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Archiv "3. Bundeskongress Katholische Schulen: Werte und Sinn vermitteln" (20.06.2003)

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A1760 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2520. Juni 2003

W

arum sind katholische Schulen nicht nur bei Eltern katholischen Glaubens so beliebt, dass die Nachfrage nach einem Platz im Bundesdurchschnitt über 30 Prozent der verfügbaren Plätze liegt? An den sehr gu- ten Ergebnissen in der PISA- Studie allein kann es nicht lie- gen, denn die Plätze waren auch schon vorher begehrt.

Für Bundestagspräsident Wolf- gang Thierse liegt das Erfolgs- geheimnis darin begründet, dass katholische Schulen sich

„nicht am Zeitgeist, sondern an Grundsätzen orientieren – Werte und Sinnkompetenz vermitteln, statt reine Sach- kompetenz“, erklärte er beim 3. Bundeskongress Katholi- sche Schule, den die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) in Bonn veranstaltete. Beson- ders schätzten die Eltern das Konzept der „Erziehungsge- meinschaft“, sagte Weihbi- schof Engelbert Siebler, Vor- sitzender der bischöflichen Kommission für Erziehung und Schule. Der Begriff – un- ter dessen Motto der Kongress stand – meint, dass Eltern, Lehrer und Schüler gemein- sam am Schulleben teilneh- men, mitverantwortlich sind und mitbestimmen können.

Die katholische Schule bilde so eine Schulkultur aus, die die Eigenverantwortung und Eigeninitiative der Schü- ler prägt.

Die Zahl der Schüler an ka- tholischen Schulen hat nach Angaben der DBK in diesem Jahr den Höchststand von 370 000 erreicht. Diese vertei- len sich auf alle Schulformen;

die meisten Schüler (165 580) besuchen ein Gymnasium.

Insgesamt sind dies zwar nur

drei Prozent aller Schüler, je- doch mehr als 50 Prozent der Schulen in freier Trägerschaft.

Katholische Schulen sind An- gebotsschulen: Sie bieten eine Alternative zu staatlichen Schulen, unterstehen aber der staatlichen Schulaufsicht. Sie verfügen über eine höhere ad- ministrative und pädagogische Selbstständigkeit. Offenbar ist das Angebot der diversen Schulträger wie Orden, Diöze- sen, Stiftungen oder Kirchen- gemeinden für viele Eltern at- traktiv. Denn katholische Schulen legen nicht nur „auf Unterrichtsqualität größten Wert“, wie Kardinal Karl Leh- mann, Vorsitzender der DBK, sagte, wichtig ist auch „die Entwicklung der Persönlich- keit und des sozialen Verhal- tens“.

Soziale Verantwortung übernehmen

Soziale Verantwortung zu übernehmen – im Sinne der christlichen Tradition – lernen die Schüler in sozialen Projek- ten, zum Beispiel durch Prak- tika in Krankenhäusern, Pfle- geheimen oder Hospizen.

Auch durch internationale Schulpartnerschaften, Engage- ment oder Patenschaften in Entwicklungshilfeprojekten in Afrika, Asien und Lateiname- rika lernen Heranwachsende in größeren Zusammenhän- gen zu denken.

Die Attraktivität katholi- scher Schulen liegt sicherlich auch an der langen Zeit guter finanzieller Ausstattung der katholischen Kirche. Doch an- gesichts der Wirtschaftslage und der hohen Arbeitslosig- keit fällt auch das Kirchen- steueraufkommen niedriger

3. Bundeskongress Katholische Schulen

Werte und

Sinn vermitteln

Katholische Schulen verzeichnen einen höheren Zulauf, als sie bewältigen können. Gründe für die Attraktivität der Schulen

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aus, was zu Sparmaßnahmen zwingt, „die auch die Schulen treffen können“, befürchtet Lehmann. In Westdeutschland werden jedenfalls aufgrund der Finanzknappheit keine neue Schulen mehr entstehen;

in den neuen Bundesländern wird es Neugründungen ge- ben – die Kirche sieht dort Nachholbedarf (Grafik).

Ganztagsschulen freiwillig und subsidiär

Stellung bezog die Deutsche Bischofskonferenz auch zu ei- nem aktuellen bildungspoli- tischen Thema: dem Ausbau von Ganztagsschulen. Zur Erinnerung: Bis zum Jahr 2007 stellt die Bundesregie- rung hierfür vier Milliarden Euro zur Verfügung. Ganz- tagsangebote müssen nach Ansicht der Bischöfe „freiwil- lig, subsidiär und vielfältig“

sein.Auf keinen Fall dürfe mit

der Ganztagsschule als Re- gelschule, den Familien die Erziehung ihrer Kinder ent- zogen und dem Staat aus- schließlich übertragen werden.

Als Ergänzung zur Halbtags- schule ermögliche sie jedoch die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Grund- sätzlich sehen die Bischöfe je- doch die Eltern als „die er- sten und bevorzugten Erzie- her ihrer Kinder“ an. Doch die „schwindende Erzie- hungsbereitschaft“ dürften Staat und Kirche nicht igno- rieren, sondern müssten viel- fältige Angebote mit pädago- gischem Konzept schaffen.

Die katholische Kirche habe daher in einigen Bundeslän- dern Kooperationsvereinba- rungen getroffen und halte ein „hohes und differenzier- tes Ganztagsangebot“ bereit.

Das wird den Zulauf auf die Plätze künftig wahrscheinlich noch verstärken. Petra Bühring Grafik

Verteilung der Schüler

auf katholische Schulen nach Bundesländern

Quelle: Zentralstelle Bildung der Deutschen Bischofskonferenz

Bayern hat die meisten katholischen Schulen. In den neuen Bundes- ländern wollen die Katholiken neue Schulen gründen.

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