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Archiv "Medizingeschichte(n): Hydrotherapie – Abhärtung" (06.05.2005)

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M E D I Z I N

Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 186. Mai 2005 AA1289

menfassend werden neben den Themen Komfort und Handhabung auch andere Nachteile der Halbimplantate bei den betroffenen Patienten kritisiert, die sich auf wichtige Komponenten der Lebens- qualität beziehen: Schwierigkeiten beim Schlaf, Schwimmen, Sex und Kör- perpflege, Eingrenzung der Kleideraus- wahl, Beeinflussung sozialer Kontakte wegen sichtbarer Teile des Stimulators.

Alle Patienten mit voll implantierbaren Neurostimulationssystemen sind akti- ver und haben eine höhere Lebensqua- lität als die Patienten mit halb implan- tierbaren Neurostimulationssystemen.

Kosten

Die Wirtschaftlichkeit der epiduralen Rückenmarkstimulation wurde 2004 in einer systematischen Übersichtsarbeit im Journal of Pain and Symptom Mana- gement erneut bestätigt. Den 14 bewer- teten gesundheitsökonomischen Studi- en wurde eine mittel- bis langfristige Kostenwirksamkeit innerhalb von ein bis drei Jahren attestiert (16). Eine Aus- sage zur Wirtschaftlichkeit der Halb- und Vollimplantate in einer Vergleichs- betrachtung nach den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin ist wegen fehlender Studiendaten unmöglich.

Die initial anfallenden Kosten für den Ersteingriff und die ärztliche Leistung sind bei Halb- und Vollimplantaten annähernd gleich.Allerdings muss beim Vollimplantat der Generator in Abhän- gigkeit von der Nutzungsdauer und den eingestellten Reizparametern nach drei bis fünf Jahren ausgetauscht werden.

Diesem Nachteil im Vergleich zu den Halbimplantaten steht die nachweislich effektivere klinische Anwendung ge- genüber. Die technische Weiterent- wicklung wird in der nächsten Phase auch dieses Problem lösen: Ab Mitte dieses Jahrzehnts werden wieder auf- ladbare Vollimplantate zur Neurosti- mulation verfügbar sein.

Fazit

Insgesamt sind die Schmerzreduktion und die Lebensqualität von Patienten mit einem voll implantierbaren Neuro- stimulationssystem besser (1, 2, 3, 4, 9,

12, 14). Mit diesen Geräten kann die Neurostimulation entsprechend dem Schmerzpegel ohne äußerlich sichtba- re und bei vielen Aktivitäten hinderli- che Hilfsmittel uneingeschränkt einge- stellt werden. Der langfristige Erfolg der SCS hängt nicht nur von der kor-

rekten Indikation und Implanta- tionstechnik ab, sondern auch von dem Angebot an den Patienten, ihn mit ei- nem SCS-Gerät auszustatten, das die Lebensqualität verbessert, weil es bes- ser akzeptiert wird und damit seinen vorgesehenen Einsatz überhaupt erst begründet.

Weltweit – auch in Deutschland – ist die Behandlung mit voll implantierba- ren Neurostimulationssystemen Thera- piestandard.

Der Autor hat von der Firma Medtronic und von anderen Firmen Vortragshonorare erhalten.

Manuskript eingereicht: 6. 7. 2004, angenommen:

29. 10. 2004

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2005; 102: A 1286–1289 [Heft 18]

Abbildung 3: Vollimplantat im Körper

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das beim Verfasser erhältlich oder im Internet unter www.aerzteblatt.de/lit1805 abrufbar ist.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Wolfhard Winkelmüller Albert-Schweitzer-Hof 5c

30559 Hannover

E-Mail: winkelmueller@t-online.de

AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT

MEDIZINGESCHICHTE(N))

Zitat:„Das gemeine frische Wasser hat die Kraft in viel Cörper hinein zu dringen [...] denn weil es schwer und flüssig, das ist, in beständiger Bewegung, so drückt es an die Sachen, welche es berührt, und da es ungemein subtil, kann es sich desto füg- licher in die mit viel leichtern Luft erfüllten Zwischen-Räumgen der Körper hin- ein schleichen, und zwar besser, als einige andre sonst bekannte flüssige Materie [1]. [...] so ist das Wasser dasjenige, dessen wir uns am füglichsten zur Anfüllung unsers Cörpers und Erhaltung seines natürlichen Zustandes, ja bey jungen Leuten auch zum Wachsthum, vor andern bedienen können und sollen.

[...] das warme [Wasser] trocknet die Haut aus, verderbet die subtilsten Ge- fäßchen, macht die Nerven memmisch, die Fibras schwach, daß sie wie die mit war- mem Wasser begossenen Kräuter und zarten Bäumgen verwelcken, oder sonst Schaden leiden; vornemlich aber ist solches dem Haupte, wo die Zusammenkunft aller äusserlichen Sinnen ist, gar nicht zuträglich.“

Johann Siegemund Hahn: Unterricht von Krafft und Würckung des frischen Wassers in die Leiber der Menschen be- sonders der Krancken bey dessen innerlichen und äusserlichen Gebrauch. (1. Auflage 1737) 4. Auflage Breslau, Leip- zig, 1754; S. 1 beziehungsweise 79. -[1] Hahn bezieht sich hier ausdrücklich auf Bier und Wein. – Johann Sigmund Hahn (1696–1773) – mit gleichen Vornamen wie sein Vater – war wie dieser Stadtarzt in Schweidnitz (Schlesien) und propagierte ebenfalls die Hydrotherapie. Die „Wasserhähne“ beeinflussten nachhaltig die Naturheilkundebewegung des frühen 19. Jahrhunderts.

Hydrotherapie Abhärtung

Grafik und Abbildungen:medtronic

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