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Archiv "zur Telekom: Hickhack mit Happy End" (29.11.2002)

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Academic year: 2022

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H Wir dümpeln im Eismeer und träu- men von der Südsee.

H Er war von Pol zu Pol gereist – kann- te aber den Namen des Nachbarn nicht.

H Kreuzfahrt: Die Betuchten textilfrei am Sun Deck.

H Fotosafari: Die sozialen Hintergrün- de möglichst unscharf!

H Prospektfotografen verdienten den Nobelpreis fürs Weglassen.

H Flugreisen bedeutet Drüberwegset- zen. Denn zwischen Start und Lan- dung gäbe es viel zu sehen.

H Urlaub in der Pizzeria! Sie sparen Flug und Transfer in ferne Schlem- merparadiese.

H Was wir nicht mehr wahrnehmen:

Die „wilde Urnatur“ beginnt gleich um die Ecke.

H Alte Ritterburgen sind wieder in Mode: Hauptsache – die Laserka- none steht auf der Zinne und lau- ert auf die bösen Aliens vom an- deren Stern.

H Peinlicher Zwischenfall: Ein sin- gender Gondoliere wollte von ei- nem deutschen Touristen ein deutsches Volkslied hören . . . H Viele halten das Alpenglühen für

einen faulen Trick von „Son et Lu- mière“.

H Tipp für Freunde der Berg- einsamkeit: An schönen Tagen blicken von der Station auf dem Jungfrau-Joch (3 500 Meter über dem Meeresspiegel) zehntausend Bergbahnfahrer in die menschen- leeren Täler des Oberlandes.

H Historisches Reisen: Schlachtfel- der ohne sichtbare Tote machen Spaß.

Bernd Juds

E

instimmig, so heißt es, hat der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom AG den Herrn Kai-Uwe Ricke zum neuen Vorstandsvorsit- zenden gewählt. Toll, diese Entschlusskraft.

Das hätten die Strippenzie- her auch Monate früher ha- ben können.Was war das bloß für ein bizarres Gezerre. Bald jeden Tag wurden irgendwel- che Ex-Unternehmenslenker (Middelhoff etwa) oder auch amtierende Vorstände (wie Postchef Zumwinkel) in die Gerüchteküche getragen, um dort so lange gebraten zu werden, bis sie nicht mehr papabile waren, wenn sie nicht schon von alleine abge- wunken haben. Der Aktien- kurs reagierte darauf wie ein schreckhaftes Huhn, zack rauf, zack runter.

Das Trauerspiel ist also mit Rickes Wahl zu Ende, gottlob.

Die brennende Frage ist aber

nur, ob die Deutsche Telekom mit diesem Fährmann die Riesenprobleme meistern kann, die durch die enormen Schuldenberge von rund 60 Milliarden Euro auf den Bon- nern lasten. Der Aktienkurs reagierte indes auf die Eilmel- dung der Ernennung nicht sehr prophetisch (oder doch?), er rührte sich nämlich nicht vom Fleck. Kann aber auch sein, dass die Märkte die Wahl bereits Tage zuvor „einge- preist“ hatten.

Das Negative vorweg. Kai- Uwe Ricke kommt ja aus dem Hause Deutsche Telekom selbst und galt als Kronprinz von Ron Sommer, der be- kanntlich zum Teufel gejagt wurde.Als Chef von T-Mobile

hat er überdies auch den Kauf von Voicestream mindestens mit zu verantworten, der aus heutiger Sicht viel zu teuer war. Experten sagen, es wur- den wenigstens 20 Milliarden US-Dollar zu viel für das schwachbrüstige US-Unter- nehmen bezahlt. Dass Ricke mit 41 Jahren zu jung sein soll, wie mancherorts behauptet wird, ist allerdings nicht wirk- lich ein Argument gegen ihn.

Für Kai-Uwe Ricke spricht meines Erachtens durchaus eine Menge. Ganz wichtig: Er kennt den Laden Deutsche Telekom wie seine Westen- tasche, große Einarbeitungs- zeiten, wie bei einer externen Lösung nötig, fallen also nicht an. Ricke ist weiß Gott auch

kein arroganter Schönredner wie Sommer, sondern gilt als harter Arbeiter mit hoher Akzeptanz bei seinen Leuten.

Dem gebürtigen Krefelder werden sehr gute Führungsei- genschaften nachgesagt, und er hat auch in der Vergangen- heit ziemlich gute Erfolge nachzuweisen, machte er doch T-Mobile zur Nummer eins in Deutschland.

Und: Es kann bei der Tele- kom nur noch besser werden.

Mit einem bilanziellen Be- freiungsschlag von gut 30 Mil- liarden Euro und einem Divi- dendenausfall fegt der Bon- ner Konzern die Altlasten- platte ziemlich leer und über- gibt die Deutsche Telekom besenrein an Kai-Uwe Ricke.

Das dürfte zwar kurzfristig möglicherweise den Aktien- kurs belasten, aber auf Dauer der Börsennotiz ziemlich auf die Beine helfen. Happy End mit Ansagen also. ) S C H L U S S P U N K T

[92] Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 4829. November 2002

zur Telekom

Hickhack mit Happy End

Börsebius

Post Scriptum

Zeichnung: Reinhold Löffler

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