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Gesetzliche Grundlagen für die Wiederaufbereitung von Medizinprodukten

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Academic year: 2022

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Swissmedic • Schweizerisches Heilmittelinstitut • Hallerstrasse 7 • CH-3000 Bern • www.swissmedic.ch

Gesetzliche Grundlagen für die Wiederaufbereitung von

Medizinprodukten

Markus Weiss Inspektor

Swissmedic, Abteilung Medizinprodukte Hallerstrasse 7

3000 Bern 9

markus.weiss@swissmedic.ch www.swissmedic.ch/md.asp

Gesetzliche Anforderungen

Art.3 Sorgfaltspflicht

- fordert Stand von Wissenschaft und Technik Art.49 Instandhaltungspflicht

Heilmittelgesetz (HMG, SR 812.21)

Medizinprodukteverordung (MepV, SR 812.213) Art. 20: Instandhaltung

1 -

vorschriftsgemässe Durchführung der Instandhaltung und

der damit verbundenen Prüfungen

2

- Grundsätze der Qualitätssicherung

3

- Ergebnisse der Instandhaltung

sind aufzuzeichnen

(2)

INSP-Schulung, Bern, 22.09.2011 3

Gesetzliche Anforderungen

Medizinprodukteverordung (MepV, SR 812.213) Art. 19: Wiederaufbereitung

 Prüfung der Funktionsfähigkeit und die korrekte Aufbereitung

 Wiederaufbereitung ist Teil der Instandhaltung

 Aufzeichnung der Prozess- und Validierungsdaten der Sterilisation

 Konformitätsbewertungsverfahren bei Aufbereitung für Dritte

Verordnung über die Prävention der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJKV, SR 818.101.21)

 nach dem Stand der Wissenschaft dekontaminieren und desinfizieren

 Dampfsterilisation bei 134°C während 18 Minuten

 gilt für Spitäler, jedoch auch für Gesundheitseinrichtungen (namentlich die Arztpraxen) falls MEP für neurochirurgische, ophthalmologische, otorhinolaryngologische oder kieferchirurgische Eingriffe verwendet wurden

Wichtige Punkte

Alle professionellen Anwender in allen

Bereichen im Gesundheitsbereich betroffen Praxen mit Risikoeingriffen (ORL-HNO,

Ophthalmologie, Kiefer-/Zahnchirurgie,..)

CJKV

Fachwissen im Bereich Aufbereitung sehr unterschiedlich

Grosse Unterschiede in Praxisausrüstung

und Räumlichkeiten

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INSP-Schulung, Bern, 22.09.2011 5

SSO Praxishygiene Online Lernmodul: http://www.sso.ch/hygiene_d.html Swiss-NOSO Publikationen, RKI-Richtlinien etc...

Desinfektionsmittel, Regulierung in der Schweiz

Schnittstellen zum Chemikalienrecht für Medizinprodukte, die nicht invasiv und nicht unter Körperberührung verwendet werden Leihinstrumente und Leih-Sets in der Chirurgie

Gute Praxis der Instandhaltung in der Medizintechnik (IHS + Swissmedic, Mai 2005)

Wegleitung für die Validierung und die Routineüberwachung von

Sterilisationsprozessen mit feuchter Hitze in der Gesundheitsfürsorge (Swissmedic + IHS + SGSV + Industrie, April 2010)

Gute Praxis zur Aufbereitung von sterilen Medizinprodukten in Arzt- und Zahnarztpraxen sowie bei weiteren Anwendern von Kleinsterilisatoren (Swissmedic + Verbände + Industrie, April 2010)

Gute Praxis zur Aufbereitung von sterilen Medizinprodukten (Swissmedic + SGSV + SGSH, April 04, akt. Vers. Sept. 2005)

Normen / Leitfäden

QS-Mass- nahmen

Aufberei- tungs- Prozess

Instand- haltung

Klassifi- zierung

Räumlich- keiten Be- schaffung Personal

Qualifi- kation

Inhalt

des Leitfadens

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INSP-Schulung, Bern, 22.09.2011 7

Risiko-Klassifizierung der Medizinprodukte

Quellen: swiss-noso, Band 6 Nr.4 / Praktische Hygiene in der Arztpraxis, Schweiz Med Forum 2005;5:660–666

Nicht fixierendes Reinigungs- und Desinfektionsverfahren gefolgt von einer Sterilisation.

Falls immer möglich Dampfsterilisation bei 134°C (Zyklus B oder S) in geeigneter Verpackung.

Sterilisation:

Elimination aller Mikroorganismen inklusive aller Sporen

Intravaskuläre Katheter, Punktionsnadel, Biopsiezangen z.B. für Endoskope, Akupunkturnadeln, Urinkatheter, Handinstrumente (chir.) Kritische

Medizinprodukte (Kontakt mit z.B. Blut oder anderen sterilen Anteilen des Körpers)

Nicht fixierendes Reinigungsverfahren gefolgt durch

- chemische Desinfektion auf Basis Peressigsäure oder Aldehyde oder - thermische Desinfektion (unverpackt im Dampfsterilisator) High-level Desinfektion:

Elimination aller Mikroorganismen mit Ausnahme von einigen Sporen

Bronchoskop, Gastroskop, Vaginalspekulum, Nasenspekulum, Anästhesiematerial, Füllinstrumente Semikritische

Medizinprodukte (Kontakt mit Schleimhaut oder nicht intakter Haut)

Geeignetes

Reinigungsverfahren mit anschliessender Desinfektion z.B. mit Alkohol 70%

Intermediate-level Desinfektion:

Elimination der wichtigsten pathogenen Erreger Blutdruckmanschette,

Stethoskop, EKG Elektrode, Schieblehre

Unkritische Medizinprodukte (nur oberflächlicher Kontakt mit der Haut)

Mittel Minimale Massnahmen

Beispiele Definition (nach

Spaulding)

Einflüsse auf das Sterilisationsergebnis

Sterilisation

Vorbehandlung der Produkte

Desinfektionsmittelreste, Korrosion

Verpackungsart

Container, Klarsichtverpackung

Produkt selbst

Massiv, Hohlkörper, Textilien

Betriebsmittel

Wasser, Dampf, Elektrizität

Beladung / Siebzusam- menstellung

Volle Kammer, Gewicht, Anordnung

Autoklav

Betriebsbereit, Wartung, adäquate Prozesse

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INSP-Schulung, Bern, 22.09.2011 9

Validierung von Sterilisationsprozessen

Überprüfung der Installation (Abnahmebeurteilung IQ)

Die Abnahmebeurteilung muss nachweisen, dass der Sterilisator an seinem Betriebsstandort spezifikationsgerecht und betriebsbereit aufgestellt und installiert ist.

Funktionsbeurteilung (OQ)

Die Funktionsbeurteilung stellt sicher, dass die Regel- und Sicherheitselemente korrekt arbeiten, das Gerät die geforderten Leistungen erbringt, und Abweichungen zum vorgegebenen Prozess erkannt werden.

Leistungsbeurteilung (PQ)

Die Leistungsbeurteilung dokumentiert die Eignung der Sterilisationsparameter für die Herstellung steriler Medizinprodukte.

Die Validierung ist als Vorgang anzusehen, welcher darlegt, dass das Gerät korrekt installiert und betrieben werden kann, und das

Verfahren wirksam angewendet werden kann. Die Daten aus der Validierung ermöglichen erst eine parametrische Freigabe der Prozesse.

Praxisbeispiel

Plateauphase

116117 118 119120 121122 123124 125 126127 128 129130 131132 133 134135 136137 138139 140

09:35:12 09:35:42

09:36:12 09:36:42

09:37:12 09:37:42

09:38:12 09:38:42

09:39:12 09:39:42

09:40:12 09:40:42

09:41:12 09:41:42

09:42:12 09:42:42

09:43:12 09:43:42

09:44:12 09:44:42

09:45:12 09:45:42

09:46:12 09:46:42

Temperatur °C

Temperaturfühler im Container Temperaturfühler in Kammer

--- = Solltemperatur ... = Soll-Zeit

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INSP-Schulung, Bern, 22.09.2011 111111

Daten und Dokumente

Validierung der Sterilisationsprozesse

• Abnahmebeurteilung IQ)

• Funktionsbeurteilung (OQ)

• Leistungsbeurteilung (PQ)

• Erneute Beurteilung Routinekontrolle

• Maschinenkontrolle

• Behandlungskontrolle

• Chargenüberwachung

• Sterilgutkontrolle Sterilisationsdossier

Aufzeichung der Instandhaltung bei aktiven MEP (RDG, Sterilisator, Dentalunit,..)

• Gerätebuch / Wartungsjournal / Spezifische Ablage der Rapporte

Validierungs- bericht

z.B. Tages-

protokoll

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INSP-Schulung, Bern, 22.09.2011 13

Beispiel eines Tagesprotokolls

Tägliche Gerätefrei- gabe

Chargen- freigabe

Zuständigkeit gemäss Art. 24 der MepV Institut (Swissmedic):

• nachträgliche Kontrolle von MEP, Teilbereiche bleiben der Zuständigkeit anderer Bundesstellen und

Institutionen vorbehalten (z.B. BAG für Strahlenschutz) Kantone:

a) Detailhandel und Abgabestellen

b) handwerkliche Sonderanfertigungen, Systeme Behandlungseinheiten

c) Instandhaltung und Wiederaufbereitung von MEP bei Fachpersonen ausser in Spitälern (per 01.07.11)

Kontrollorgane

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INSP-Schulung, Bern, 22.09.2011 15

Kontrollaktivitäten

Bereich Wideraufbereitung:

• Korrekte Wiederaufbereitung

• Aufzeichnung von Prozessdaten und Validierung der Sterilisationsprozesse

Bereich Instandhaltung:

• Geplante Instandhaltungsmassnahmen (QM)

• Aufzeichnungspflicht bei aktiven MEP Gemäss Art. 23 Abs 2 MepV

• in Form von Stichproben (risikobasiert)

• aufgrund von Hinweisen Dritter / schwerwiegenden Vorkommnissen

keine systematische (flächendeckende)

Überwachung gefordert

Referenzen

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