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Archiv "Weltgesundheitsorganisation: Luftverschmutzung als krebserregend eingestuft" (25.10.2013)

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A 1996 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 43

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25. Oktober 2013 Das Deutsche Institut für Medizini-

sche Dokumentation und Informati- on (DIMDI) hat die endgültige Fas- sung der Internationalen Klassifika- tion der Krankheiten und verwand- ter Gesundheitsprobleme „German Modification“ (ICD-10-GM Versi- on 2014) veröffentlicht. In die neue Version sind Änderungen der Welt- KLASSIFIKATION DER KRANKHEITEN

Deutsche Version 2014 liegt vor

gesundheitsorganisation und weite- re 64 Vorschläge eingeflossen. Letz- tere stammen zumeist von Fach - gesellschaften, Fachleuten aus Ärz- teschaft, Krankenkassen und Kli - niken sowie Organisationen der Selbstverwaltung im Gesundheitswe- sen. Weitere Informationen: www.

dimdi.de hil

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die Luftverschmut- zung grund sätzlich als krebserre- gend ein. Eine Monografie der In- ternational Agency for Research on Cancer (IARC) hält es für ausrei- chend belegt (sufficient evidence), dass zahlreiche chemische Schad- stoffe in der Außenluft Lungen- krebs auslösen können. Die Luft - verschmutzung wird zum Gruppe 1-Karzinogen erklärt. Für Blasen- krebs gebe es ebenfalls eine „positi- ve Assoziation“. Feinstaub wurde in einer separaten Analyse ebenfalls zum Gruppe-1-Karzinogen erklärt.

Die Monografie 109 der IARC, einer in Lyon ansässigen Einrich- WELTGESUNDHEITSORGANISATION

Luftverschmutzung als krebserregend eingestuft

tung der WHO, kommt zu dem Er- gebnis, dass die Exposition mit Feinstaub und Luftschadstoffen das Lungen krebsrisiko erhöht. Dies gel- te grundsätzlich für alle Regionen der Erde, auch wenn es geografisch sehr große Unterschiede gebe und die Jahreszeiten einen deutlichen Einfluss auf die aktuelle Luftver- schmutzung hätten.

Global gesehen würden jedes Jahr 223 000 Menschen infolge der Luftverschmutzung an Lungenkrebs sterben, schreiben die Autoren be- zugnehmend auf die Global Burden of Disease Study von 2010 (Lancet Schadstoffe

in der Luft kön- nen Lungenkrebs

auslösen.

Foto: dpa

2012; 380: 2224–60). Die Studie hatte die Hälfte dieser Todesfälle in China und Ostasien geortet. Eine in den letzten Tagen veröffentlichte Studie der Europäischen Umwelt- agentur zeigt jedoch, dass auch in Europa in vielen Städten die Luft- schadstoffe über den Grenzwerten der WHO liegen.

Die krebserregende Wirkung der Außenluft ist laut IARC auf die Einwirkung einer komplexen Mi- schung von einzelnen Karzinoge- nen zurückzuführen, die in den letz- ten Jahren bereits in anderen Mono- grafien bewertet wurden. rme

Molekularbiologische Untersuchungen werden in der sogenannten personalisierten Medizin als prognostische oder prädiktive Marker immer wichtiger und können Therapieentscheidungen beeinflussen. Personalisierte Medizin in der Onkologie und die dazu gehörigen Testverfah- ren waren ein Schwerpunkt der Jahrestagung deutschsprachiger Gesellschaften für Hämato- logie und Onkologie in Wien. So dürfen einige Medikamente nur angewandt werden, wenn bestimmte Proteine überexprimiert oder spezifi- sche Genmutationen nicht vorhanden sind, weil anderenfalls kein Ansprechen auf die Medikati- on erwartet wird. Dies gilt zum Beispiel bei Frauen mit Mammakarzinom (Her2-Überex- pression/Trastuzumab) oder bei Patienten mit mit kolorektalem Karzinom (RAS-Wildtyp/Anti- EGFR-Therapie). Bei neu zugelassenen Arznei- mitteln erfolgt in Deutschland binnen zwölf Mo-

naten eine frühe Nutzenbewertung und auf de- ren Grundlage die Preisgestaltung. „Die Quali- tät der Tests, aus deren Ergebnis sich quasi die Indikation für die Therapie mit dem neuen Arzneimittel ableitet, wird nicht bewertet, son- dern nur empfohlen, ein validiertes Testverfah- ren zu verwenden“, sagte Prof. Dr. med. Franz Hessel von der SRH-Hochschule Berlin beim Kongress in Wien. Hier gebe es Nachholbedarf für Konkretisierungen der Bewertungsbasis, eventuell auch für Regulierungen.

Bei der Tagung wurde die aktuelle Kontro- verse darüber aufgegriffen, dass die gesetzli- chen Krankenkassen in Deutschland derzeit die Kosten für den Oncotype DX® Brustkrebs- test nicht erstatten. Der Gemeinsame Bundes- ausschuss hat vor kurzem aber einen Antrag auf Kostenerstattung akzeptiert. Bei dem Test werden Expression und Aktivität von 21 Genen

bestimmt. Der Test soll abschätzen helfen, ob Frauen mit frühem, estrogenrezeptorpositivem, Her2-negativem und nodalnegativem invasi- vem Mammakarzinom mit intermediärem Rückfallrisiko von einer Chemotherapie profi- tieren. In den USA und Großbritannien ist der Test in Leitlinien empfohlen, auch die Mehr- zahl eines Expertenpanels der Brustkrebs- Konferenz Sankt Gallen votierte für die Anwen- dung des Tests für diese Fragestellung. Andere Fachgesellschaften und Wissenschaftler wie Prof. Dr. med. Richard Greil von der Universität Salzburg sind zurückhaltend und fordern, die Ergebnisse zweier großer prospektiver, rando- misierter Studien in Europa und in den USA abzuwarten. „Diese beiden Studien werden Klarheit über die Evidenz bringen“, sagte der Kongresspräsident dem Deutschen Ärzteblatt.

Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

EXPERTEN SEHEN LÜCKEN BEI BEWERTUNG VON PROGNOSTISCHEN TESTS

A K T U E L L

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