DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Ärztliche Mitteilungen
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Druck: L. N. Schaffrath, Geldern
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Leserdienst
Hinweise • Anregungen POST SCRIPTUM
Allerhand Selbsterlebtes (II.)
Es ist schon etwas geboten auf einer Kinderabtei- lung: Trauriges und Lustiges, eng nebeneinander.
Aber reden wir lieber von den lustigeren Dingen, zum Beispiel vom kleinen Fritzle. Er hatte bei einem Verkehrsunfall viele Knochen gebrochen und lag mo- natelang auf der Abteilung. Beim Abschied sagte die Stationsschwester: „Da sind wir aber traurig, wenn Du gehst." Fritzle: „Ha, deswega brauchsch net heu- le, i werd scho mol wieder unter e Auto komme." Er war es auch, der in seinen ersten Tagen, als man ein Kind mit Hasenscharte neben ihn legte, zur Schwe- ster sagte: „Du, beißt der mi heut nacht?"
Natürlich geht's mit den Kindern vergnüglicher zu als mit Erwachsenen. Da spricht man nicht von den bösen Krankheiten, sondern von der Puppe und der Eisenbahn. Trautchen hatte schon recht, als sie sag- te: „Der Onkel Doktor macht immer Blödsinn mit uns", worauf Nachbarin . Evi meinte: „Was soll er auch anderes tun." Dieser Blödsinn gehört also auch zu unserem Beruf. Man möge es uns zugute halten, wenn im täglichen Leben davon etwas abfärbt. Unse- re Belohnung ist, daß die Kinder sich schnell einge- wöhnen, viel schneller als die Eltern glauben und wie sie es in der Zeitung gelesen haben. Ausnahmen sind möglich. Brief von Karin: „Frau Doktor hat ge- sagt, ich darf mich wie zu Hause fühlen, ich habe mich noch nie wie zu Hause gefühlt."
Wir haben auch schon erlebt, daß ein Kind immer zu bestimmten Tageszeiten schrie, bis wir entdeckten, daß die Mutter, eine Flüchtlingsfrau aus Ungarn, täg- lich zu dieser Zeit ums Haus schlich. Aber das sind doch die Ausnahmen. Natürlich sind auch viele El- tern vernünftig, manche nur zu sehr, liefern ihr tod- krankes Kind ab, sagen: „In vierzehn Tagen holen wir es wieder", und lassen nichts mehr von sich hö- ren. Ein Vater schrieb kurz und bündig: „Ich bitte mein Kind so fertig zu machen, daß ich es am Sams- tag wieder holen kann." Rührend und sehr zeitge- mäß war der Abschied einer Bauersfrau, die einen Säugling gebracht hatte: „Oh, Herr Doktor, machet sie mir no des Kind gsund, mir hend doch koine Leut zum Schaffe."
Ein anderes Zeitbild: ein nicht verheiratetes Eltern- paar besucht den gemeinsamen Säugling. Da die beiden sich dauernd siezen, fragt schließlich die Schwester: „Sie sind doch die Eltern, warum sagen Sie denn immer Sie zueinander?" Darauf die Mutter:
„Ha wisset Se, Schwester, so intim stehen wir net mitnander."
Dr. med. F. Hopfengärtner Leiter der Kinderklinik des Diakonie-Krankenhauses 717 Schwäbisch-Hall
630 Heft 9 vom 27. Februar 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT