Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen, Birmensdorf ZH
Versuchsgruppe Luftbild Nr. 3 1Y1ärz l968
F o r s t k a r t e n e r s t e l l u n g
In der Mitteilu..11.g "Die .Anwendung des Luftbildes im schweizerischen
::B1orstwesen", Band 38, Heft l vom Jahre l96Z wurde auf q.ie verschie- denartige Verw~n~ung des Luftbildes in der Forstpraxis hingewiesen.
Bei vielen Aufgaben, welche der Praktiker bei der Waldbewirtschaftung zu lösen hat, bilden Forstkarten unerlässliche Grundlagen.
Nötige Karten- bzw. Planunterlagen
Heute steht in der Schweiz ein ausgezeichnetes Kart enmaterial zur Verfügung. Am besten eignen sich für forstl iche Zwecke die Ueber- sichtspläne der Grundbuchvermessung (meist in den Massstäben 1 : 5000 und l : l0 000). Ni~ht selten bestehen aber auch gute Pläne älterer Forstvermessungen verschiedenen Massstabes. Als Notbehelf können manchmal auch Vergrösserungen der Landeskarten 1 : 25 000 und l : 50 000 dienen. · Die besonderen Angaben der Forstkarten werden aus dem Luftbild gewonnen .•
Instrumente für die Uebertragung
In einem Gebirgsland ist es undenkbar, dass sich Uebertragungen vom Luftbild auf die Karte mit einfachen Mitteln in befriedigender Weise durchführen lassen; die dabei entstehenden, m~thodisch bedingten Feh-
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ler sind zu gross. Im oben-zi-t-i-ert--en -Hef't der Mitteilungen wurden verschiedene Auswege angedeutet. Versuche und Erfahrung haben unter- dessen gezeigt, dass sich einwandfreie Uebertragungen nur bei der Verwendung eines Autographen erzielen lassen. Seit einigen Jahren hat die Wild Reerbrugg AG ein neues, vereinfachtes und für forstliche Zwecke sehr geeignetes Instrument auf den Markt gebracht. Die Ver- suchsanstalt hat ein solches Gerät, Aviograph B 8, in Betrieb und ist in der Lage,Aufträge für Uebertragungen auf bestehende Pläne zu über- nehmen. Dazu müssten die Luftbilder allerdings in geeigneter Weise vorbereitet werden, was nachfolgend im einzelnen dargelegt werden
soll.
Beschaffenheit der Luftbilder und Interpretation derselben
Für die Beschaffenheit und die Interpretation der Luftbilder sei auf die zitierte Mitteilung verwiesen. Es sei .aber darauf hingewiesen, dass jeweils das ganze von einem Bildpaar überdeckte ~ebiet interpre- tiert werden kann. Die Kosten verringern sich stark, wenn das be- trachtete Gebiet auf einer möglichst geringen Anzahl Bildpaaren in- terpretiert wird. Die Ausscheidung verschiedener "vvaldeinhei ten und das Festhalten der Interpretationslinien auf Papierkopien der Luft- bilder geschieht am besten nicht auf der Photoschicht, sondern auf einer glasklaren, dünnen Folie, welche am Luftbild mit Klebstreifen festgeklebt wird. Die Interpretationslinien sind mit roter Tusche auf der Folie aufzuzeichnen. Diese ffolie ist für die Auswertung am Auto- graphen unbedingt erforderlich. Wurde sie nicht gleich bei der Inter- pretation erstellt, so sind die Interpretationslinien nachträglich in dies·e ]1olie hochzuzeichnen.
Die ausgeschiedenen Einheiten sind zu numerieren. In einem beigeleg- ten Verzeichnis ist die Bedeutung der Nummern bzw. die Beschreibung der Einzelheiten festzuhalten. (Dies erleichtert die Uebertragung und ermöglicht Korrekturvorschläge.)
Da für die Uebertragung auf B 8 die Papierbilder nicht verwendet wer- den können, sondern piapositive beschafft werden müssen, kann die In- terpretation bereits mit solchen durchgeführt werden. Die Beschaffung der Diapositive (allenfalls Negative) ist Sache des Auftraggebers.
Rahmenmark~un4_Passpunkte
Die Deckfolie jedes Luftbildes ist mit der Luftbildnummer und wenn nötig mit der Ortsbezeichnung zu versehen. Ferner ist das zu übertra- gende Gebiet mit kurzen Strichen abzugrenzen. Ausserdem müssen auf
jeder Folie mit Hilfe der zugehörigen Papierkopie die Rahmenmarken oder die Bildecken eingezeichnet werden. Diese Zeichen werden es er- lauben, die Folie bei der Uebertragung vom Papierbild abzulösen Lmd auf das Diapositiv aufzukleben. (Die Marken sind auf der :F'olie auch dann anzubringen, wenn die Folie von Anfang an auf das Diapositiv ge- heftet wird, wenn also auf die Verwendung von Papierbildern verzich- tet wird.)
In jedem Stereopaar (Modell) sind ferner 4 Passpu.i."'1.kte auszuwählen.
Diese sollen innerhalb des vom Bildpaar überdeckten Gebietes liegen.
Sie.sollen ferner weit auseinander sein, d.h. möglichst in den Ecken
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des überdeckten Gebietes liegen. Ihre Verbindungslinien müssen mehr oder weniger parallel bzw. senkrecht zur auf die Karte übertragenen Fluglinie sein. Als Passpunkta eignen sich Triangulationspunkte, Weg- kreuze 1 Kuns-:t;bauten und andere markante Kartenpunkte, welche sich -so- __ wohl auf dem Luftbild wie auf den beigegebenen Karten (1: 5000, 1 : 10 000) einwandfrei identifizieren lassen und für welche die Meeres- höhe auf Meter genau angegeben werden kann. Die betreffenden Höhen sind auf den Karten und auf den Deckfolien neben dem Punktzeichen mit Farbstift anzuschreiben •
. Auftragserteilung und Kosten
Die Versuchsanstalt ist in der Lage, gewisse Aufträge zur Uebertra- gung von Interpretationsergebnissen vom Luftbild auf Karten zu über- nehmen. Die Al_,beiten umfassen bloss die Uebertragung von Trennungs- linien auf einem Entwurf; das Reinzeichnen und Färben der Karten kann nicht ausgeführt werden.
Der Auftraggeber kann nach Vereinbarung eine technische -Hiliskraft für Routinearbeiten stellen, welche durch die EAFV instruiert wird.- Die Kosten verringern sich dann entsprechend.
Anfragen und Auftragserteilungen sind an die Versuchsabteilung Inven- tar und Ertrag der Eidg. Anstalt für das forstliche Versuchswesen,
8903
Bi~~ßnsdorf ZH zu richten.Die Kosten werden nach Gebührentarif der E.AFV verrechnet. Zur Zeit betragen diese
pro Ingenieurstunde pro Gehilfenstunde
Fr.
24.-
bis36.-
Fr. 14.- bis 22.-In ~onderfällen, z.B. bei vom Bund subventionierten Projekten, können die Kosten reduziert oder erlassen werden.
Bruno Rhody
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Zusammenfassung
- Die EAFV
kann 'iebertra.suagsarbej.ten•venLuttoild.iutm-pretationen auf Karten mittels äes Aviographea B · a ~bernehlnen.
Zur-Vereinfachung der Arbeit und der XostensenkW}g
sol1en
die Auf~traggeber. die Vorbereitungsarbeiten
selbst
ausführen:a) Die
Luftbilqe~ sindals Papierkopien
und Diapositive,evtl.
auch als Negativa bereitzustellen.
b)
Die Inter.pretation
ist auf einer glasklaren Deckfolie zum Luft- bild mit roter Tusche festzuhalten. Eine Verzeiclmung der in- terpretierten Einheiten erleichtert die .Aus.wertung.c) Auf
der Deckfolie sind ausserdem
Luftbildnummer, evtl. Gebiets-bezetchnungen
anzuschreiben sowie Rahmenmarken undPaaspunkte
einzusetzen·. ·
d) Als Kartenunterlagen sind Plankopien oder Tochterpausen von Uebersichtsplä.nen der Grundbuchmessung bereitzustellen. Darauf sinä- die ~asspunkte mit einem -Kreis zu bezeichnen, und deren Meereshöhe ist mit Rotstift anzuschreiben.
- Die
EAFV
wird nur Roh.karten erstellen. Reinzeichnungenund
Einfär- bungen können nicht überno.u1.men werden.- Der Auftraggeber kann eine tech11ische Hilfskraft für Routinearbei- ten stellen.
- Die
Kosten
werdennach dem
Gebührentarif der EAFV verrechnet • .In
Sonderfällen können sie reduziert oder erlassen werden.4