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Archiv "APARTHEID: Entscheidender Faktor" (05.04.1990)

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ben. Und da Sie auf sachlich fundierte Information Wert legen, bitte ich Sie, diese Fak- ten Ihrem Artikel gegenüber- zustellen.

Reinhold Herrmann, Fe- lixallee 9 (Stat. 400), 8482 Neustadt/Waldnaab

APARTHEID

Zu dem Kommentar: „Was sol- len sie jetzt noch tun" in Heft 36/1989:

Entscheidender Faktor

Ihr Artikel über die Medi- cal Association of South Afri- ca (MASA) ist uns bekannt- geworden, und um es vorweg zu sagen: Die Antiapartheids- Resolution der MASA wird von uns begrüßt.

Wir fragen uns, warum ge- rade jetzt. Apartheid ist Teil der südafrikanischen Gesetz- gebung seit 1948 und wurde bereits seit Beginn dieses Jahrhunderts dort praktiziert.

Zurückkommend auf unsere Frage, warum jetzt, möchten wir auf ein Protokoll des Vor- stands der MASA vom 5. bis 7. Juni 1989 verweisen: „Dr.

Hanekom berichtete über sei- ne zurückliegenden Erfah- rungen beim Deutschen Ärz- tetag in Berlin, wo gegen sei- ne Anwesenheit protestiert worden war. Er berichtete über ein Gespräch mit Mit- gliedern der Bundesärzte- kammer und anderen Dele- gierten und er machte uns mit großer Sorge auf die drin- gende Notwendigkeit eines MASA-Statements über die Apartheid aufmerksam . ."

Wir fragen, wieso jetzt diese dringende Notwendigkeit für ein Antiapartheids-S tate- ment, besonders, da doch die National Medical and Dental Association (NAMDA) wie- derholt und eindringlich die MASA seit Jahren über Aus- wirkungen der Apartheid auf die Gesundheit aufmerksam gemacht hatte.

Wir meinen, daß Ihr Arti- kel einige Kommentare braucht. Während wir einer- seits das Umschwenken im Denken der MASA begrü- ßen, muß andererseits geklärt A-1072 (12) Dt. Ärztebl. 87,

werden, inwieweit die MASA sich tatsächlich für eine Be- seitigung aller diskriminie- renden Gesetze einsetzt. Vie- le Organisationen, einschließ- lich Mitglieder der regieren- den Nationalist-Party (NP) haben Antiapartheids-State- ments aus rein opportunisti- schen Gründen abgegeben.

Zwischen der Abgabe von po- litischen Statements und der aktiven Opposition gegen Apartheidgesetze besteht ein großer Unterschied beson- ders da, wo sie das Gesund- heitswesen berühren. Letz- teres konnten wir für die MASA nicht erkennen. Sie fragen: Was noch mehr kön- nen sie tun?

Zahlreiche Aktionen fal- len dazu unmittelbar ein, zum Beispiel

a) Viele der MASA-Mit- glieder sind Distriktärzte und als solche verantwortlich für die gesundheitliche Versor- gung der politisch Inhaftier- ten. Es wäre die Aufgabe der MASA sicherzustellen, daß diese Opfer sich auf adäquate und jederzeit zugängliche Ge- sundheitsversorgung verlas- sen können und daß ihre Fa- milien über ihren Zustand in- formiert bleiben. Während MASA gleichzeitig Verhaf- tungen ohne Anschuldigung verurteilt, zeigen Mitteilun- gen ehemals Verhafteter, daß dies nicht der Realität ent- spricht.

b) Kürzlich fand eine Se- rie friedlicher Protestaktio- nen für die Beseitigung der Rassentrennung im Gesund- heitswesen statt. Die MASA beteiligte sich trotz ihrer poli- tischen Statements nicht an dieser Kampagne. Zeitschrif- ten wie The Lancet und das British Medical Journal be- richteten über die Kampagne, aber MASA erwähnte sie nicht einmal in ihrem eigenen South Africa Medical Journal SAMJ.

c) Am 23. September 1989 wurden einige NAMDA-Ärz- te von der Sicherheitspolizei verhaftet, während sie dabei waren, Frauen, die von der Polizei geschlagen worden waren, Erste Hilfe zu leisten.

Dieser Zwischenfall ereigne- Heft 14, 5. April 1990

PRES® plus — Zusammensetzung: 1 Tablette PRES plus (mit Bruchrille) enthält 10 mg Enalaprilhydrogen- maleat, 25 mg Hydrochlorothiazid. Indikationen:

Hypertonie, wenn ein Kombinationspräparat ange- zeigt ist. Ein Kombinationspräparat sollte nicht zur Ersteinstellung verwendet werden. Kontraindikatio- nen: Überempfindlichkeit gegen Enalapril, Thiazid- diuretika, Sulfonamide. Niereninsuffizienz (Serum- kreatinin > 1,8 mg%), Glomerulonephritis, Nieren- arterienstenose beidseits oder bei Einzelniere oder nach Nierentransplantation. Mitral-, Aortenstenose oder andere kardiale Ausflußbehinderungen, thera- pierefraktäre dekompensierte Herzinsuffizienz.

Schwere Leberfunktionsstörungen. Primärer Hyper- aldosteronismus. Therapieresistente Hypokaliämie.

Angioödem. Schwangerschaft, Stillzeit, Kinder.

Bei Autoimmun- oder Kollagenkrankheit sowie Einnahme von lmmunsuppressiva oder Antimetabo- liten Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich. Neben- wirkungen: Schwindel, Kopfschmerz, Müdigkeit, trockener Husten, Muskelkrämpfe oder -schwäche, Schwächegefühl, Impotenz, Parästhesien, Herz- klopfen und Beschwerden im Brustkorb wurden be- richtet. Gelegentlich sind vorübergehende gastro- intestinale Störungen einschließlich Brennen der Mundschleimhaut und Mundtrockenheit, selten Än- derung der Geschmacksempfindung, in Aughahme- fällen Leberfunktionsstörung mit sekundärer Cho- lestase, Cholecystitis und Pankreatitis möglich.

Überempfindlichkeitsreaktionen sind meist verbun- den mit Jucken .und Hautrötung; selten können Pho- tosensibilität, Urtikaria oder schwere Hautreaktionen auftreten. Laborveränderungen von klinischem Be- lang wie Störungen des Elektrolyt- und Wasserhaus- haltes, Blutbildveränderungen (Leukopenie, Anämie, Panzytopenie), besonders bei Patienten mit einge- schränkter Nierenfunktion, mit Kollagenkrankheit oder Behandlung mit lmmunsuppressiva oder Allo- purinol (Blutbildkontrollen durchführen), Anstiege von Leberenzymen, Harnstoff oder Kreatinin wurden selten beobachtet. Diuretikabedingten Störungen (Kalium) wirkt die Enalapril-Komponente entgegen., Bei Vorbehandlung mit Diuretika, bei Salz- und Flüs- sigkeitsverlusten, renovaskulärer Hypertonie oder Herzinsuffizienz kann es zu einem akuten Blutdruck- abfall kommen. Daher sollen Diuretika für 2-3 Tage vor Therapiebeginn abgesetzt oder ihre Dosis stark reduziert werden. Sorgfältige Nutzen-Risiko-Ab- wägung ist notwendig, gegebenenfalls Volumenaus- gleich vor Behandlungsbeginn. Bei Patienten mit Nierenerkrankungen müssen regelmäßig entspre- chende Laborkontrollen durchgeführt werden, da eine Nierenfunktionsstörung eintreten kann. Bei Auf- treten eines Angioödems am Gesicht, an den Extre- mitäten, den Lippen, der Zunge, der Glottis und/oder Larynx muß PRES plus abgesetzt und der Patient sorgfältig beobachtet werden. Besteht Atemwegs- beteiligung, sind erforderlichenfalls Notfallmaßnah- men einzuleiten. Es wird empfohlen, umgehend sub- kutan Epinephrinlösung 1:1000 (0,3-0,5 ml) zu ver- abreichen. PRES plus ist abzusetzen bei therapie- resistenter Entgleisung des Elektrolythaushaltes, orthostatischen Beschwerden, Überempfindlich- keitsreaktionen, starken gastrointestinalen Be- schwerden, zentralnervösen Störungen, Pankreati- tis, Blutbildveränderungen, bei akuter Cholezystitis, Vaskulitis und Verschlimmerung einer bestehenden Myopie.

Boehringer Ingelheim KG, 6507 Ingelheim am Rhein.

Hinweis: Bitte beachten Sie die ausführlichen An- gaben in der Packungsbeilage. Packungen (Stand Januar 1989): A.V. P. 30 Tabletten (N1) DM 66,45;

50 Tabletten (N 2) DM 104,20; 100 Tabletten (N3) DM 196,00; Klinikpackung.

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r _Kinder ah 3 Jahren

Glaxo GmbH • 2060 Bad Oldesloe Volmac' 8 mg / Volmac' 4 mg

Zusammensetzung: Volmac 8 mg: Eine Retardtablette enthält 9,64 mg Salbutamolsulfat entsprechend 8 mg Salbutamol. Volmac 4 mg: Eine Retardtablette enthält 4,82 mg Salbutamolsulfat entsprechend 4 mg Salbu- tamol.

Anwendungsgebiete: Alle Formen von obstruktiven Atemwegserkrankungen, wie z. B. Asthma bronchiale, chronische Bronchitis, Lungenemphysem.

Gegenanzeigen: Hyperthyreose, Tachykardie, Tachy- arrhythmie, idiopathische hypertrophe subvalvuläre Aortenstenose, bekannte Hypersensibilität gegen Salbu- tamolpräparate. Vorsichtige Anwendung bei frischem Herzinfarkt und unausgeglichener diabetischer Stoff- wechsellage. Die Anwendung in der Schwangerschaft, besonders während des ersten Trimenons, ist besonders sorgfältig abzuwägen. Gegen Ende der Schwangerschaft können hohe Dosen Salbutamol wehenhemmend wirken.

Bei Kindern unter 3 Jahren liegen bisher keine ausrei- chenden Erfahrungen vor. Für Kinder von 3-12 Jahren steht Volmac 4 mg zur Verfügung.

Nebenwirkungen: Gelegentlich feinschlägiger Tremor, Palpitationen; Kopfschmerz, selten Unruhegefühl, sehr selten vorübergehende Muskelkrämpfe. Die Symptome klingen bei Fortführen der Therapie nach 1-2 Wochen meistens wieder ab. Sehr selten akute Überempfindlich- keitsreaktionen.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Bei gleich- zeitiger Anwendung anderer bronchodilatatorischer Substanzen (Theophyllin, Katecholamine) können bronchospasmolytische Wirkung und mögliche Neben- wirkungen erhöht sein.Wirkungsverminderung von Anti- diabetika ist möglich. Beta-Blocker können die Wirkung von Salbutamol aufheben, sind aber bei Asthma kon- traindiziert. Gleichzeitige Gabe von MAO-Hemmern oder trizyklischen Antidepressiva kann die Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System verstärken.

Dosierung: Erwachsene: morgens und abends je 1 Retardtablette Volmac 8 mg. Kinder (3-12 Jahre):

morgens und abends je 1 Retardtablette Volmac 4 mg.

Art der Anwendung: Tabletten unzerkaut mit etwas Flüs- sigkeit einnehmen (unabhängig von den Mahlzeiten).

Packungen und Preise: Volmac 8 mg: N1 20 Retard- tabletten DM 21,95, N2 50 Retardtabletten DM 45,61, N3 100 Retardtabletten DM 80,61. Anstaltspackungen.

Volmac 4 mg: Ni 20 Retardtabletten DM 19,16, N2 50 Retardtabletten DM 40,70, N3 100 Retardtabletten DM 69,69. Anstaltspackungen.

te sich kurz vor einem geplan- ten friedlichen Protestmarsch in Pretoria, und die Ärzte wa- ren durch Armbänder als sol- che erkennbar. Damit wur- den die Genfer Konvention und die Deklaration von To- kyo verletzt. Wieder schwieg die MASA zu diesem Ereig- nis und der sie begleitenden Polizeibrutalität.

d) Das South Africa-Jour- nal (SAMJ), ein Organ der MASA, wäre gut geeignet, Ärzte auf die Folgen des zer- splitterten Gesundheitswe- sens aufmerksam zu machen, die gesundheitliche Situation in den ländlichen Regionen, die Auswirkungen der Ver- haftungen und Verbannun- gen auf den psycho-sozialen Gesamtzustand der Betroffe- nen usw. darzustellen. Statt dessen wird jeder Ärzte- Cocktail erwähnt.

Darüber hinaus wird die- ses Organ auch benutzt, die NAMDA zu kritisieren, wo- bei wir nicht die Gelegenheit erhalten, auf die Attacken zu antworten. Ankündigungen von NAMDA-Konferenzen werden vom SAMJ abge- lehnt, obwohl die MASA be- hauptet, daß die auf den Kon- ferenzen behandelten The- men auch für sie wichtig sind, zum Beispiel die gesundheits- relevanten Effekte der Ver- haftung ohne Begründung, Aids, Zersplitterung des Ge- sundheitswesens etc.

Sie haben Recht, wenn Sie feststellen, daß einige Mit- glieder der MASA auch Mit- glieder der NAMDA sind.

Dennoch ist Ihre Vermutung, daß die beiden Organisatio- nen ähnlich sind, weit von der Wahrheit entfernt. Die NAMDA-Mitgliedschaft ist für alle Ärztinnen und Ärzte offen, und wir haben uns wie- derholt mit Massenorganisa- tionen, die aktiv in dem Kampf für ein nichtrassisches demokratisches Südafrika auf friedliche Weise kämpfen, verbündet. Die MASA hinge- gen hat nie auf der Seite die- ser Menschen bei ihren For- derungen nach Gleichheit und Gerechtigkeit bestanden, obwohl unsere Organisation auch immer offen war für

MASA-Mitglieder. Dies wur- de besonders deutlich in den kürzlich stattgefundenen Kampagnen zur Offnung der

„weißen Krankenhäuser" für die schwarze Bevölkerung.

Der während der Haft ein- getretene Tod von Steve Biko war für viele Südafrikaner ei- ne Tragödie. Aber das lange Schweigen der MASA über die Verwicklung ihrer beiden Mitglieder in dieser Affäre wurde in der ganzen Welt verurteilt. Wir können des- halb verstehen, daß der Präsi- dent der MASA sagt: „Dies ist wirklich ein Problem für uns." Und dennoch: Wir wer- den uns glücklich schätzen, die MASA im Reigen der Or- ganisationen zu finden, die für Demokratie und soziale Gerechtigkeit in Südafrika kämpfen, sofern sie ein akti- ves Engagement für die Be- seitigung der Apartheid er- kennen läßt und nicht nur verbale Statements abgibt.

Aktives Engagement würde allerdings bedeuten, sich an den Kampagnen und Kämp- fen der Mehrheit der Bevöl- kerung Südafrikas zu beteili- gen. Wir betrachten es des- halb angesichts der genann- ten Fakten mit Sorge, daß der Welt-Ärztebund und die Bundesärztekammer weiter- hin die MASA akzeptieren!

Wir fragen, ob MASAs neu- erliches Statement eine wirk- liche Opposition gegen die Apartheid darstellt oder ob es allein zu dem Zwecke abge- faßt wurde, die Gunst der in- ternationalen Ärztegemein- schaft zu gewinnen. Insbeson- dere scheint uns der Protest gegen die Anwesenheit Dr.

Hanekoms auf dem Ärztetag in Berlin der entscheidende Faktor gewesen zu sein, der die MASA dazu brachte, ein Statement gegen die Apart- heid abzugeben. Wir hoffen, daß durch weiteren Druck die MASA schließlich dazu ge- bracht wird, sich tatsächlich für die Beseitigung der Apartheid im Gesundheits- wesen einzusetzen.

Dr. Pierre Soni, General- sekretär der NAMDA, P.O.

Box 17160, Cougella 4013, Südafrika

Glaxo Atemwegs-Therapeutika

Dt. Ärztebl. 87, Heft 14, 5. April 1990 (15) A-1075

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