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Archiv "Georg Groddeck und die Überwindung des Leib-Seele-Problems" (24.01.1991)

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT MEDIZINGESCHICHTE

D

as von Georg Grod- deck entwickelte thera- peutische Konzept ist die Konsequenz aus zwei wich- tigen historischen Entwicklun- gen, die sich auch biographisch in Groddecks Leben nieder- schlugen und sich mit den Na- men von Ernst Schweninger und Sigmund Freud verbinden, seinen beiden großen Lehrern.

Schweninger steht für die gro- ße humanistische Tradition des Vitalismus, die bis zu Hufeland zurückreicht, physiotherapeu- tisch orientiert ist und der wir unter Schweningers maßgebli- chem Einfluß einen Teil der Bismarckschen Sozialgesetzge- bung verdanken. Freud, der von Groddeck hoch verehrte Professor aus Wien, hatte die Psychoanalyse als Methode ge- schaffen und zugleich die psy- choanalytische Behandlungs- technik zu einer klassischen Vollendung geführt.

Groddeck studierte von 1885 bis 1889 an der Berliner Militärakademie Medizin. Er promovierte bei Schweninger, der als Lehrer großen Einfluß auf ihn hatte und damals Leib- arzt Bismarcks war. Bismarck soll zu Schweninger gesagt ha- ben, er sei der erste Arzt, der ihn wirklich behandelt habe, bisher habe immer er seine Ärzte behandelt. Im Mittel- punkt der sogenannten Schwe- ninger-Kur standen die Diät, Wasser- und Luftkuren, Bewe- gung und Massagen. Bis 1916 war dies auch das therapeuti- sche Spektrum, mit dem Grod- deck seine Patienten behandel- te. Berühmt war seine virtuos gehandhabte Massage, „bei welcher Weh-Tun eine nicht zu unterschätzende Rolle spielte:

Aus der Abwehrbewegung ge- genüber dem Schmerz wuchs bei seinem Patienten . . . der Heilungswille, und zugleich fiel ihm beim akuten Schmerz, durch stichwortartige Fragen aufgerufen, allemal zur Kur Dienliches ein." (3)

Von 1916 an studierte Groddeck intensiv die damali- ge psychoanalytische Literatur.

Sein Briefwechsel mit Freud dauerte von 1917 bis zu seinem Tod 1934. Er beginnt mit den Worten: „Gestatten Sie mir zu- nächst, Ihnen meinen warmen Dank für alles auszusprechen, was ich durch das Studium Ih- rer Schriften empfangen habe."

Sanitätsrat Georg Groddeck im Jahre 1914 als Leiter des Rote- Kreuz-Lazaretts im Badischen Hof in Baden-Baden

Foto: Archiv Otto Jägersberg, Baden-Baden

(4) Bereits 1917 legte Grod- deck seine Schrift vor über die

„Psychische Bedingtheit und psychoanalytische Behandlung organischer Leiden" (5). Daß hiermit Groddeck die psycho- somatische Idee geboren hatte, konnte Victor von Weizsäcker nicht verschmerzen. v. Weiz- säcker tat in der Folge alles, um Groddecks Urheberschaft der

„psychosomatischen Revoluti- on" zu verschleiern.

Von Freud wurde Grod- deck enthusiastisch begrüßt:

„Ich muß Anspruch auf Sie er- heben, muß behaupten, daß Sie ein prächtiger Analytiker sind, der das Wesen der Sache un- verlierbar erfaßt hat. Wer er- kennt, daß Übertragung und Widerstand die Drehpunkte der Behandlung sind, der ge- hört nun einmal rettungslos zum wilden Heer." (6) 1923 er- schien Groddecks berühmtes Buch vom Es, diese psychoana- lytischen Briefe an eine imagi- näre Freundin, von denen In- geborg Bachmann behauptete, sie gehören zu den Klassikern dieses Jahrhunderts (7).

Die gesamte psychoanalyti- sche Bewegung geriet mit dem

Engel (schwebend in der hö- heren Atmosphäre, Faustens Un- sterbliches tragend)/Gerettet ist das edle Glied/Der Geisterwelt vom Bösen:1„Wer immer stre- bend sich bemüht,/Den können wir erlösen." Goethe (1)

Wenn es wahr ist, was ich an- nehme, daß dieser Satz das Böse ist, daß der Glaube, man könne durch strebendes Sichbemühen erlöst werden, böse ist, wäre mir sehr geholfen. Groddeck (2)

Aufkeimen des deutschen Na- tionalsozialismus unter zuneh- menden Druck. Wie viele an- dere mußte auch Groddeck, der kein Jude war, emigrieren.

1934 wurde er von Freunden in die Schweiz gebracht, wo er kurze Zeit später verstarb. Der nationalsozialistischen Gründ- lichkeit im Auslöschen von Kultur und Geist verdanken wir, daß in Deutschland die Groddeck-Tradition und -Re- zeption so abgebrochen werden konnte, daß Groddeck zu dem Vergessenen wurde, der er heute ist.

In England wurde Grod- deck von großen Psychiatern, wie beispielsweise Michael Ba- lint, hoch geschätzt. In franzö- sischer Sprache liegt schon lange eine Übersetzung der psychoanalytischen Vorträge Groddecks vor, die vielleicht das persönlichste Zeugnis die- ses Mannes sind (8). In Italien erreicht Groddecks Buch vom Es mittlerweile die 11. Auflage.

Es ist unverständlich und zeugt darüber hinaus von einem überaus wirksamen Verdrän- gungsmechanismus, daß wir erst heute beginnen, die unbe-

queme Größe Groddecks zu entdecken. Gleichzeitig ist es ein Privileg für jeden forschen- den Geist, der zukunftsträchti- gen Modernität Groddecks nachzugehen. In dieser Situati- on kann das Verdienst nicht hoch genug eingeschätzt wer- den, daß die Georg-Groddeck- Gesellschaft gemeinsam mit dem Frankfurter Verlag Stroemfeld/Roter Stern die Herausgabe sämtlicher Werke von Groddeck unternimmt.

Für Ingeborg Bachmann war Groddeck ein „glänzender Schriftsteller, den man aber auch lesen kann, wenn man ein paar Volksschulklassen absol- viert hat; seine Prosa ist witzig, trivial, großartig, es gibt die Stellen, wo man, ohne je mit ei- ner Arteriosklerose zu tun zu haben, plötzlich darüber zu le- sen anfängt, nicht wegen der Krankheit mit diesem Etikett, sondern weil es zu einem unun- terbrochenen Dialog zwischen dem Arzt und dem Patienten oder Expatienten oder künfti- gen Patienten kommt . . . Er hat seinen weißen Kittel als ei- ne Farce betrachtet und das Ich des Kranken als Farce.

Zwischen den beiden Demas- kierungen ist ihm der revolutio- näre Blick gelungen, der kind- hafte, kindliche erste, auf die Phänomene, die es schon seit jeher gibt . . . Wer also wird diese Bücher nicht aufs Rezept schreiben? Und wer wird sie sich nicht selber verschreiben?"

(9) Seit letztem Jahr liegen die psychoanalytischen Vorträge erstmals in deutscher Sprache vor. (10) Es gibt keine große menschliche Frage, kein Be- handlungsproblem, das nicht in den Vorträgen „behandelt"

würde. 1916 bis 1919 trug Groddeck seine Anschauungen vor Patienten, Besuchern und Freunden in seinem Privatsa- natorium auf der Baden-Bade- ner Marienhöhe vor. Die Vor- träge waren Teil seines Be- handlungsplans, sie sollten die Phantasie und das „Es" seiner Zuhörer anregen. Die Psycho- analyse war für Groddeck kei- ne intellektuelle Spielerei, er wendete sie systematisch auf seine Klientel an, die aus ganz Europa herbeiströmte, um ihre meist chronischen Leiden hei- len zu lassen. Beispielsweise verordnete Groddeck seinen

Georg Groddeck und die

Überwindung des Leib-Seele-Problems

Dt. Ärztebl. 88, Heft 4, 24. Januar 1991 (85) A-221

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übergewichtigen Patienten aus- gewählte magere Speisen, die in kleinen Mengen auf Kinder- geschirr serviert wurden. Die Patienten massierte er täglich eigenhändig, um dabei wichtige Kindheitserlebnisse zu erfra- gen und die Patienten assoziie- ren zu lassen. Im allwöchentli- chen Mittwochs-Vortrag analy- sierte er frisch aufgeworfene Fragen, gab Bruchstücke seiner Selbstanalyse und behandelte, um bei unserem Beispiel zu bleiben, das Phänomen des Es- sens mit all seinen Verbindun- gen und Folgen für das Ge- schlechtsleben. (11)

E

in weiteres Groddeck- sches Therapeutikum war die Sanatoriums- zeitschrift „Satanarium" (die Veröffentlichung ist bei Stroemfeld/Roter Stern noch dieses Jahr geplant). Das „Sa- tanarium" war ein öffentlich- anonymer Tummelplatz für al- les Verdrängte. Hier konnte je- der unerkannt frei Kritik üben, sonst peinlich Verschwiegenes kundtun und dabei jede einen gende Moral beiseite lassen.

Das „Satanarium" war eine fe- ste Einrichtung, ein Ventil zur Entlastung des anerzogenen, gesellschaftlich aufgehäuften, von der Arbeitswelt potenzier- ten Überdrucks. Jeder, auch Groddeck selbst, konnte seiner individuellen Befindlichkeit wie seiner momentanen Laune Ausdruck geben. Das Baden- Badener Sanatorium ist in der Weise, wie es von 1917 bis 1934 bestand, ein historisch einmali- ges therapeutisches Modell für eine wie selbstverständliche Verzahnung von Physio- und Psychotherapie.

Zu Groddecks Selbstver- ständnis gehört die eigenwillige Interpretation des Goethe- schen Zitats vom Anfang eben- so wie die Ablehnung des aka- demisch Erstickten, schulmedi- zinisch Verwässerten und gei- stig Normierten. Seine unge- wöhnliche Originalität und der revolutionäre Impetus machten ihn zu dem Enfant terrible der Psychoanalyse, aber auch zum Vater der Psychosomatik. Er lehnte das kleinkarierte stre- bende Sichbemühen ab zugun- sten rückhaltloser Ehrlichkeit gegen sich selbst, sei es als Arzt, sei es als Mensch. In dem 63. Vortrag heißt es: „Wenn

Pfarrer Kneipp und Gössel Kräfte im Menschen in Bewe- gung setzen, die ihn heilen, und die Geheimräte und Professo- ren tun es nicht, dann sind Kneipp und Gössel eben besse- re Ärzte als die Geheimräte und Professoren. Nicht die Ap- probation, sondern der Einfluß auf das Es ist das Entscheiden- de beim Arzt." (12)

Groddeck prägte den Be- griff vom Es; Freud bemächtig- te sich des von Groddeck ge- schaffenen Begriffs, deutete ihn um und baute ihn in sein theoretisches Gebäude ein, um die psychoanalytische Trinität von 'Über-Ich, Ich und Es her- zustellen. Freud verstand unter dem Es die psychologisch tie- fen Anteile des Ichs, die unbe- wußt bleiben und zum Teil be- wußtseinsfähig, zum Teil nicht bewußtseinsfähig, sprich ver- drängt, sind. Mit dieser Defini- tion konnte Groddeck nicht einverstanden sein. Sie war ihm zu determiniert, zu wenig prak- tisch brauchbar und zu sehr im Psychischen verhaftet. Herbert Will schrieb darüber in seiner ausgezeichneten Groddeck- Biographie:

„Groddeck nahm dem Es jeden substanzhaften ontologi- schen Status, der Begriff lebte von seiner praktischen Bestim- mung: die Einheit des Individu- ums durchzuführen und alle psychisch-physischen Dualis- men von vornherein zu vermei- den. Damit schuf Groddeck tatsächlich den Grundbegriff seiner psychosomatischen Me- dizin, der aber gerade kein Be- griff in dem Sinn sein sollte, daß er etwas Gegebenes fassen, begreifen sollte." (13)

G

roddeck erahnt das Es hinter den psychischen Reaktionsbildungen seiner Patienten, hinter der Verschlechterung eines Krank- heitszustandes wie hinter ei- nem Beinbruch. Es ist das ge- heimnisvolle Agens aller psy- chophysischen Prozesse, die wir Leben nennen. Groddeck war bekannt für den Satz:

Nicht wir leben, sondern das Es lebt uns. Damit ist kein Fatalis- mus gemeint. Groddeck stellt dies klar, indem er sagt: Schick- sal, das bin ich selbst, und Zwang erkenne ich nicht an.

In seiner Krankenbehand- lung widersetzte er sich jeder

Normierung und Schematisie- rung. Er schloß an Schwenin- gers Leitsatz der physiothera- peutischen Tradition an, näm- lich ans „Individualisieren" der Therapie. Jedes kranke Indivi- duum bedarf einer individuel- len Therapie, um seiner beson- deren Konstitution und Reakti- onsweise gerecht zu werden.

Und wer von uns möchte nicht mit einer auf uns individuell zu- geschnittenen Therapie im Krankheitsfall versorgt wer- den?

Groddeck hat es immer wie- der abgelehnt, das Es begriff- lich fest zu fassen, denn das un- bewußte Agens ist für jede Er- krankung ein anderes, ebenso individuelles Es. Die Psycho- analyse organisch Kranker mußte anders aussehen als die Psychoanalyse neurotisch Er- krankter. Groddeck war nicht gewillt, bei Freuds klassischer Behandlungsszene: der Patient liegt auf der Couch und assozi- iert frei, stehenzubleben. Auch Ferenczis Erweiterung, die auch die Analyse von während der Behandlungsstunden auf- tretenden „passageren Sympto- men" vorsieht, empfand Grod- deck als ungenügend. Er be- griff die Krankheit des Patien- ten als eine Leistung, eine Schöpfung, deren Sinn es auf- zuschlüsseln gilt.

Die Psychoanalyse des chro- nisch organischen Symptoms verband Groddeck ohne Zö- gern mit der physikalischen Kur, mit Fußbädern und Bauchmassagen. Dies muß auf uns heute um so moderner und kühner wirken, als die heutige Situation des Arztes in der Psychiatrie wie in allen ande- ren medizinischen Fachberei- chen unter dem Schisma zwi- schen Pharmako- und Psycho- therapie leidet. Wie lächerlich müßte auf Groddeck der zeit- genössische Kampf zwischen der biologisch und psychoana- lytisch orientierten Psychiatrie gewirkt haben!

Im 92. bis 94. Vortrag ent- wirft er seine Anschauung über das Es als eine Evolution, als eine Ontogenese des psycho- physischen Zusammenhangs.

(14) Ahnlich der Grundidee Virchows, der Groddecks Pa- thologielehrer war, führt Grod- deck das Es zurück auf die „Es- Seele" jeder einzelnen Zelle des Körpers. In einer gewissen

Parallele zur Zellularpatholo- gie Virchows entsteht eine phantastisch anmutende „Zel- lularpsychologie".

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ie soll man aber mit wissenschaftlichen Methoden eine sol- che Fiktion untersuchen? Dies ist nicht Groddecks Weg. Sein Zugang ist die Kinderseele, der es an intellektueller Differen- ziertheit mangelt, die aber mit der größten uns vorstellbaren Unvoreingenommenheit wahr- nimmt und empfindet. Grod- decks Gabe der Einfühlung in die Vorstellungswelt des Kin- des und sein Erfindungsreich- tum, kindliche Engramme im Reden und Handeln seiner Pa- tienten und bei sich selbst auf- zuspüren, sind außergewöhn- lich. Groddeck entdeckt dabei den ganzen Reichtum des Kin- derlebens an symbolisierter oder konkreter Sexualität. Die Analyse organisch Erkrankter führt ihn dahin, zu sagen: „Es gibt keine Erkrankung und hat nie eine gegeben, die nicht ihre Ursache im Geschlechtstrieb hat und im Kampf mit diesem Trieb." (15)

Groddeck kam in der An- schauung und Behandlung sei- ner Patienten aus dem Bann des Eros nie- heraus, aber es war auch sein eigentlicher Ehr- geiz, durch die Behandlung den Kranken wieder in den Bann des Eros hineinzuführen.

Groddecks Antwort auf die Leib-Seele-Frage ist keine theoretische im naturwissen- schaftlichen oder philosophi- schen Sinn, sondern eine all- täglich praktische am Kranken- bett. Von da aus erscheint ihm die Unterscheidung zwischen Leib und Seele als überflüssig und unsinnig, wenn er sich in die Kinderseele versetzt und die Sache mit großen Kinder- augen ansieht.

Die Zahlen in Klammem be- ziehen sich auf das Literaturver- zeichnis, das den Sonderclruk- ken beiliegt.

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Tobias Back Neurologische Universitätsklinik

Im Neuenheimer Feld 400 W-6900 Heidelberg

A-222 (86) Dt. Ärztebl. 88, Heft 4, 24. Januar 1991

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