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D Das Gespräch suchen, für Akzeptanz werben, Solidarität üben

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Das Gespräch suchen, für Akzeptanz werben,

Solidarität üben

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ie Corona-Pandemie und ihre Bewältigung sind für die Menschen in Deutschland und weltweit eine schwere Belastung. Seit dem Ausbruch der Krise haben Gesell schaft und Politik in unserem Land vieles richtig ge macht. Die Verbreitung des Virus konnte zunächst ver lang samt werden. Eine Überlastung unseres Gesund heits systems wurde bisher verhindert.

Die wirtschaftlichen und sozialen Folgeschäden konnten bislang in Grenzen gehalten werden. Seit Oktober sind die Infektionszahlen wieder stark an ge stiegen. Wenn wir das aktuelle Pandemiegeschehen nicht rasch in den Griff bekommen, sind die Risiken er heb lich: für die Gesundheit und das Leben vieler Men schen, ihre wirt schaftliche Existenz, aber auch für das gesell schaftliche Mit einander.

Eine große Mehrheit in unserem Land trägt das ent schlos- sene Handeln der Politik mit. Auch der Grundsatz, dass jede und jeder Einzelne Verantwortung für den anderen übernehmen muss, trifft weiterhin auf breite Zustimmung.

Gleich zeitig sinkt jedoch die Akzeptanz für pauschale Antworten. Zunehmend besteht die Herausforderung darin, differenzierte Lösungen zu finden, die auch auf längere Sicht verstanden und akzeptiert werden. Dies setzt eine lebendige demokratische Aus ein ander setzung und einen offenen gesell schaftlichen Diskurs voraus.

Die Bereitschaft der Menschen zu solidarischem Handeln lässt sich nicht verordnen. Solidarität kann aber durch offene, demo kratische Debatten gestärkt werden. Wenn Grund- und Frei heits rechte des Einzelnen und das gesell- schaft liche Leben ein geschränkt werden, muss dies nicht nur wissenschaftlich gut begründet werden; solche Maß- nahmen müssen außerdem ein sichtig, verhältnismäßig und demokratisch legitimiert sein. Und es muss weiterhin gewährleistet sein, dass all diejenigen, die aufgrund der Ein schränkungen um ihre wirtschaftliche Existenz fürchten, sich darauf verlassen können, dass der Staat sie unterstützt.

Ein Appell der „Allianz für Weltoffenheit,

Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat –

gegen Intoleranz, Menschenfeindlichkeit

und Gewalt“ anlässlich der Corona-Krise

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Ängste und Sorgen sind in dieser schwierigen Situation verständlich, Kritik und Zweifel an getroffenen Entschei- dungen können berechtigt sein. Niemand darf aber für sich in Anspruch nehmen, seine Freiheit auf Kosten anderer auszuleben. Wer mit Falschinformationen und Ver schwörungstheorien die Bereit schaft zur Solidarität unter gräbt, gefährdet unsere Demokratie und setzt die Gesundheit zahlreicher Menschen aufs Spiel.

Als „Allianz für Weltoffenheit“ rufen wir zu rück sichts - vollem, besonnenem Handeln und mehr Dialog bereit- schaft auf. Als Teil eines breiten gesellschaft lichen Bünd- nisses wollen wir dazu bei tragen. Wir engagieren uns für den offenen demokratischen Diskurs, Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Uns eint die Über- zeugung, dass die eigene Freiheit spätestens dort endet, wo die Gesundheit und das Leben anderer gefährdet wird.

Deshalb appellieren wir als „Allianz für Weltoffenheit“ an die Politik und unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger:

Parlamente auf Bundes- und Länderebene sind in unserer Demokratie die zentralen Orte politischer Debat- ten und Ent scheidungen. Dies muss auch in Ausnahme- situationen gelten.

Die Politik muss Maßnahmen, mit denen Grund- und Freiheitsrechte vorübergehend eingeschränkt werden, gut begründen und erklären. Dazu zählt auch, dass sie auf die Nachvollziehbarkeit der Maßnahmen achtet und mit allen Teilen der Gesellschaft aktiv das Gespräch sucht.

Politik und Gesellschaft sind gemeinsam gefordert, neue Räume für die Debatte, für Kritik und konstruktive Vorschläge zu eröffnen. Wir alle stehen in der Verant- wortung, Menschenleben zu schützen und jenen bei- zustehen, die unter der Pandemie besonders leiden.

Gemeinsam wird es den Menschen in unserem Land ge lingen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen und die Folgen der Krise mit Solidarität aufzufangen.

Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat – gegen Intoleranz, Menschenfeindlichkeit und Gewalt

IMPRESSUM

Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat – gegen Intoleranz, Menschenfeindlichkeit und Gewalt Kontaktbüro: Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Telefon +49 30.240 60-0

Vertretungsberechtigt: Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes

Presserechtlich verantwortlich: Timm Steinborn, DGB Bundesvorstandsverwaltung, Abteilungsleiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit November 2020

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