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Gemüsebau Info 01/12

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Extension Gemüsebau

Gemüsebau Info 01/12

Was bedeuten Aufbrauchfristen für die Praxis?

Im vergangenen Jahr wurden verschiedene Bewilligungen für Wirkstoffe im Gemüsebau zurückgezogen (vgl. GBI Nr. 29/2011). Wie sind nun die Aufbrauchfristen dieser Pflan- zenschutzmittel zu interpretieren?

Die Aufbrauchfrist für den Wirkstoff Diazinon zum Beispiel ist auf den 15. Mai 2013 festge- setzt. Diazinon Granulat bzw. Diazinon Giessmittel können in Karotten gegen die Möhrenfliege im Frühling 2013 also noch bis zum Stichtag 15.05.2013 eingesetzt werden, sofern keine andere Regelung frühzeitig kommuniziert wird.

Das Bundesamt für Gesundheit BAG ge- währt mit einer Übergangsfrist, dass nach Ablauf von Aufbrauchfristen die Rück- standshöchstkonzentrationen für betrof- fene Wirkstoffe in behandeltem Gemüse unverändert gelten bis die Ware ausver- kauft ist. Allfällige Ausnahmen von dieser Regel würden der Branche frühzeitig kommuniziert.

Nematizide: Rückzüge 2011 und Benutzungsbegrenzung

Im Anhang 1 der heutigen Gemüsebau-Info finden Sie eine Zusammenstellung zum obi- gen Thema von Reinhard Eder, Kompetenz- zentrum für Nematologie, Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW.

Aktualisierung der Pflanzen- schutzmittelbewilligungen 1/2012

Die neuen Pflanzenschutzmittelbewilligungen befinden sich im Anhang 2 dieser Info und wurden von Brigitte Baur, Extension Gemü- sebau (ACW) zusammengestellt.

Botrytis und Blattläuse an Ge- wächshaussalaten

Foto: Blattlaus (im Bild unten links) und Ko- nidienträger des Grauschimmels (Botrytis ci- nerea) (im Bild Mitte/oben rechts) an einem Salatblatt (W. E. Heller, ACW).

Der Botrytis-Pilz ist an den Gewächshaussa- laten derzeit auf dem Vormarsch. Begünstigt werden seine Infektionen auch durch den Honigtau von Blattläusen, die bereits Kolo- nien an Salatpflanzen gebildet haben. Kultur- kontrollen sind angezeigt.

Wichtige Infos zum Anbau von Spinat, Karotten und Kohlarten

Wichtige Infos zum Einsatz von Centium 36 CS und zum Einsatz von Pyrethroiden gegen die Möhrenfliege haben Reto Neuweiler und Ute Vogler, Extension Gemüsebau (ACW) in ihren Artikeln auf den Seiten 2-4 zusammen- gefasst. Foto: H. Schärer (ACW).

28. Februar 2012 Nächste Ausgabe am 13. März 2012

Inhaltsverzeichnis

Was bedeuten Aufbrauchfristen

für die Praxis? 1

Nematizide: Rückzüge 2011 und Benutzungsbegrenzung 1 Aktualisierung der Pflanzen- schutzmittelbewilligungen 1/2012 1 Botrytis und Blattläuse an Gewächshaussalaten 1 Wichtige Infos zum Anbau von Spinat, Karotten und Kohl 1 Optimierung des Einsatzes von Centium 36 CS in

Gemüsekulturen 2

Pyrethroide bleiben wichtig in der Möhrenfliegenbekämpfung 3

Impressum 4

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Extension Gemüsebau | Info 01/12 | 28. Februar 2012 2/4

Optimierung des Einsatzes von Centium 36 CS in Gemüse- kulturen

Centium 36 CS (360 g/l Clomazone) der Firma Stähler steht bei Bohnen seit rund einem Jahr als Vorauflaufherbizid zur Verfügung. Inzwischen konnte die Bewilligung dieses Herbizi- des auf zusätzliche Gemüsekulturen wie Spinat, Karotten so- wie Kopfkohle, Rosenkohl, Blumenkohle und Federkohl erwei- tert werden.

Auffällige Blattsymptome

Der in diesem Bodenherbizid enthaltene Wirkstoff Clomazone greift in die Bildung von Blattchlorophyll ein. Auf behandelten Flächen werden keimende Samenunkräuter abgetötet oder zeigen beim Auflaufen vorerst eine starke Vergilbung, bevor sie vollständig absterben. Von Centium 36 CS gut erfasst werden Samenunkräuter wie Klettenlabkraut, Ackerheller- und Hirtentäschelkraut, Taubnesselarten, Vogelmiere und Kreuz- kraut. Ausreichend bekämpfbar sind Gänsefuss-, Knöterich- und Ehrenpreisarten sowie Hundspetersilie, Bingelkraut, Hühnerhirse und Einjährige Rispe.

Von Centium 36 CS in fortgeschrittenen Entwicklungsstadien getroffene Unkraut- und Kulturarten zeigen ebenfalls eine sehr starke Ausbleichung. Dies ist insbesondere bei der An- wendung dieses Herbizides entlang von bereits stehenden benachbarten Kulturen und Feldrandstreifen zu beachten. Ei- ne saubere seitliche Abschirmung sowie die Ergreifung von weiteren Abdrift-mindernden Massnahmen sind daher uner- lässlich. Der Wirkstoff Clomazone weist einen erhöhten Dampfdruck auf, so dass vor allem bei warmer Witterung im Übergangsbereich auch nicht direkt von der Herbizidbrühe getroffene Pflanzen Blattaufhellungen zeigen können.

Abb. 1: Centium 36 CS eignet sich bei nicht überwinterndem Spinat bestens als Mischpartner für Lenacil (Foto: R. Neuwei- ler).

Interessanter Mischpartner für Lenacil bei Spinat

Das bisher im Spinatanbau verbreitet eingesetzte Bodenher- bizid Alipur darf nur noch bis 31. Juli 2012 aufgebraucht und verwendet werden. Dies bereitet Spinatanbauern mit einer rein gemüsebaulich ausgerichteten Fruchtfolge seit einiger Zeit Kopfzerbrechen. Es stellt sich die Frage, wie sich in Zu-

kunft der gezwungenermassen verstärkte Einsatz von Lenacil im Spinatanbau mit dem Nachbau von Kulturen mit erhöhter Empfindlichkeit gegenüber diesem Wirkstoff unter einen Hut bringen lassen. Dies veranlasste Agroscope ACW, nach Er- satzherbiziden zu suchen und diese in Versuchen auf ihre Eignung als Mischpartner für Lenacil zu prüfen.

Centium 36 CS - in einer Aufwandmenge von 0.15 l/ha unmit- telbar nach der Saat eingesetzt, erwies sich bei nicht überwin- terndem Spinat als gut kulturverträglich (Abb.1). Auch bei Winterspinat, der Mitte Oktober gesät wurde, führte Centium 36 CS in der Jugendphase weder zur Bestandesausdünnung noch zu Wachstumshemmungen oder Chlorosen. Dagegen traten während der Hauptwachstumsphase im Frühjahr nach der Überwinterung zum Teil Blätter mit chlorotischen Rändern auf. Da Symptome dieser Art je nach Verwendungszweck mit einer Qualitätsverminderung verbunden sind, muss derzeit vom Einsatz von Centium 36 CS in Winterspinat abgeraten werden.

Verschiedene Versuche zeigen, dass sich Centium 36 CS gut in Kombination mit einer reduzierten Aufwandmenge von Le- nacil einsetzen lässt. Von der Bewilligungsinhaberfirma wer- den 0.15 l/ha Centium 36 CS in Mischung mit 0.6 kg/ha Ven- zar (80% Lenacil) empfohlen. Durch diese Reduktion der Aufwandmenge von Lenacil lässt sich die Nachbauproblema- tik wesentlich entschärfen.

Erweiterung des Wirkungsspektrums bei Karotten Im Anbau von Karotten wurde in jüngster Zeit das breit wirk- same Herbizid Sencor SC der Firma Bayer CropScience be- willigt, welches im frühen Nachauflauf der Kultur eingesetzt werden kann. Centium 36 CS, das in Karotten im Vorauflauf unmittelbar nach der Saat in einer Aufwandmenge von 0.25 l/ha angewendet wird, trägt ebenfalls zur Schliessung von Wirkungslücken bei. Wie Sencor SC erfasst auch Centium 36 CS die sich in Karotten zunehmend zu einem Problemunkraut entwickelnde Hundspetersilie recht gut (Abb.2).

Centium 36 CS eignet sich als Mischpartner für Pendimetha- lin-Herbizide bzw. Bandur, sofern deren Aufwandmenge re- duziert wird. Von der Firma wird eine Mischung von 0.25 l/ha Centium 36 CS mit 1.0 – 1.5 l/ha Sitradol (400 g/l Pendi- methlin) empfohlen. Nach einer Vorauflaufbehandlung mit Centium 36 CS können geschwächte, nicht vollständig abge- tötete Samenunkräuter durch eine erste Splitbehandlung im Nachauflauf mit einem bewilligten Linuron-Herbizid bekämpft werden.

Es ist darauf zu achten, dass eine gleichmässige Saattiefe eingehalten und das Saatgut optimal zugedeckt wird. In Win- ter- und Frühsaaten unter Vlies wird der Einsatz von Centium 36 CS nicht empfohlen, da die sich bei den kühlen Wachs- tumsbedingungen meist nur zögernd entwickelnden Keimlinge empfindlicher reagieren. Aufgrund der erhöhten Flüchtigkeit dieses Herbizides ist zudem nicht auszuschliessen, dass sich

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Extension Gemüsebau | Info 01/12 | 28. Februar 2012 3/4 gasförmiges Clomazone unter dem Vlies ansammelt und zur

Schädigung der auflaufenden Karotten führt.

Abb. 2: Amaranth-Arten werden von Centium 36 CS ungenü- gend erfasst (Foto: R. Neuweiler).

Bei Kohlarten Bewilligung mit Einschränkungen

Centium 36 CS ist neu auch bei Kohlarten mit einer mittleren bis langen Kulturdauer in einer Aufwandmenge von 0.25 l/ha bewilligt. Bewusst nicht in die Bewilligung aufgenommen wur- den Kohlrabi, Chinakohl und Pak Choi. Bei diesen Arten kann nicht ganz ausgeschlossen werden, dass sich allfällige im An- schluss an die Behandlung auftretende Chlorosen und

Wachstumshemmungen letztlich negativ auf die Ertragsbil- dung und die Qualität des Ernteproduktes auswirken.

Ausländische Versuchserfahrungen zeigen, dass bei Kohlar- ten vorübergehende Blattaufhellungen weniger stark zur Aus- prägung kommen, falls die Behandlung innerhalb weniger Ta- ge nach der Pflanzung erfolgt. Die Firma empfiehlt einen kombinierten Einsatz von 0.2 l/ha Centium 36 CS + 3.0 l/ha Devrinol Plus kurz nach der Pflanzung. Im Ausland wird eine solche leicht reduzierte Aufwandmenge von Centium 36 CS in Mischung mit 1.5 l/ha Butisan S wenige Tage nach der Pflan- zung eingesetzt. Eindeutig am geringsten ist das Risiko von vorübergehenden Chlorosen, falls die Anwendung von Centi- um 36 CS unmittelbar vor der Pflanzung, zum Beispiel in Kombination mit einer reduzierten Aufwandmenge eines Pen- dimethalin-Herbizides erfolgt.

Centium 36 CS darf nicht in verfrühten Kohlkulturen einge- setzt werden. Unter den ausgeglichen feuchten Bedingungen ist die Herbizidwirkung und damit verbunden auch das Risiko von Kulturschäden erhöht. Zudem kann das sich verflüchti- gende Clomazone unter Flachabdeckungen schlecht entwei- chen und dadurch zusätzlich zu Blattschäden führen.

Reto Neuweiler (ACW) reto.neuweiler@acw.admin.ch

Pyrethroide bleiben wichtig in der Möhrenfliegenbekämp- fung

Pyrethroide sind Kontaktgifte mit Knock-down Wirkung, d.h.

sie greifen in die Reizbildung und Reizfortleitung entlang von Nervenfasern ein (Hoffmann et al., 1994). Sie wurden ur- sprünglich aus Chrysanthemum – Arten gewonnen, es gibt al- lerdings auch synthetisch hergestellte Wirkstoffe, wie zum Beispiel Deltamethrin oder Cypermethrin. Ihre Wirkung ist nicht selektiv, d.h. sie können im Pflanzenschutz gegen beis- sende und saugende Insekten eingesetzt werden. Allerdings können auch Nicht-Zielorganismen beeinträchtigt werden. Die Wirkungsdauer lässt meist rasch nach, und Mehrfachbehand- lungen sind mitunter erforderlich. Ausserhalb des Tempera- turbereichs von ca. 5°C bis ca. 23°C wird von einem Einsatz abgeraten, da sie nicht mehr oder nur vermindert wirksam sind. Bei intensivem Einsatz von Pyrethroiden ist zu berück- sichtigen, dass sich Resistenzen gegenüber diesen Wirkstof- fen bilden können.

Unterscheidung zweier Wirkungstypen der Pyrethroide In der Schweiz sind zum Beispiel im Rapsanbau Resistenzen gegenüber Pyrethroiden beim Rapsglanzkäfer bekannt (Bren- ner, 2011; Derron et al., 2004; Monnerat et al., 2011; Steinger

& Breitenmoser, 2011; Zumstein, 2011), da in der Bekämp- fung von Rapsglanzkäfern lange auf den Einsatz von Py- rethroiden gesetzt wurde. Unempfindliche Rapsglanzkäfer haben die Behandlungen überlebt und sich weitervermehrt.

Allerdings konnte festgestellt werden, dass Rapsglanzkäfer nicht per se gegen Pyrethroide resistent sind, sondern, dass es innerhalb der Wirkstoffklasse der Pyrethroide Unterschiede gibt. Die Wirkstoffklasse der Pyrethroide lässt sich auf Grund der chemischen Struktur in die zwei Wirkungstypen A und B unterteilen. In den Beratungsunterlagen und Publikationen zur Bekämpfung der Rapsglanzkäfer in Raps wird der Unter- schied zwischen den zwei Wirkungstypen berücksichtigt und entsprechend in Pflanzenschutzmittelempfehlungen darauf hingewiesen (Brenner, 2011; Monnerat et al., 2011; Zumstein, 2011).

Dieses Beispiel zeigt auf, dass Antiresistenzstrategien unab- dingbar sind, nicht nur im Feld- und Ackerbau, sondern auch im Gemüsebau. Dazu gehören unter anderem (1) vorbeugen- de Massnahmen, wie zum Beispiel Feldhygiene und das Ein- halten der Fruchtfolge auf der Parzelle und den Nachbarpar- zellen; (2) optimaler Einsatz der Pflanzenschutzmittel (Zeit- punkt der Behandlung, Applikationstechnik, Wasseraufwand- menge,…); (3) das Abwechseln von Produkten mit verschie- denen Wirkmechanismen. Soweit die Theorie. In der Praxis ist die Umsetzung an bewilligte Pflanzenschutzmittel sowie an die Anforderungen eines Labels, des Handels und der Kon- sumenten gebunden.

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Extension Gemüsebau | Info 01/12 | 28. Februar 2012 4/4 Gute Wirkung von Pyrethroiden gegen die Möhrenfliege

Auf Grund diverser ablaufender oder bereits abgelaufener Ausverkaufs- und Aufbrauchsfristen für Wirkstoffe stehen Produzenten im Gemüsebau vor der Frage, wie sie zukünftig, ihre Karottenkulturen zum Beispiel vor der Möhrenfliege schützen können. Die aktuell bewilligten Pyrethroide sind wei- terhin zugelassen. In mehrjährigen Versuchen von ACW zeig- te das Pyrethroid lambda-Cyhalothrin eine gute Wirkung ge- gen die Möhrenfliege (Abb.1). Dabei wurde es in 7-tägigen In- tervallen während des Fluges eingesetzt. Allerdings enthält die Bewilligung für Produkte mit lambda-Cyhalothrin die Auf- lage, dass Spritzungen maximal alle 10 – 14 Tage durchge- führt werden dürfen.

Abb. 1: Durchführung eines Spritzversuchs zur Bekämpfung der Möhrenfliege auf dem ACW Versuchsbetrieb Sandhof (Foto: J. Rüegg, ACW).

Um einer möglichen Resistenzbildung entgegenzuwirken, sol- len ausserdem die Wirkstoffklassen abgewechselt werden.

Momentan stehen zur Möhrenfliegenbekämpfung noch ver- schiedene Wirkstoffklassen zur Verfügung, aber bereits in ei- nem Jahr wird es Einschränkungen geben. Ziel der Versuche im Jahr 2011 war ein Vergleich der Wirkung von Pyrethroiden aus den Wirkungstypen A und B.

Das Ergebnis des on-farm Versuchs belegt, dass die geteste- ten Pyrethroide beider Typen in ihrer Wirkung gegen die Möh- renfliege in Karotten gleich gut waren. So steht dem abwech- selndem Einsatz der beiden Wirkungstypen nichts im Wege.

In Tabelle 1 sind die zur Bekämpfung der Möhrenfliege bewil-

ligten Pyrethroide (Stand 03.02.2012) mit Einteilung in die Wirkungstypen A und B aufgelistet.

Tabelle 1: Pyrethroide, die zur Bekämpfung der Möhrenfliege bewilligt sind (Stand 03.02.2012), mit Einteilung in die Wir- kungstypen A und B

Name des Wirkstoffs Wirkungstypen

alpha - Cypermethrin A

Bifenthrin B

Cypermethrin A

Deltamethrin A

lambda - Cyhalothrin A

zeta - Cypermethrin A

Mit den Extension-Projekten zum Thema Bekämpfung der Möhrenfliege, die auf dem ACW-Versuchsbetrieb und on-farm bei Produzenten durchgeführt wurden, wurde die Wirksamkeit wichtiger Elemente bestätigt. Sie bieten zwar keine dauerhaf- te Lösung in der Bekämpfung der Möhrenfliege in Karotten, aber sie bieten eine Übergangslösung, bis weitere Wirkstoffe gefunden und einsatzbereite Produkte entwickelt worden sind.

Literaturnachweis:

Brenner H (2011) Rapsglanzkäfer erobern auch die Ost- schweiz. LANDfreund.

Derron JO, Le Clech E, Bezençon N & Goy G (2004) Résis- tance des méligèthes du colza aux pyréthrinoïdes dans le bassin lémanique. Revue suisse Agriculture 36: 237- 242.

Hoffmann GM, Nienhaus F, Poehling H-M, Schönbeck F, Weltzien HC & Wilbert H (1994) Lehrbuch der Phyto- medizin. 3 edn. Blackwell Wissenschaftsverlag, Berlin.

Monnerat G, Steinger T & Breitenmoser S (2011) Rapsglanz- käfer bekämpfen. Ufa Revue.

Steinger T & Breitenmoser S (2011) Monitoring de la résis- tance de Meligethes aeneus à la lambda-Cyhalothrine.

Zumstein O (2011) Verbreitet resistente Rapsglanzkäfer.

Pflanzenschutzmitteilungen vom 18.02.2011.

Ute Vogler (ACW) ute.vogler@acw.admin.ch

Impressum

Copyright Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, Schloss 1, Postfach, 8820 Wädenswil www.agroscope.ch

Herausgeber Verein Publikationen Spezialkulturen, c/o Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW

Zusammenarbeit Kant. Fachstellen und Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), 5070 Frick

Redaktion Cornelia Sauer, Werner Heller, Serge Fischer, Lucia Albertoni, Mauro Jermini (ACW) und Martin Koller (FiBL)

Adressänderungen Stutz Druck AG,

Bestellungen 8820 Wädenswil Tel. 044 783 99 11, Fax 044 783 99 22; info@stutz-druck.ch, www.stutz-druck.ch

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Nematologie

Nematizide: Rückzüge 2011 und Benutzungsbegrenzung

Basierend auf der Pflanzenschutzmittelverordnung (PSMV Art 8, 10) überprüft das BLW die Zulas- sung von Wirkstoffen, welche in der EU verboten sind. In der folgenden Tabelle sind alle Wirkstoffe zusammengestellt, welche im Jahr 2011 aus der Wirkstoffliste (Anhang 1 der Pflanzenschutzmittel- verordnung) gestrichen wurden. Die Bewilligungen von Pflanzenschutzmitteln, welche einen solchen Wirkstoff enthalten, mussten widerrufen werden.

In der Regel wird den Firmen eine Ausverkaufs- frist und den Produzenten nach deren Ablauf eine einjährige Aufbrauchfrist gewährt.

Das Bundesamt für Gesundheit BAG gewährt mit einer Übergangsfrist, dass nach Ablauf von Aufbrauchfristen die Rückstandshöchst- konzentrationen für betroffene Wirkstoffe in behandeltem Gemüse unverändert gelten bis die Ware ausverkauft ist. Allfällige Ausnahmen von dieser Regel würden der Branche frühzei- tig kommuniziert.

Im Weiteren ist ein Wirkstoff aufgeführt für den ei- ne Benutzungsbegrenzung besteht.

Gemüsebau: Details in DATAphyto

Ausverkaufs- und Verwendungsfristen sind in DATAphyto ersichtlich. Nach Ablauf der Auf- brauchfrist werden die Produkte aus der Daten- bank gelöscht.

www.dataphyto.acw-online.ch

Alle Kulturen

Produkte, deren Bewilligung abgelaufen ist, deren Verwendung durch den Endverbraucher aber noch zugelassen ist, sind auch in der BLW Daten- bank mit einem entsprechenden Vermerk verse- hen.

http://www.blw.admin.ch/psm/produkte/index.html

?lang=de

ACW übernimmt keine Garantie für die Vollständigkeit der nachfolgenden Listen.

Februar 2012

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Nematizide: Rückzüge 2011 ¦ Februar 2012 2/2

Wirkstoffrückzüge: Produkte mit Ausverkaufsfrist bis 01.07.2012 und Aufbrauchfrist bis 01.07.2013

Wirkstoff Produkte Indikationen Aufwandmenge und Anwendung

Carbofuran Carbofuran (diverse Firmen)

Conclusio (Renovita) Curaterr (Bayer) Difosol (Médol) Intrasol (Burri) Parastop Gazon (Seydoux)

Zwiebeln: Stängelälchen (Ditylenchus spp.)

1.3 g/Laufmeter. Bei der Saat.

Futterrübe, Zuckerrübe: Rübenkopf- älchen (Ditylenchus dipsaci)

1 - 1.5 g/Laufmeter. Im Frühjahr.

Erwerbsgartenbau, öffentliches Grün:

Gehölze (ausserhalb Forst), Schnitt- blumen, Sommerflor, Stauden, Topf- und Kontainerpflanzen, Zier- und Sport- rasen: Stängelälchen (Ditylenchus spp.)

1 kg/m3. Torfsubstrat.

Erwerbsgartenbau, öffentliches Grün:

Gehölze (ausserhalb Forst), Schnitt- blumen, Sommerflor, Stauden, Topf- und Kontainerpflanzen, Zier- und Sport- rasen: Stängelälchen (Ditylenchus spp.)

5 g/m2. Streuen, einwässern.

Terbufos Counter 2G (Stähler) Counter 2G (BASF)

Zuckerrübe: Rübenkopfälchen (Ditylen- chus dipsaci)

1.2 - 1.5 g/Laufmeter. Saat.

Produkte mit Benutzungsbegrenzung: Essential use

Wirkstoff Produkte Indikation Aufwandmenge und Anwendung

Aldicarb Temik 10G (Omya) Temik 10G (Bayer)

Zuckerrübe: Rübenkopfälchen (Ditylen- chus dipsaci)

0.75 - 1 g/Laufmeter.

Entspricht 15 - 23 kg/ha.

Bei der Saat.

Die Anwendung von Aldicarb in Zierpflanzen für den Erwerbsgartenbau ist nicht mehr bewilligt.

Herausgeber

Kompetenzzentrum für Nematologie, Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW

www.nematologie.agroscope.ch Redaktion

Reinhard Eder (reinhard.eder@acw.admin.ch)

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Extension Gemüsebau

Pflanzenschutzmittelbewilligungen Aktualisierung 1/2012

Details in DATAphyto

Genaue Angaben zur Anwendung der unten aufgeführten Pflanzenschutzmittel finden Sie in DATAphyto, der Daten-

bank für Pflanzenschutzmittel im Gemüsebau. www.dataphyto.acw-online.ch

Fungizide

Produkt (Firma)

Wirkstoff Neue Indikationen /Bemerkungen

Alial 80 WG (Stähler)

Aluminiumfosetyl (80%)

Kopfsalate (alle): Falscher Mehltau Kürbisgewächse: Falscher Mehltau Amistar

(Syngenta)

Azoxystrobin (22.9%)

Patisson, Rondini: Echter Mehltau, Falscher Mehltau, Anthraknose (Brennfle- ckenkrankheit), Krätze

Speisekohlrüben: Alternaria Bion

(Syngenta)

Acibenzolar-S- methyl (50%)

Kopfsalate (alle): Falscher Mehltau

Dithane Neotec (Syngenta)

Mancozeb (75%) Kopfsalate (alle): Falscher Mehltau

Fezan (Stähler)

Tebuconazole (24.2%)

Bohnen: Graufäule, Sclerotinia

Karotten: Alternaria-Möhrenschwärze, Echter Mehltau Spargeln: Blattschwärze (Stemphylium), Spargelrost Revus

(Syngenta)

Mandipropamid (23.4%)

Asia-Salate (Brassicaceae): Falscher Mehltau

Slick (Syngenta)

Difenoconazole (24.8%)

Kopfsalate (alle), Endivien und Blattzichorien (Endivien, Radicchio, Cicorino, Catalogna, Zuckerhut): Marssonina-Blattfleckenkrankheit

Patisson, Rondini: Echter Mehltau, Alternaria-Dürrfleckenkrankheit, Krätze Zignal

(Stähler)

Fluazinam (39.1%) Zwiebeln: Falscher Mehltau, Purpurflecken, Rost, Samtfleckenkrankheit, Grau- fäule (Teilwirkung)

Februar 2012

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Pflanzenschutzmittelbewilligungen ¦ Aktualisierung 01/12 ¦ Februar 2012 2/2

Insektizide

Produkt (Firma)

Wirkstoff Neue Indikationen /Bemerkungen

Cypermethrin (Sintagro)

Cypermethrin (10%) Freiland: Kohlarten: Rapsglanzkäfer

Delfin (Andermatt)

Bacillus thuringiensis var. kurstaki

Gewächshaus: Nachtschattengewächse: Tomatenminiermotte

Deltamethrin (Sintagro)

Deltamethrin (5.1%) Bohnen: Zünsler- und Schwärmerraupen Bohnen, Erbsen, Puffbohnen: Erbsenwickler Freiland: Kohlarten: Rapsglanzkäfer Gaucho

(Bayer)

Imidacloprid (70%) Bundzwiebeln (gesät): Saatgutbeizung gegen Zwiebelfliege und Thripse

Naturalis-L (Andermatt)

Beauveria bassiana (7.18%)

Gewächshaus: Paprika (Gemüsepaprika, Peperoncini): Weisse Fliegen

Vertimec (Syngenta)

Abamectin (1.84%) Gewächshaus: Paprika (Gemüsepaprika, Peperoncini): Minierfliegen, Rostmil- ben, Spinnmilben, Thripse

Herbizide

Produkt (Firma)

Wirkstoff Neue Indikationen /Bemerkungen

Dancor 70 WG (Stähler)

Metribuzin (70%) Freiland: Spargeln: einjährige Unkräuter Freiland: Karotten: einjährige Unkräuter Fortuna

(Omya)

Ioxynil (9.2%) + Fluroxypyr (9.2%) + Bromoxynil (9.2%)

Zwiebeln (ohne Bundzwiebeln): einjährige Unkräuter

Nikkel (Omya)

Napropamide (42%) Rucola: einjährige Unkräuter und Ungräser

Freiland: Nüsslisalat: einjährige Unkräuter und Ungräser Propyzamide 400

(Sintagro)

Propyzamide (34.6%)

Chicorée (Wurzelproduktion): einjährige Unkräuter und Ungräser Freiland: Salate (Asteraceae): einjährige Unkräuter und Ungräser

Berichtigung

Im Dezember 2011 wurde an dieser Stelle informiert, dass der Wirkstoff Carbendazim ab dem 31.12.2011 generell verboten sei.

Diese Meldung war falsch. Insbesondere das Produkt Sumico (Carbendazim + Diethofencarb) der Firma Omya kann in Bohnen, Zwiebeln, Schalotten und Knoblauch weiterhin verwendet werden. Die meisten Carbendazim-haltigen Produkte dürfen im Ge- müsebau jedoch seit Ende 2011 nicht mehr angewendet werden. Sie sind deshalb in DATAphyto und der BLW-Datenbank http://www.blw.admin.ch/psm/produkte/index.html?lang=de) nicht mehr aufgeführt.

Herausgeber Extension Gemüsebau,

Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW http://www.gemuesebau.agroscope.ch

Redaktion

Brigitte Baur (brigitte.baur@acw.admin.ch)

Referenzen

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