Extension Gemüsebau
Gemüsebau Info 12/2017
30. Mai 2017 Nächste Ausgabe erst am Mittwoch, 07.06.2017
Aktualisierung der Pflanzenschutzmittelbewilligungen 2/2017
In der Aktualisierung 2/2017 im Anhang der heutigen Gemüsebau Info finden Sie wichtige Informationen zu neuen Indikationen, zu neuen Produkten und Verkaufserlaubnissen, zu Änderungen sowie zu den Aufbrauchfristen 2017/2018.
Erste Hitzefolgen
Foto 1: Hohe Temperaturen, starke Ein- strahlung und junge Früchte beanspru- chen den Wasserhaushalt von Gurken- pflanzen derzeit stark (Foto: C. Sauer, Agroscope). Umso wichtiger ist es, die Transpiration durch Luftbefeuchtung auch in den Mittagsstunden möglichst lange am Laufen zu halten.
Pflanzenschutzmitteilung
Foto 2: Frisch geschlüpfte Raupen der Kohleule (Mamestra brassicae) an Broccoli (Foto: R. Total, Agroscope).
Foto 3: Der Einflug der Salatwurzellaus (Pemphigus bursarius) beginnt (Foto: R.
Total, Agroscope).
Foto 4: In Befallsgebieten sollte jetzt der Möhrenblattfloh (Trioza apicalis) über- wacht werden (Foto: C. Sauer, Agro- scope).
Foto 5: Derzeit ist eine starke Eiablage der Spargelkäfer (Crioceris spp.) zu beobachten (Foto: R. Total, Agroscope).
Foto 6: Gestern wurde Befall mit Falschem Mehltau an Erbsen (Pero- nospora viciae f. sp. pisi) festgestellt (Foto: R. Total, Agroscope).
Foto 7: Nah verwandte Arten der Gurkenblattlaus (A. frangulae/A. nastur- tii) treten jetzt an Gurken, Zucchetti, Auberginen u.a. Kulturen auf (Foto: R.
Total, Agroscope).
Inhaltsverzeichnis Aktualisierung der
Pflanzenschutzmittelbewilligungen
2/2017 1
Erste Hitzefolgen 1
Pflanzenschutzmitteilung 1
Gemüsebau Info
2 Extension Gemüsebau | 12/2017 | 30. Mai 2017
Aktuelle Situation bei der Kohl- und der Möhrenfliege
Kohlfliege (Delia radicum): In frühen und mittleren Lagen der Deutschschweiz nimmt die Flugstärke der 1. Generation der Kohlfliege jetzt weiter ab und es findet keine nennenswerte Eiablage mehr statt. Einzig in späten Lagen wie z.B. in der Zentralschweiz und am Bodensee muss bis Ende dieser Woche (KW 22) noch mit Eiablagen der Kohlfliege gerechnet werden. In diesen Gebieten sind empfindliche Kulturen zu schützen.
Möhrenfliege (Psila rosae): An der Mehrheit der überwachten Standorte in frühen und mittleren Lagen ist der Flug der 1. Möhrenfliegengeneration beendet oder nur mehr schwach. An einem Teil der Standorte in etwas späteren Gebieten wie z.B. am Bodensee, im Zürcher Unterland und Weinland liegt der Flug derzeit noch über der Schadschwelle. Da Pyrethroide nur bis etwa 22/25°C eine optimale Wirkung zeigen, sollte die Behandlung in den kühleren Abendstunden erfolgen.
Foto 8: Der Grossteil der Kohlfliegen- Population liegt zur Zeit als Larven vor (Foto: C. Sauer, Agroscope).
Junge Kohlpflanzen jetzt gegen Erdflöhe schützen
Massiver Erdflohbefall setzt jetzt vor allem frisch gepflanzten und jungen Kohlgewächsen zu. Kontrollieren Sie die Bestände und führen Sie bei Bedarf eine Behandlung durch.
In Blumenkohlen und Kopfkohlen im Freiland kann gegen Erdflöhe mit einer Wartefrist von 1 Woche Spinosad (Audienz) eingesetzt werden. In diesen Kulturen können im Weiteren verschiedene Pyrethroide zur Bekämpfung von Erdflöhen mit einer Wartefrist von 2 Wochen verwendet werden wie alpha- Cypermethrin (Fastac Perlen), Bifenthrin (Capito Multi Insektizid, Talstar SC), Cypermethrin (Cypermethrin, Cypermethrin S, Cypermethrine Médol), Lambda- Cyhalothrin (verschiedene) oder zeta-Cypermethrin (ArboRondo ZC 1000, Fury 10 EW). In Kopfkohlen ist ferner das Pyrethroid Etofenprox (Blocker, Wartefrist 2 Wochen) bewilligt. Weitere Informationen finden Sie im Merkblatt „Erdflöhe an Kreuzblütlern“ im Anhang der heutigen Gemüsebau Info Mail.
Foto 9: Erdflöhe (Phyllotreta spp.) und ihr Schadbild an Broccoli (Foto: R. Total, Agroscope).
Falscher Mehltau der Kohlgewächse
Trotz der hochsommerlichen Temperaturen bleibt der Falsche Mehltau der Kohlgewächse präsent. Kulturkontrollen sind angezeigt.
Zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus an Blumenkohlen sind Präparate mit dem Wirkstoff Mancozeb (verschiedene) für die Anzucht von Jungpflanzen bewilligt. Im weiteren können Trifloxystrobin (Flint, Tega; Wartefrist 1 Woche), Azoxystrobin (Amistar, Hortosan, Ortiva; Wartefrist 2 Wochen), Propamocarb- hydrochlorid + Fenamidon (Arkaban, Consento; Wartefrist 2 Wochen) oder Kupfer (Airone; Wartefrist 3 Wochen) sowie Kupfer als Oxychlorid (Cuprofix, Cupromaag, Vitigran 50; Wartefrist 3 Wochen) verwendet werden.
Foto 10: Gräulicher Sporenrasen des Falschen Mehltaus (Peronospora para- sitica) auf der Unterseite eines Broccoli- Blattes (Foto: R. Total, Agroscope).
Blattfleckenkrankheiten und Falscher Mehltau an Winterzwiebeln
Mit zunehmendem Alter der Winterzwiebel-Bestände siedeln sich jetzt neben dem Falschen Mehltau Samtflecken oder auch Purpurflecken auf den Zwiebel- röhren an.
Tritt neben dem Falschem Mehltau auch Befall mit weiteren Blattkrankheiten wie Samtflecken (Cladosporium alli-cepae) oder Purpurflecken (Alternaria porri) in den Beständen auf, so können Fungizide aus der Wirkstoffgruppe der Strobilurine, wie Amistar, Hortosan, Ortiva (Azoxystrobin, Wartefrist 2 Wochen), Ortiva Opti (Chlorothalonil + Azoxystrobin, Wartefrist 3 Wochen) oder Priori Top (Azoxystrobin + Difenoconazole, Wartefrist 2 Wochen) eingesetzt werden. Ferner ist der Einsatz von Mancozeb + Mandipropamid (Revus MZ, Sandora, Virexa;
Wartefrist 3 Wochen) oder Fluazinam (verschiedene, Wartefrist 1 Woche) möglich. Die genauen Indikationen sind DATAphyto oder der BLW-Datenbank zu entnehmen.
Foto 11: Purpurflecken (Alternaria porri) und Falscher Mehltau (Peronospora des- tructor) am Laub von Winterzwiebeln (Foto:
vom 29.05.2017 von R. Total, Agroscope).
Gemüsebau Info
Extension Gemüsebau | 12/2017 | 30. Mai 2017 3 Thripse an Liliengewächsen nehmen jetzt zu
Die Fallenfangzahlen der Thripse steigen jetzt in den überwinterten Kulturen wie Knoblauch, aber auch in den Frühkulturen deutlich an. Feldkontrollen sind angezeigt.
Aktuell stehen für die Bekämpfung von Thripsen (Thrips tabaci) an Lauch und Zwiebeln fast ein Dutzend Wirkstoffe aus 5-6 Wirkstoffgruppen zur Verfügung.
Aus Gründen des Resistenzmanagements wird zumindest in der 1. Kulturhälfte von Lauch und Speisezwiebeln empfohlen, die zur Verfügung stehenden Wirkstoffgruppen konsequent abzuwechseln. Später kommt ein alternierender Einsatz bzw. eine Blockstrategie in Betracht – also die Anwendung derselben Mittel in aufeinanderfolgenden Behandlungen, um die nachweisbaren Wirkstoffe tief zu halten. Die Blockstrategie ist insbesondere bei Bundzwiebeln zu verfolgen.
Dabei ist die Anzahl der maximal bewilligten Behandlungen pro Wirkstoff und Kultur einzuhalten, die z.B. auch bei den Pyrethroiden je nach Wirkstoff auf 2 oder 3 Behandlungen festgelegt ist. Bitte beachten Sie, dass Pyrethroide nur bis etwa 22/25°C eine optimale Wirkung zeigen.
Da die Thripse versteckt zwischen den Blattscheiden leben, muss eine genügend hohe Spritzbrühenmenge appliziert werden, um sie dort zu erreichen. Es ist daher ratsam, Insektizide „solo“ und nicht im Tankmix mit Fungiziden auszubringen, da letztere zur Optimierung der Anlagerung auf der Pflanzen- oberfläche mit einer geringeren Brühenmenge gespritzt werden sollten. Für die Thripsbehandlung wird in jungen Kulturen ein Wasservolumen von 400-500 l/ha empfohlen, in wüchsigen Beständen etwa 600-1000 l/ha. Der Zusatz eines bewilligten Netzmittels ist sinnvoll, bei Tankmischungen aber z.T. riskant.
Foto 12: Thripse (Thrips tabaci) breiten sich jetzt an Liliengewächsen, z.B. an Knoblauch aus (Foto: R. Total, Agroscope).
Alle Angaben ohne Gewähr. Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sind die jeweiligen Anwendungshinweise, Auflagen und Wartefristen einzuhalten. Im Zuge der Überprüfung bewilligter Pflanzenschutzmittel werden viele Indikationen und Auflagen angepasst. Es wird empfohlen, vor jedem Gebrauch DATAphyto oder die BLW-Datenbank zu konsultieren. Resultate der Gezielten Überprüfung sind auf der BLW-Homepage zu finden unter:
https://www.blw.admin.ch/blw/de/home/nachhaltige-produktion/pflanzenschutz/pflanzenschutzmittel/zugelassene-pflanzenschutzmittel.html
Schädling / Krankheit Hin-
weis
Aktivitäten Stand
Pflanzenschutzempfehlungen für die genannten Kulturen
vor 7
Tagen aktuell
DATAphyto / Dokumente / Pflanzenschutz-
mittel-Listen *
Merkblatt FiBL**
Schnecken
(Deroceras reticulatum, Arion spp.)
++ +
Dokumente /Allgemeine Informationen
S. 7 (7)
Saateule – Erdraupen, Gammaeule
(Agrotis segetum, Autographa gamma)++
Falter
++
Falter
Kapitel
1, u.a. S. 18 (6)
Erdschnaken
(Tipula spp.)!*) !*)
Kapitel 1 S. 17 (5) Knollenfenchel / Knollensellerie, Stangensellerie / Spinat / Mangold / Randen / Bohnen / Rhabarber / PetersilieSchwarze Bohnenblattlaus
(Aphis fabae)
++ +++
17-18, 20-23, 38, 40 KapitelS. 30 (4)
Gemüsebau Info
4 Extension Gemüsebau | 12/2017 | 30. Mai 2017
Schädling / Krankheit Hin-
weis
Aktivitäten Stand
Pflanzenschutzempfehlungen für die genannten Kulturen
vor 7
Tagen aktuell
DATAphyto / Dokumente / Pflanzenschutz-
mittel-Listen *
Merkblatt FiBL**
Blumen- und Kopfkohle / Rosen- und Blattkohle / Kohlrabi / Speisekohlrüben / Radies / Rettich / Rucola
Erdflöhe, Kugelspringer
(Phyllotreta spp., Sminthuridae)
siehe
S. 2
++ +++
Kapitel 2-8 S. 12 (7)Blumen- und Kopfkohle / Rosen- und Blattkohle / Kohlrabi / Speisekohlrüben / Radies / Rettich
Kohlfliege
(Delia radicum)
siehe
S. 2
++ ++
Kapitel 2-7 S. 14 (11)Blumen- und Kopfkohle / Rosen- und Blattkohle / Kohlrabi / Radies / Rettich / Rucola
Kohlmottenschildlaus
(Aleyrodes proletella)
+ +
2-4, 6-8 Kapitel S. 14 (10)Kohlraupen
(Plutella xylostella, Pieris rapae, Mamestra brassicae)
siehe
S. 1
+ +
2-4, 6-8 Kapitel S. 11 (6)Mehlige Kohlblattlaus, Grüne Pfirsichblattlaus
(B. brassicae, M. persicae)
+
2-4, 6-8 Kapitel S. 12 (8)Blumen- und Kopfkohle / Rosen- und Blattkohle / Kohlrabi
Kohldrehherzgallmücke
(Contarinia nasturtii)
+ ++
Kapitel 2-4 S. 13 (9)Blumen- und Kopfkohle / Rosen- und Blattkohle / Kohlrabi / Radies / Rucola
Falscher Mehltau
Peronospora parasitica
siehe
S. 2
+ +
2-4, 6-8 Kapitel S. 10 (4)Cercospora-Blattflecken
(Cercospora brassicicola)
+ +
- -Kopfsalate / Blattsalate
Grüne Salatlaus
(Nasonovia ribisnigri)
+
Kapitel 9-10 S. 6 (6)Blattläuse
(M. euphorbiae, u.a.)
+ +
Kapitel 9-10 S. 6 (6)Salatwurzellaus
(Pemphigus bursarius)
siehe
S. 1
-
Kapitel 9-10 S. 5 (4)Eulenraupen
(Noctuidae)+ +
Kapitel 9-10 S. 5 (5)Kopfsalate / Blattsalate
Falscher Mehltau
(Bremia lactucae)
+ !*)
Kapitel 9-10 S. 5 (3)Salatfäulen
(R. solani, S. sclerotiorum)
+ +
Kapitel 9-10 S. 4 (2)Marssonina-Blattflecken
(Marssonina panattoniana)
+ !*)
Kapitel 9-10 -Gemüsebau Info
Extension Gemüsebau | 12/2017 | 30. Mai 2017 5
Schädling / Krankheit Hin-
weis
Aktivitäten Stand
Pflanzenschutzempfehlungen für die genannten Kulturen
vor 7
Tagen aktuell
DATAphyto / Dokumente / Pflanzenschutz-
mittel-Listen *
Merkblatt FiBL**
Lauch / Zwiebeln / Knoblauch
Zwiebelthrips
(Thrips tabaci)
siehe
S. 3
+ ++
Kapitel 32-34 S. 25 (6) S. 27 (4)Lauchmotte
(Acrolepiopsis assectella)
Kapitel 32-34 S. 27 (3)Zwiebeln
Falscher Mehltau
(Peronospora destructor)
siehe
S. 2
++ +
Kapitel 33 S. 24 (4)Purpurflecken, Samt- fleckenkrankheit
(Alternaria porri, Cladosporium allii-cepae)siehe
S. 2
+ ++
Kapitel 33 -Grüne und weisse Spargeln
Spargelhähnchen, -käfer
(Crioceris asparagi, C. duodecim- punctata)
siehe
S. 1
++ +++
Kapitel 35 -Erbsen
Falscher Mehltau
(Peronospora viciae f.sp. pisi)
siehe
S. 1
!*) +
Kapitel 24 -Erbsenblattlaus
(Acyrtosiphon pisum)
!*) !*)
Kapitel 24 -Schnittmangold / Krautstiel
Rübenmotte
(Scrobipalpa ocellatella)
+ +
- -Schnittmangold, Krautstiel / Randen
Blattfleckenkrankheit
(Cercospora beticola, Ramularia b.)
+ +
Kapitel 21, 22 S. 33 (5)Karotten / Knollenfenchel / Knollensellerie, Stangensellerie / Wurzelpetersilie
Möhrenfliege
(Psila rosae)
siehe
S. 2
++ ++
16-18, 41 Kapitel S. 17 (3) S. 21 (5)Karotten / Pastinaken, Wurzelpetersilie
Möhrenblattfloh
(Trioza apicalis)
siehe
S. 1
- !*)
Kapitel 16, 41 S. 17 (4)Karotten / Knollenfenchel / Knollensellerie, Stangensellerie / Petersilie
Gierschblattlaus
Cavariella aegopodii
++ ++
16-18, 40 Kapitel -Karotten
Möhrenschwärze
(Alternaria dauci)
-
Kapitel 16 S. 16 (2)Gemüsebau Info
6 Extension Gemüsebau | 12/2017 | 30. Mai 2017
Schädling / Krankheit Hin-
weis
Aktivitäten Stand
Pflanzenschutzempfehlungen für die genannten Kulturen
vor 7
Tagen aktuell
DATAphyto / Dokumente / Pflanzenschutz-
mittel-Listen *
Merkblatt FiBL**
Bohnen / Gurken / Zucchetti / Tomaten / Paprika / Auberginen
Blattläuse
(Myzus persicae, Aula- corthum solani, Macrosiphum euphor- biae, Aphis gossypii, Aphis fabae, A.frangulae/A. nasturtii)
siehe
S. 1
+++ +++
23, 25-26, 29-31 Kapitel S. 44 (10), S. 52 (10), S. 59 (5)Weisse Fliegen
(Trialeurodes vaporariorum)
+ +
23, 25-26, 29-31 Kapitel S. 43 (8), S. 53 (11)Thripse
(Frankliniella sp., Thrips tabaci)
+ +
23, 25-26, 29-31 Kapitel S. 44 (9), S. 56 (16), S. 60 (8)Bohnen / Gurken / Tomaten / Auberginen
Spinnmilben
(Tetranychus urticae)
+ +
23, 25, 29, 31 Kapitel S. 43 (7) S. 54 (13)Gurken
Zwergzikade
(Empoasca decipiens)
+ +
Kapitel 25 S. 45 (12)Tomaten / Auberginen
Tomatenminiermotte
(Tuta absoluta)
!*) !*)
Kapitel 29, 31 S. 55 (15)Auberginen
Kartoffelkäfer
(Leptinotarsa decemlineata)
!*) !*)
Kapitel 31 -Wanzen
(Lygus sp., u.a.)
!*) !*)
Kapitel 31 S. 45 (13)Gurken / Zucchetti
Echter Mehltau
(Podosphaera f./Erysiphe c.)
+ +
Kapitel 25-26 S. 42 (5)Gurken
Alternaria-Ulocladium- Blattflecken
(Alternaria alternata/ Ulocladium curcubitae) +
Kapitel 25 -Bohnen / Gurken / Tomaten
Graufäule
(Botrytis cinerea)
+ +
23, 25 ,29 Kapitel S. 50 (5)Tomaten
Samtfleckenkrankheit
(Cladosporium fulvum)
+ +
Kapitel 29 S. 51 (7)Echter Mehltau
(Oidium neolycopersici)
!*) !*)
Kapitel 29 S. 51 (8)Gemüsebau Info
Extension Gemüsebau | 12/2017 | 30. Mai 2017 7 Tabellenlegende:
Kein Problem:
-
Zunehmend:
Abnehmend:
Vereinzelt:
+
Vorhanden:
++
Probleme:
+++
* Internet-Pflanzenschutzmitteldatenbank DATAphyto:
http://dataphyto.agroscope.info
** Homepage FIBL (Ausgabe 2014):
https://www.fibl.org/de/shop/artikel/c/gem/
p/1284-pflanzenschutzempfehlung.html
!*) Schaderreger könnte auftreten, Kulturkontrollen bzw. Fallenüberwa- chung empfehlenswert!
Impressum
Beiträge
lieferten: Daniel Bachmann, Christof Gubler, Strickhof, Winterthur (ZH) Joel Brülhart, Lutz Collet, Grangeneuve, Posieux (FR) Fiona Cimei, Martin Keller, Inforama/Beratungsring, Ins (BE) Eva Körbitz, Daniela Marschall, Landwirtsch. Zentrum, Salez (SG) Martin Koller, FiBL, Frick (AG)
Margareta Scheidiger, Arenenberg, Salenstein (TG) Suzanne Schnieper, Liebegg, Gränichen (AG)
Brigitte Baur, Serge Fischer, Martina Keller, Matthias Lutz, René Total & Ute Vogler, Agroscope
Herausgeber: Agroscope
Redaktion: Cornelia Sauer, Matthias Lutz, Serge Fischer, Lucia Albertoni, Mauro Jermini (Agroscope) und Martin Koller (FiBL) Zusammen-
arbeit: Kant. Fachstellen und Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL)
Copyright: Agroscope, Schloss 1, Postfach, 8820 Wädenswil www.agroscope.ch
Adress- änderungen, Bestellungen:
Cornelia Sauer, Agroscope cornelia.sauer@agroscope.admin.ch
Pflanzen
Agroscope Transfer | Nr. 182 / 2017
Pflanzenschutzmittelbewilligungen für den Gemüsebau: Aktualisierung 2/2017
Autoren: Brigitte Baur, Martina Keller, Matthias Lutz und Ute Vogler
Mai 2017
Für die Details verweisen wir auf DATAphyto (www.dataphyto.agroscope.info) und die Pflanzenschutzmittel-Datenbank des BLW (www.psm.admin.ch).
Immer häufiger ersetzen die Firmen ihre Bewilligungen für Pflanzenschutzmittel durch Verkaufserlaubnisse für gleichnamige Produkte. Je nachdem, ob die Zulassung/Bewilligung für ein Produkt noch auf der ursprünglichen Bewilligung beruht oder auf der neuen Verkaufserlaubnis, können sich die bewilligten Indikationen unterscheiden. Es ist deshalb wichtig, sich zu versichern, dass die W-Nummer auf dem Gebinde mit der W-Nummer in den Datenbanken übereinstimmt, wenn man sich über die zugelassenen Indikationen informiert.
Insektizide: neue Indikationen
Kultur Schaderreger Produkt (Firma, W-Nr.) Wirkstoff
Portulak Blattläuse
Gazelle SG (Stähler, W 6581) Basudin SG (Syngenta, W 6581-1) Barritus Rex (Renovita, W 6581-2) Oryx Pro (Syngenta, W 6581-3)
Acetamiprid
Fungizide: neue Indikationen
Kultur Schaderreger Produkt (Firma, W-Nr.) Wirkstoff
Gemüsebau allgemein Anwendung neu auch Stadium 00-14 (BBCH) sowie
Nacherntebehandlung
Sclerotinia Contans (Bayer, W 6965) Contans (Andermatt, W 6965-1)
Coniothyrium minitans
Asia-Salate (Brassicaceae)
Babyleaf (Brassicaceae) Blattfleckenpilze
Amistar
(Syngenta, W 5481) (Stähler, W 5481-2) (Omya, W 5481-4) Hortosan
(Syngenta, W 5481-1) Ortiva
(Syngenta, W 5481-3) (Renovita, W 5481-5)
Azoxystrobin
Bohnen mit Hülsen
(Saatgutbeizung) Keimlingskrankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram Erbsen (Saatgutbeizung) Keimlingskrankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram
Es besteht keine Garantie für Vollständigkeit und Fehlerlosigkeit dieser Liste. Rechtlich verbindlich für einen korrekten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sind ausschliesslich die Originaldokumente der Zulassung (verfügbar bei den Firmen und beim BLW)!
Pflanzenschutzmittelbewilligungen für den Gemüsebau: Aktualisierung 2/2017
2 Agroscope Transfer | Nr. 182 / 2017
Fungizide: neue Indikationen (Fortsetzung)
Kultur Schaderreger Produkt (Firma, W-Nr.) Wirkstoff
Gurken (Saatgutbeizung) Keimlingskrankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram Karotten (Saatgutbeizung) Keimlingskrankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram Kohlarten (Saatgutbeizung) Samen- und bodenbürtige
Krankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram Pastinake (Saatgutbeizung) Keimlingskrankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram Radies (Saatgutbeizung) Keimlingskrankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram Rande (Saatgutbeizung) Samen- und bodenbürtige
Krankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram Rettich (Saatgutbeizung) Keimlingskrankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram Salate (Asteraceae)
(Saatgutbeizung) Keimlingskrankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram Sellerie (Saatgutbeizung) Keimlingskrankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram Speisekohlrüben
(Saatgutbeizung)
Samen- und bodenbürtige
Krankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram Speisezwiebel
(Saatgutbeizung) Keimlingskrankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram Spinat (Saatgutbeizung) Keimlingskrankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram Tomaten (Saatgutbeizung) Keimlingskrankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram Zuckermais (Saatgutbeizung) Samen- und bodenbürtige
Krankheiten TMTD 98% Satec (Bayer, W 6708) Thiram
Fungizide: Neue Produkte und Verkaufserlaubnisse
Produktename Firma Zulassungs-Nr. Wirkstoff Anwendung analog zu Globaztar SC
in Artischocken, Mangold, Asia-Salaten und Babyleaf (Brassicaceae) nicht bewilligt.
Schneiter W 7162 Azoxystrobin Amistar (Syngenta)
Herbizide: neue Indikationen
Kultur Schaderreger Produkt (Firma, W-Nr.) Wirkstoff
Bohnenkraut (Freiland) einjährige Unkräuter und einjährige Ungräser
Goltix 700 SC (Leu+Gygax, W 6875)
Beta Omya (Omya, W 6875-1) Metamitron Gurken (Freiland) einjährige Unkräuter und
einjährige Ungräser
Goltix 700 SC (Leu+Gygax, W 6875)
Beta Omya (Omya, W 6875-1) Metamitron Majoran (Freiland) einjährige Unkräuter und
einjährige Ungräser
Goltix 700 SC (Leu+Gygax, W 6875)
Beta Omya (Omya, W 6875-1) Metamitron
Mangold (Freiland)
einjährige Unkräuter und einjährige Ungräser
Goltix 700 SC (Leu+Gygax, W 6875)
Beta Omya (Omya, W 6875-1) Metamitron einjährige Ungräser Targa Super (Bayer, W 6206) Quizalofop-P-ethyl Meerrettich (Freiland) einjährige Ungräser Targa Super (Bayer, W 6206) Quizalofop-P-ethyl Oregano (Freiland) einjährige Unkräuter und
einjährige Ungräser
Goltix 700 SC (Leu+Gygax, W 6875)
Beta Omya (Omya, W 6875-1) Metamitron Rucola (Freiland) einjährige Unkräuter und
einjährige Ungräser
Goltix 700 SC (Leu+Gygax, W 6875)
Beta Omya (Omya, W 6875-1) Metamitron Schwarzwurzel (Freiland) einjährige Ungräser Targa Super (Bayer, W 6206) Quizalofop-P-ethyl
Pflanzenschutzmittelbewilligungen für den Gemüsebau: Aktualisierung 2/2017
Agroscope Transfer | Nr. 182 / 2017 3
Herbizide: neue Indikationen (Fortsetzung)
Kultur Schaderreger Produkt (Firma, W-Nr.) Wirkstoff
Schnittlauch (Freiland) einjährige Unkräuter und einjährige Ungräser
Goltix 700 SC (Leu+Gygax, W 6875)
Beta Omya (Omya, W 6875-1) Metamitron Speisekohlrüben (Freiland) einjährige Ungräser Targa Super (Bayer, W 6206) Quizalofop-P-ethyl Spinat (Freiland) einjährige Unkräuter und
einjährige Ungräser
Goltix 700 SC (Leu+Gygax, W 6875)
Beta Omya (Omya, W 6875-1) Metamitron Süsskartoffel einjährige Unkräuter und
einjährige Ungräser Centium 36 CS (Stähler, W 6419) Clomazone Thymian (Freiland) einjährige Unkräuter und
einjährige Ungräser
Goltix 700 SC (Leu+Gygax, W 6875)
Beta Omya (Omya, W 6875-1) Metamitron Zucchetti (Freiland) einjährige Unkräuter und
einjährige Ungräser
Goltix 700 SC (Leu+Gygax, W 6875)
Beta Omya (Omya, W 6875-1) Metamitron
Zucchetti einjährige Unkräuter und
einjährige Ungräser Centium 36 CS (Stähler, W 6419) Clomazone
Herbizide: Neue Produkte und Verkaufserlaubnisse
Produktename Firma Zulassungs-Nr. Wirkstoff Anwendung analog zu Buzzin 70 WG
für Karotten und Spargeln nur im Freiland bewilligt.
Sintagro W 7137 Metribuzin Dancor 70 WG (Stähler)
Herbizide: Änderungen
Kultur Produkt (Firma, W-Nr.) Wirkstoff Änderungen Erbsen ohne
Hülsen Sitradol Micro (Stähler, W 7154) Pendimethalin Wartefrist 65 Tage
Karotten
Sencor SC (Bayer, W 6630)
Condoral SC (Leu+Gygax, W 6630-1) Metribuzin Aufwandmenge erhöht Midas (Omya, W 6255)
Zepter (Omya, W 6255-2) Metribuzin Aufwandmenge erhöht Rande Goltix 700 SC (Leu+Gygax, W 6875)
Beta Omya (Omya, W 6875-1) Metamitron Neu auch im Vorauflauf Zwiebeln Sitradol Micro (Stähler, W 7154) Pendimethalin Wartefrist 75 Tage
Pflanzenschutzmittelbewilligungen für den Gemüsebau: Aktualisierung 2/2017
4 Agroscope Transfer | Nr. 182 / 2017
Aufbrauchfristen 2017/18
In der folgenden Tabelle sind diejenigen Produkte zusammengestellt, deren Bewilligung für alle oder für einzelne Anwendungen im Gemüsebau widerrufen wurde und bei denen die Frist zum Aufbrauchen der Lagervorräte im Verlauf von 2017 oder 2018 endet.
Agroscope übernimmt keine Garantie für die Vollständigkeit der nachfolgenden Listen.
Insektizide
Wirkstoff Produkt W-
Nummer
Ausverkauf bis
Aufbrauchen
bis Bemerkungen
alpha- Cypermethrin
Fastac Perlen
(Leu+Gygax) W 5702 30.04.2017 30.04.2018
Darf nicht mehr angewendet werden in Bundzwiebeln, Kardy, Knollenfenchel und Stangensellerie
Für alle anderen Kulturen gilt die Aufbrauchfrist.
Chlorpyrifos- methyl
Reldan 40 (Syngenta) Reldan 40 (Omya)
W 5193
W 5194 30.11.2017
Cypermethrin
Cypermethrin (Sintagro) Cypermethrin (Omya) Cypermethrin S (Schneiter) Cypermetrine (Médol) Cythrin Max (Arysta)
W 4343 W 4774 W 4976 W 4491-1 W 4491 W 6715
Darf nicht mehr angewendet werden in Bundzwiebeln, Kardy, Knollenfenchel und Stangensellerie
Deltamethrin
Decis (Omya) Decis Protech (Bayer) Deltaphar (Arysta) Gesal Gemüse-Insektizid Decis (Compo Jardin)
W 2372 W 6381 W 6799 W 6381-1
Darf nicht mehr angewendet werden in Brunnenkresse, Kardy, Knollenfenchel, Mangold, Portulak und Stangensellerie Diflubenzuron Dimilin SC (Syngenta)
Difuse 48 SC (Agriphar)
W 4617
W 5775 15.09.2017 *
Dimethoate
Rogor 40 (Omya) Roxion (Stähler) Bellator Rex (Renovita) Dimethoat S (Schneiter) Dimethoat Burri (Burri) Diméthoate (Médol) Dimethoat S (Schneiter) Danadim Progress (Stähler)
Dimethoat Realchemie (Agro Seller Discount)
W 1212 W 1309 W 4499-1 W 4499 W 1425 W 4510 W 6701-1 W 6701 W 6534
13.09.2017 *
Perfekthion (Syngenta) W 2329
Darf in Lauch, Zwiebeln und Erbsen nur noch bis am 13.9.17 angewendet werden.
Ausnahmen: weiterhin zugelassen gegen die Kohlfliege (Teilwirkung) in Blumenkohlen, Kopfkohlen und Rosenkohl
* betrifft nur Gemüsekulturen
Pflanzenschutzmittelbewilligungen für den Gemüsebau: Aktualisierung 2/2017
Agroscope Transfer | Nr. 182 / 2017 5 Insektizide (Fortsetzung)
Wirkstoff Produkt W-
Nummer
Ausverkauf bis
Aufbrauchen
bis Bemerkungen
Dimethoate Perfekthion (Leu+Gygax) W 5183 31.03.2018 31.03.2019
Darf in Lauch, Zwiebeln und Erbsen nur noch bis am 13.09.2017 angewendet werden.
Bis am 31.03.2019 anwendbar gegen die Kohlfliege in Herbst- und Mairübe
und gegen die Kohlfliege mit Teilwirkung in
Blumenkohlen, Kopfkohlen und Rosenkohl
und im Freiland gegen die Kohlfliege mit Teilwirkung in Kohlrabi, Meerrettich, Rettich, Radies und Boden- kohlrabi
Lambda- Cyhalothrin
Tak 50 EG (Stähler) Karate Zeon (Syngenta) Kendo (Syngenta) Kendo (Renovita) Ravane 50 (Schneiter)
W 6953-1 W 6098 W 6098-1 W 6098-2 W 6382
Darf nicht mehr angewendet werden in Brunnenkresse und Portulak.
Methomyl
Methomyl LG (Leu+Gygax) Methomyl 25 WP (Omya)
W 4413
W 2993 31.07.2017 Darf nicht mehr angewendet
werden in Artischocken, Asia-Salaten (Brassicaceae), Chicorée, Herbstrüben, Kardy, Knoblauch, Knollenfenchel, Kürbissen, Mairüben, Meerrettich, Nüsslisalat, Ölkürbissen, Pastinaken, Randen, Rhabarber, Rosenkohl, Rucola, Pepino, Schalotten, Schwarzwurzeln,
Stangensellerie, Topinambur und Zwiebeln.
Lannate 25 WP (Leu+Gygax)
Methomyl 25 WP (Omya)
W 1752-1 W 1752-2
Novaluron Rimon (Leu+Gygax) Nova 100 (Schneiter)
W 6125
W 6868 01.01.2017 01.01.2018
Pirimicarb
Pirimicarb 50 WG (Burri) W 5339
31.07.2017 Erneuerungs- gesuch in
Bearbeitung Darf nicht mehr angewendet werden in Bundzwiebeln, Kardy, Knollenfenchel, Lauch, Stangensellerie und Portulak.
Pirimicarb 50 WG (Sintagro) W 4665 30.04.2017 30.04.2018 Pirimicarb 50 WG (Amreco)
Pirimicarb (Leu+Gygax) Pirimicarb (Omya)
W 5171 W 4821 W 4541
31.07.2017
Pirimicarb 50 WG (Racroc, Schneiter)
Pirimor (Syngenta) Pirimor (Stähler) Pirimicarb (Omya) Pirimor (Leu+Gygax)
W 4367 W 1899 W 1899-1 W 1899-2 W 5105
Darf nicht mehr angewendet werden in Bundzwiebeln, Kardy, Knollenfenchel, Lauch, Stangensellerie und Portulak.
Pflanzenschutzmittelbewilligungen für den Gemüsebau: Aktualisierung 2/2017
6 Agroscope Transfer | Nr. 182 / 2017 Insektizide (Fortsetzung)
Wirkstoff Produkt W-
Nummer
Ausverkauf bis
Aufbrauchen
bis Bemerkungen
Spirotetramat Movento (Bayer) W 6672 26.11.2017
Ersetzt durch Movento SC (Bayer) W 6742
Teflubenzuron Nomolt (Stähler) Nomolt agro (Bayer)
W 4054
W 4110 31.07.2017
Verticillium lecanii Mycotal (Welte) W 5090 31.07.2017
zeta-
Cypermethrin
Fury 10 EW (Omya) ArboRondo ZC 1000 (Bosshard+Co.)
W 5953 W 5953-1
Darf nicht mehr angewendet werden in Bundzwiebeln, Kardy, Knollenfenchel und Stangensellerie.
Fungizide
Wirkstoff Produkt W-
Nummer
Ausverkauf bis
Aufbrauchen
bis Bemerkungen
Aluminiumfosetyl Aluminiumfosetyl PSO
(Omya) W 5952 31.07.2017
Carbendazim Sumico (Omya) W 4182 30.11.2017 30.11.2018
Chlorothalonil
Chlorothalonil (Omya) W 2909 31.12.2016 31.12.2017
Chlorotal 500 (Schneiter) W 4975 30.06.2017 30.06.2018
Ersetzt durch Chlorotal 500 (Schneiter) W 2831-3 Defensor Rex (Renovita) W 4975-1 30.06.2017 30.06.2018
Dimethomorph Forum (Leu+Gygax) W 5210 30.11.2017 30.11.2018 Epoxiconazole +
Kresoxim-methyl Allegro (Leu+Gygax) W 5544 31.01.2017 31.01.2018
Folpet und Kupfer
Vinipur spezial (Burri) W 2068 31.07.2017 Erneuerungsgesuch in Bearbeitung
Folcupan LG (Leu+Gygax) Cupro-Folpet fluid (Sintagro) Cuivre Folpet liquide (Méoc)
W 4163 W 4403 W 5601
31.07.2017
Fosetyl +
Fenamidon Verita (Omya) W 6176 31.01.2017 31.01.2018
Ersetzt durch Verita (Omya) W 6351-1 Kaliumiodid +
Kaliumthiocyanat Enzicur (Andermatt) W 6546 01.01.2017 01.01.2018
Kupfer
Microperl (Burri) W 5412 31.07.2017 Erneuerungsgesuch in
Bearbeitung Kocide opti (DuPont) W 6433 10.05.2017 10.05.2018
Kocide opti (Bayer) W 6433-1 10.05.2017 10.05.2018
Ersetzt durch Kocide opti (Bayer) W 7102-1
Pflanzenschutzmittelbewilligungen für den Gemüsebau: Aktualisierung 2/2017
Agroscope Transfer | Nr. 182 / 2017 7 Fungizide (Fortsetzung)
Wirkstoff Produkt W-
Nummer
Ausverkauf bis
Aufbrauchen
bis Bemerkungen
Kupfer
Oxykupfer 50 (Stähler) Kupfer 50 (Leu+Gygax) Cupravit blau (Bayer) Vitigran 50 (Omya) Kocide DF (Burri) Kupfer 50 S (Schneiter) Kupfer 50 (Sintagro) Cuprodol (Médol) Cupro FL (Stähler) Champion flow (Méoc) Capito Cupro Liquid (Stähler) Bordeaubrühe S (Schneiter)
W 519 W 1498 W 2226 W 669 W 4785 W 4354 W 4661 W 4489 W 5442-1 W 5442 W 5442-2 W 4527
31.07.2017
Lecithin Bio-Blatt Mehltaumittel
(GNS Consult) W 6722 31.12.2016 31.12.2017
Mancozeb
Mancoflo (Burri) Trimanoc DG (fenaco)
W 5061
W 4459 31.07.2017 Erneuerungsgesuch in
Bearbeitung Bonita (Leu+Gygax)
Mancozeb flüssig (Schneiter) Mancozeb FL (Médol) Mancozeb 80 WP (Sintagro) Tutor Rex (Renovita)
W 6978 W 4612 W 5143 W 4655 W 4612
31.07.2017
Mancozeb +
Chlorothalonil Rover Star (Leu+Gygax) W 5491 31.07.2017
Mancozeb +
Dimethomorph Acrobat MZ WG (Syngenta) W 5602 31.07.2017
Maneb
Maneb (Omya)
Maneb 80 WP (Sintagro)
W 1022
W 4662 31.07.2017
Maneb (Burri) W 1602 31.07.2017 Erneuerungsgesuch in
Bearbeitung
Oxychinolin Travacid (Stähler) W 1426 31.07.2017
Pyrimethanil Scala (Bayer) Scala (Omya)
W 6266
W 5226 31.01.2017 31.01.2018
Schwefel
Netzschwefel (Burri) Solfo fluid (Burri)
W 1528
W 4726 31.07.2017 Erneuerungsgesuch in
Bearbeitung Netzschwefel LG
(Leu+Gygax) W 4783 30.04.2017 30.04.2018
Netzschwefel WG (Sintagro) W 5161 31.12.2017 31.12.2018 Sufralo (Stähler) W 888 31.08.2017 31.08.2018 Tebuconazole +
Fluopyram Moon Experience (Bayer) W 6856
Darf nicht mehr angewendet werden in Kohlrabi.
Trifloxystrobin +
Cyproconazole Dexter (Syngenta) W 5772 30.09.2017 30.09.2018
Thiram TMTD (Burri) W 1585 31.07.2017 Erneuerungsgesuch in
Bearbeitung
Pflanzenschutzmittelbewilligungen für den Gemüsebau: Aktualisierung 2/2017
8 Agroscope Transfer | Nr. 182 / 2017 Herbizide
Wirkstoff Produkt W-
Nummer
Ausverkauf bis
Aufbrauchen
bis Bemerkungen
Bentazon
Kusak (Omya) W 4931 31.07.2017
Ersetzt durch Kusak (Omya) W 7045-5 nicht mehr bewilligt in Zuckermais
Bagri (Burri) W 4936 31.07.2017 Erneuerungsgesuch in
Bearbeitung Basagran SG (Syngenta)
Bentazone Médol (Médol)
W 5731
W 6221 31.07.2017
Bentazon 480 S
(Schneiter) W 5411 31.07.2017
Ersetzt durch Bentazon 480 S
(Schneiter), W 7045-2 mit mehr Indikationen Carbetamide Kaskadora (Omya) W 6300 31.12.2017 31.12.2018
Chloridazon Chloridazon 65 gran. SA
(Sintagro) W 5196 31.07.2017
Cycloxydim
Focus Ultra (BASF) W 4700 31.10.2017 31.10.2018 Erneuerungsgesuch in Bearbeitung
Focus Ultra (Leu+Gygax) W 4768 31.08.2017 31.08.2018 Dimethenamid-P Spectrum (Stähler) W 6075-1 28.11.2017 28.11.2018 Ethofumesate Sugaro Alpha (Syngenta) W 5798-1 31.10.2017 31.10.2018
Ethofumesate + Phenmedipham
Medipham plus (Sintagro) Betam Combi (Leu+Gygax)
W 4398
W 4563 31.07.2017
Beta Star (Schneiter) W 4793 31.07.2017 Ersetzt durch Beta Star (Schneiter) W 6932-1 Glufosinate Basta (Omya)
Basta (Bayer)
W 2772
W 6261 31.08.2017 31.08.2018 Ersetzt durch Basta 150 (Bayer) W 7086
Glyphosat
Glyphomed (Médol) Systeweed 3 (ZEP Indust.) Glyfos (Pytech Chemicals) Glyfos (Bayer)
Capito Glyfos (Stähler) Glifonex (Leu+Gygax)
W 5145 W 5145-2 W 6904 W 6904-1 W 6904-2 W 6229
01.11.2017 01.11.2018
Capito Glyphosate
(Stähler) W 4702-1 31.07.2017
Radi>proXX (Hauenstein) W 4730-1 31.05.2017 31.05.2018 Toxer total (Omya) W 4730 31.05.2017 31.05.2018
Ersetzt durch Toxer total (Omya) W 6477-1
Vulkan (Burri) W 4593 31.07.2017 Erneuerungsgesuch in
Bearbeitung
Ioxynil Topper (Omya) W 2845 31.07.2017
Ioxynil + Fluroxypyr + Bromoxynil
Fortuna (Omya) W 6324 31.12.2016 31.12.2017
Pflanzenschutzmittelbewilligungen für den Gemüsebau: Aktualisierung 2/2017
Agroscope Transfer | Nr. 182 / 2017 9 Herbizide (Fortsetzung)
Wirkstoff Produkt W-
Nummer
Ausverkauf bis
Aufbrauchen
bis Bemerkungen
Lenacil Venzar (Bayer) W 2273 31.07.2017 Ersetzt durch
Venzar (Bayer) W 6218-1 Lenacil +
Ethofumesate Epilan (Leu+Gygax) W 4672 31.07.2017
Linuron
Kariben (Burri)
Linuron liquid (Sintagro) Linuron flüssig (Burri)
W 2030 W 2030-1 W 2089
31.07.2017 Erneuerungsgesuch in Bearbeitung
Linuron 50 (Omya) Linuron (Méoc)
Linuron 50 S (Schneiter) Linturon (Omya) Linutop (Stähler)
Linuron 50 WP (Sintagro)
W 1795 W 2961 W 4501 W 5360 W 5360-1 W 4797
31.07.2017
Afalon (Omya) Afalon (Stähler) Afalon (Cemag) Molipan Pro (Syngenta) Afalon (Leu+Gygax)
W 1235 W 1255 W 6203 W 6203-1 W 6629
30.04.2017 30.04.2018
Metamitron
Betavel (Burri) W 5050 31.07.2017 Erneuerungsgesuch in
Bearbeitung Metamitron 70 WG
(Sintagro)
Metamitron 70 WG (Omya) Metamitron 700 S
(Schneiter)
W 5153 W 5653 W 5633
31.07.2017
Metamitron + Ethofumesate + Phenmedipham
Beta Super 3 (Schneiter) W 4941 31.07.2017
Mentor Star (Omya) W 4845 31.07.2017
Metamitron + Ethofumesate + Phenmedipham + Desmedipham
Betanal Quattro (Bayer) W 6367 30.04.2017 30.04.2018
Metazachlor Butisan S (Leu+Gygax) W 5064 30.11.2017 30.11.2018 Metribuzin Condoral 70 WG
(Leu+Gygax) W 4082 31.07.2017
Napropamide Nikkel (Omya) W 4786 31.07.2017 Ersetzt durch
Nikkel (Omya W 2892-1)
Oxyfluorfen Goal (Syngenta) W 4990 31.07.2017
Pendimethalin Pendimethalin SA - 400 SC
(Sintagro) W 5631 17.05.2017 17.05.2018
Phenmedipham
Phenmedipham (Sintagro) Sugaro Beta (Syngenta) Beetup (Stähler)
W 4020 W 5739-1 W 5739
31.07.2017
Betaren (Burri) W 4192 31.07.2017 Erneuerungsgesuch in
Bearbeitung
Pflanzenschutzmittelbewilligungen für den Gemüsebau: Aktualisierung 2/2017
10 Agroscope Transfer | Nr. 182 / 2017 Herbizide (Fortsetzung)
Wirkstoff Produkt W-
Nummer
Ausverkauf bis
Aufbrauchen
bis Bemerkungen
Propaquizafop Agil (Syngenta) W 4943 31.07.2017
Tepraloxydim Aramo (Leu+Gygax) Aramo (BASF)
W 5951
W 5942 30.11.2017 30.11.2018
Impressum
Herausgeber: Agroscope Schloss 1, Postfach 8820 Wädenswil www.agroscope.ch Redaktion: Brigitte Baur Copyright: © Agroscope 2017 ISSN: © 2296-7214
Pflanzen
Agroscope Merkblatt | Nr. 7 / 2014
Erdflöhe an Kreuzblütlern
(Phyllotreta spp.; Coleoptera: Chrysomelidae)
Autorinnen: Andrea Oelhafen und Ute Vogler
Erdflöhe sind häufige Schädlinge an Kreuzblütlern. Sie können die Entwicklung der Jungpflanzen stören und durch ihren Fenster- oder Lochfrass bei verschiedenen Gemüsekulturen wirtschaftliche Schäden verursachen.
Mehrere kulturtechnische Massnahmen bieten sich an, um den Erdflohbefall zu verringern.
Erdflöhe sind Käfer
Erdflöhe werden den Blattkäfern (Coleoptera: Chrysomelidae) zugeordnet, und verdanken ihren Namen der Fähigkeit, sich springend fortzubewegen.
In der Gattung Phyllotreta sind neun Erdfloharten vertreten, die als Schädlinge an Kreuzblütlern (Brassicaceae) auftreten.
Dazu gehören:
Phyllotreta nemorum, Grosser Gelbstreifiger Kohlerdfloh, mit zwei gelben, leicht wellenförmigen Streifen auf den Flügeldecken
Phyllotreta undulata, Kohlerdfloh, mit zwei gelben, breiten Streifen auf den Flügeldecken
Phyllotreta atra, Schwarzer Kohlerdfloh, mit schwarzem Körper und starker Punktierung auf Kopf und Flügeldecken
Phyllotreta nigripes, Blaugrüner Kohlerdfloh, mit langem, abgeflachtem, blaugrünem Körper
Phyllotreta cruciferae, einfarbiger, metallgrüner Kohlerdfloh, mit schwarzem, metallisch glänzendem Körper
Phyllotreta consobrina mit dunklem, blaustichigem Körper
Phyllotreta aerea
Phyllotreta armoraciae
Phyllotreta diademata
Die Käfer der Erdflöhe treten früh im Jahr auf und beginnen ihre Frasstätigkeit an oberirdischen Pflanzenteilen. Da die jungen Pflanzen empfindlich auf Frass reagieren, können grosse wirtschaftliche Schäden entstehen.
Biologie
Erdflöhe überwintern als adulte Käfer in der Regel von Oktober bis März in Hecken, Gehölzen oder in der Streuschicht. Mit dem Anstieg der Temperaturen erscheinen die Käfer im Frühjahr. Bei Temperaturen unter 15°C und über 27°C ist die Frasstätigkeit der Erdflohkäfer gehemmt. Zu Beginn der Vegetationsperiode ernähren sie sich meist von der vorhandenen Vegetation, zum Beispiel von Unkräutern wie Ackersenf, oder überwinternden Wirtspflanzen. Mit fortschreitender Vegetationsentwicklung breiten sich die Erdflöhe in angrenzenden Feldern aus und fressen an den oberirdischen Pflanzenteilen von Kreuzblütlern. Besonders aktiv sind sie bei trockenem und warmen Wetter. Ungefähr Ende Mai paaren sie sich, und anschliessend legen die Weibchen die Eier im Boden ab. Die Larven der meisten Erdfloh-Arten leben im Boden und fressen an Wurzeln ihrer Wirtspflanzen. Ausnahmen bilden die Arten P. nemorum und P. armoraciae, die ihre Eier an den Blattunterseiten und in den Blattachseln abgelegen. Ihre Larven minieren in Blättern und Stängeln ihrer Wirtspflanzen.
Auf das Larvenstadium, welches ungefähr vier Wochen dauert, folgt die Puppenruhe. Sowohl die oberirdisch als auch die im Boden lebenden Phyllotreta-Arten verpuppen sich in der Erde. Etwa Ende Juli / anfangs August schlüpfen die Käfer der neuen Generation und fressen wiederum an oberirdischen Pflanzenteilen der Kreuzblütler. Im Herbst suchen sie sich Unterschlupf, um zu überwintern.
Abb. 1: Durch Kohlerdflöhe Phyllotreta nemorum verursachter Fensterfrass an Kohl (Foto: R. Total, Agroscope).
Erdflöhe an Kreuzblütlern
2 Agroscope Merkblatt | Nr. 7 / 2014
Abbildung 2 fasst den Lebenszyklus der Erdflöhe schema- tisch zusammen.
Aussehen/Merkmale
Erdflohkäfer sind je nach Art ungefähr 2-3 mm lang. Die verschiedenen Arten unterscheiden sich unter anderem in der Färbung ihrer Flügeldecken. Charakteristisch für alle Arten sind die verdickten Hinterbeine, die es ihnen ermöglichen, wegzuspringen.
Die blassgefärbten Larven der Erdflöhe haben eine Kopf- kapsel, sowie Brustbeine, und messen ca. 4-5 mm. Die Puppe der Erdflöhe ist weisslich und wenige Millimeter gross.
In Abbildung 3 sind die verschiedenen Entwicklungsstadien nebeneinander dargestellt.
Schadbild
Erdflohkäfer verursachen an Blättern der Kreuzblütler einen sogenannten „Fensterfrass“. Dabei fressen sie lediglich die äusserste Zellschicht, wodurch kleine grubenförmige Frassstellen entstehen (Abb. 1). An Rucola, Radieschen oder Rettich fressen Erdflöhe runde, kleine Löcher in die Blätter, die als „Lochfrass“ bezeichnet werden (Abb. 4).
Der unterirdische Frass der Erdflohlarven bleibt meist unbemerkt. Selten werden Wurzelschäden, z.B. an Rettich, Radies oder Chinakohl, beobachtet (Abb. 5).
Abb. 3: Larve, Puppe und adulter Käfer eines Erdflohs (Foto: E.
Städler, Agroscope).
Abb. 4: Durch Kohlerdflöhe verursachter Lochfrass an Blättern von Chinakohl (Foto: J. Rüegg, Agroscope).
Abb. 2: Lebenszyklus und Frasstätigkeit im Verlauf eines Jahres dargestellt. Folgende Farben wurden in der Abbildung dem jeweiligen Entwicklungsstadium zugeordnet:
Grün: Ei, Rot: Larve, Gelb: Puppe, Blau: Käfer (Fotos: Agroscope).
Erdflöhe an Kreuzblütlern
Agroscope Merkblatt | Nr. 7 / 2014 3
Übertragung von Krankheiten und Viren
Kohlerdflöhe können Alternaria brassicae, den Erreger der Kohlschwärze verschleppen. Die Sporen des Pilzes haften entweder an der Körperoberfläche oder werden durch den Verdauungsvorgang übertragen.
Ausserdem wurde nachgewiesen, dass Erdflöhe das Turnip yellow mosaic virus (TuYMV) und das Radish mosaic virus (RaMV) übertragen können. Die Wirtspflanzen des TuYM Virus gehören zur Familie der Kreuzblütler. TuYM infizierte Pflanzen entwickeln zu Beginn gelbe Verfärbungen entlang der Blattadern, die später in hellgelbe Flecken übergehen und grossflächig miteinander verschmelzen (Abb. 6). Eine Infektion mit dem RaMV kann bei Jungpflanzen zu Wachstumsstörungen führen. Bei weiter entwickelten Pflanzen verursacht ein Befall jedoch keine deutlichen Schäden mehr.
Indirekte Bekämpfungsmöglichkeiten
Folgende vorbeugenden, kulturtechnischen Massnahmen können den Befall durch Erdflöhe und die dadurch verursachten Schäden verringern:
Frühe Aussaat und Pflanzenentwicklung fördern Durch frühe Aussaat und Förderung der Pflanzen- entwicklung sind die Pflanzenbestände im Frühjahr weniger empfindlich gegenüber einem Befall mit Erdflöhen.
Bodenbearbeitung
Regelmässiges und gründliches Hacken kann die Entwicklung der Erdflöhe stören.
Bewässerung
Da die Käfer bei trockenem und warmem Wetter besonders aktiv sind, kann durch Bewässerung eine Massenvermehrung gehemmt werden. Solche Massnahmen fördern unter Umständen jedoch andere Krankheiten oder Schädlinge.
Fangpflanzen
Auf den Schädling abgestimmte Feldrandstreifen mit Mischsaat verschiedener Fangpflanzen können Schädlinge von Kulturen fernhalten. Attraktive Futterpflanzen wie z.B. Ackerrettich oder Chinakohl eignen sich als Fangpflanzen für Erdflöhe.
Wird der Fangstreifen erfolgreich mit Erdflöhen besiedelt, bietet sich die Möglichkeit, diesen mit bewilligten Pflanzenschutzmitteln zu behandeln.
Kulturschutznetze
Falls Kulturen bzw. Flächen bis anhin von Erdflohbefall verschont geblieben sind, können vor dem ersten Auftreten der Käfer Kulturschutznetze eingesetzt werden.
Eine Maschenweite von 0.8 x 0.8 mm schützt vor Erdflöhen, Kohldrehherzgallmücken und weissen Fliegen (Tab 1). Je nach Maschenweite verändert sich das Mikroklima unter den Netzen. Dies kann andere Krankheiten und Schädlinge begünstigen.
Tabelle 1: Übersicht verschiedene Insektenschutznetze (nach Sanders 2013)
Maschen- weite mm
Gewicht
g/m2 Schutz vor
1.2 x 1.6
gewebt 45 Raupen
1.3 x 1.3 ca. 58 Raupen, Läuse, Fliegen (Delia sp.)
0.8 x 0.8 68 - 80
zusätzlich Erdfloh, Kohldrehherzgallmücke, weisse
Fliege
0.6 x 0.6 ca. 88 Zusätzlich Rapsglanzkäfer, Minierfliegen
Direkte Bekämpfungsmöglichkeiten
Mit den aktuell bewilligten chemischen Pflanzenschutzmitteln lassen sich nur die Erdflohkäfer bekämpfen. Je nach Kultur sind unterschiedliche Insektizide bewilligt. Zur aktuellen Bewilligungssituation ist das BLW Pflanzenschutzmittel- verzeichnis oder DATAphyto zu konsultieren. Im Frühjahr kann eine Randbehandlung ausreichen, da die Käfer nach der Überwinterung aus Hecken zuwandern. Bei Befall zu einem späteren Zeitpunkt muss jedoch die ganze Kultur behandelt werden.
Abb. 5: Oberflächlicher Frassschaden an Rettich verursacht durch Erdflohlarven (Foto: U. Vogler, Agroscope).
Abb. 6: Turnip Yellow Mosaic Virus (TuYMV) an Chinakohl (Foto: U. Vogler, Agroscope).
Erdflöhe an Kreuzblütlern
4 Agroscope Merkblatt | Nr. 7 / 2014
Verwechslungen vermeiden!
Springschwänze (Collembola) (Abb. 7) können durch ihren Frass an Blättern junger Kreuzblütler runde kleine Löcher verursachen. Dieses Schadbild ist dem der Erdflöhe sehr ähnlich und kann daher leicht damit verwechselt werden.
Weitere Informationen sind im Merkblatt „Springschwänze (Collembola)“ von Balmelli et al. (2011) enthalten.
Literaturnachweis
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Impressum
Version: Juni 2014 Herausgeber: Agroscope
Schloss 1, Postfach 8820 Wädenswil www.agroscope.ch Redaktion: Brigitte Baur Copyright: Agroscope
Abb. 7: Springschwanz an Keimling (Foto: Agroscope).