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Gründer eines Imperiums

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28 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Januar 2017 | www.diepta.de

D

ass August Adolph

Oetker – obwohl im Hauptberuf Apotheker – der Herstellung von Backpulver & Co. sein Hauptaugen- merk widmete, verdankte er sicher- lich nicht zuletzt seiner Herkunft:

Geboren wurde er am 6. Januar 1862 im niedersächsischen Obernkirchen nämlich als Sohn eines Bäckermeis- ters, August Adolph Oetker und dessen Frau Bertha, Tochter eines Kasseler Rechtsanwaltes.

Ausbildung zum Apotheker Trotz großer Familie, konnte der kleine August – aufgrund seiner überliefert raschen Auffassungsgabe und seines Fleißes – das Gymnasium Adolfinum in der sechs Kilometer entfernten Residenzstadt Bückeburg besuchen. Nach dem Abitur 1878 be- gann er eine pharmazeutische Aus- bildung in der Ratsapotheke bei Dr.

Ernst Brackebusch (1851 bis 1912) in Stadthagen, die er drei Jahre später abschloss. Es folgten einige Wander- jahre, die ihn auch in die Gold- schmiedestadt Hanau zur 1851 ge- gründeten Technologie-Firma des Apothekers und Chemikers Wilhelm Heraeus (1827 bis 1904) führte, da diese auch Einrichtungsgegenstände für Apotheken und chemische Fabri- ken produzierte. In Hanau lernte er

auch seine spätere Frau, Caroline, kennen.

1885 ging Oetker zum Studium der Pharmazie nach Berlin, legte 1887 das pharmazeutische Staatsexamen mit „sehr gut“ ab und promovierte 1888 an der Universität Freiburg zu einem botanischen Thema. Am 20.

März 1889 heiratete er und wurde Teilhaber eines Unternehmens, das Einrichtungsgegenstände für chemi- sche Fabriken und Apotheken ver- trieb – allerdings wirtschaftlich we- nig erfolgreich war. Sohn Rudolf wurde im November 1889 geboren.

„Hab‘ ich erst mein Ziel, den Erwerb einer Apotheke, erreicht, werde ich versuchen, noch etwas ganz Beson- deres zu schaffen!“ war Oetkers be- rufliches Motto. Und so übernahm er 1891 mit finanzieller Unterstüt- zung seiner Schwiegermutter die tra- ditionsreiche Aschoffsche Apotheke in Bielefeld.

Aufbau eines zweiten Stand- beins Im reich ausgestatteten Apo- thekenlaboratorium experimentierte er, um mit dem Nebensortiment eine weitere Einnahmequelle zu schaffen – und entwickelte neue, selbst enwi- ckelte Produkte, so beispielsweise eine Warzentinktur, Fußcreme, Sa- nitätskakao, medizinische Weine und Schönheitsmittelchen. Als a

Gründer

eines Imperiums

© Dr. Oetker

Seine Zutaten hat jeder schon verwendet und es gibt kaum einen, der seine Backwaren und Pizzen noch nicht verspeist hat. Kein anderer Apo- thekername ist zu so einem Markenbegriff geworden wie „Dr. Oetker“.

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a besonders erfolgreich erwies sich aber sein Treibmittel zur Kuchen- herstellung. Als Bäckersohn kannte er die Schwierigkeiten des Backens mit bis dahin verwendeten Back- hilfen wie Natron oder gereinigtem Weinstein. Von seinem Vetter Louis Dohme (1837 bis 1910), der erfolg- reicher Pharmaunternehmer in den USA war, bekam er erste Hinweise auf das „Professor Horsford´s Phos- phatic Baking Powder“, ein Backpul- ver, dass sich dort erfolgreich ver- kaufte. Im Hinterzimmer seiner Apotheke experimentierte Oetker so lange, bis er das richtige Mischungs- verhältnis der Zutaten fand, damit

das Backen garantiert zum Gelingen führte. Die innovative Rezeptur, die haltbar, geschmacklos einen locke- ren, aufgegangenen Kuchen produ- zierte und dabei das Backverfahren noch deutlich verkürzte, nannte er

„Backin“ (1893), verpackte sie in praktische Tütchen für jeweils die übliche Kuchenmenge von 500 Gramm Mehl und verkaufte sie – auch in Kolonialwarenläden in und um Bielefeld. Innerhalb kürzester Zeit musste er sogar eine Ganztags- kraft nur zum Abfüllen der Tütchen beschäftigen. 1894 kam das von Oet- ker entwickelte „Vanillin“, ein Er- satz-Vanillezucker zum Würzen von Desserts und Gebäck und kurz dar- auf auch das Oetker-Puddingpulver in verschiedenen Geschmacksrich- tungen auf den Markt. Zu verlässli- cher Qualität gehörte jedoch auch Werbung.

Mit geschicktem Marketing zum Imperium Und auch dies be-

herrschte Dr. August Oetker – und wurde so zum Vorreiter von Mar- kenartikeln. „Wie kann die Welt wis- sen, dass du etwas Gutes tust, wenn du es ihr nicht anzeigst?“, war sich Oetker bewusst. Zu seinen „Backin“- Tütchen gab es Rezepte dazu, in Ak- tionen wurden die Backpulvertüt- chen sehr preisgünstig oder gar kostenlos verteilt, als Beigabe gab es gelegentlich sogar Kochbücher. Äu- ßerlich versah Oetker die Packung mit seinem Namen – unter geschick- ter Ausnutzung des Doktortitels: So entstand der Markenartikel „Dr.

Oetker“. Begleitet wurde der Ver- trieb mit selbstbewussten Werbe-

sprüchen wie „Ein heller Kopf ver- wendet nur Dr. Oetkers Fabrikate“.

1899 ließ er das Oetker-Warenzei- chen, die weiße Silhouette eines Frauenkopfes, die noch heute die Dr.

Oetker-Produktpackungen ziert, beim Berliner Reichspatentamt ein- tragen. Der Zusatz „Institut für Kü- chenchemie“ verlieh seinen Produk- ten zusätzlich eine wissenschaftliche Note. Sechs Prozent seines Umsatzes – so heißt es – soll Oetker für Marke- ting und Werbung ausgegeben ha- ben. Das hat sich gelohnt!

Für die Produktion musste Oetker zunächst seine über der Offizin be- findliche Privatwohnung aufgeben, Kellerräume in benachbarten Ge- bäuden wurden benutzt. Im Mai 1900 verlegte der erfolgreiche Jung- unternehmer Produktion und Ver- waltung jedoch in einen neuen Fa- brikbau am Stadtrand Bielefelds (Lutterstraße). Dort befindet sich noch heute die Firmenzentrale. Schon 1902 wurde ein zweiter Neubau er-

forderlich und die laut August Oet- ker „größte Fabrik des Continents in dieser Branche“ wuchs und wuchs, eine eigene Produktionsstätte für Backpulver wurde 1912 gebaut, 1914 folgte ein Puddingpulvergebäude.

Weltspitze bis heute Während des Ersten Weltkrieges konnte der

„selfmade-man“ Oetker, der sein Unternehmen mit Energie, Tatkraft und Durchsetzungsvermögen, zu- gleich aber menschlichem Verständ- nis und sozialem Impetus führte, seine Umsätze sogar noch steigern.

Geschickte Appelle an die „deutsche Hausfrau“ machten es möglich, dass die ausländische Konkurrenz aus England oder Amerika kaum Chan- cen hatte. Ansonsten kaufte er Mit- anbieter auf.

1913 verstarb jedoch sein jüngerer Bruder Eduard, dem er die techni- sche Leitung des Bielefelder Betrie- bes anvertraut hatte, 1916 fiel sein einziger Sohn Dr. Rudolf Oetker (1889 bis 1916) in Verdun. Der Tod des avisierten Nachfolgers war für den Firmengründer ein schwerer Schicksalsschlag, er verlor an Le- benslust, erkrankte 1917 schwer. Erst 56-jährig verstarb August Oetker am 10. Januar 1918. Die Firma führte zunächst seine Witwe Caroline ge- meinsam mit seinem älteren Bruder Louis Oetker (1866 bis 1933), der seit 1906 den Vertrieb geleitet hatte, und ab 1919 mit dem Fabrikantensohn Dr. Richard Kaselowsky, zweiter Ehemann der Schwiegertochter Ida, weiter.

Oetkers Nachfahren bauten das Im- perium weiter aus. Heute gehören zur Dr. Oetker-Gruppe etwa 31 000 Mitarbeiter, die einerseits Pizza und Puddingpulver sowie Bier und Wein produzieren, andererseits im Rah- men einer breiten Diversifikation in unterschiedlichste Geschäftsfelder mit rund 400 Firmen weltweit unter anderem aber auch zur See fahren, eine Bank betreiben und eine Reihe von Luxushotels führen. ■

Dr. Eva-Maria Stoya, Apothekerin und Fachjournalistin

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