6a Dynamik
Falsche Vorstellung
Kraftbild in der Antike
Ansatz von Aristoteles:
Kräfte verursachen die Bewegung von Körpern
Natürlich für einen Körper ist der bewegungslose Zustand
Johannes Buridan (1295 – 1366)
Wir müssen schließen, dass ein Beweger, wenn er einen Körper bewegt, diesem einen bestimmten Impetus aufdrückt, eine bestimmte Kraft, die diesen Körper in der Richtung weiterzubewegen vermag,
Darstellung einer Geschossbahn um 1561
Aristoteles
Entspricht unserer alltägliche Erfahrung
Autos halten an, wenn man den Fuß vom Gashebel nimmt
Aristoteles
Allerdings ist Reibung die tatsächliche Ursache
Die Frage
„ Was ist Reibung?“
wird uns noch beschäftigen
Bewegung ist ein Prozess
Kraft proportional Geschwindigkeit
0 v
0 ⇒ =
=
F
Gegenstände kommen zur Ruhe,wenn keine äußeren Kräfte mehr wirken
≈ v F
Falsche Vorstellung
Kraftbild in der Antike
Geistesblitz
Dagegen der Ansatz von Galilei:
Kräfte verursachen eine Änderung der Bewegung von Körpern
Galileo Galilei
Von Galilei zu Newton
Eine Änderung der Fragestellung
Eine gradlinig und gleichförmige Bewegung einer Masse mit konstanter
Geschwindigkeit bedarf keiner Ursache, sondern geht aus sich heraus immer weiter.
Dahinter verbirgt sich das Trägheitsprinzip der Physik
Um die Geschwindigkeit einer Masse zu verändern, muss auf den Körper eine Kraft wirken
Schwerkraft, Federkraft, elektrische Kräfte, magnetische Kräfte, MuskelkraftFragestellung in der Dynamik:
Was ist die Ursache der Beschleunigung?
Im Gegensatz Aristoteles:
Der Zustand der Ruhe ist ein Spezialfall der gradlinig gleichförmigen Bewegung.
Galileo Galilei
1564-1642 Issac Newton
1643-1724
Fragestellung in der Kinematik Wie bewegt sich ein Körper?
Masse des Körpers spielt keine Rolle Beschleunigung vorgegeben
Von Galilei zu Newton
Der Kraftbegriff ist eines der fundamentalen Konzepte der Physik Beobachtung: Wo könnten Kräfte wirken?
z.B. Verformung einer Federwaage oder
Änderung des Bewegungszustandes eines Körpers (Beschleunigung)
Alltägliche Erfahrung
Körper widersetzen sich einer Änderung ihres Bewegungszustandes (dies ist eng verbunden mit den Begriffen Trägheit, träge Masse)
z.B. Abbremsen eines Kreuzfahrtschiffes
Kraft vs Beschleunigung
Versuch der Definition der Krafteinheit
durch ein Trial and Error VerfahrenM
F
reibungsfreie Fläche
m Beobachtungen
Vermutung
Kraft auf einen Körper verursacht eine Änderung des Bewegungszustandes
(wir nennen dies Beschleunigung)
Versuchsaufbau
Kraft F beschleunigt eine Masse M
Messgröße ist die Beschleunigung der Masse M, die durch Kraft F hervorgerufen wird
Parameter, die im Experiment verändert werden: m und M und F (d.h. m wegen F=Mg)a F
a . F
. a;
F a;
F
const ma
a m
a m
a;
m
const a
t a
≈
⇒
→
→
→
=
⇒
→
→
→
=
=
5 0 5
0 2 2
3 Experiment
2 5
. 0
; 5 . 0 2
2 Experiment
) (
1 Experiment a?
Variation der Masse, die beschleunigt werden soll
Variation der Kraft, die den Körper beschleunigt Abhängigkeit der Beschleunigung
von der Zeit bei konstanter Kraft
Schlussfolgerung aus der Versuchsreihe
ma
F =
Erstes Newtonsches Axiom
eine erste Annäherung
F r
Eine Kraft F, die auf ein
Standardkilogramm eine Beschleunigung von 1 m/s² ausübt, definieren wir als
1 Newton (N=kg*m/s²)
Die Einheit der Kraft ist das Newton
Kraft ist ein VEKTOR
Betrag und Richtung
Nah- und Fernwirkung
Auf welche Weise werden Kräfte übertragen?
Kraftwirkung wird durch Kontakt hervorgerufen
Kraftwirkung wird durch die
Schwerkrafthervorgerufen
ohne Kontakt von Objekt und Verursacher
wirkt auch im Vakuum des Weltraum
anziehende bzw abstoßende Magnete
Kraftwirkung wird durch g
magnetische Eigenschaften
des Eisenstabes hervorgerufen
HandSeil
Größenordnungen
Beschleunigungen
² m/s 10 10⋅ −15
=
² m/s 10 10⋅ −12
=
² m/s 10 2 . 0 ⋅ −9
=
² m/s 10 34 .
0 ⋅ −3
=
⋅
=
Größenordnungen
Kräfte
Größenordnungen
Kräfte
Kräftezerlegung
Superposition von Kräften
Messinstrument um die Größenordnung (Betrag)
einer Kraft zu messen
Schub Zug
Darstellung der Kraft durch Vektor
Vektorpfeil gibt Richtung und Betrag an
Länge des Vektors gibt die Größenordnung der Kraft an Je länger der Vektor desto größer die Kraft
Greifen Kräfte (z.B. F1, F2) an einen Köper an, so ist die Wirkung so, als wenn
eine Kraft R angreift, die der Vektorsumme (hier F1+F2) entspricht
SUPERPOSITIONSPRINZIP
2
1 F
F
R r r r +
=
Vektorkomponenten
Zerlegung einer Kraft in Komponenten
entlang senkrecht zueinander stehender Achsen
Θ
=
Θ
=
sin cos F
F
F F
y x
y
x F
F
F r r r +
= beide Arten auf den Körper
Kräfte auszuüben, ergeben die
dieselbe resultierende Kraft
Eishockey Puck
Kräftegleichgewicht
Wirken auf einen Körper Kräfte, deren Vektorsumme NULL ergibt, verhält er sich so, als würden keine Kräfte wirken
Wirkt auf einen ruhenden Körper ein einzelne Kraft, dann beschleunigt er in Richtung der angreifenden Kraft
Einzelkräfte sind von NULL verschieden
Motoraufhängung
Kräftegleichgewicht ΣF=0
Θ T 3
T 1
T 2
Vereinfachung notwendig
Gewicht der Seile wird vernachlässigen
da klein gegenüber dem Gewicht des MotorsΘ
3
sin
T T
3sin Θ
45 °
3
cos T
Θ
( ) ( ) 0
sin 0
0 cos
0
1 3
2 3
=
− + Θ
⇒
=
=
− + Θ
⇒
=
∑ ∑
T T
F
T T
F
y x
Kräftegleichgewicht ausnutzen
g m w
T
1=
Motor=
Motorx
Kräftediagramm
Gewicht des Motors
Θ
= T
3cos T
xΘ
= T
3sin T
yx
y-Komponenten der Kräfte
x-Komponenten der Kräfte
y
g m
w =
Motor Gleichgewicht bedeutet, dass keine resultierenden Kräfte wirkeny
x y
in x-Richtung in y-Richtung
Steigflug eines Flugzeugs
Gleichgewicht bei konstanter Geschwindigkeit
Schubkraft T 100 000 N
Gewicht w 80 000 N
Auftrieb L
senkrecht zu den Flügeln
Reibung R x
y
Vereinfachung durch Wahl eines geeigneten Koordinatensystemsda konstante Geschwindigkeit, gibt es keine resultierende Kräfte und damit
keine Beschleunigung des Systems
Steigflug eines Flugzeugs
Gleichgewicht bei konstanter Geschwindigkeit
Schubkraft T 100 000 N Auftrieb L
senkrecht zu den Flügeln
Reibung R
Θ
= w cos w
yL L
L
y x
=
= 0
x y
= 0
=
y x
R
R R
= 0
=
y x
T T T
Durch Drehung des Koordinatensystems liegen drei der vier Kräfte auf den Hauptachsen
Θ
Steigflug eines Flugzeugs
Gleichgewicht bei konstanter Geschwindigkeit
Schubkraft T 100 000 N
Gewicht W 80 000 N
Auftrieb L
senkrecht zu den Flügeln
Luftreibung R
Θ
= w cos w
yΘ
= w sin w
x°
= Θ 12 L
L L
y x
=
= 0
x y
N 83367
sin12 N
10 8 N 10
sin
0 sin
4 5
=
°
⋅
−
=
Θ
−
=
⇓
=
− + Θ
−
∑ =
R R
w T R
R T w
F
x= 0
=
y x
R
R R
= 0
=
y x
T T T
Kräftegleichgewicht für die x-Komponenten der Kraft
N 78252
sin12 N
10 8
sin
0 cos
4
=
°
⋅
=
Θ
=
⇓
= +
−
∑ =
L L
w L
L w
F
yKräftegleichgewicht für die y-Komponenten der Kraft
Durch Drehung des Koordinatensystems liegen
drei der vier Kräfte auf den Hauptachsen
Vektoraddition von Kräften
Nichtgleichgewicht: resultierende Kraft führt zu einer Beschleunigung
43 °
° 37
N
= 35 F r
1 1
,
1
= F cos Θ
F r
y2 2
,
2
= F cos Θ
F r
yx y
2 2
,
2
= F sin Θ
F r
x1 1
,
1
= F sin Θ
F r
xVektoraddition von Kräften
43 °
° 37
N
1
= 35 F r N
2
= 50 F r
x
− y
1 1
, 1
1 1
, 1
cos sin
Θ
=
Θ
= F F
F F
y
r
xr
2 2
, 2
2 2
, 2
cos sin
Θ
=
Θ
= F F
F F
y
r
xr F
2,y°
−
°
−
=
Θ
290 37
F r
2F
1,xF
1,y° +
°
−
=
Θ
190 43 F r
1( )
( - 47 ) 25 . 5 N
sin N 35
N 23.9 47
- cos N 35
, 1 , 1
−
=
°
=
=
°
=
y x
F F r
r
( )
( - 127 ) 39 . 9 N
sin N 50
N 1 . 30 127
- cos N 50
, 2
, 2
−
=
°
=
−
=
°
=
y x
F F r r
positiv
negativ
Berechnung F
1negativ
negativ
Berechnung F
2Vektoraddition von Kräften
statt vieler Einzelkräfte Reduzierung auf einen resultierenden Kraftvektor
43 °
° 37
N
1
= 35 F r
N
2
= 50 F r
x
− y
sin Θ
= F F r
N 5 . 25
N 23.9
, 1 , 1
−
=
=
y x
F r F
r
N 9 . 39
N 1 . 30
, 2
, 2
−
=
−
=
y x
F F r r
F
1,xF
1,yF r
1F
2,yF r
2= +
=
−
=
−
−
=
−
=
−
=
N 65.4 N
39.9 N
5 . 25
N 2 . 6 N
1 . 30 N
9 . 23
, , res y
res x
F F
Θ
res resF
x,Berechnung der resultierenden Kraft
F
2,xBetrag