Tierärztliche Hochschule Hannover
Einfluss von Grassilagen mit auffällig niedrigen Reineiweißanteilen auf den Kohlenhydratstoffwechsel
im Pansensaft in vitro
INAUGURAL-DISSERTATION
zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin - Doctor medicinae veterinariae -
( Dr. med. vet. )
vorgelegt von Lisbeth Lumpp
Hamburg
Hannover 2011
Wissenschaftliche Betreuung: 1. Univ.-Prof. Dr. H. Bollwein Klinik für Rinder
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
2. Dr. M. Höltershinken Klinik für Rinder
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
1. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. H. Bollwein
2. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. G. Klein
Tag der mündlichen Prüfung: 23 August 2011
Gefördert durch die Tierseuchenkasse Niedersachsen
Meiner Mami und Artur in Liebe gewidmet,
sowie in Gedenken an Papi und Mummi
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ... 1
2. Schrifttum ... 2
2.1 Direkte Enzymhemmstoffe ... 2
2.1.1 Stärkeabbau ... 4
2.1.2 Hemicellucoseabbau ... 7
2.1.3 Pectinabbau ... 18
2.1.4 Celluloseabbau ... 22
2.1.5 Pyruvatbildung ... 26
2.1.6 Fettsäurenbildung ... 35
2.1.6.1 Acetatbildungen ... 35
2.1.6.2 Propionatbildung ... 39
2.1.6.3 Butyratbildung ... 44
2.1.7 Galactoseabbau ... 47
2.1.8 Mannoseabbau ... 47
2.1.9 Trehaloseabbau ... 47
2.1.10 Melibioseabbau ... 47
2.1.11 Rhamnoseabbau ... 47
2.1.12 Zuckeralkoholabbau ... 47
2.2 Spezifische natürlich vorkommende Futtermittelinhaltsstoffe ... 50
2.2.1 Lignin / Phenole ... 50
2.2.2 Tannine ... 53
2.2.3 Suberin ... 54
2.2.4 Pflanzenalkaloiden ... 54
2.2.4.1 Saponine ... 54
2.2.4.2 Perlolin ... 54
2.2.5 Ätherische Öle ... 54
2.2.6 Kohlenhydrate ... 56
2.2.7 Spurenelemente ... 56
2.2.8 Diverse Pflanzen ... 57
2.3 Einfluss des Stickstoffstoffwechsels ... 58
2.4 Einfluss des ruminalen intermediären Wasserstoffs ... 58
2.5 Interaktionen zwischen den einzelnen Mikroorganismen des Pansens ... 60
2.5.1 Interaktionen zwischen Bakterien und Pilzen ... 60
2.5.2 Interaktionen zwischen Bakterien ... 61
2.5.3 Interaktionen zwischen Protozoen und Bakterien ... 62
2.5.4 Interaktionen zwischen Protozoen und Pilze ... 62
2.6 Zusammenfassung ... 63
3. Eigene Untersuchungen ... 65
3.1 Versuchsziel ... 65
3.2 Material und Methode ... 65
3.2.1 Das Langzeittinkubationssystem RUSITEC ... 65
3.2.1.1 Aufbau und Funktionsweise ... 65
3.2.1.2 Pufferzusammensetzung ... 66
3.2.1.3 Beladung des Systems ... 67
3.2.1.4 Ablauf eines Versuchstags ... 67
3.2.2 Futterkomponenten ... 68
3.2.2.1 Herkunft und Beschaffenheit des Heus ... 68
3.2.2.2 Herkunft und Beschaffenheit des Kraftfutters ... 69
3.2.2.3 Herkunft und Beschaffenheit der Kontrollsilagen ... 69
3.2.2.4 Herkunft und Beschaffenheit der Schadsilagen ... 70
3.2.3 Spendertier ... 71
3.2.3.1 Haltung und Fütterung des Spendertiers ... 71
3.3 Versuchsdurchführung / Versuchsphasen ... 71
3.4 Analytik ... 74
3.4.1 Volumetrische Bestimmung der Gasproduktion ... 76
3.4.2 Bestimmung der Gaszusammensetzung ... 76
3.4.3 Bestimmung des Überstandsvolumen ... 76
3.4.4 Bestimmung der flüchtigen Fettsäuren ... 76
3.4.5 Bestimmung der Cellulaseaktivität ... 78
3.5 MIR-Spektroskopie zur Untersuchung der Zusammensetzung des PS ... 81
3.5.1 Prinzip der Infrarot-Spektroskopie ... 82
3.5.2 Vorteile und Nachteile der Methode ... 83
3.5.3 Ziel der Messung ... 83
3.5.4 Probengewinnung und Aufbereitung ... 83
3.5.5 Eigene Messung ... 84
3.5.5.1 Vorbereitung ... 84
3.5.5.2 Ergebnisse ... 85
3.5.6 Abschließende Wertung ... 87
3.6 Datenerfassung und statistische Auswertung ... 88
4. Ergebnisse der eigenen Untersuchungen ... 89
4.1 Gasproduktion im Fermenter ... 90
4.2 Methankonzentration in den Gasen der Fermenter ... 93
4.3 Kohlendioxidkonzentration in den Gasen der Fermenter ... 96
4.4 Cellulaseaktivität im Fermenterinhalt ... 98
4.5 Essigsäure ... 101
4.5.1 Konzentration in den Fermentern ... 101
4.5.2 Essigsäureproduktion ... 103
4.6 Propionsäure ... 106
4.6.1 Konzentration in den Fermentern ... 106
4.6.2 Propionsäureproduktion ... 108
4.7 n-Buttersäure ... 111
4.7.1 Konzentration in den Fermentern ... 111
4.7.2 n-Buttersäureproduktion ... 113
4.8 i-Buttersäure ... 116
4.8.1 Konzentration in den Fermentern ... 116
4.8.2 i-Buttersäureproduktion ... 118
4.9 n-Valeriansäure ... 121
4.9.1 Konzentration in den Fermentern ... 121
4.9.2 n-Valeriansäureproduktion ... 123
4.10 i-Valeriansäure ... 126
4.10.1 Konzentration in den Fermentern ... 126
4.10.2 i-Valeriansäureproduktion ... 128
4.11 Hexansäure ... 131
4.11.1 Konzentration in den Fermentern ... 131
4.11.2 Hexansäureproduktion ... 133
4.12 Summe der flüchtigen Fettsäuren ... 135
4.12.1 Konzentration in den Fermentern ... 135
4.12.2 Flüchtige-Fettsäuren-Produktion ... 137
4.13 Résumé ... 140
5. Diskussion ... 142
5.1 Intention der Arbeit ... 142
5.2 Kritische Betrachtung des Versuchsaufbaus ... 142
5.2.1 Das RUSITEC-System ... 142
5.2.2 Beurteilung des inokulierten Panseninhalts ... 144
5.2.3 Beurteilung der verwendeten Grassilagen ... 145
5.3 Verwendete Parameter ... 145
5.4 Statistik ... 145
5.5 Ergänzende Kontrollen ... 146
5.6 Auswirkung der Schadsilagen auf den Kohlenhydratstoffwechsel ... 147
5.6.1 Flüchtige Fettsäuren ... 147
5.6.1.1 Essig- u. Propionsäure ... 147
5.6.1.2 C4 – C6 flüchtige Fettsäuren ... 148
5.6.1.2.1 Megasphaera elsdenii ... 148
5.6.1.2.1.1 Stickstoffstoffwechsel ... 149
5.6.1.2.1.2 Kohlenhydratstoffwechsel ... 150
5.6.1.2.1.3 Lactatstoffwechsel ... 151
5.6.1.2.2 Eubacterium limosum ... 151
5.6.1.2.3 Eubacterium pyruvativorans ... 152
5.6.1.2.4 Einfluss von pansenoriginären Clostridien ... 152
5.6.1.2.5 Abschließende Wertung zu flFS ... 153
5.6.2 Cellulaseaktivität ... 153
5.6.3 Gasproduktion- und Zusammensetzung ... 154
5.6.4 Zusammenfassende Wirkung ... 155
6. Zusammenfassung ... 157
7. Summary ... 158
8. Schrifttumsverzeichnis ... 159
9. Anhang ... 200
9.1 Ergänzungen zum Schrifttum ... 200
9.2 Eichkurven der Cellulaseaktivität ... 202
9.4 Statistische Daten ... 204
9.3 Ergänzende Kontrollen ... 243
Abkürzungsverzeichnis Abb. Abbildung
ADP Adenosindiphosphat AMP Adenosinmonophosphat
AS Aminosäuren
ATP Adenosintriphosphat
ATR Attenuated Total Reflection
B. Bacillus
bzw. beziehungsweise
C. Clostridium
CoA Co-Enzym A CTP Cytidintriphosphat
DEAD Azodicarbonsäurediethylester, (Diethylazodicarboxylat (engl.) DEPC Diethyldicarbonat
DH Dehydrogenase
DTNB 5, 5-Dithio-bis-[2-nitrobenzoesäure]
DTNB 5,5‘-dithiobis (2-nitrobenzoat)
E. Escherichia
E.C. Enzyme Commission Number EDTA Ethylendiamintetraessigsäure
EGTA Ethylenglykol-bis(aminoethylether)-N,N'-tetraessigsäure
F Futtermittel
F. Fibrobacter
FAD Flavin-Adenin-Dinukleotid Ferm. Fermenter
FlFS flüchtige Fettsäuren Glyc. Glycolyse
GMP Guanosinmonophosphat GTP Guanosintriphosphat
Hem. Hemmung
IR Infrarotstrahlung
K Kontrollsilage
KF Kraftfutter
L. Lactobacillus
Lsg. Lösung
min. Minuten
MIR Mittlere Infrarotstrahlung n. a. nicht angegeben
NADP Nicotinamid-adenin-dinukleotid-phosphat NBC Natrium-Bikarbonat-Kotransporter
NBS N-Bromosuccimid NEM N-Ethylmaleimide NIR nahe Infrarotstrahlung p Differenzsignifikation PCB Parahydroxymercuribenzat PCMB p-Chloromercuribenzoat p-CMS 4-Chloromersuribenzoat PMB Phenylmagnesiumbromid PMSF Phenylmethylsulfonylfluorid
PS Pansensaft
R. Ruminococcus
RE Reineiweiß
RNA Ribonukleinsäure
Rp Rohprotein
S Schadsilage
S. Streptococcus
s Standartabweichung
s. a. siehe auch s. Abb. siehe Abbildung s. Kap. siehe Kapitel s. Tab. siehe Tabelle s. Tabb. siebe Tabellen
SDS Sodium Dodecyl Sulphate (engl.), Natriumlaurylsulfat
sek. Sekunden
Std. Stunden
Tab. Tabelle
TRIS Tris(hydroxymethyl)-aminomethan
TS Trockensubstanz
Überst. Überstand
uS Ursprungssubstanz UTP Uridintriphosphat
V. Veillonella
VK Variationskoeffizient
W Wassersubstraktion
w. zwischen
Mittelwert
1. Einleitung
Die Wirtschaftlichkeit der Rinderhaltung wird maßgeblich von der Grundfutterqualität und den Grundfutterkosten beeinflusst. In den letzten Jahrzehnten ist der Heueinsatz zu Gunsten von Gärfutter zurückgegangen, sodass Silagen in der Rinderfütterung ein nicht wegzudenken- der Bestandteil der Grundfutterration geworden ist. Die meisten Betriebe sind Selbsterzeuger der Gras- bzw. Maissilagen. Angesichts der hohen Kraftfutterpreise versuchen die Betriebe so hohe Leistungen wie möglich allein aus den Silagen zu erzielen. Für die Tiergesundheit darf jedoch nicht auf eine hohe Silagequalität verzichtet werden. In den letzten 20 Jahren wurden jedoch, vor allem im norddeutschen Raum, Grassilagen eingesetzt, die deutliche Veränderun- gen im prozentualen Reineiweißanteil am Rohprotein aufwiesen. In solchen Betrieben wurde von EICKEN (2005) ein Krankheitsbild mit folgender, unspezifischer Symptomatik beobach- tet: Abfall der Milchleistung, verminderte Futteraufnahme, vermehrtes Auftreten von Nach- geburtsverhaltung, Sterilität, erhöhte Zellzahlen in der Milch, Lahmheiten, Labmagenverlage- rung, erhöhte Anfälligkeit für bakterielle und virale Erkrankungen, starke Abmagerung, Fest- liegen (10 bis 12 Wochen nach der Kalbung), plötzliche Todesfälle und vermehrte Merzun- gen.
Für die Symptome Abmagerung und Milchleistungsdepression könnte ursächlich ein Ener- giemangel verantwortlich sein. Der Wiederkäuer bezieht bis zu 64 % seiner Energie aus dem Kohlenhydratstoffwechsel im Pansen in Form von dort gebildeten flüchtigen Fettsäuren, die über die Pansenwand resorbiert werden (SUTTON 1979). Möglicherweise verändern oder behindern Grassilagen mit erniedrigtem Reineiweißanteil die Bildung der flüchtigen Fettsäu- ren im Pansen und führen so zu einem Energiedefizit.
Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, ob Silagen mit einem Reineiweißanteil am Rohprote- in von unter 50 % den Kohlenhydratstoffwechsel im Pansen in vitro negativ beeinflussen.
Dazu wurden mit Hilfe eines Gaschromatographen die flüchtigen unverzweigten Fettsäuren (Essig-, Propion-, Butter- u. Valeriansäure) sowie die verzweigten Fettsäuren (i-Butter u.
i-Valeriansäure) gemessen. Zusätzlich wurde das gebildete Gas sowie die Cellulaseaktivität der verdauten Silagen untersucht.
2. Schrifttum
Im Pansenlabor der Klinik für Rinderkrankheiten der Stiftung Tierärztliche Hochschule Han- nover wurde im Laufe der letzten Jahre eine Reihe von Studien zum Pansenstoffwechsel mit Hilfe des RUSITEC-Systems angefertigt (u. a. SCHIRMER 1990; KRAKOW 1992; BEK- KER 1994; MAIWORM 1994; PLITT 1995; BRÖCKER 1996; MAURUSCHAT 1996;
ELIAS 1999; MITTROWANN 1999; RATHJENS 1999; HÖHLING 2000; JASPER 2000;
TIADEN 2000; WENDELKEN 2000; HÜBNER 2001; WULFF 2001; KRAUSE 2002;
MÜLLER-ÖZKAN 2002; CHAWANIT 2003; GAST 2010). Die Autoren griffen in der Aus- arbeitung des Schrifttums zu diesen Arbeiten jeweils spezielle Aspekte des ruminalen Stoff- wechsels auf.
Zeitgleich mit der vorliegenden Arbeit werden im Pansenlabor Dissertationen angefertigt, deren Literaturteil die Vorgänge während der Grassilagensilierung (GAST 2010) und den Proteinstoffwechsel1 im Pansen behandeln. JANSON untersuchte bereits 2001 die Auswir- kungen von Nähr- bzw. Förderstoffen auf das Wachstum von Pansenbakterien. Von Antibio- tika ausgehende Einflüsse können bei KRAMER 1993 nachgelesen werden. Im folgenden Schrifttum werden die Effekte wachstumshemmender Stoffe auf den Kohlenhydratstoffwech- sel von Pansenbakterien beschrieben. Dabei wird als erstes auf direkte Hemmstoffe (Substan- zen, die sich direkt ans Enzym anlagern oder direkt in den enzymatischen Ablauf eingreifen) eingegangen, die bei den einzelnen Enzymen des Kohlenhydratstoffwechsels nachgewiesen worden sind. In einem zweiten Schritt werden natürliche Substanzen angesprochen, die durch ihr Vorkommen in Futtermitteln den Kohlenhydratstoffwechsel beeinträchtigen.
2.1 Direkte Enzymhemmstoffe
Der Pansen ist ein großes anaerobes ökologisches System, welches dem Wiederkäuer ermög- licht, Kohlenhydrate der Pflanzenzellwände und den aus nicht Proteinen stammenden Stick- stoff effizient zur vollständigen oder teilweisen Deckung seines Energiebedarfs heranzuzie- hen. Diese zwei Eigenschaften ermöglichen es dem Wiederkäuer, Nährstoffe zu nutzen, die andere domestizierte Säugetiere (u. a. Monogastrier) wenig oder gar nicht verwenden können (HOBSON 1997).
Hauptsächliche Energiequelle für den Wiederkäuer sind Kohlenhydrate, wie z. B. Cellulose, Pectin, Stärke und Glucose (s. Tab. 2.1). Diese werden aus den aufgenommenen Pflanzen- zellwänden herausgelöst. Pflanzliche Zellwände bestehen aus Cellulosefasern, die in einer Matrix mit anderen unterschiedlich stark lignifizierten Polysacchariden (Hemicellulose und Pectin) eingelagert sind (MCNEIL et al. 1984).
Cellulose ist das am weitesten verbreitete Polysaccharid in Pflanzen. Obwohl es sich um ein lineares Polymer aus Glucosemolekülen handelt, werden verschiedene Enzymaktivitäten (s. Tab. 2.5) benötigt, um es zu hydrolisieren und vollständig abzubauen. Die Matrix der Po-
1 laut persönlicher Mitteilung von Frau N. GRESNER, Hannover den 12 April 2010
lysaccharide variiert in Inhalt, Struktur und Aufbau. Xylanketten sind mit Arabinose und Ace- tyl- oder Methylglucuronsäure substituiert, sodass mehrere verschiedene Enzymprozesse (s. Tab. 2.3; Tab. 2.10) nötig sind, um Xylan in seine monomerischen Komponenten zu zerle- gen. Zusätzlich zu Cellulose, Xylan und Pectinen, können Hemicellulosen wie Arabino- galactan und Xyloglucan (s. Tab. 2.3) mit Proteinen verbunden sein. Demzufolge müssen die Pansenmikroorganismen zum Pflanzenzellwandabbau eine große Anzahl von Enzymen ein- setzen, die sich hinsichtlich Substratspezifität, Wirkungsmechanismen und zu spaltenden Zielverbindungen unterscheiden (ODENKIRCHEN 1992).
Die Mikroorganismen und damit auch die für den Kohlenhydratstoffwechsel verantwortlichen Enzyme können durch viele Hemmstoffe in ihrer Arbeit beeinträchtigt werden.
Tab. 2.1: Kohlenhydrate, die von Pansenbakterien zu flüchtigen Fettsäuren hydrolisiert bzw. fermentiert werden; modifiziert nach JANSON 2001; ↓: wird abgebaut zu
hydro- lisiert
Cellulose
↓
Stärke
↓
Hemi- cellulose
↓
Pectin
↓ Cello-
biose
↘
Maltose, Malto- dextrine
↘
Xylobiose fermen- ↙
tiert
Galacturon- säure
↙
Zucker- alkohole
↓
Salicin
↙ Glucose, Fructose, Galactose, Mannose,
Rhamnose
FlFS Aeskulin
Trehalose, Melibiose, Saccharose, Lactose, Raffinose
Glycogen
↖
Amygdalin
Die für den Kohlenhydratstoffwechsel erforderlichen Enzyme wurden nach ihren Substraten in Tabellen sortiert. Zuerst werden Enzyme, die die großen Moleküle in Mono- bzw. Disac- charide abbauen (s. Tabb. 2.4 – 2.5) aufgeführt.
Die entstandenen Mono- bzw. Disaccharide müssen, bevor sie in flüchtige Fettsäuren umge- wandelt werden, zu Pyruvat abgebaut werden. Pyruvat ist der Mittelpunkt der Kohlenhyd- ratstoffwechsels, weshalb die zu seiner Bildung nötigen Enzyme gesondert aufgelistet werden (s. Tab. 2.6). Daran anschließend sind die zur flüchtigen Fettsäurenbildung erforderlichen Enzyme beschrieben (s. Tabb. 2.7 – 2.9).
Hauptwege des Kohlenhydratstoffwechsels sind der Pentosephosphatweg (z. B. für den Xylo- se- und Arabinoseabbau) und die Glycolyse. Auch die hierzu erforderlichen Enzyme müssen beachtet werden (s. Tab. 2.10). Da jedoch viele Enzyme der Glycolyse bei der Pyruvat- und Fettsäurenbildung (s. Tabb. 2.6 – 2.9) bereits erwähnt wurden, sind in der Tabelle (s. Tab. 2.11) nur die noch nicht angesprochenen Glycolyseenzyme aufgeführt.
Schließlich werden die Enzyme erwähnt, die beim Abbau weiterer Mono- und Disaccharide sowie von Zuckeralkoholen im Pansen benötigt werden (s. Tabb. 2.12 – 2.21).
Zu jedem Enzym werden Hemmstoffe genannt, deren Wirksamkeit für Pansenmikroorganis- men nachgewiesen wurde. Die Tabellen 2.2 bis 2.21 gliedern sich wie folgt:
- das im Kohlenhydratstoffwechsel wirkende Enzym mit der jeweiligen E.C. Num- mer (Enzyme Commission Number)
- der Mikroorganismus, in dem das Enzym untersucht wurde - die Stoffe, die als Hemmstoffe nachgewiesen worden sind
- die Hemmdosis mit ihrer Hemmwirkung (Angabe in Prozent der Hemmung) und die dafür eingesetzte Dosis.
Die Artenvielfalt der Mikroorganismen im Pansen ist sehr hoch und ständig werden neue Spezies entdeckt. Es ist deshalb unmöglich eine vollständige Aufstellung aller Mikroorganis- men zu erstellen, weshalb sich im Anhang eine Tabelle, mit den in dieser Arbeit erfassten Mikroorganismen, befindet (s. Tab. 9.1).
2.1.1 Stärkeabbau
Stärke setzt sich aus Amylose und Amylopectin zusammen. Beim Stärkeabbau (s. Abb. 2.1) wird diese über Maltose, Maltodextrine oder direkt zu Glucose umgewandelt. Die genauen Mechanismen der dafür verantwortlichen Enzyme sind bei ODENKIRCHEN (1992) nachzu- lesen. Die Enzyme des Stärkeabbaus mit den bekannten direkt hemmenden Stoffen sind in der Tabelle (s. Tab. 2.3) zusammengefasst.
Maltose, Maltodextrine Glucose
Stärke Pyruvat FlFS Glucose
Abb. 2.1: Abbauschritte der Stärke im Pansen, modifiziert nach JANSON 2001
Tab. 2.2: Hemmungsmöglichkeiten für Stärkeabbauenzyme Stärke-
abbauenzyme E.C. Mikro-
organismus Hemmstoffe Hemmdosis Autoren
α-Amylase
3.2.1.1 C. butyricum
Hg2+ 100 % ≥ 2 mM
TANAKA et al. 1987
Fe2+ 9,5 % ≥ 2 mM
Zn2+ 16,5 % ≥ 2 mM
Mn2+ 27,5 % ≥ 2 mM
Cu2+ 29,3 % ≥ 2 mM
Mg2+ 39,3 % ≥ 2 mM
PCMB 43,7 % ≥ 2 mM
3.2.1.1 Bacillus li- cheniformis
Ag+; Al3+; Cu2+; Ni2+; Zn2+; Hg2+
≥ 0,5 mM
KRISHNAN u.
CHANDRA 1983;
KHAJEH u. NEMAT- GORGANI 2001 Cd2+; Co2+; Mn2+; Fe2+ ≥ 4 mM
EDTA > 90°C
Dodecyltrimethyl- Ammoniumbromid
20 % ≥ 2,5 mM
SDS 20 % ≥ 2,5 mM
Laurylsulfobetain 20 % ≥ 2,5 mM
Iodessigsäure ≥ 100 mM
β-Amylase 3.2.1.2 ---
γ-Amylase;
1,4-α-Glucosidase 3.2.1.3 Bacillus sp. Cu2+; Hg2+; K+ Ca2+
≥ 10 mM
60 % ≥ 10 mM GILL u. KAUR 2004
Stärkehydrolase 2.4.1.1 ---
Maltosephosphorylase 2.4.1.8 ---
Tab. 2.2: Fortsetzung
Pullanase 3.2.1.41 Bacillus sp.
Cu2+ 54 (35*) % ≥ 1 mM NAKAMURA et al.
1975;
KIM et al. 1993;
KUNEMNENI u.
SINGH 2006
Fe2+ 6 % ≥ 1 mM
Fe3+ 33 % ≥ 1 mM
Hg2+ 100 % ≥ 1 mM
Zn2+ 29 (96*) % ≥ 1 mM
N-Bromosuccinimid 96 % ≥ 10 mM
Glucoamylase 3.2.1.3 ---
Isoamylase 3.2.1.68 Bacillus sp. Hg2+
N-Bromosuccinimid
52 % ≥ 1 mM
100 % ≥ 0,01 mM ARA et al. 1993
α-Glucosidase 3.2.1.20
Bacillus sp. Cu2+; Pb2+ 100 % ≥ 0,1 mM NAKAO et al. 1994 E. coli
EDTA; Iodessigsäure;
UO2+
≥ 5 mM
OLUSANYA u. OLU- TIOLA 1986
Cu2+; Hg2+ ≥ 10 mM
Glukokinase (Glyc.) 2.7.1.2 ---
Hexokinase (Glyc.) 2.7.1.1 ---
Phosphogluco-Mutase
(Glyc.) 5.4.2.2 ---
* Unterschiedliche Ergebnisse in zwei Literaturstellen
2.1.2 Hemicelluloseabbau
Neben der Cellulose kommen sowohl in der Primär- als auch in der Sekundärwand der Pflan- ze Heteropolymere vor, die man traditionsgemäß zwei Polysaccharidklassen zuordnet: Pectine und Hemicellulosen. Hemicellulosen sind kurzkettige und daher teilweise lösliche Polymere, die aus Xylosyl-, Glucosyl-, Galactosyl-, Arabinosyl- oder Mannosylresten aufgebaut sind. Je nach dominierendem Zucker spricht man von Xylanen, Galactanen oder von Arabinogalacta- nen, wenn beide Zucker am Polymeraufbau etwa in gleichem Maße beteiligt sind (MCNEIL et al. 1984).
Beim Hemicelluloseabbau (s. Abb. 2.2) entsteht Xylobiose, welche wiederum in Arabinose und Xylose gespalten wird. Dafür sind u. a. Enzyme wie Galactanase, Glucuronidase und Xy- lanase nötig (s. Abb. 2.3; ODENKIRCHEN 1992).
Abb. 2.2: Hemicelluloseabbau im Pansen; modifiziert nach JANSON 2001
Abb. 2.3: Angriffsstellen der hemicellulolytischen Enzyme mit Spaltung der glycosidi- schen Bindungen zwischen den Zuckerresten und der Esterbindungen zu den Acetylgruppen (CHESSON u. FORSBERG 1988); Ac: Acetylgruppe; Xyl: Xy- lopyranosyl-rest, Araf: Arabinofuranosyl-rest; MeGlcA: 4-O-methyl-glucu- ronosyl-rest
In Tabelle 2.3 sind die Enzyme des Hemicelluloseabbaus der Pansenflora und deren bekannte Hemmbarkeit aufgelistet.
1. Acetylesterase (E.C. 3.1.1.72)
2. α-L-arabinofuranosidase (E.C. 3.2.1.55) 3. α-Glucuronidase (E.C. 3.2.1.31)
4. endo-1,4-β-Xylanase (E.C. 3.2.1.8) 5. β-Xylosidase (E.C. 3.2.1.37)
Hemicellulose Xylobiose Arabinose + Xylose Pyruvat Flüchtige FS
Tab. 2.3: Hemmungsmöglichkeiten für Hemicelluloseabbauenzyme Hemicellulose-
abbauenzyme E.C. Mikro-
organismus Hemmstoffe Hemmdosis Autoren
Xylanase 3.2.1.8
Bacillus sp.
1,10-Phenanthrolin 30 % ≥ 6 mM
OKAZAKI et al. 1985;
AKIBA u. HORIKOSHI 1988;
MARQUES et al. 1998;
BATAILLON et al. 2000;
GALLARDO et al.
2004;
SAPRE et al.2005 2,4-Dinitro-Rhodanbenzol 100 % ≥ 10 mM
EDTA 25 % ≥ 5 mM
Mercuribenzoat 40 % ≥ 5 mM
NBC 99 % ≥ 10 mM
Hg2+; Pb2+ 100 % ≥ 4 mM Zn2+; Cu2+ 80 % ≥ 10 mM Cd2+; Co2+ 85 % ≥ 10 mM
Fe3+ 97 % ≥ 10 mM
Triton X-100 57 % ≥ 5 mM
Ag+ < 20 % ≥ 5 mM
Mg2+; Mn2+; Ca2+ < 20 % ≥ 10 mM R. flavefaciens
Ag+; Cu2+ 100 % ≥ 1 mM
GARCIA-CAMPAYO et al. 1993
Zn2+ 50 % ≥ 1 mM
Fe3+ 30 % ≥ 1 mM
Tab. 2.3: Fortsetzung
Arabinase 3.2.1.99 Bacillus subtilis
Hg2+; Mn2+ 100 % ≥ 1 mM
YOSHIHARA u. KAJI 1983;
SAKAI u. SAKAMOTO 1990;
SAKAMOTO et al. 1997
Sn2+ 73 % ≥ 0,1 mM
NaNO2 88 % ≥ 1 mM
Cd2+; Pb2+ < 30 % ≥ 1 mM 2 Mercaptoethanol 14 % ≥ 1 mM o-Phenanthrolin 14 % ≥ 0,1 mM
p-CMS 18 % ≥ 0,1 mM
NaN3 14 % ≥ 1 mM
Fe2(SO4)3 41 % ≥ 1 mM
AgNO3 55 % ≥ 1 mM
β-1,3 exo-Glucanase 3.2.1.58 --- β-1,3 endo-Glucanase 3.2.1.39 ---
Mannanase 3.2.1.78
Bacillus sp. Ag+ NBC
> 90 % ≥ 1 mM
100 % ≥ 1 mM AKINO et al. 1988b
Bacillus subtilis
EDTA Ag+ Mn2+
Mg2+
Ni+ NBC
Natriumlaurylsulfat
62,7 % ≥ 1 mM 46,4 % ≥ 1 mM 78,2 % ≥ 1 mM 47 % ≥ 1 mM 39,9 % ≥ 1 mM 44,5 % ≥ 1 mM 96,8 % ≥ 1 mM
ZAKARIA et al. 1998;
JIANY et al. 2006;
LI et al. 2007
endo-1,4-β-Galactosidase 3.2.1.89 Bacillus subtilis Ag+; Fe3+; Hg2+
EDTA
50 % ≥ 6,7 mM 50 % ≥ 2 mM
EMI et al. 1971;
EMI u. YAMAMOTO 1972
Tab. 2.3: Fortsetzung
Xylosidase 3.2.1.37 E. coli
β-D-Xylose competitive Hem.
SDS 95 % ≥ 50 mM BERNIER et al. 1987
Cu2+ 82 % ≥ 10 mM
EDTA 42 % ≥ 50 mM
α-L-Arabino-Furanosidase 3.2.1.55 ---
β-Glucosidase 3.2.1.21
Eubacterium sp.
2,4 Dinitro-Rhodanbenzol 100 % ≥ 0,2 mM
YANG et al. 1995
Zn2+ 10,4 % ≥ 1,0 mM
Nojirimycin-Bisulfit 47 % ≥ 2 µM 75 % ≥ 12 µM
Cu2+ 93,5 % ≥ 1,0 mM
80,9 % ≥ 0,1 mM p-CMS-Sulfonsäure 100 % ≥ 0,02 mM p-CMS-Säure 87,3 % ≥ 0,1 mM R. albus
Zn2+; Hg2+; Cu2+
Iodoacetoamid;
p-CMS-Säure
≥ 1 mM
starke Hem. ≥ 1 mM OHMIYA et al. 1985
α-Glucosaminidase 3.2.1.50 ---
Tab. 2.3: Fortsetzung
β-Glucosaminidase 3.2.1.52 Bacillus sp.
Hg2+ 19 % ≥ 0,01 mM
97 % ≥ 2 mM
ORTIZ et al. 1972;
BERKELEY et al. 1973
Ag+ 30 % ≥ 0,01 mM
100 % ≥ 2 mM
Cd2+ 41 % ≥ 2 mM
59 % ≥ 10 mM
Co2+ 37 % ≥ 10 mM
Zn2+ 57 % ≥ 2 mM
78 % ≥ 10 mM
Mg2+ 7 % ≥ 10 mM
Ca2+ 8 % ≥ 10 mM
2-deoxy-2-acetamido-D- glucono-1,5-Lacton
Hem. ≥ 1 mM N-Acetyl-Glucosamin Hem. ≥ 1 µM NH4+
20 % ≥ 1 M
Harnstoff 19 % ≥ 4 M
Glucuronidase 3.2.1.31 Streptococcus sp.
4-Chloromercuri-phenyl- Sulfonsäure
Hem. ≥ 0,1 mM
PARK et al. 2005
Cu2+ > 90 % ab 1 mM
Tab. 2.3: Fortsetzung
Glucuronidase 3.2.1.31 E. coli
Hg2+ 87 % ≥ 10-4 mM
DOYLE et al. 1955;
KIM et al. 1995;
KIM u. JIN 2001
Cu2+; Ag+ 50 % ≥ 10-2 mM
p-CMS 90 % ≥ 0,17 mM
Fe2+; Mg2+; Ni2+; Zn2+; Mn2+ 25-50 % ≥ 2 mM p-Nitrophenol 50 % ≥ 0,3 mM
D-Glucuronat 50 % ≥ 7,5 mM
Glycyrrhizin 50 % ≥ 0,08 mM
1,4-lacton-Saccharidsäure 50 % ≥ 0,09 mM
Silybin 50 % ≥ 1,0 mM
Tosyl-L-lysine-chloro- methyl-Keton
50 % ≥ 0,3 mM
NEM 50 % ≥ 0,09 mM
α-Mannosidase 3.2.1.24 ---
β-Mannosidase 3.2.1.25 Bacillus sp.
Ag+; Cd2+; Cu2+; Hg2+; Zn2+ 100 % ≥ 1 mM
AKINO et al. 1988a
Fe2+ 95 % ≥ 1 mM
Natrium-p-CMS 100 % ≥ 0,1 mM
NBC 100 % ≥ 1 mM
Natriumlaurylsulfat 100 % Hem. ≥ 1 % N-Dodeccyl-benzen-Sulfonat 100 % Hem. ≥ 1 %
Tab. 2.3: Fortsetzung
α-Galactosidase 3.2.1.22 Bacillus sp.
Ag+; Hg2+ 100 % ≥ 10-3 mM
AKIBA u. HORI- KOSHI 1976 Co2+; Cu2+; Pb2+; Zn2+ 100 % ≥ 1 mM
Ni2+ 70 % ≥ 1 mM
P-CMS 100 % ≥ 1 mM
NaN3 100 % ≥ 1 mM
Monoiodoacetat 100 % ≥ 1 mM
D-Xylose 50 % ≥ 10 mM
Laktose 30 % ≥ 10 mM
β-Galactosidase 3.2.1.23 E. coli
Ag+ Ca2+
Fe2+
Cu2+
Cd2+
CO32- Cl-
Zitronensäure EDTA
Ferulasäure
Natriumhypochlorit L-Ribose
Phenylethylthio-β-D- Galactopyranosid
50 – 150 mg/L 100 % ≥ 200 mg/L
≥ 100 mg/L
≥ 50 mg/L
100 % ≥ 50 mg/L
≥ 50 mg/L
≥ 100 mg/L
≥ 200 mg/L
≥ 50 mg/L
≥ 150 mg/L 50 % ≥ 5600 ppm competitive Hem.
competitive Hem.
WALLENFELS u.
MALHOTRA 1960;
WALLENFELS u.
WEIL 1972;
WUTER et al. 2007
Tab. 2.3: Fortsetzung
β-Galactosidase 3.2.1.23 Bacillus sp.
Ag+; Hg2+
Cu2+
Zn2+
Ni2+
Co2+
Mn2+
Fe2+
D-Galactose D-Glucose Maltose Xylose Al3+
Cd2+
Cellobiose Fe2+
Mellibiose Pb2+
100 % ≥ 1 mM 90 % ≥ 1 mM 50 % ≥ 10 mM 74 % ≥ 1 mM*
60 % ≥ 1 mM 50 % ≥ 20 mM, 54 % ≥ 1 mM*
30 % ≥ 10 mM 70 % ≥ 10 mM 70 % ≥ 22 mM 40 % ≥ 10 mM*
60 % ≥ 10 mM**
30 % ≥ 10 mM 15 % ≥ 10 mM*
24 % ≥ 10 mM 30 % ≥ 10 mM 93 % ≥ 1 mM 94 % ≥ 1 mM 30 % ≥ 1 mM 20 % ≥ 1 mM 49 % ≥ 10 mM 100 % ≥ 0,1 mM
HORIKOSHI 1979;
IKURA u.
CHOI et al. 1995;
CHAKRABORTI et al.
2000
Tab. 2.3: Fortsetzung
Bacillus macerans
Ag+ Cu2+
Hg2+
PCMB TRIS Iodoacetat D-Galactose
100 % ≥ 0,1 mM 100 % ≥ 1 mM 100 % ≥ 0,1 mM 100 % ≥ 0,1 mM 36 % ≥ 100 mM 96 % ≥ 100 mM 92 % ≥ 50 mM
MIYAZAKI 1988
β-Galactosidase 3.2.1.23
Bacillus circulans 0,58 % Trisaccharide und 0,18 % Tetrasaccharide
leichte Hem. NAKANISHI et al.
1983
Streptococcus sp.
EDTA Zn2+
Fe2+
Hg2+
Pb2+
80 % ≥ 1 mM 94 % ≥ 10 mM 90 % ≥ 10 mM 87 % ≥ 10 mM 65 % ≥ 10 mM
KIYOHARA et al. 1976
Galactosaminidase 3.2.1.53 Bacillus sp.
Cu2+; Fe2+; Zn2+ 100 % ≥ 10 mM
Harnstoff 70 % ≥ 2 M TANAKA u. OZAKI
1997 N-Acetyl-Galactosamin 50 % ≥ 10 mM
β-D-Fucosidase 3.2.1.38 ---
α-L-Fucosidase 3.2.1.51 ---
Esterase 3.1.1.1 E. coli
2-Mercaptoethanol Zn2+
Hg2+
Cu2+
Fe2+
DEPC
56 % ≥ 2 mM 75 % ≥ 1 mM 50 % ≥ 1 mM 14 % ≥ 1 mM 10 % ≥ 1 mM 100 % ≥ 5x10-5 mM
GOULLET et al. 1984;
SANISHVILI et al.
2003
Tab. 2.3: Fortsetzung
Esterase 3.1.1.1 Bacillus subtilis
Ag2+ 90 % ≥ 2 mM
RIEFLER u. HIGERD 1976;
KAISER et al. 2006;
MAQBOOL et al. 2006
Fe3+ 14 % ≥ 2 mM
Hg2+ 97 % ≥ 2 mM
Mn2+ 69 % ≥ 2 mM
Zn2+ 97 % ≥ 1 mM
Mg2+ 27 % ≥ 2 mM
K+ 24 % ≥ 2 mM
SDS 90 % ≥ 0,1 % (w/v)
Esterase 3.1.1.1
Bacillus subtilis
PMSF 100 % ≥ 1 mM
RIEFLER u. HIGERD 1976;
KAISER et al. 2006;
MAQBOOL et al. 2006 Ag2+; Fe2+; Fe3+; Zn2+; Cu2+ > 70 % ≥ 1 mM*
Ascorbinsäure 60 % ≥ 1 mM
Methanol; Aceton 55 % ≥ 60 % (v/v) Ethanol; Propanol 100 % ≥ 60 % (v/v) Natriumlauryl-sulfat, Cetrimid starke Hem. ab 0,1 %
HgCl2 100 % ≥ 1 mM
50 % ≥ 0,1 mM
DEPC 97 % ≥ 1 mM
Eserin 93 % ≥ 10 mM
39 % ≥ 1 mM
Natriumfluorid 64 % ≥ 0,1 M
17 % ≥ 10 mM Bacillus circulans
Eserin; HgCl2; PMSF
100 % ≥ 1 mM
KADEMI et al. 2000
EDTA 16 % ≥ 1 mM
DEPC 7 % ≥ 1 mM
Tab. 2.3: Fortsetzung
Acetylxylan-Esterase 3.1.1.72
Bacillus pumilus Fe2+; Zn2+; Cu2+ starke Hem. ≥ 10 mM
DEGRASSI et al. 1998 Ag+; Ca2+; Co2+; Mn2+ mäßige Hem. ≥ 10 mM
F. succinogenes
Co2+; Mn2+; Mg2+
Cu2+
Fe2+
Zn2+
Hem. ≥ 10 mM 50 % ≥ 1 mM 50 % ≥ 1 mM 50 % ≥ 1 mM
KAM et al. 2005
* Unterschiedliche Angaben in zwei Literaturstellen
** Unterschiedliche Angaben in drei Literaturstellen
w/v: Masse des gelösten Stoffes in Gramm pro 100 ml endgültige Lösung v/v: Beschreibt das Volumen des Lösungsstoffes in ml pro 100 ml
2.1.3 Pectinabbau
Pectine sind im wesentlichen Polygalacturonsäuren mit wechselnden Anteilen von D-Galactosyl-, L-Arabinosyl- oder L-Rhamnosylresten (s. Abb. 2.4). Bevor Pectin in die Gly- colyse einläuft und somit zu flüchtigen Fettsäuren umgewandelt wird, muss es über Pectin- säure in Galacturonsäure umgewandelt werden (s. Abb. 2.5). Die dafür benötigten Enzyme sind in der Tabelle 2.4 dargestellt. Auch hier sind bei Pansenbakterien Hemmungsmechanis- men nachgewiesen worden.
Abb. 2.4: Pectinstruktur: Galacturonsäure-Monomere sind über α-1,4-Bindungen mit- einander verknüpft (NORDBY et al. 2003)
Abb. 2.5: Pectinabbau im Pansen; modifiziert nach JANSON 2001
Pectin Pectinsäure Galacturonsäure Pyruvat Flüchtige FS
Tab. 2.4: Hemmungsmöglichkeiten für Pectinabbauenzyme Pectinabbauenzyme E.C. Mikro-
organimus Hemmstoffe Hemmdosis Autoren
Pectinesterase 3.1.1.11 ---
Endopoly-Galacturonase 3.2.1.15 Bacillus sp.
NaCl 100 % ≥ 300 mM
HORIKOSHI 1972
PCMB 100 % ≥ 100 mM
Harnstoff 100 % ≥ 8 M
EDTA 100 % ≥ 10 mM
Exopoly-
Galacturonase I 3.2.1.67 Bacillus sp.
Cu2+; Ni2+; Pb2+; Zn2+ 40-50 % ≥ 0,5 mM
KOBAYASHI et al.
2001
EDTA 10 % ≥ 10 mM
Hydroxynitro-Benzoat 15 % ≥ 5 mM 100 % ≥ 20 mM
NBS 67 % ≥ 0,5 mM
p-CMS 29 % ≥ 0,5 mM
Fe2+; Fe3+; Sr2+; Co2+; Al3+ 10-20 % ≥ 0,5 mM Hg2+; Ba2+; Mn2+ 10-20 % ≥ 0,5 mM Exopoly-Galacturonase II 3.2.1.82 ---
Endo-Pectatlyase 4.2.2.2 Bacillus sp.
Fe3+ 100 % ≥ 5 mM
KOBAYASHI u. HA- TADA 1999;
KOBAYASHI u.
HOIKE 1999; SO- RIANO et al. 2000;
TAKAYO et al. 2000
Zn2+ 27 % ≥ 5 mM
Hg2+ 24 % ≥ 5 mM
2,3-Butanedion 50 % ≥ 2 mM
2,4,6-Trinitro-benzene-Sulfonat 73 % ≥ 1 mM
NBS 32 (60*) % ≥ 0,1 mM
Ag+; Ba2+ starke Hem. ≥ 1 mM
Cd2+; Cu2+; Mn2+ mäßige Hem. ≥ 1 mM
EDTA 100 % ≥ 2 mM
Sn2+ 64 % ≥ 1 mM
Tab. 2.4: Fortsetzung
Endo-Pectatlyase 4.2.2.2 Bacillus sp.
Mg2+ 58 % ≥ 1 mM KOBAYASHI u.
HATADA 1999;
KOBAYASHI u.
HOIKE 1999;
SORIANO et al. 2000;
TAKAYO et al. 2000
Co2+ 12 % ≥ 1 mM
2-Hydroxy-5-nitrophenyl- Bromid
95 % ≥ 5 mM
Endo-Pectatlyase 4.2.2.2
Bacillus ma- cerans
Ba2+ 48 % ≥ 1 mM MIYAZAKI 1991;
MOROZOVA et al.
2006
Zn2+ 89 % ≥ 1 mM
EDTA 100 % ≥ 1 mM
Bacillus subti- lis
Ag+ 50 % ≥ 1 mM
NASSER et al. 1990, 1993;
SAKAMOTO et al.
1994;
MARGESIN et al.
2005
Ba2+ 80 % ≥ 1 mM
Cd2+ 28 % ≥ 1 mM
Co2+ 68 % ≥ 1 mM
Cu2+ 61 % ≥ 0,1 mM
Fe2+ 85 % ≥ 1 mM
Hg2+ 88 % ≥ 0,1 mM
Mn2+ 22 % ≥ 0,1 mM
91 % ≥ 1 mM
Ni2+ 44 % ≥ 1 mM
Zn2+ 38 % ≥ 0,1 mM
94 % ≥ 1 mM
EDTA 12 % ≥ 1 mM
Exo-Pectatlyase 4.2.2.9 ---
Tab. 2.4: Fortsetzung
Endo-Pectinlyase 4.2.2.10 Bacillus sp
Co2+ 27 % ≥ 1 mM
JONG-CHONG et al.
1998
Cu2+ 97 % ≥ 1 mM
Fe2+ 20 % ≥ 1 mM
Hg2+ 93 % ≥ 1 mM
Mn2+ 23 % ≥ 1 mM
Zn2+ 44 % ≥ 1 mM
H2O2 29 % ≥ 5 mM
DEPC 99 % ≥ 5 mM
PMSF 96 % ≥ 5 mM
Oligogalacturonid-Lyase 4.2.2.6 ---
Inulinase 3.2.1.7 ---
Levanase 3.2.1.64 ---
Invertase 3.2.1.26 C. perfringens
Fructose 32 % ≥ 50 mM **
ISHIMOTO u.
NAKAMURA 1997 Anilin; Diethylanilin; Toluidin;
Xylidin
50 – 60 % ≥ 0,01 mM
Hg2+ 97 % ≥ 0,1 mM
Ag+ 93 % ≥ 0,1 mM
Cu2+ 80 % ≥ 0,1 mM
PCMB 100 % ≥ 1 mM
TRIS 50 % ≥ 25 mM
Sucrose-Phosphorylase 2.4.1.7 ---
Fructokinase 2.7.1.4 B. longum ATP Hem. ≥ 12 mM CAESCU et al. 2004
* Unterschiedliche Ergebnisse in zwei Literaturstellen; ** Bei Zugabe von 0,125 M Sucrose
2.1.4 Celluloseabbau
Cellulose besteht, wie der Abbildung 2.6 zu entnehmen ist, aus Glucosemolekülen. Diese bil- den jeweils zu zweit, verbunden durch eine 1,4-Verknüpfung, ein Cellobiosemolekül. Diese Cellobiosemoleküle sind β-glycosidisch verbunden (LEHNINGER et al. 1994).
Die Fähigkeit des Wiederkäuers diese (1→4) β-glycosidische Bindung abbauen zu können, macht ihn ernährungsphysiologisch betrachtet zu einem sehr effizienten Tier. Dieser Prozess geschieht durch Bakterien und Pilze im Pansen (JANSON 2001). Der Cellulase- Enzymkomplex besteht aus drei verschiedenen Enzymtypen. Die Endoglucanasen (E.C. 3.2.1.4) brechen die Verbindungen innerhalb der amorphen Cellulosebereiche (wo die Zuckerpolymere ungeordnet zueinander liegen) auf. Die Exoglucanasen (E.C. 3.2.1.91) tren- nen das Disaccharid Cellobiose ab. Die β-Glucosidase (E.C. 3.2.1.21) löst schließlich die β- glycosidische Verbindung zwischen den beiden Glucose-Molekülen der Cellobiose auf (KRAKOW 1992).
Abb. 2.6: Cellulosestruktur: Cellobiosemoleküle sind β-glycosidisch verbunden
Tab. 2.5: Hemmungsmöglichkeiten für Celluloseabbauenzyme Cellulose-
abbauenzyme E.C. Mikro-
organismus Hemmstoffe Hemmdosis Autoren
Endo-1,4-β-
Glucanase 3.2.1.4
Bacillus sp.
Natriumlaurylsulfat 100 % ≥ 1 % w/v
FUKUMORI et al.
1985;
MAWADZA et al.
2000 Polysorbat 80 100 % ≥ 1 % w/v
NBS 69 % ≥ 4 mM
Iodoacetamide 66 % ≥ 1 mM
Cd2+ 100 % ≥ 1 mM
Zn2+ 88 % ≥ 1 mM
Ni2+ 68 % ≥ 1 mM
Hg2+ 66 (100*) % ≥ 1 mM
Ag+ 63 % ≥ 1 mM
Mn2+ 43 % ≥ 1 mM
Co2+ 44 % ≥ 1 mM
Cu2+ 41 % ≥ 1 mM
Pb2+ 36 % ≥ 1 mM
Bacillus subtilis
NH4+
87 % ≥ 200 mM
Cu2+ 76 % ≥ 1 mM
AU u. CHAN 1987;
AA et al. 1994
Pb2+ 52 % ≥ 1 mM
Ag+ 51 % ≥ 1 mM
Fe2+ 50 % ≥ 1 mM
Hg2+ 48 % ≥ 0,1 mM; 100 % ≥ 1 mM
Sn2+ 43 % ≥ 0,1 mM
Zn2+ 25 % ≥ 1 mM
Mn2+ 64 % ≥ 1 mM
Mg2+ 25 % ≥ 1 mM
Ca2+ 19 % ≥ 1 mM
Tab. 2.5: Fortsetzung
Endo-1,4-β-
Glucanase 3.2.1.4
Bacillus subtilis SDS 52 % ≥ 0,1 %; 66 % ≥ 1 % AU u. CHAN 1987;
AA et al. 1994 β-Mercaptoethanol 91 % ≥ 1 %
R. albus
PCMB > 40 % ≥ 1 mM
WATANABE et al. 1992
NEM > 40 % ≥ 1 mM
Iodoacetamid > 40 % ≥ 1 mM Cu2+; Zn2+; Hg2+; Fe2+ > 40 % ≥ 1 mM
Bacillus circulans
Hg2+; Cu2+ 100 % ≥ 1 mM
KIM 1995;
HAKAMADA et al. 2002 Natriumlaurylsulfat 100 % ≥ 10 mM
PCMB 60 % ≥ 400 mM
NBS 90 % ≥ 1 mM
N-Bromo-Hydroxybenzoat 82 % ≥ 10 mM
Exo-1,4-β-
Glucanase 3.2.1.91 R. flavefaciens
Zn2+ 100 % ≥ 4 mM
GARDNER et al 1987
Fe2+ 92 % ≥ 4 mM
Co2+ 70 % ≥ 4 mM
Mn2+ 40 % ≥ 4 mM
Ni2+ 30 % ≥ 4 mM
p-CMS 98 % ≥ 10 mM; 87 % ≥ 1 mM
Iodoacetat 96 % ≥ 10 mM; 62 % ≥ 1 mM
1,10-Phenanthrolin 84 % ≥ 10 mM; 61 % ≥ 1 mM
Cellobiose 85 % ≥ 10 mM; 50 % ≥ 1 mM
EDTA 20 % ≥ 10 mM
EGTA 52 % ≥ 10 mM
Tab. 2.5: Fortsetzung
β-Glucosidase 3.2.1.21
Eubacterium sp.
Cu2+ 79 % ≥ 0,1 mM;
93 % ≥ 1 mM
YANG et al. 1995
Zn2+ 10 % ≥ 1 mM
DTNB 100 % ≥ 0,2 mM
p-CMS-Sulfonsäure 100 % ≥ 0,02 mM
p-CMS 87 % ≥ 0,1 mM
Nojirimycin-Bisulfit 47 % ≥ 0,002 mM;
75 % ≥ 0,012 mM R. albus
Zn2+; Hg2+; Cu2+ Hem. ≥ 1 mM
OHMIYA et al. 1985
p-CMS-Säure starke Hem. ≥ 1 mM
Iodoacetoamid starke Hem. ≥ 1 mM
* Unterschiedliche Angaben in zwei Literaturstellen
w/v: Masse des gelösten Stoffes in Gramm pro 100 ml endgültige Lösung
2.1.5 Pyruvatbildung
Wie bereits beschrieben ist Pyruvat der Mittelpunkt des Kohlenhydratstoffwechsels (s. Abb. 2.7).
Abb. 2.7: Stellung des Pyruvats im Kohlenhydratabbau im Pansen
Die aus der Hydrolyse der Zellwandbestandteile wie Stärke, Cellulose, Pectin und Hemicellu- lose gebildeten Monomere werden mit Hilfe der Glycolyse und des Pentose-Phosphat-Wegs zu Pyruvat abgebaut. Die aus der Glycolyse und dem Pentose-Phosphat-Weg im Pansen frei- werdende Energie kann vom Wirtstier nur teilweise genutzt werden. Sie wird in Form von Wärme und Methan freigegeben. Erst durch Bildung kurzkettiger Fettsäuren, die dann über die Pansenwand resorbiert werden, wird dem Wiederkäuer die Energie aus den Kohlenhydra- ten zugeführt (HOBSON 1997).
In den Tabellen 2.6 und 2.7 sind alle zur Pyruvatbildung befähigten und somit für die Gly- colyse und den Pentose-Phosphatweg erforderlichen Enzyme aufgeführt [Enzyme aus der Glycolyse, die bereits in anderen Tabellen vorkommen werden hier nicht wieder aufgelistet, sind jedoch in den entsprechenden Tabellen mit (Glyc.) gekennzeichnet].
Stärke Cellulose Pectin Hemicellulosen ↘ ↙ ↘ ↙
Glucose
Fructose
↓
↙ ↙ ↙ ↘ ↘ ↘
CH4 Essigsäure CO2 Buttersäure (Lactat) Propionsäure Pyruvat
Tab. 2.6: Hemmungsmöglichkeiten für Enzyme der Glycolyse Enzyme der Glycolyse E.C. Mikro-
organismus Hemmstoffe Hemmdosis Autoren
Glucose-6-phosphat Iso-
merase 5.3.1.9 ---
1-Phospho-Fructokinase 2.7.1.56 E. coli
Cu2+; Ca2+; Fe2+ > 95 % ≥ 5 mM
BUSCHMEIER et al. 1985
PMSF 65 % ≥ 1 mM
ADP; D-Fructose-1,6- Biphosphat
Reversible Hem.
6-Phospho-Fructokinase 2.7.1.11
E. coli ATP Hem. ≥ 0,08 mM WANG u. KEMP 2001
Bacillus sp. Phosphoenolpyruvat effektive Hem. zw.
0,005 – 0,02 mM
MARSCHKE u. BERNLOHR 1982
Fructose-biphosphat- Al-
dolase 4.1.2.13
E. coli
Dihydroxyaceton-
phosphat; Phosphoglycolo- hydroxamsäure
competitive Hem.
MORSE u. HORECKER 1968;
BALDWIN et al. 1978;
SZWERGOLD et al. 1995;
PLATER et al.1999;
GAVALDO et al. 2005
EDTA 100 % ≥ 1 mM
Cystein >75 % ≥ 5 mM
Glycerinaldehyd-3- phosphat
nicht-competitive Hem.
Polyphosphat;
3-Phosphoglycerat; Pyro- phosphat; Dihydro- xyaceton-phosphat
competitive Hem.
Bacillus sp. EDTA n. a. MORSE u. HORECKER 1968
Bacillus subtilis
Phosphoglycoloamido- xim; Phosphoglycolohy- drazid
competitive Hem.
UJITA u. KIMURA 1982;
FONVIELLE et al. 2004
Tab. 2.6: Fortsetzung
Triose-phosphat-Isomerase 5.3.1.1 E. coli 2-Phosphoglycolat n. a. ALVAREZ et al. 1998 Glycerinaldehyd-3-
phosphat-DH 1.2.1.12 E. coli
AMP 74 % ≥ 5 µM
D’ALESSIO u. JOSSE 1971
ADP 61 % ≥ 5 µM
ATP 70 % ≥ 5 µM
ADP-Ribose 20 % ≥ 20 µM
Iodoacetat n. a.
Phosphoglycerat-Kinase 2.7.2.3 ---
Phosphoglycerat-Mutase 5.4.2.1 Bacillus subtilis
EDTA 100 % ≥ 10 mM
WATABE et al. 1979;
JOHNSON et al. 1987
Cu2+ 72 % ≥ 1 mM
Zn2+ 76 % ≥ 1 mM
Hg2+ 49 % ≥ 0,02 mM
Cd2+ 29 % ≥ 1 mM
Ni2+ 20 % ≥ 1 mM
Pb2+ 12 % ≥ 1 mM
2,3-Butanedion 100 % ≥ 0,5 mM
Iodoacetat 97 % ≥ 5 mM
p-CMS 65 % ≥ 1 mM
8-Hydroxyquinoline-5- Sulfonsäure
n. a.
Enolase 4.2.1.11 ---
Pyruvatkinase 2.7.1.40 B. licheniformis
ATP > 60 % ≥ 2 mM TUOMINEN u.
BERNLOHR 1975; TANAKA et al. 1995
Carbamoylphosphat n. a.
Tab. 2.6: Fortsetzung
Transketolase 2.2.1.1 E. coli
D-Arabinose-5-phosphat 50 % ≥ 6,7 mM SPRENGER et al. 1995b;
GYAMERAH u. WILLETTS 1997
EDTA 100 % ≥ 10 mM
L-Erythrulose n. a.
Transaldolase 2.2.1.2 E. coli
TRIS-HCl 81 % ≥ 50 mM
TSOLAS u. HORECKE 1972;
SPRENGER et al. 1995a L-Glyceraldehyd;
D-Arabinose-5-phosphat
n. a.
Phosphat Puffer n. a.
Sulfat; Diphosphat n. a.
Phosphoketolase 4.1.2.9 L. plantarum p-CMS 80 % ≥ 0,1 mM
HEATH et al. 1958
Mn2+ starke Hem. ab 1 mM
Alkohol-DH 1.1.1.1 E. coli 4-methylpyrazol competitive Hem. NOSOVA et al. 1997 Alkohol-DH NADP+ 1.1.1.2 ---
Pyruvat-DH NADP+ 1.2.1.51 ---
Pyruvat-DH 1.2.4.1 E. coli
L-Lactat competitive
Hem. ≥ 40 mM
BISSWANGER 1981;
PENG et al. 2007 β-Hydroxypyruvat; Bromopy-
ruvat; Fluoropyruvat
competitive Hem.
Aromatische und langkettige α- Ketosäure; Phenylpyruvat
competitive Hem.
Tetrahydrothiamin-diphosphat 50 % ≥ 1,3 µM Natriumdiphosphat n. a.
NaBH₄ n. a.
Thiamin-2-thiothiazolon n. a.
Glucose-1-phosphat-
phospho-Dismutase 2.7.1.41 ---
Tab. 2.6: Fortsetzung Polyphosphatglucose- phosphor-
Transferase 2.7.1.63 ---
Glucose-6-Phosphatase 3.1.3.9 --- Glucose-1-Phosphatase 3.1.3.10 ---
Fructose-Biphosphatase 3.1.3.11
Bacillus subtilis
AMP; d-AMP 90 % ≥ 1 mM
FUJITA u. FREESE 1979 FAD; ATP; GTP; CTP 80-60 % ≥ 1 mM
NAD+; ADP; GMP;
d-GMP; UTP
60-30 % ≥ 1 mM
RNA 40 % ≥ 100 µg/ml
EDTA 100 % ≥ 1 mM
Diphosphat 63 % ≥ 1 mM
41 % ≥ 0,5 mM
B. licheniformis AMP n. a. OPHEIM u. BERNLOHR
1982
E. coli
Phosphoenolpyruvat 50 % ≥ 10 mM
BABUL u. GUIXE 1983;
DONAHUE et al 2000 D- Fructose-1,6-
biphosphat
Hem. ≥ 0,05 mM D-Fructose 1-phosphat 37 % ≥ 2 mM
ADP 50 % ≥ 1,25 mM
62 % ≥ 1,9 mM
AMP 50 % ≥ 0,015 mM
Phosphat 32 % ≥ 0,5 mM
Biphosphoglycerat-Phosphatase 3.1.3.13 ---
Tab. 2.6: Fortsetzung
6-Phospho-beta-glucosidase 3.2.1.86 E. coli
AMP Hem. Glucosidase A u. B
WILSON u. FOX 1974 Fructose-1,6-diphosphat;
NADH
Hem. Glucosidase A Phosphoenolpyruvat Hem. Glucosidase B
Acyl-Phosphatase 3.6.1.7 ---
Biphospho-glycerat-Mutase 5.4.2.4 ---
Tab. 2.7: Hemmungsmöglichkeiten für Enzyme des Pentose-Phosphat-Wegs Pentosephosphatwegenzyme E.C. Mikro-
organismus Hemmstoffe Hemmdosis Autoren
6-Phosphogluconat-2-DH 1.1.1.43 --- 6-Phosphogluconat-DH 1.1.1.44 ---
Glucose-1-DH 1.1.1.47 ---
Glucose-6-Phosphat-DH 1.1.1.49 ---
Pyranose-Oxidase 1.1.3.10 ---
Glucose-Oxidase 1.1.3.4 ---
Hexose-Oxidase 1.1.3.5 ---
Gluconokinase 2.7.1.12 ---
Dehydroglucokinase 2.7.1.13 ---
Tab. 2.7: Fortsetzung
Ribokinase 2.7.1.15 E. coli
Mg2+ Hem. ≥ 2,5 mM
MAJ u. GUPTA 2001;
PARK et al. 2007
ATP Hem. ≥ 5 mM
2-Carboxyethyl-
phosphorsäure; Clodronat;
D-Ribose; N-(phosphono- methyl)-Glycin;
N-(phosphonomethyl)- Iminoessigsäure
n. a.
Phosphonessigsäure;
Etidronat
Hem. ≥ 1 – 8 mM Keto-deoxy-Gluconokinase 2.7.1.45 ---
Ribose-phosphat-
Diphosphokinase 2.7.6.1 Bacillus subtilis
ADP 92 % ≥ 3,5 mM ARNVIG et al. 1990;
HOVE-JENSEN et al.
2005
AMP 32 % ≥ 5 mM
GDP 36 % ≥ 5 mM
GMP 12 % ≥ 5 mM
UTP 20 % ≥ 5 mM
Glucono-Lactonase 3.1.1.17 ---
6-Phosphoglucono-Lactonase 3.1.1.31 --- 2-Dehydro-3-deoxy- phospho-
gluconat-Aldolase 4.1.2.14 E. coli Acetylpyruvat n. a. BRAGA et al. 2004
Fructose-6-phosphat- Phospho-
ketolase 4.1.2.22 ---
Citrat-Dehydratase 4.1.2.4 ---
Tab. 2.7: Fortsetzung
Phosphogluconat-Dehydratase 4.2.1.12 E. coli
H2O2; O2; O2- Enzym stärker empfindlich gegen O2- als gegen H2O2
oder O2; GARDNER u. FRIDO-
VICH 1991
p-CMBS > 90 % ≥ 1 mM
Cu2+ > 90 % ≥ 1 mM
Cd2+ 80 % ≥ 1 mM
Gluconat-Dehydratase 4.2.1.39 C. pasteurianum
2-Mercaptoethanol 56 % ≥ 10 mM BENDER u.
GOTTSCHALK 1973;
GOTTSCHALK u.
BENDER 1982 Dithiothreitol 63 % ≥ 10 mM
L-Cystein 35 % ≥ 10 mM
EDTA 100 % ≥ 6 mM
p-CMS 100 % ≥ 1 mM
D-Glucosaminat-DH 4.3.1.9 ---
Ribulose-phosphat-3-Epimerase 5.1.3.1 ---
Ribose-5-phosphat Isomerase 5.3.1.6 E. coli
6-Phosphogluconat;
AMP; Fructose-6- phosphat
n. a.
ESSENBERG u.
COOPER 1975;
MACELROY u.
MIDDAUGH 1982;
ZHANG et al. 2003 Arabinose-5-phosphat;
Phosphat
n. a.
Iodoacetat 100 % Isomerase B ≥ 1,25 mM
Glucose-6-phosphat-Isomerase
(Glyc.) 5.3.1.9 E. coli 6-Phosphogluconat n. a. SCHREYER u. BÖCK
1980 Phosphoglucomutase (Glyc.) 5.4.2.2 Bacillus subtilis
UTP > 90 % ≥ 1 mM
MAINO u. YOUNG 1974
GTP > 90 % ≥ 1 mM
Fructose-1,6-diphosphat 60 % ≥ 1 mM
Tab: 2.7: Fortsetzung
Phosphoglucomutase (Glyc.) 5.4.2.2 Pseudomonas aeruginosa
Mn2+ 90 % ≥ 5 mM
YE et al. 1994 Zn2+; Ca2+; Co2+; Ni2+; Li+ 100 % ≥ 5 mM
Phosphopentomutase 5.4.2.7 E. coli
Cd2+; Cu2+; Fe3+; Zn2+ 95 – 98 % ≥ 1 mM
HAMMER-JESPERSEN u.
MUNCH-PETERSEN 1970
Ca2+; Fe2+ 50 – 70 % ≥ 1 mM
Phosphat 95 % ≥ 50 mM
SO4- 85 % ≥ 50 mM
Pyruvat + CoA 1 Formiat CO2 + H2 CH4
+
Acetyl-CoA 2 Acteyl-phosphat 3 Essigsäure 2.1.6 Kurzkettige Fettsäurenbildung
Nachdem die Monomere aus der Hydrolyse der Zellwandbestandteile zu Pyruvat abgebaut worden sind, werden sie umgehend in kurzkettige Fettsäuren umgewandelt (s. Abb. 2.8).
Pyruvat wird hauptsächlich in drei verschiedene Fettsäuren umgebaut: Essig-, Propion- und Buttersäure. Erst durch diese Umwandlung über Pyruvat zu kurzkettigen Fettsäuren werden die durch das Futter aufgenommenen Kohlenhydrate dem Wiederkäuer zugänglich (HOB- SON 1997). Umso bedeutsamer sind die Stoffe, die die kurzkettige Fettsäurenbildung hem- men. In den folgenden Tabellen (s. Tabb. 2.8, 2.9 und 2.10) sind diese Hemmstoffe für die Bildung der einzelnen Fettsäuren aufgelistet.
PYRUVAT
CO2
CO2
LACTAT SUCCINAT
CH4
Methan
CO2
ESSIGSÄURE BUTTERSÄURE PROPIONSÄURE Abb. 2.8: Bildung der kurzkettigen Fettsäuren aus Pyruvat (GIESECKE u.
HENDERICKX 1973) 2.1.6.1 Essigsäurebildung
Bei der Bildung von kurzkettigen Fettsäuren überwiegt stets der Essigsäureanteil (s. Abb. 2.9), vor allem bei cellulosereichen Rationen (BREVES u. LEONHARD-MAREK 2005).
Abb. 2.9: Essigsäurebildung (1, 2, 3: entsprechende Enzyme s. Tab 2.9)
Tab. 2.8: Hemmungsmöglichkeiten für Essigsäurebildungsenzyme Essigsäure-
bildungsenzyme E.C. Mikro-
organismus Hemmstoffe Hemmdosis Autoren
Pyruvat-Formiat-Lyase1 2.3.1.54
E. coli
β-Mercaptoethanol 80 % ≥ 4 mM
THAUER et al. 1972;
ASANUMA u. HINO 2000;
ZHANG et al. 2001;
NNYEPI et al. 2007
Dithiothreitol 70 % ≥ 4 mM
Cystein 20 % ≥ 4 mM
Acetylphosphinat; Hypophosphit n. a.
Sauerstoff n. a.
Format n. a.
Methylacrylat 100 % ≥ 1 mM
C. butyricum
Cl- 51 % ≥ 50 mM
THAUER et al. 1972;
ASANUMA u. HINO 2000 HPO42-
49 % ≥ 50 mM SO42-
34 % ≥ 50 mM
Hypophosphit n. a.
ADP; ATP n. a.
CoA 100 % ≥ 1 mM
DEAE-Cellulose n. a.
S-Adenosyl-L-Homocystein n. a.
C. kluyveri
Cl- 51 % ≥ 50 mM
THAUER et al. 1972
HPO42- 49 % ≥ 50 mM
SO42-
34 % ≥ 50 mM
Hypophosphit n. a.
ADP; ATP n. a.
CoA 100 % ≥ 1 mM
DEAE-Cellulose n. a.
S. bovis D-Glyceraldehyd-3-phosphat 80 % ≥ 0,1 mM ASANUMA u. HINO 2000;
ASANUMA u. HINO 2002 Dihydroxy-aceton-phosphat 40 % ≥ 0,1 mM
Tab. 2.8: Fortsetzung Pyruvat-ferredoxin-
oxido-Reductase1 1.2.7.1 C. kluyveri Glyoxylat 95 % ≥ 1 mM THAUER et al. 1970
Hydrogenase1 1.18.3.1 ---
Phosphat-acetyl-
Transferase2 2.3.1.8
C. kluyveri
DTNB-Säure; Phosphat; Di- phosphat; Arsenat; CoA;
Desulfo-CoA; Acetyl-CoA;
NEM
n. a. STADTMAN 1955;
BERGMEYER et al. 1963;
THAUER et al 1970;
KYRTOPOULOS u.
SATCHELL 1972;
HENKIN u. ABELES 1976;
DUHR et al. 1983 2,2-Dipyridyl; CuSO4; K+;
KCN; MnCl2; Na+; p-CMS;
TRIS
n. a.
ADP; ATP; Diethylbarbiturat;
Li+; Kaliumdiphosphat; Ci- tratpuffer;
n. a.
S-Dimethylarsino-CoA irreversible Hem.
Bacillus subtilis
AMP; ATP 33 % ≥ 1 mM
RADO u. HOCH 1973
ADP 37 % ≥ 1 mM
Palmitoyl-CoA competitive Hem.
Mn2+; Ca2+ 50 % ≥ 1 mM
Ba2+ 15 % ≥ 1 mM
75 % ≥ 10 mM
E. coli
Kaliumphosphat 12 % ≥ 2 mM; 22 % ≥ 4 mM 33 % ≥ 10 mM; 44 % ≥ 20 mM
SHIMIZU et al. 1969;
SUZUKI 1969 Ammoniumsulfat 12 % ≥ 2 mM; 23 % ≥ 4 mM
35 % ≥ 10 mM; 48 % ≥ 20 mM
NADH 74 % ≥ 0,40 mM
NADPH 27 % ≥ 0,58 mM
Tab. 2.8: Fortsetzung Phosphat-acetyl-
Transferase2 2.3.1.8 E. coli
ADP 60 % ≥ 0,50 mM
SHIMIZU et al. 1969;
SUZUKI 1969
ATP 37 % ≥ 0,50 mM
ADP-Ribose 14 % ≥ 0,55 mM
Acetokinase3 2.7.2.1 E. coli
Chromiumadenosin-phosphat n. a.
ROSE 1962; JANSON u.
CLELAND 1974a, 1974b;
WONG u. WONG 1980;
FOX u. ROSEMAN 1986
Li+ 62 % ≥ 8,8 mM
Na+ 50 % ≥ 8,8 mM
NEM; p-CMS n. a.
Chromium-Guanin-phosphat n. a.
Iodoacetat; HgCl2 n. a.
Propionsäure n. a.
Acetokinase3 2.7.2.1 V. alcalescens
DTNB-Säure; Iodoacetat;
Iodacetamid; NEM; p-CMS
n. a.
YOSHIMURA 1978;
GRIFFITH u. NISHIMURA 1979
Phosphat 44 % ≥ 10 mM
Acetyl-phosphat 54 % ≥ 2 mM
N-Nitrophenyl-phosphat 38 % ≥ 1 mM β,γ-Methylene-adenosine-
triphosphat
33 % ≥ 1,76 mM
AMP 32 % ≥ 1 mM
ADP; GTP 66 % ≥ 1 mM
ITP 71 % ≥ 1 mM
ATP 59 % ≥ 1 mM
UTP 21 % ≥ 1 mM
CTP 16 % ≥ 1 mM
Bromoacetat n. a.
1, 2, 3: entsprechende Enzymreaktion s. Abb. 2.9
Acrylatweg Succinat-Weg
HS-CoA H2O
HS-CoA H2O NADH NAD
NADH NAD
H2O
H2O
FADH2 FAD HS-CoA
H2O
NAD NADH
Biotin-CO2 Biotin
Vit. B12-abhängig Biotin-CO2
Biotin 5.4.99.2/1
2.1.6.2 Propionsäurebildung
Nach Essigsäure ist Propionsäure die zweithäufigste kurzkettige Fettsäure die aus Pyruvat gebildet wird. Sie kann auf zwei Wegen entstehen: Acrylat- und den Succinatweg (s. Abb. 2.10). Eine stärkereiche Fütterung führt zu einer Verminderung der Essigsäurebil- dung bei gleichzeitiger Erhöhung der Propionsäurebildung. Dabei entstehen fast 30 % der Propionsäure aus dem Acrylatweg, der bei Rauhfuttergabe unbedeutend (BERGNER 1996) ist. Die Propionsäurebildungsenzyme werden durch folgende Stoffe gehemmt (s. Tab. 2.9).
Abb. 2.10: Propionsäurebildung nach BERGNER (1996) ergänzt mit den entsprechenden Enzymen (E.C.)
Pyruvat Oxalacetat
Malat Lactat
Acryl-CoA Fumarat
Lactyl-CoA
Propionyl-CoA Succinat
Propionsäure
Propionsäure Propionsäure
Propionyl-CoA
Succinyl-CoA
Methylmalonyl-CoA
2.8.3.1
6.2.1.17 1.3.99.3
4.2.1.2 4.2.1.54
1.1.1.37 6.4.1.1
1.1.1.2 7
1.3.99.1
6.2.1.5
4.1.1.41 6.2.1.17
Tab. 2.9: Hemmungsmöglichkeiten für Propionsäurebildungsenzyme Propionsäure-
bildungsenzyme E.C. Mikro-
organismus Hemmstoffe Hemmdosis Autoren
Phosphoenolpyruvat- Car- boxylase
4.1.1.32/3 8/49
E. coli
D-Fructose 1,6-biphosphat;
D-Fructose 6-phosphat; Glycerat 3-phosphat; Dihydroxyaceton- Phosphat
Hem. ≥ 1 – 5 mM
KREBS u. BRIDGER 1976;
LEA et al. 2001;
DELBAERE et al. 2004
Mg2+ n. a.
NADH n. a.
Oxalat competitive Hem.
R. flavefaciens
Fructose-1,6-biphosphat; Fructose- 6-phosphat; Glycerate-3-phosphat;
Dihydroxyaceton-Phosphat
Hem. ≥ 1 – 5 mM
LEA et al. 2001
Mg2+ Hem. ab mM Konz.
Pyruvat-Carboxylase 6.4.1.1 ---
Malat-DH 1.1.1.37 Bacillus subtilis Ca2+; Mg2+ Hem. ≥ 0,01 mM
TYAGI et al. 1977
Zn2+ Hem. ≥ 0,002 mM
Decarboxylierende Malat-
DH 1.1.1.40 ---
Fumarat-Hydratase 4.2.1.2 E. coli
(-)-Citratmalat; (2R,3R)-Tartrat; 2- hydroxy-3-nitro-Propionat; Chlo- rofumarat; cis-Aconitat; Ci- traconat; Citrat; DL-3-
Phenyllactat; Mesotartrat; Trans- glutaconat; Transaconitat
99 % ≥ 10 mM
UEDA et al. 1991;
FLINT 1994;
ROSE u. WEAVER 2004 Ammoniumpersulfat; 100 % ≥ 2 mM
Pyromellitat n. a.