtel gebildet. Darunter folgt, nach einer Geländestufe, ein ausgedehnter Fichtenbestand, durchzogen von einzelnen entwaldeten Zügen. Diese wurden früher oft zum Holzreisten benutzt. Je nach Schneelage ergossen sich aus dem Lärchengürtel Locker- schneelawinen in diese entwaldeten Züge. Heute sieht es so aus, dass diese Züge im Einwachsen begriffen sind. Stellenweise behindern Hochstau- den das Aufkommen von Jungwuchs. Kleine Rut- sche werden jedes Jahr registriert. In den letzten 20 Jahren nahmen sie nur einmal das Ausmass einer richtigen Lawine an.

Eine vieldiskutierte Gefahrenquelle für den Wald stellt der Skitourismus dar. Jeder Skifahrer, der sich auf Skiern an seinen Ausgangspunkt im Tal zurück- begibt, muss notgedrungen den Waldgürtel durch- queren. Das kann auf Pisten, auf Verbindungswegen

oder im übrigen Waldgebiet geschehen. Im Rahmen der Untersuchungen zur Nutzungsgeschichte erga- ben sich die in Tabelle 10.11 dargestellten Nutzun- gen des Waldareals durch Skifahrer.

Erwartungsgemäss wird das Waldareal vor allem von Variantenfahrern genutzt. Rund 10% der Wald- fläche im Testgebiet - vor allem einwachsende Waldschneisen und aufgelockerte Alphölzer - wer- den regelmässig von Variantenfahrern durchquert.

Dabei kann es zu Verletzungen am Jungwuchs durch Skikanten kommen. Leider konnte der Jung- wuchs nicht auf Skikantenschäden angesprochen werden, da das Schadenbild zu mannigfaltig ist und keine eindeutige Abgrenzung von anderen Scha- denverursachern zulässt. Die Schäden dürften dort gehäuft auftreten, wo durch die Struktur des Waldes Variantenfahrer zur Benützung enger Passagen genötigt sind, wie das z.B. bei den Waldschneisen im Mattenwald der Fall ist. Gesamthaft gesehen wird ein nicht unbeträchtlicher Teil des Waldes, ca.

16% des Waldareals im Testgebiet, von Wintersport- lern genutzt.

10.4 Folgerungen

Mit der bestehenden Erschliessung können nur 43%

der zu pflegenden Waldfläche gepflegt werden, was 27% der Gesamtwaldfläche entspricht. Auf diesem Flächenanteil kann der Zuwachs abgeschöpft wer- den.

Insgesamt fallen aber im gleichen Zeitraum auf der übrigen, nicht gepflegten Fläche pro Jahr und ha, im Mittel, 3,6 m3 Holz an. Diese Problematik, gesamthaft in Zahlen ausgedrückt, ergibt folgende Werte:

- Zuwachs im Testgebiet innert 20Jahren 100000 m3

- Nutzung im Testgebiet innert 20 Jahren 24000 m3

Rechnet man zu den prognostizierten Nutzungen noch 10-20% Schadenholz (Zwangsnutzungen) dazu, ergibt dies ein Total von ca. 28000 m3 . Mit anderen Worten: Es werden nur ca. 28% des Zuwachses am stehenden Baum genutzt.

Da die Bestände im Testgebiet sehr grosse Vor- räte und Stammzahlen aufweisen (vgl. Tab. 10.3), würde eine derartige Vorratszunahme den Zustand des Waldes zusehends verschlechtern. Heute sind bereits ca. 20% der Waldfläche in einem relativ schlechten Zustand (vgl. Tab. 10.6). Ein Vergleich von Luftbildern zeigt, dass ehemals lockere, bewei- dete Bestände innert 30-40 Jahren eingewachsen sind und heute sehr dicht stehen.

Man kann also davon ausgehen, dass mit den bestehenden Pflegemöglichkeiten sich der Zustand des Waldes in Zukunft noch bedeutend verschlech- tern würde.

Könnte das neue Erschliessungskonzept in den nächsten zwanzig Jahren verwirklicht werden, bestünde die Möglichkeit, diese Entwicklung abzu- wenden.

(9)

Mit dem Ausbau der Erschliessung wären 86% der Waldfläche erschlossen, und Nutzungen könnten kostendeckend erfolgen. Die gesamte Nutzung, die in dieser Zeit realisiert werden könnte, betrüge mit 56000 m3 mehr als das Dappelte der mit der beste- henden Erschliessung nutzbaren Menge.

Die pfleglichen Nutzungen, zusammen mit den Zwangsnutzungen, würden mit ca. 68000 m3 insge- samt 56% des zu erwartenden Zuwachses betragen.

Der Vorrat dürfte mittelfristig noch etwas ansteigen.

Die Struktur der Waldungen erlaubt es jedoch momentan nicht, die volle Zuwachsrate auszunut- zen.

Bezüglich Stabilität ergeben sich folgende Konse- quenzen:

- Die Stabilität der Waldungen im Testgebiet hängt in erster Linie vom Pflegezustand ab;

- rund 300 ha Wald stehen zu dicht und sind daher labil;

- rund 20 ha Wald weisen zuwenig Altersreserve und Verjüngung auf. Es besteht die Gefahr der Vergreisung;

- der Schaden am spärlichen Jungwuchs im ganzen Testgebiet beträgt rund 50% und dürfte vor allem vom Wild herrühren;

- rund 11 % der Stämme (11 % des Gesamtvorrats) weisen Schädigungen auf. Es ist in Zukunft mit viel schadhaftem Nutzholz zu rechnen. Rund ¼ dieser Schäden sind Holzernteschäden, die auf unsachgemässe Holzernte zurückzuführen sind.

Rund 50% der Schäden sind Steinschlagschäden, die aufgrund von Lawinenniedergängen, Stras- senbau und echten Steinschlägen entstanden sind.

10.5 Literatur zu Kapitel 10

Bundesgesetz betreffend die eidgenössische Ober- · aufsieht über die Forstpolizei vom 11. Okt. 1902.

Ferdmann, J., 1974: Der Aufstieg von Davos. Verlag Kurverein Davos.

Flury, J., 1967: Die Waldungen der Landschaft Davos - Geschichte, zukünftige Aufgaben und Vorschläge zur besten Aufgabenerfüllung.

Diplomarbeit an der Abt. VI. der ETH.

Jenny, H., 1959: Die Wälder der freien Walser auf Davos. BündnerWald 12, 7. S. 175-179.

Keller, W., 1978: Einfacher ertragskundlicher Boni- tätsschlüssel für Waldbestände in der Schweiz.

Mitt. der EAFV 54, 1. 98 S.

Messerli, B. und Messerli, P., 1978: Wirtschaftliche Entwicklung und ökologische Belastbarkeit im Berggebiet (MAB-Schweiz). Geographica Hel- vetica, Nr. 4.

Ott, E., 1972: Erhebungen über den gegenwärtigen Zustand des Schweizer Waldes als Grundlage waldbaulicher Zielsetzungen. Mitt. der Schweiz.

Anstalt für das forstliche Versuchswesen (EAFV) 48, 1. 193 S.

Schmid-Haas, P., Werner, J., Baumann, E., 1978:

Kontrollstichproben, Aufnahmeinstruktion.

Berichte der EAFV 186. 57 S.

Tabelle 10.1

Entwicklungsstufen des Waldareals Jungwuchs/Dickung

Stangenholz BHD 8-24 cm Baumholz I BHD 24-36 cm Baumholz II BHD 36-52 cm Starkholz III BHD gr. 52 cm Stufige Bestände

Blössen

4,15 ha 3,58 ha 39,00 ha 648,78 ha 109,34 ha 571,90 ha 1,45 ha

0,3%

0,3%

2,8%

47,1%

7,9%

41,5%

0,1%

Total Hochwald 1378,21 ha 100,0%

Tabelle 10.2

Baumartenanteile, gegliedert nach Standortstypen

Standortstyp Fichte Föhre Lärche Arve Laub Total

% % % % % %

Standort 1 88 2 10 100

Standort 2 87 1 10 1 100

Standort 3 18 56 23 3 100

Total 1-3 81 6 11 100

(10)

Tabelle 10.3

Vorräte und Stammzahlen nach Bestandestypen.

Dreistellige Auswerteeinheitsnummern gemäss Bestandeskarte (vgl. Beilage) Auswerte- Fläche Anzahl Stamm- Standard-

einh.eit in ha Stich- zahl fehler%

proben pro ha Standort 1

411 243,01 38 833 14

412 198, 18 30 467 '13

512 67,18 9 248 23

611 55,27 10 566 22

612 66,22 11 484 28

613 53,38 6 258 30

Total 683,24 104 569 8

Standort 2

411 104,83 7 1011 16

412 112,65 8 444 16

612 272,87 9 503 10

613 55,33 10 216 32

Total 545,68 93 559 8

Standort 3

412 19,96 2 995 11

413 13,66 3 227 45

612 63,36 11 530 18

613 52,30 9 158 42

Total 149,28 25 434 11

Gesamttotal 1378,20 222 551 5

Tabelle 10.4

Volumenzuwachs in den drei Auswerteeinheiten Auswerte- Volumenzuwachs Standard-

einheit m3/ha fehler-%

Standort 1 4,8 ±10

Standort2 3,1 ±13

Standort 3 0,5 ±27

Total 1-3 3,6 ·± 8

Tabelle 10.5

Struktur und Schlussgrad der Bestände

Schlussgrad der Bestände Struktur

stufige Bestände schichtige Bestände Total

gedrängt-normal

ha %

47 3

401 29 448 32

locker-lückig

ha %

370 27 356 26 726 53

Vorrat m3/ha

459 445 404 426 321 144 409

616 374 227 81 318

90 134 75 103 92 338

Standard- fehler%

9 12 23 16 17 52 6

8 18 10 37 7

62 54 21 46 22 4

räumig-aufgelöst ha

155 50 205

% 11 4 15

Mittelstamm- volumen in m3/ha

0,6 1,0 1,6 0,8 0,7 0,6 0,7

0,7 0,8 0,5 0,4 0,6

0,1 0,6 0,1 0,7 0,2 0,6

Total

ha %

572 41 807 59 1379 100

(11)

Tabelle 10.6 Tabelle 10.8

Häufigkeit der einzelnen Pflegemassnahmen Prognose Nutzholz bei bestehender Erschliessung

Massnahmen Häufigkeit Standort 1

Code absolut relativ Nutzungen m3

Massnahmen- Fläche ha Total Jahr

0 70 32% Code ha und ha

1 2 1% 3 68,75 71.4 4912 3,6

2 10 5% 2/4 62.50 39,3 2456 2,0

3 67 30% 5/6 31,25 127,2 4912 7,6

4 34 15% Total 162,50 75,6 12280 3.8

5 21 9%

6 7 3% Standort2

7 0 0% Nutzungen m3

8 10 5% Massnahmen- Fläche ha Total Jahr

9 1 0% Code ha und ha

Total 222 100% 3 100 71,5 7145 3.6

2/4 87,5 40,8 3573 2,0

5/6 25,0 28,6 714 1.4

Total 212.5 53.8 11432 2,7

Tabelle 10.7

Standort 1, 2 und 3

Nutzungsprozente pro Standortstyp und Nutzungen m3

Massnahmenkategorie Massnahmen- Fläche ha Total Jahr

Code ha und ha

Standorts- Massnahmenkategorie 3 168,75 80.4 13566 4.0

typ 2/4 150,00 33,9 5088 1,7

3 4 5 6 5/6 56,25 90.4 5088 4,5

Total 375,00 63,3 23742 3,2

1 16% 12% 25% 75%

2 16% 12% 25% 75%

3 8% 6% 20% 75%

(12)

Tabelle 10.9 Tabelle 10.10 Prognose Nutzholz bei optimaler, realisierbarer

Erschliessung Schadenanteile pro Schadenkategorie

Standort 1 Schaden- Geschädigte Masse

Nutzungen m3 kategorie Stämme geschädigtes Holz

Massnahmen- Fläche ha Total Jahr abs % ma %

Code ha und ha Wildschaden 6089 7 530 1

3 218,75 68,7 15021 3,4 Holzernte 25227 29 20134 38

2/4 112,50 46,7 5257 2,3 Gestossen 13918 16 4239 8

5/6 87,50 137,3 12017 6,9 Steinschlag 41755 48 28082 53

Total 418,75 77,1 32295 3,9 Total 86989 100 52985 100

Tabelle 10.11

Standort2 Waldareal und Nutzung durch Skifahrer

Nutzungen m3 Nutzungsart betroffene in% der

Massnahmen- Fläche ha Total Jahr Waldfläche Gesamtwald-

Code ha und ha in ha fläche

3 162,50 67,7 10978 3,4 Varianten 138,5 10

2/4 137,50 42,6 5855 2,1 Pisten 32,75 2

5/6 68,75 85,2 5855 4,3 Verbindungswege 40,5 3

Langlaufloipe 10,75 1

Total 368,75 61,5 22688 3,1

Total 222,5 16

Standort 1, 2 und 3

Nutzungen m3

Massnahmen- Fläche ha Total Jahr

Code ha und ha

3 381,25 71,5 27256 3,6

2/4 262,50 36,6 9620 1,8

5/6 156,25 123,1 19240 6,2

Total 800,00 70,1 56116 3,5

(13)

Abbildung 10.1

Blick auf Kircherbannwald und Rütiwald, 1883 (Meerkämper, Davos Platz).

Relative Häufigkeit (%)

5 25

Abbildung 10.2 45

49% der Probeflächen

65 85 105 125

Durchschnittliches Alter der Bäume auf den Probeflächen

145 165 185 205 225 245Jahre

(14)

Abbildung 10.3

Geplante waldbauliche Massnahmen im Testgebiet

Ober-Laret

Weißfluhjoch

Jakobshorn

keine Pflegemaßnahmen

IZ]

normale Pflege

~

Pflege von Problembeständen

Verjüngung 0 2km

(15)

Abbildung 10.4

Stabilität der Wälder (250-m-Raster)

Weißfluhjoch

D

stabil

~

labil

Ober-Laret

Jakobshorn

0 2km

(16)

Abbildung 10.5

Lawinentätigkeit im Waldareal

Weißfluhjoch

Ober-Laret

Jakobshorn

keine Lawinen im Wald sporadisch Lawinen im Wald;

Anriß oberhalb der Waldgrenze regelmäßig Lawinen im Wald;

An riß oberhalb der Waldgrenze sporadisch Lawinen im Wald;

Anriß innerhalb des Waldareals 0 2km

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