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Einführung der neuen Gesundheitskarte: Qualität vor Schnelligkeit

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Bayerisches Ärzteblatt 1/2008 25

KVB informiert

In der Testregion Ingolstadt nehmen 30 Ärzte in 15 Praxen, 16 Apotheken und zwei Kliniken an den Tests teil. „In dieser 10 000er Testphase unter realen Einsatzbedingungen werden das elektronische Rezept als Basis-Funktion und die Notfalldaten als freiwillige Angabe des Ver- sicherten im Offline-Verfahren getestet. In der Modellregion sind alle beteiligten Leistungser- bringer inzwischen mit elektronischen Heilbe- rufsausweisen und Institutionskarten versorgt.

Munte betonte, dass die bayerischen Praxen bestens auf die Entwicklung vorbereitet seien:

„Schließlich dokumentieren bereits jetzt tau- sende von Ärzten und Psychotherapeuten ein- zelne Befunddaten elektronisch, wie zum Bei- spiel im Rahmen unseres Koloskopie-Projekts.“

Schutz der Patientendaten

Für die Teilnahme an den Tests in Ingolstadt konnten außerdem 9000 Versicherte gewonnen werden. „Sie werden Zug um Zug mit der eGK ausgestattet“, teilte die Ministerin mit und er- gänzte: „Die Akzeptanz der Patienten steht und fällt mit ihrem Vertrauen in die Datensicher- heit. Dem Schutz der hochsensiblen Patienten- daten und der Prävention von Missbrauch ha- ben wir von Beginn an einen besonders hohen Stellenwert beigemessen. Der bayerische Lan- desbeauftragte für den Datenschutz ist bei der Umsetzung des Modellprojektes eingebunden.“

Dies sei neben der Abstimmung auf Bundes- ebene eine weitere Sicherheitsstufe. Munte sieht in der eGK große Vorteile für die Patienten.

Zum einen könnten sie sich dafür entscheiden, wichtige Informationen wie beispielsweise Allergien auf der Karte speichern zu lassen.

Zum anderen werde durch das Lichtbild auf der neuen Karte aber auch das Missbrauchspoten- zial erheblich eingeschränkt.

Alle Akteure mit im Boot

Stewens lobte die gute Arbeit in der Testregion Ingolstadt: „Mit der Gründung der Baymatik haben wir eine bundesweit einzigartige Orga- nisationsstruktur geschaffen und all diejenigen mit ‚ins Boot geholt’, die künftig täglich mit der eGK arbeiten werden. Dies war strategisch richtig: Die enge Abstimmung und Entwicklung gemeinsamer Lösungen zwischen den konkret Beteiligten befördert Akzeptanz – sowohl auf Seiten der Leistungserbringer als auch bei den Kostenträgern“, betonte die Ministerin. Da- zu trage auch die sorgfältige Betreuung der an den Tests Beteiligten durch fortlaufende Schulungen bei. Der im Jahr 2005 gegrün- deten Baymatik gehören gesetzliche Kranken- kassen, die KVB, der Bayerische Apothekerver- band, der Verband der Privaten Krankenver- sicherung sowie das Ingolstädter Praxisnetz GO IN an.

100 000er Tests absolut notwendig

In Bezug auf die Meldungen, die 100 000er Tests zu überspringen, wurde Stewens deut- lich: „Nur wenn die Karte den in sie gesetz- ten Erwartungen standhält, wird sie weiterhin Zustimmung finden. Allen Signalen, mögli- cherweise auf die großen Tests zu verzichten, zeigen wir die ‚Rote Karte’.“ Der Baymatik-Vize Munte ergänzte: „In den Pilotregionen passie- ren momentan noch einige Pannen, aber dafür sind die Tests ja da.“ Um sicherzustellen, dass die eGK auch im echten Praxisbetrieb funk- tioniert, seien deshalb die 100 000er Tests, insbesondere auch im Online-Betrieb, absolut notwendig. Dr. Siegfried Jedamzik, Geschäfts- führer der Baymatik, stimmte Munte zu: „Tech- nik ist dann gut, wenn man sie nicht spürt.

Damit die eGK akzeptiert wird, müssen die Pra- xen einen Benefit spüren.“ Auf der Pressekon- ferenz rechnete man deshalb mit einem Start der 100 000er Tests Anfang 2009 und einer flächendeckenden Ausgabe der Karte nicht vor dem 1. Januar 2010.

Verena Stich (KVB)

Einführung der neuen Gesundheitskarte:

Qualität vor Schnelligkeit

„In der Testregion Ingolstadt wurden bisher insgesamt 5600 elektronische Gesundheitskarten (eGK) ausgegeben. Nahe- zu 1600 Mal wurde die eGK in der Praxis bei einem Arztbe- such eingesetzt und gelesen. In Bayern genießt die Karte höchste Akzeptanz. Dies ist Folge unseres schrittweisen, systematischen Vorgehens. Qualität muss Vorrang vor ei- ner übereilten Einführung haben.“ Mit diesen Worten in- formierte Bayerns Sozialministerin Christa Stewens Ende November in München gemeinsam mit Dr. Axel Munte, dem Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) und stellvertretenden Vorstandsvorsitzen- den der Baymatik, die interessierten Journalisten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz über den aktuellen Stand der eGK in Bayern.

Berichteten über den aktuellen Stand der elektronischen Gesundheitskarte in Bayern:

Staatsministerin Christa Stewens und KVB-Vorstandsvorsitzender Dr. Axel Munte.

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