Beide Referenten betonen den hohen Gefahrengrad der Hepatitis-B-Infektion, der noch viel zu wenig ernst ge- nommen werde. Auch Prof.
Porst plädierte für eine Impf- strategie für die Gesamtbe- völkerung und nicht nur für Risikogruppen. Empfohlen wurde die Durchimpfung al- ler Neugeborenen oder Kleinkinder, evtl. in Kombi-
Neu eingeführt:
Die Influenza gehört nach wie vor zu den weltweit ver- breiteten Infektionskrankhei- ten mit einer hohen Morbidi- täts- und Mortalitätsrate.
Deshalb sei eine rege Beteili- gung an der Influenza- Schutzimpfung im Herbst wünschenswert, sagte Dr.
Horst Glathe vom Robert- Koch-Institut, Berlin, Bereich Schöneweide, auf dem Sym- posium „Influenza — Epide- miologie und Immunprophy- laxe" im thüringischen Suhl.
Insbesondere Risikopa- tienten sollten rechtzeitig vor den oft schwerwiegenden Fol- gen einer Infektion mit den aktuellen Influenza-Erregern geschützt sein, riet Glathe auf diesem ersten Symposium, das von einem ostdeutschen Pharmaunternehmen veran- staltet wurde: Änläßlich der Einführung des Influenza- Spaltimpfstoffes Influsplit®
hatte das Sächsische Serum- werk (SSW), Dresden, Ärzte aus Ost und West zu dieser wissenschaftlichen Veranstal- tung eingeladen. Angesichts der öffentlichen Anteilnahme an anderen lebensbedrohli- chen Ereignissen wie zum Beispiel dem pandemischen AIDS-Geschehen oder der Cholera-Epidemie in Süd- amerika gerate die Influenza völlig zu Unrecht in den Hin- tergrund. Denn der Einfluß der Virusgrippe auf den Krankenstand und die Sterb- lichkeit sei Jahr für Jahr er- heblich und werde darin von
Dt. Ärztebl. 88,
Heft 33, 15.
nation mit anderen Schutz- impfungen.
Der Arzt solle in seinem Impfverhalten als Angehöri- ger eines Risikokollektivs mit gutem Beispiel vorangehen und sich selbst, aber auch sei- ne Kinder und Angehörigen impfen. Nach dem Motto:
„Impft sich der Arzt, impft sich auch der Bürger."
Dr. Barbara Nickolaus
keiner anderen Infektions- krankheit übertroffen.
Glathe verwies auf vier- zehn Influenza-Epidemien al- lein in der ehemaligen DDR seit 1968/69. Die Sterblichkeit lag im Jahre 1973 noch bei 5,8 Prozent aller Erkrankungsfäl- le und fiel dann allerdings ab bis auf 0,4 Prozent im Jahre der letzten H3N2-Epidemie 1988. Diesen Rückgang der Mortalität führte Glathe un- ter anderem auf eine moleku- larbiologisch bedingte, ver- minderte Virulenz des Sub- typs A (H3N2) und eine ge- nerell geringere Anstek- kungsfähigkeit des Subtyps A (H1N1) zurück. Außerdem besäßen ältere Menschen ei- ne Grundimmunität gegen den Subtyp A (H1N1) aus der Zeit vor 1957. Nicht zuletzt bewirke auch die hohe Betei- ligung von Risikopersonen an der jährlichen Impfung gegen die Influenza einen Schutz vor den Folgen der Infektion.
In der ehemaligen DDR beteiligten sich jeweils etwa zwölf Prozent an der jährli- chen Schutzimpfung (in den westlichen Bundesländern vier Prozent).
Glücklicherweise verlief die letzte Influenza-Saison im Winter/Frühjahr 1990/91 glimpflich. Wie Dr. Hildegard Willers vom Landes-Medizi- nal-Untersuchungsamt Han- nover mitteilte, wurden Influ- enza-Fälle nur vereinzelt be- obachtet. Ihrer Auffassung nach haben die hohen Anti- August 1991 (77) A-2745
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körpertiter gegen die H1N1- Varianten aus den Jahren 1985, 1987 und 1988/89 dazu beigetragen, daß in der ver- gangenen Grippe-Saison von einer Epidemie keine Rede sein konnte.
Nach Auffassung von PD Dr. J. Süss vom Robert-von Ostertag-Institut des Bundes- gesundheitsamtes, Außen- stelle Potsdam, geben die letzten Jahre mit relativ ge- ringen Erkrankungsraten an Influenza aber keinesfalls Anlaß zur Entwarnung.
Schließlich liege es in der Na- tur des Influenza-Virus, daß es beständig Veränderungen zeige. Die erhebliche Varia- bilität des Influenza-Virus findet demnach in tierischen Influenza-Viren ein großes Reservoir für genetische Ver- änderungen. Vor allem Influ- enza-Doppelinfektionen von Schweinen seien für das Auf- treten neuer, möglicherweise gefährlicher Virus-Varianten verantwortlich.
Besonders gefährdet durch eine Infektion mit den aktuel- len Influenza-Erregern seien
Menschen mit einer ge- schwächten Abwehr, vor al- lem Kleinkinder und Senioren ab 60 Jahren sowie Patienten mit chronischen Erkrankun- gen, erklärte Prof. Dr. B.
Schneeweiß vom Städtischen Krankenhaus im Friedrichs- hain, Berlin. Bei diesen Risi- kogruppen seien auch die schwersten Krankheitsverläu- fe und die meisten Todesfälle zu beobachten. Diesen Pro- blempatienten sowie Patien- ten, die aufgrund häufiger so- zialer Kontakte wie beispiels- weise im Bereich des Gesund- heitswesens erhöht anstek-
Lactulose, Galactosido- fructose, ein nicht resorbier- bares Disaccharid, ist ein Me- dikament mit erstaunlich we- nig unerwünschten und mit einer ganzen Reihe er- wünschter Wirkungen. Dieses Resümee zog Prof. Dr. med.
Hans Schomerus, Chefarzt der II. Medizinischen Klinik des Diakoniekrankenhauses Rotenburg/Wümme, bei ei- nem Fachpressegespräch
„Lactulose — Klassische Indi- kationen und Grenzgebiete"
im Frühjahr in Wiesbaden.
Zu den klassischen Indika- tionen zählen nach wie vor die chronische Obstipation und die hepatoportale Enze- phalopathie bei schwerer Le- berinsuffizienz.
Die Hälfte aller 65jähri- gen, so Prof. Dr. med. Ingo Füsgen, Lehrstuhl für Geria- trie der Universität Witten/
Herdecke, macht von Laxan- zien Gebrauch. Durch deren aggressive Wirkungen und Nebenwirkungen ist der älte- re Mensch aufgrund alters- physiologischer Veränderun- gen im Elektrolyt- und Was- serhaushalt besonders gefähr- det. Gerade beim älteren Pa- tienten biete sich eine Sub- stanz zur schonenden Darm- regulierung an. Lactulose (Bi- fiteral®, Duphar) wirke durch eine selektiv gezielte Förde- rung der Bifidus-Keime einer
kungsgefährdet sind, empfahl Schneeweiß die Schutzimp- fung mit einem effektiven Spaltimpfstoff, wie ihn Influ- split® des SSW, darstelle.
Nach Angaben des Her- stellers enthält eine Impfdo- sis (0,5 ml) gereinigte Virus- antigene der aktuellen Stäm- me A/Singapore/8/86 (H1N1), A/Beijing/353/89 (H3N2) und B/Yamagata/16/88. Die aktive Immunisierung gegen die Vi- rusgruppe mit Influsplit® soll- te möglichst in den Monaten September bis November noch vor Beginn der Influen- za-Saison erfolgen. hem
altersbedingten Änderung der Darmflora entgegen. Es handele sich, so Prof. Füsgen,
„um ein natürliches Heilver- fahren, dessen einzige Ge- genanzeige eine Galaktose- Empfindlichkeit darstellt, die wir praktisch bei Älteren nicht kennen".
Eine wahrscheinlich gün- stige Wirkung der Lactulose bei Leberzirrhose belegte Prof. Schomerus durch eige- ne Untersuchungen. Weniger klassisch, und das heißt durch Studien noch nicht sicher er- wiesen, sind nach Prof. Scho- merus folgende Indikationen:
• Dauerausscheider von Sal- monellen können mit Lactu- lose saniert werden.
• Die Lactulose-Therapie zeigt einen positiven Effekt auf den Cholesterinspiegel.
• Der Einfluß von Lactulose auf die Gallensäuren kann mit ziemlicher Sicherheit Gallensteine vermindern.
• Eine Langzeitbehandlung mit Lactulose beugt Kolon- adenomen vor.
• Nach neueren Untersu- chungen scheint Lactulose ei- ne Anti-Endotoxin-Wirkung zuzukommen. Bei Patienten mit Verschlußikterus wird Lactulose präoperativ bereits eingesetzt, da man weiß, daß bei perioperativen renalen Komplikationen Endotoxin eine Rolle spielt. pe
Klassische und neuere Indikationen
Breites Wirkspektrum der Lactulose
A-2746 (78) Dt. Ärztebl. 88, Heft 33, 15. August 1991