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Plötzlich berühmt: die Doppelbauchfalte

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124 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Februar 2017 | www.diepta.de

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er irische Wissen- schaftler Professor Calvin Coffey von der Universität Limerick entdeckte die Doppel- bauchfalte, die den Darm an der Bauchwand befestigt, nicht neu.

Bereits 1508 hatte Leonardo da Vinci, der seine anatomischen Erkenntnisse in genial-genauen Zeichnungen festhielt, das Me- senterium (wie es in der medi- zinischen Fachsprache heißt), das Aufhängeband minutiös

aufgemalt, samt Namen und Funktion. Doch die Schulme- dizin wies da Vincis Eingrup- pierung weit von sich. Ein Organ sei schließlich eine ab- geschlossene Funktionseinheit, argumentierten die Ärzte. Im

Medizinischen Wörterbuch

„Pschyrembel“ steht die gültige Definition: Organ (von grie- chisch organon = Werkzeug), das ist ein aus Zellen und Ge- weben zusammengesetzter Teil des Körpers, welches eine Ein- heit mit bestimmten Funktio- nen bildet.

Professor Coffey behauptet dies auch vom Mesenterium. Er schlägt sogar ein eigenes Stu- dienfach dazu vor, die „Ge- krösologie“.

Halteband im Körper Doch welche Aufgabe hat das Ge- kröse genau? Es liegt etwas ver- steckt und in sich gefaltet zwi- schen den unteren Enden von Dick- und Dünndarm, bildet die Verbindung zur Bauch- wand. Wie eine dünne Haut, verzweigt und verästelt, schmiegt es sich an die Darm- abschnitte und genauso fest haftet es am Bauchfell. Über das Gekröse laufen die Blutgefäße in den Darm, versorgen ihn mit Blut, bevor die Nährstoffe über andere Gefäße wieder abgeleitet werden. Gleichzeitig ist es eine Art Halterung, „denn der Darm liegt ja nicht wie ein langer Gartenschlauch im Bauchraum, sondern er ist an einer Aufhän- gung befestigt“, erklärte Pro-

© bymuratdeniz / iStock / Thinkstock

Plötzlich berühmt:

die Doppelbauchfalte

Die Bild-Zeitung jubelte: „Neues Organ entdeckt!“. Unmittelbar nach Neujahr war auch in den anderen Medien zu lesen, dass das „Gekröse“ nun in die Liste der mensch- lichen Organe aufgenommen werden müsse.

PRAXIS GEKRÖSE

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fessor Tobias Goeser, Leiter der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Uniklini- kum Köln im Deutschlandfunk.

Die Wissenschaft ging bisher davon aus, dass diese Aufhän- gungen einzelne, voneinander unabhängige Strukturen dar- stellten; sie bekamen deshalb abschnittsweise den Namen des anhängenden Darmabschnittes zugewiesen (siehe auch Kasten).

Die irischen Forscher zeigten in der Fachzeitschrift „Lancet Gastroenterology & Hepato- logy“ jedoch, dass es sich doch um ein zusammenhängendes Gewebe handelte und eine ei- genständige Funktionseinheit darstellt. „Wir kennen jetzt die Anatomie und die Struktur.

Jetzt müssen wir noch die Funktion herausfinden. Wenn

man die Funktion versteht, wissen wir auch, wann das Organ nicht normal arbeitet und können somit neue Krank- heiten des Verdauungstraktes erkennen“, schrieb Coffey im

„Lancet“.

Wirklich ein Organ? Doch sein Kölner Kollege ist da skep- tisch. Goeser meint: „Ein Or- gan ist ein zusammenhängen- des Gebiet mit einer bestimm- ten Funktion. Das haben die Autoren so gelöst, dass sie ge- sagt haben: Wenn man genau

guckt, kann man schon sehen, dass auch in den Bereichen, wo wenig Gekröse ist, doch irgend- wie auch ein bisschen Aufhän- gung ist.“ Der Professor hält den Punkt mit der Funktion für

„noch nicht ganz geklärt“ und ist daher mit der Begriffsbe- zeichnung „Organ“ zurückhal- tend. Im „Pschyrembel“, ist das Gekröse noch eine „Bauch- fellduplikatur“, im englischen Standardwerk „Grays Ana- tomy“ jedoch seit allerneuestem bereits ein eigenes Organ.

Unbestritten ist jedoch, dass die Erforschung des Mesenteriums – ob nun Organ oder nicht – wertvolle Erkenntnisse über be- stimmte Krankheiten ergeben würde. Darmkrebs beispiels- weise, entzündliche Darmer- krankungen, Diabetes oder

Adipositas. Fettleibige Men- schen lagern nämlich im Ge- kröse besonders viel Fett ein.

Dieses wiederum sorgt für in- flammatorische Botenstoffe, die letztendlich Atherosklerose ver- ursachen. Der „Dicke Bauch“

und sein Umfang gilt nicht umsonst als Wurzel vieler Übel, angefangen bei Herz- Kreislauf-Erkrankungen, en- dend bei Schlaganfall und Herzinfarkt. ■

Alexandra Regner, PTA, Journalistin und Redaktion DAS WORT „GEKRÖSE“

… hat laut Wikipedia mehrere Bedeutungen. Zum einen bezeichnet es umgangssprachlich Innereien, mit einem Beiklang zum Ekelhaften. Gekröse, das ist aber auch jene Bauchfellfalte, die als Aufhängeband zu inneren Organen fungiert. Und das ist nicht nur der Darm: Es gibt auch noch solche zum Magen, zur Gebärmutter und zu den Eileitern.

Die „Bauchfellduplikaturen“, die der Pschyrembel definiert, hängen auch an Leber und Hoden. Dementsprechend ihre Fachbezeichnungen: Mesogastricum, Mescolon, Mesen- terium, Mesometrium, Mesorchium, Mesosalpinx und Meso- varium.

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