Berichtigung: Offene Planungsbereiche in Mecklenburg
KÖLN. In der Beilage der Kassenärztlichen Bundesver- eingiung in Heft 16/1997 des Deutschen Ärzteblattes zur vertragsärztlichen Bedarfs- planung ist die Anzahl der of- fenen Planungsbereiche (Ta- belle 2) bei der KV Mecklen- burg-Vorpommern falsch wiedergegeben. Richtig muß es bei der Anzahl offener Pla- nungsbereiche Anfang 1997 bei Mecklenburg-Vorpom- mern heißen:
Planungsbereiche gesamt:
18, Allgemeinärzte/Prakti- sche Ärzte: 9, Augenärzte: 6, Chirurgen: 0, Frauenärzte: 6, HNO-Ärzte: 2, Hautärzte: 2, Internisten: 7, Kinderärzte: 5, Nervenärzte: 5, Orthopäden:
9, Radiologen: 2 und Urolo- gen: 8. Die genannten Zahlen stellen die noch offenen Pla- nungsbereiche dar. KBV/JM
Zystische Fibrose:
Kostengünstiger ambulant
BERLIN/FRANKFURT.
Die Dauerbehandlung von Patienten mit zystischer Fi- brose (CF) ist ambulant ko- stengünstiger als die stationä- re Therapie. Die ambulante Behandlung verursacht durchschnittlich 35 000 DM direkte Kosten, gegenüber rund 40 000 DM im sta- tionären Bereich. Deutlicher ist die Kostenersparnis bei den indirekten Kosten:
Durch längere Fehlzeiten am Arbeitsplatz entstanden im stationären Bereich 80 Pro- zent höhere Kosten als bei der ambulanten Versorgung.
Dies ist das Ergebnis einer Studie, das Prof. Dr. Matthias Graf von der Schulenburg von der Forschungsstelle für Gesundheitsökonomie an der Universität Hannover im Rahmen eines Symposions in Berlin vorgestellt hat. Die Er- gebnisse basieren auf einer repräsentativen, neunmona- tigen Cross-over-Studie mit Mukoviszidose-Patienten.
Die Lebenserwartung der CF-Kranken habe sich er- höht. Die Zahl der Patienten, die das Erwachsenenalter er- reichen, sei auf das Vierfache gestiegen. Bis zu 90 Prozent der Patienten litten an einer chronischen Pseudomonasin- fektion der Lunge. EB
HIV-verseuchte Blutkonserven: Arzt verurteilt
GÖTTINGEN. In dem Prozeß um HIV-verseuchte Blutkonserven der Osteroder Firma Haemoplas hat das Landgericht Göttingen den angeklagten Laborarzt zu sechseinhalb Jahren Haft ver- urteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, daß der Arzt In- fektionen mit dem HI-Virus willentlich in Kauf genom- men habe, da er von 1989 bis 1993 mehr als 200 000 nicht oder nur unzureichend gete- stete Blutkonserven in Um- lauf brachte. Es verurteilte ihn deshalb wegen Körper- verletzung mit Todesfolge, Falschaussage und vorsätz- lichen In-Verkehr-Bringens von bedenklichen Arzneimit- teln in 129 Fällen. afp/HK
Unaids: Kampf gegen AIDS in Gefängnissen
GENF. Die UN-Organisa- tion zur Bekämpfung von AIDS (Unaids) hat Maßnah- men zur Bekämpfung der Im- munschwächekrankheit in Gefängnissen gefordert. Un- aids-Experte Stuart Kingma sagte in Genf, die Ausbrei- tung von HIV-Infektionen in den Haftanstalten müsse durch die Verwendung sau- berer Spritzen und die Abga- be von Kondomen einge- dämmt werden. Die Zahl der HIV-Infizierten sei in Ge- fängnissen bis zu zehnmal höher als in der übrigen Be- völkerung. Grund dafür seien unter anderem der weitver- breitete Drogenkonsum und der ungeschützte Sexualkon- takt unter den Häftlingen.
Eine Untersuchung in Gefängnissen im Südosten Frankreichs aus dem Jahr 1994 ergab laut Kingma, daß 12,7 Prozent der Häftlinge HIV-positiv waren. In den USA kamen 1995 auf tausend
Gefangene 5,2 HIV-Infektio- nen, sechsmal so viele wie in der übrigen Bevölkerung.
Unaids will Ende des Jahres einen Bericht über die Lage in den europäischen Haftan- stalten vorlegen. afp
A-1851 Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 27, 4. Juli 1997 (19)
P O L I T I K NACHRICHTEN
Ausland
Entscheidend für gute Heilungschancen bei Tumorpatienten ist unter anderem die möglichst frühzeitige Diagnose. Diesem Zweck dient das Krebsfrüherkennungspro- gramm. Gesetzlich krankenversicherte Frauen ab dem 20. und Männer ab dem 45.
Lebensjahr können einmal pro Jahr eine Untersuchung durchführen lassen. Dieses Angebot wird jedoch insbesondere von anspruchsberechtigten Männern viel zu wenig genutzt. Dabei erkranken rund 330 000 Erwachsene jährlich neu an Krebs.
EU: Einigung über Ärzterichtlinie
BRÜSSEL. Die Delega- tionen des Europäischen Par- laments und des Ministerra- tes haben im Vermittlungs- ausschuß einen Kompromiß zur EU-Ärzterichtlinie er- reicht. Das teilte das Brüsse- ler Büros der deutschen Ärz- teschaft mit.
Die Neufassung der Ärz- terichtlinie sieht ein neues Verfahren vor, mit dem die Vorschriften über fachärztli- che Befähigungsnachweise und Diplome sowie die Min- destdauer der Weiterbildung technisch angepaßt werden sollen. Dabei müsse die Frage der Gleichwertigkeit von in Drittstaaten erworbenen Di- plomen noch gelöst werden.
Das Hauptanliegen der Ärzteschaft, bei der Umset- zung der Richtlinie konsul- tiert zu werden, wird künftig insoweit berücksichtigt, als der Beratende Ausschuß für die ärztliche Ausbildung bei der Europäischen Kommissi-
on Stellungnahmen und Emp- fehlungen an die Kommission und die Mitgliedstaaten rich- ten kann.
Der Rat und das Europäi- sche Parlament müssen den Kompromiß noch akzeptie-
ren. EB
Papst warnt vor den Folgen der Gentechnik
KRAKAU. Papst Johan- nes Paul II. hat vor den Fol- gen der Gentechnik gewarnt.
Vor rund 600 Universitätsan- gehörigen in Krakau rief er dazu auf, beim Umgang mit dieser Technik den Wert des menschlichen Lebens zu wah- ren und es vor den Gefahren der neuen Methoden zu schützen. Die Wissenschaft diene oft nicht mehr dem Menschen, sondern mache ihn zunehmend zu ihrem Ob- jekt. Die Gentechnik habe zu- nächst Hoffnungen geweckt, dann aber sehr schnell angst- volle Szenarien für die Zu- kunft aufkommen lassen. afp