VEB-Motorenwerke KNATTER und RAUCH Treuenbrietzen
Lieber Genosse!
Herzlichen Glueckwunsch zum erfolgreichen Erwerb Deines TRABANT 601 S.
Was lange waehrt, wird endlich gut! Nachdem Du jetzt über 12 Jahre gewartet hat, gannst Du heute endlich Deinen TRABI zur ersten Ausfahrt besteigen.
Doch zuvor einige dechnische Hinweise, die Dir hilfreich sein werden!
Fahrleisdung: Die Ge- schwindichgeid des Wa- chens in der Ebene ist eine ungeheuere. Sie gonnte in der DDR noch nicht er- forschd werden, da hier eine hoehere Geschwindichgeid als 100 km/h nicht erlaubt ist.
Die Geräusche halten sich in Grenzen: Fahrgeraeusch innen: ca. 135 dB; Fahrge- raeusch aussen: ca. 148 dB.
Modor: Lufdgegühlder Zwezylinder Zwedagder mid Drehschiebereinlass- steuerung.
Vendile: Geene
Noggenwelle: ooch geene Zahnriehm: ooch geener Zindung: Molodov Abreiß- zindung
Zindgerze: Blitzkov 175 hl UdSSR
Vergaser: Einloch-Schlauch- ruesselvergaser Patschki Dratislava
Lichdmaschine: 30 W. Son- nenundergang Peking Benzinbumbe: ooch geene Anlasser: VEB Anlasser- kombinat Winterschreck Fahrwerg: Frondandrieb (vorne rechts). Einzelrad- aufhaengung für Ersatzrad.
Eingelenghinderagse an Gummifedern. Seilzuglen- kung mit audomadischer Schpurverbreiderung nach 10 000 km. Hidraulische Drommelbremse vorn und gelegendlich ooch hinden.
Garosserie: Bodengrubbe 2 mm emailierdes Badewan- nenblech. Sonst Plasdig.
Liechesidse nach Loesen von 4 Schrauben SW 22 schnell bedriebsbereit. Da- cho wird durch Windrad am Wagenbug angetrieben. Da- her bei Gechenwind leich- te Fehlmessung möglich.
Scheibenwischer: Handbe- trieb durch gleichmaessiges
„Trabi"
Ziehen an roter Schnur (Sonderausstaddung).
Scheibenwaschanlache in Form eener Wasserbisdole (liecht im Handschuhfach).
Falls die Beheizung des Wa- chens nodwendig wird, zum Beispiel im Winder, ist es zwegmaessig, dafür einen Spiridusgocher zu erwerben.
(VEB Spiridusgocherkom- binat „Flammendes Infer- no"). Dieser Gocher passt genau auf die Middelgonso- le. Achdung! Beim Schalden Asbesthandschuhe dragen!
Sonst Brandblasen!
* * * * * * * * * * * * * * * * * * *
** ACHDUNG!!
Wichdiger Hinweis **
* * * * * * * * * * ** * * * Das Zendralgommidee der Sozialischdischen Einheits- bardei der Deutschen De- mogradischen Rebublick hat am 1. Ogdober 1989 be- schlossen:
Jedes nach dem 1. 10. 1989 in der DDR gebaude Grafd- fahrzeuch wird mit einer au- domadischen STASI-Gurs- grondrolle ausgestattet.
Diese bewirgt, dass in einem Fahrzeuch, das sich laenger als drei Stunden in westli- cher Richdung bewgd, die Gubblung egsblodiert.
Zum Schluss moechten wir Dir noch einen Hinweis ge- ben:
Auf Grund der grossen Nachfrage nach unserem TRABANT 601 S im In- und Ausland gann der neechste Wachen an Dich erst in 16 Jahren und 3 Mo- naten ausgeliefert werden.
Deshalb gleich den naech- sen bestellen! El
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Weniger
Fahrstunden mit Moped-Erfahrung
Fahranfänger im Alter von 18 bis 25 Jahren sind den Un- fallforschern schon lange als Risikogruppe Nr. 1 bekannt.
Auf der Suche nach den Ur- sachen der überproportional hohen Unfallbeteiligung die- ser Altersgruppe wurde auch die Ausbildung in Fahrschu-
len kritisch beleuchtet. Hier- für wurden 1500 Fahrschüler unmittelbar nach der prakti- schen Fahrprüfung zu ihrer Ausbildung befragt. Die Hälf- te aller Fahrschüler der Klas- se III, also für Pkw, hatte be- reits mit Mofa oder Moped regelmäßig am Straßenver- kehr teilgenommen. Diese Vorerfahrungen führten fast automatisch zu einer kürze- ren Ausbildungszeit. Der Durchschnitt lag bei 18 Fahr- stunden. Die andere Hälfte
brauchte dagegen durch- schnittlich 23 bis 26 Fahrstun- den, um den begehrten Schein zu erwerben.
18 Stunden vorgeschriebe- nen Theorieunterricht absol- vierten nur 58 Prozent aller Fahrschüler. Der Rest kam seltener zum Unterricht oder gar nicht. Immerhin bestan- den 87 Prozent der Prüflinge auf Anhieb die theoretische Prüfung, die praktische schafften 82 Prozent schon beim ersten Versuch. DGD
Wie gut sehen Autofahrer bei Tag und bei Nacht?
Autofahrer, die schlechter sehen als der Durchschnitt, fahren weniger als die „besser Sehenden". Das ergab eine Untersuchung der Bundesan- stalt für Straßenwesen im Großraum Köln. Der Sehtest, an dem 661 Autofahrer/fah- rerinnen (Gesamtdurch- schnitt bei ihnen: 26 000 ge- fahrene Kilometer pro Jahr) freiwillig teilnahmen, umfaß- te eine Kontrolle der Tages- und der Nachtsehschärfe.
• Bei der Prüfung der Tagessehschärfe erfüllten fast alle Teilnehmer die Mindest- norm, die auch bei Führer- scheinbewerbern gefordert wird, den empfohlenen Grenzwert für die Dämme- rungssehschärfe erreichten 90 Prozent.
• Unter Blendeinwirkung aber, etwa durch entgegen- kommende Fahrzeuge, ver- schlechterte sich dieses Er- gebnis rapide. Nur noch 65 Prozent der Untersuchten verfügten jetzt über eine
„ausreichende" Dämme- rungssehschärfe; 20 Prozent wurden mit ungenügend ein- gestuft, weitere 15 Prozent sahen sogar „fast gar nichts mehr".
• Mit zunehmendem Al- ter nimmt bekanntlich beson- ders die Dämmerungsseh- schärfe ab. Nur 60 Prozent der über 65jährigen Fahrerin- nen/Fahrer konnten bei Dämmerung ausreichend se- hen, bei Gegenlicht sogar nur noch jeder Vierte. BASt Trabi-Witze haben unsere Le- ser sicherlich schon reichlich gehört. Die „technischen Hin- weise" zum TRABANT 601 S aber, die uns als maschinen- getippte Vervielfältigung aus der DDR erreichten, sind hier- zulande wohl noch nicht allge- mein schmunzel-bekannt. Wir geben sie daher links buch- stabengetreu angesächselt weiter. Rezept bei Entziffe- rungsschwierigkeiten: Laut le- sen - versteht sich! DÄ A-1134 (88) Dt. Ärztebl. 87, Heft 14, 5. April 1990