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wallstreet:online capital AG Jahresabschluss und Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020

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        wallstreet:online capital AG 

 

Jahresabschluss und Lagebericht für das Geschäftsjahr vom  01. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020       

 

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INHALT 

Bestätigungsvermerk  Bilanz 

Gewinn‐ und Verlustrechnung  Anhang 

Lagebericht 

Bericht des Aufsichtsrates 

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BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die wallstreet:online capital AG, Berlin Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der wallstreet:online capital AG, Berlin, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der wallstreet:online capital AG, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

 entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.

Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

 vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit

§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen

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wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn

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vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

 identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

 gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

 beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

 ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können.

Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

 beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

 beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

 führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und

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beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, den 26. Mai 2021 Koska & Ax GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Dr. Jochen Koska Christian Ax

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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Bilanz der wallstreet:online capital AG, Berlin, zum 31. Dezember 2020

Aktiva EUR EUR 31.12.2019 Passiva EUR EUR 31.12.2019

EUR EUR

1. Forderungen an Kreditinstitute 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

a) täglich fällig 2.188.642,59 1.097.814,15 a) täglich fällig 804.810,86 60.975,60

b) andere Forderungen 1.975.815,78 417.732,51

4.164.458,37 1.515.546,66 2. Treuhandverbindlichkeiten 4.916.666,67 0,00

3. Sonstige Verbindlichkeiten 2.352.957,93 316.843,67

2. Forderungen an Kunden 617.328,99 684.376,55

darunter: gegenüber Finanzdienstleistungs-

instituten EUR 0,00 4. Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 29.345,27

(im Vorjahr EUR 4.350,00)

5. Rückstellungen

3. Beteiligungen 19.800,00 19.800,00 a) Steuerrückstellungen 146.377,09 82.588,04

b) andere Rückstellungen 633.572,70 491.297,95

4. Treuhandvermögen 4.916.666,67 0,00

5. Immaterielle Anlagewerte

a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche 113.522,72 69.633,22 6. Eigenkapital

Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie a) Gezeichnetes Kapital 487.987,00 464.750,00

Lizenzen an solchen Rechten und Werten b) Kapitalrücklage 557.716,00 28,00

c) Gewinnrücklagen

ca) gesetzliche Rücklage 46.475,00 46.475,00

6. Sachanlagen 239.075,00 46.176,00 cb) andere Gewinnrücklagen 4.224,05 50.699,05 4.224,05

d) Bilanzgewinn 1.040.767,48 901.252,00

2.137.169,53 1.416.729,05

7. Sonstige Vermögensgegenstände 876.126,47 29.895,44

8. Rechnungsabgrenzungsposten 44.576,56 32.351,71

Summe der Aktiva 10.991.554,78 2.397.779,58 Summe der Passiva 10.991.554,78 2.397.779,58

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Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

2020 2020 2019

EUR EUR EUR

1. Zinserträge aus

a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 137,89 0,09

2. Zinsaufwendungen 0,00 27,32

3. Provisionserträge 8.330.850,88 5.576.373,88

4. Provisionsaufwendungen -2.229.030,50 6.101.820,38 1.496.589,80

5. Sonstige betriebliche Erträge 1.090.088,71 315.567,54

6. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand

aa) Löhne und Gehälter 2.666.090,38 1.809.058,39

ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für

Altersversorgung und für Unterstützung 481.098,72 3.147.189,10 287.953,28 darunter: für Altersversorgung

EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)

b) andere Verwaltungsaufwendungen 3.700.953,85 6.848.142,95 1.612.074,18 7. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf

immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 95.835,24 65.279,23

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 29.657,16 3.142,52

9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie

Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 15.107,10 3.384,22

10. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 203.304,53 614.432,57

11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 63.789,05 188.200,72

12. Sonstige Steuern 0,00 0,76

13. Jahresüberschuss 139.515,48 426.232,61

14. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 901.252,00 475.019,39

15. Bilanzgewinn 1.040.767,48 901.252,00

wallstreet:online capital AG, Berlin

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wallstreet:online capital AG, Berlin Anhang

zum Jahresabschluss per 31. Dezember 2020

1/5 1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1.1 Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss ist in Euro, nach den Vorschriften des dritten Buches des HGB aufgestellt.

Da Finanzdienstleistungen im Sinne von § 1 Abs. 1a KWG erbracht werden, gelten die ergänzenden geschäftszweigabhängigen Vorschriften für Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute gem. §§ 340 ff HGB. Obgleich die Gesellschaft nur die Größenmerkmale einer kleinen Kapitalgesellschaft erfüllt, sind gem. § 340a Abs. 1 HGB die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften anzuwenden. Des Weiteren werden die Vorschriften der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) sowie die Anforderungen des Aktiengesetzes (AktG) zugrunde gelegt.

Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt dementsprechend nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des HGB und den ergänzenden Regelungen der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV). Die Bilanzgliederung bestimmt sich nach den Formblättern für Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute. Für die Gliederung der Bilanz haben wir das Formblatt 1 und für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung das Formblatt 3 (Staffelform) gemäß § 2 Abs. 1 RechKredV verwendet.

1.2 Angabe der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die einzelnen Bilanzposten Die Bewertung der Vermögensgegenstände richtet sich im Einzelnen nach § 340e HGB.

Die Forderungen an Kunden und Kreditinstitute sind zu Nennwerten angesetzt. Das strenge Niederstwertprinzip wird beachtet. Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen an Kunden für latente Kreditrisiken werden aktivisch abgesetzt. Die Berechnung orientiert sich derzeit nicht am Verfahren der Stellungnahme BFA 1/1990 bzw. dem BMF-Schreiben vom 10. Januar 1994.

Beteiligungen sind gemäß den für das Anlagevermögen geltenden Regelungen zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Bei voraussichtlich dauerhaften Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Sofern die Gründe, die zu einer Abschreibung geführt haben, nicht mehr bestehen, erfolgt eine Zuschreibung bis maximal zur Höhe der Anschaffungskosten.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungskosten unter Einbeziehung von Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen aktiviert und entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die angesetzten Nutzungsdauern betragen 3 bis 15 Jahre.

Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Anschaffungsjahr voll, beziehungsweise in einem Sammelposten über einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschrieben.

Die Bewertung der unter den Sonstigen Vermögensgegenständen bilanzierten Ansprüche erfolgt, unter Berücksichtigung des strengen Niederstwertprinzips, zu Nennwerten.

Transitorische Posten sind ordnungsgemäß in die aktive und passive Rechnungsabgrenzung eingestellt.

Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

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wallstreet:online capital AG, Berlin Anhang

zum Jahresabschluss per 31. Dezember 2020

2/5 Rückstellungen für Steuern und andere Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Soweit die Rückstellungen eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweisen, erfolgt eine Abzinsung des Erfüllungsbetrages entsprechend § 253 Abs. 2 HGB.

Zum 31. Dezember 2020 lauten TEUR 288 (Vorjahr TEUR 0) Forderungen an Kreditinstitute (USD) und TEUR 26 (Vorjahr TEUR 156) Forderungen an Kunden (USD) auf fremde Währung und sind innerhalb eines Jahres fällig. Verbindlichkeiten, die auf fremde Währung lauten, bestanden zum 31. Dezember 2020 nicht.

2. Erläuterungen zur Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung 2.1 Erläuterungen zur Bilanz

Die Forderungen an Kreditinstitute und die Forderungen an Kunden haben die folgenden Restlaufzeiten:

Andere Forderungen an Kreditinstitute Mit einer Restlaufzeit von

bis zu drei Monaten TEUR 1.976 (Vorjahr TEUR 418) Mehr als einem Jahr und

bis zu fünf Jahren TEUR 0,00 (Vorjahr TEUR 0,00) Forderungen an Kunden

Mit einer Restlaufzeit von

bis zu drei Monaten TEUR 617 (Vorjahr TEUR 684) Mehr als einem Jahr und

bis zu fünf Jahren TEUR 0,00 (Vorjahr TEUR 0,00)

Grundpfandrechtliche Sicherungen bestanden bei den Aktivposten der Bilanz nicht.

Die Entwicklung des Anlagevermögens sowie die Abschreibungen im Geschäftsjahr 2020 sind im Anlagenspiegel als Anlage zu diesem Anhang dargestellt.

Der in der Position Treuhandvermögen enthaltene Betrag (TEUR 4.917; Vorjahr TEUR 0) ist nach dem Formblatt 1 der RechKredV ausschließlich den immateriellen Anlagewerten zuzurechnen.

Die Beteiligungen (TEUR 20; Vorjahr TEUR 20) betreffen einen Anteilserwerb in Höhe von 33,3

% an der GF Global Funds SICAV, Schaan, Liechtenstein.

Die sonstigen Vermögensgegenstände (TEUR 877; Vorjahr TEUR 30) betreffen im Wesentlichen Forderungen gegen Gesellschafter aus einem Treuhandverhältnis sowie Mietkautionen.

Pfandrechtliche Sicherheiten für Verbindlichkeiten bestanden nicht. Verbindlichkeiten, für die sonstige Sicherungen bestellt wurden, sind nicht zu verzeichnen. Verbindlichkeiten gegenüber Finanzdienstleistungsunternehmen bestanden nicht.

Der in der Position Treuhandverbindlichkeiten enthaltene Betrag (TEUR 4.917; Vorjahr TEUR 0) ist nach dem Formblatt 1 der RechKredV ausschließlich den sonstigen Verbindlichkeiten zuzurechnen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten (TEUR 2.353; Vorjahr TEUR 317) betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern (TEUR 1.533), Umsatzsteuer (TEUR 627),

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wallstreet:online capital AG, Berlin Anhang

zum Jahresabschluss per 31. Dezember 2020

3/5 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 115) und Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt (TEUR 59) für Dezember 2020.

Die sonstigen Rückstellungen (TEUR 634) beinhalten im wesentlichen Agio-Erstattungen und Rückzahlungen an Kunden (TEUR 245), Vertriebsprovisionen (TEUR 132), Rückstelllungen für Resturlaub (TEUR 88), ausstehende Eingangsrechnungen (TEUR 75), Abschluss- und Prüfungskosten (TEUR 70), Rückstellungen für Vergütungen des Aufsichtsrats (TEUR 12) sowie Rückstellungen für die Berufsgenossenschaft (TEUR 9).

Die Entwicklung des Eigenkapitals zum 31. Dezember 2020 stellt sich wie folgt dar:

31.12.2020 31.12.2019

Eigenkapital EUR EUR

a) Gezeichnetes Kapital 487.987,00 464.750,00

b) Kapitalrücklage 557.716,00 28,00

c) Gewinnrücklagen

ca) gesetzliche Rücklage 46.475,00 46.475,00

cb) andere Gewinnrücklagen 4.224,05 4.224,05

d) Bilanzgewinn 1.040.767,48 901.252,00

Mit Beschluss der Hauptversammlung der wallstreet:online capital AG vom 29. August 2019 und Eintragung im Handelsregister vom 10. Februar 2020 erfolgte die Erhöhung des Grundkapitals gegen Bareinlagen um EUR 23.237,00 auf EUR 487.987,00. Das Agio aus der Ausgabe der neuen Aktien wird in der Kapitalrücklage ausgewiesen.

Zum Bilanzstichtag setzte sich das Kapital der Gesellschaft wie folgt zusammen:

Gattung Anzahl Grundkapital in EUR

Inhaberstückaktien 487.987 487.987,00

Es handelt sich um auf den Inhaber lautende Stückaktien (rechnerischer Wert je Aktie EUR 1,00) sowie insgesamt um Stammaktien mit jeweils einer Stimme pro Aktie.

Die Gewinnrücklagen untergliedern sich in gesetzliche Rücklagen sowie in andere Gewinnrücklagen und haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.

Darstellung der Ergebnisverwendung:

EUR 1. Jahresüberschuss für das

Geschäftsjahr 2020 139.515,48

2. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 901.252,00

3. Bilanzgewinn 1.040.767,48

2.2 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Provisionserträge (TEUR 8.331; Vorjahr TEUR 5.576) entfallen insgesamt auf Vermittlungsdienstleistungen im In- und Ausland.

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wallstreet:online capital AG, Berlin Anhang

zum Jahresabschluss per 31. Dezember 2020

4/5 Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen (TEUR 1.090; Vorjahr TEUR 316) handelt es sich im Wesentlichen um Erträge aus der Erstattung von Aufwendungen aus dem Postident-Verfahren (TEUR 667), Erträge aus Mailing- und Werbeaktionen (TEUR 279), Erträge aus U1/U2 Erstattungen (TEUR 38), Erträge aus Weiterbelastungen von Personalaufwendungen (TEUR 36), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 25), Erträge aus Erstattungen von Rechtsanwaltskosten (TEUR 25), Erträge aus verrechneten Sachbezügen (TEUR 9) und Versicherungsentschädigungen (TEUR 6).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (TEUR 30; Vorjahr TEUR 3) resultieren im Wesentlichen aus Aufwendungen aus Kursdifferenzen (TEUR 19) und Beiträgen für Mitgliedschaften (TEUR 11).

Es haben keine wesentlichen Geschäfte zu nicht marktüblichen Bedingungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen stattgefunden.

3. Nachtragsbericht

Nach dem Ende des Geschäftsjahres sind keine Ereignisse eingetreten, die eine besondere Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft haben.

4. Sonstige Angaben

4.1 Haftungsverpflichtungen und sonstige nicht aus der Bilanz ersichtliche finanzielle Verpflichtungen

Haftungsverhältnisse gemäß § 251 HGB bestanden zum Bilanzstichtag nicht.

Es bestanden zum Bilanzstichtag sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Mietverträgen, Leasingverträgen sowie Dienstleistungsverträgen für das Jahr 2021 in Höhe von TEUR 171, für die Jahre 2022 bis 2025 von insgesamt TEUR 523 sowie für die Jahre nach 2025 bis 2028 von insgesamt TEUR 374. Für die Jahre nach 2028 bestehen keine sonstigen finanziellen Verpflichtungen.

4.2 Organe der Gesellschaft

Der Vorstand setzte sich im Geschäftsjahr 2020 unverändert wie folgt zusammen:

 Herr Thomas Soltau, Bankkaufmann, Berlin

Herr Soltau ist seit dem 01.01.2014 Mitglied des Aufsichtsrats der XOLARIS Service Kapitalverwaltungs-Aktiengesellschaft, München, seit dem 13.06.2016 Mitglied des Aufsichtsrats der ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH, Hamburg, seit dem 17.06.2020 Vorstand der Wallstreet Online Corperate Finance AG, Berlin und seit dem 18.11.2020 Aufsichtsrat der Xolaris Capital AG, Vaduz.

Mit Beschluss des Aufsichtsrates der wallstreet:online capital AG vom 22. April 2021 und mit Wirkung vom 1. Mai 2021 wurde Herr Matthias Hach, Bankkaufmann. Berlin, als Vorstandsvorsitzender bestellt.

Herr Hach ist seit dem 1. März 2021 Vorstandsvorsitzender der wallstreet:online AG, Berlin.

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Anlage zum Anhang

wallstreet:online capital AG, Berlin, Anlagenspiegel zum 31.12.2020

Bilanzposition Anschaffungs-und Herstellungskosten kumulierte Abschreibungen Buchwerte Buchwerte

01.01.2020 Zugänge Abgänge 31.12.2020 01.01.2020 Zugänge Abgänge 31.12.2020 31.12.2020 31.12.2019

Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro

I. Beteiligungen 19.800,00 0,00 0,00 19.800,00 0,00 0,00 0,00 0,00 19.800,00 19.800,00

II. Immaterielle Anlagewerte 1. Gewerbliche Schutz- rechte und ähnliche

Rechte 209.629,95 74.221,94 0,00 283.851,89 139.996,73 30.332,44 0,00 170.329,17 113.522,72 69.633,22 III. Sachanlagen

1. Betriebs- und

Geschäftsausstattung 129.371,47 104.791,82 0,00 234.163,29 83.195,47 34.779,82 0,00 117.975,29 116.188,00 46.176,00

2. GWG / GWG Sammelposten 0,00 153.609,98 0,00 153.609,98 0,00 30.722,98 0,00 30.722,98 122.887,00 0,00

129.371,47 258.401,80 0,00 387.773,27 83.195,47 65.502,80 0,00 148.698,27 239.075,00 46.176,00 358.801,42 332.623,74 0,00 691.425,16 223.192,20 95.835,24 0,00 319.027,44 372.397,72 135.609,22

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wallstreet:online capital AG, Berlin Lagebericht

zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020

1/10 A. Geschäft und Rahmenbedingungen

I. Organisation und Struktur der Gesellschaft

Gegenstand des Unternehmen ist die Vermittlung von Geschäften über die Anschaffung und die Veräußerung von Finanzinstrumenten oder deren Nachweis (Anlagevermittlung), die Anschaffung und Veräußerung von Finanzinstrumenten im fremden Namen für fremde Rechnung (Abschlussvermittlung), der Betrieb und die Vermarktung von Finanzportalen im Internet, u.a.

auch als sogenannte White Label Lösung, die Vermittlung von Darlehensverträgen gemäß § 34c GewO, mit Ausnahme von Verträgen im Sinne des § 34i Absatz 1 Satz 1, oder der Nachweis über die Gelegenheit zum Abschluss solcher Verträge, die Vermittlung von sonstigen Finanzprodukten (inklusive Konten und Depots, Riester-Verträge, Edelmetallanlagen etc.) und der Abschluss von Vereinbarungen über solche Vermittlungen mit dritten Parteien, die Übernahme der persönlichen Haftung für andere Gesellschaften oder Personen und die Erbringung von betriebswirtschaftlichen Beratungsdienstleistungen für Unternehmen und Personen, insbesondere im Zusammenhang mit Maßnahmen der Kapitalbeschaffung. Die Steuer- und Rechtsberatung ist davon ausgenommen.

II. Geschäftsverlauf der Gesamtwirtschaft und der Branche 1. Gesamtwirtschaft

Das Jahr 2020 stellt eine Zäsur nicht nur im Wirtschaftsleben dar. Alle Lebensbereiche, Politik und Weltwirtschaft standen ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Im Frühjahr 2020 schlug das neuartige Virus voll auf die Märkte durch. Der März 2020 gilt bislang als einer der schlechtesten Börsenmonate in der gesamten Historie. Nachdem Ende Februar etwa am amerikanischen Aktienmarkt zuletzt noch neue Allzeithochs erreicht wurden, kam der Corona-Einbruch mit voller Wucht. Der S&P 500 vollzog den schnellsten Absturz in der amerikanischen Börsengeschichte und verzeichnete innerhalb von nur 16 Handelstagen einen Kursrückgang von 20 Prozent. Für den Dow Jones wurde der stärkste Verlust in einem Quartal seit 1987 verzeichnet. Und auch der Dax verbuchte im Rekordtempo einen Verlust von nahezu 40 Prozent. Auch der Goldpreis sackte deutlich ab und der Preiseinbruch am Ölmarkt auf ein 18-Jahres-Tief kann ebenfalls nur als historisch bezeichnet werden.

Das Pandemiegeschehen prägte auch den weiteren Wirtschaftsverlauf. Nach dem massiven Einbruch im März und im April kam es im Zuge nachfolgender Lockerungen zu einer kräftigen Erholung. Die Zuwachsraten des deutschen Bruttoninlandsprodukts für das dritte Quartal fielen mit 8,5 Prozent sogar deutlich kräftiger aus als von Experten erwartet. Maßgeblich für diesen Anstieg war, dass Warenausfuhren und Industrieproduktion rasch anzogen. Von Mai bis Oktober konnten somit rund 80 Prozent des Einbruchs aus dem März und dem April wieder aufgeholt werden. Auch im Einzelhandel wurde das Vorkrisenniveau bereits im Mai wieder übertroffen.

Dieser Aufwärtstrend brach allerdings im Herbst durch die erneut verschärften Infektionsschutzmaßnahmen wieder ab. Vor allem der stationäre Einzelhandel, das Gastgewerbe sowie die Kultur- und Unterhaltungsbranche wurden durch die zweite Coronawelle und die

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2/10 beschlossenen Shutdowns hart getroffen. Im Baugewerbe zeichnete sich hingegen ein leichtes Wachstum ab, der Online-Handel verbuchte 2020 sogar Rekordzuwächse.

Doch auch wenn sich zwischenzeitlich Aufhol- und Erholungseffekte sowie branchenspezifisch positive Entwicklungen zeigten, geriet die deutsche Wirtschaft nach einer zehnjährigen Wachstumsphase dennoch in eine Rezession, die mit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 vergleichbar ist. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt war 2020 um 4,9 Prozent niedriger als im Vorjahr. Der konjunkturelle Einbruch fiel aber im Jahr 2020 den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zufolge insgesamt weniger stark aus als 2009 mit -5,7 Prozent.

Auch auf dem Arbeitsmarkt zeigte die Corona-Krise Auswirkungen. Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt 2020 von 44,8 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Dies waren 1,1 Prozent weniger Erwerbstätige als 2019. Aufgrund der Corona-Hilfen beendeten die staatlichen Haushalte das Jahr 2020 nach vorläufigen Berechnungen mit einem Finanzierungsdefizit von 158,2 Milliarden Euro.

Auch wenn die Weltwirtschaft insgesamt durch die Corona-Pandemie in Mitleidenschaft gezogen wurde, korrigierte etwa der Internationale Währungsfonds seine Konjunkturprognose im Oktober leicht nach oben. Demnach sei 2020 mit einem Einbruch des globalen Wachstums um etwa 4,4 Prozent zu rechnen.

Die Fiskalpolitik war weiterhin stark expansiv ausgerichtet. So haben die führenden Notenbanken ihre im Frühjahr ergriffenen Maßnahmen teilweise sogar ausgeweitet. Die finanzpolitischen Impulse für die Märkte blieben somit stark. In den USA etwa dürfte das Zinsniveau auch aufgrund einer veränderten Interpretation des Inflationsziels auf lange Sicht niedrig bleiben. Laut aktuellem Zinsentscheid im März 2021 erwartet die US-Notenbank sogar, dass die Leitzinsen noch bis mindestens 2023 an der Nullmarke bleiben werden. Und auch die Europäische Zentralbank will an ihrem milliardenschweren Ankaufprogramm für Anleihen festhalten bzw. dieses beschleunigen und hält den Leitzins auf dem Rekordtief von null Prozent.

Große Hoffnungen für die durch die Corona-Pandemie besonders hart getroffenen Vereinigten Staaten gehen zudem durch den Regierungswechsel und Joe Bidens großangelegtes Wirtschaftsprogramm aus. Auch in China brach die Wirtschaft 2020 pandemiebedingt ein, dennoch gelang ihr als einzige Volkswirtschaft der Welt ein Wachstum um 2,3 Prozent.

2. Branche

Während die Realwirtschaft mit den Folgen von Lockdowns, Kurzarbeit und schwierigen Lieferketten zu kämpfen hatte, vollzog sich an den Börsen hingegen eine regelrechte Rallye. Der Dax etwa konnte seit seinem Tiefstand Mitte März über 60 Prozent zulegen, der Dow Jones riss in den letzten Handelsminuten 2020 die Marke von 30.000 Punkten. Der den breiten US- Aktienmarkt abbildende S&P 500 erreichte mit über 3.760 Punkten ebenfalls ein Rekordhoch.

Besonders im Technologie-Sektor konnten Anleger hohe Gewinne einstreichen. Der Technologie-Index Nasdaq beendete das Börsenjahr mit einem starken Kursanstieg. Infolge der

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3/10 Rekordrally im zweiten Halbjahr verbuchte das Kursbarometer mit 12.888 Punkten ein Jahresplus von 48 Prozent.

Diese Markteuphorie, gepaart mit infolge der Corona-Maßnahmen freigesetzten Zeit für Anlagethemen und das anhaltende Nullzinsumfeld zog auch vermehrt neue Investoren an die Börsen. Nach Zahlen des Deutschen Aktieninstituts DAI engagierten sich 2020 fast so viele Anleger an der Börse wie während des Dotcom-Booms während der Jahrtausendwende. Im Vergleich zu 2019 sparten rund 2,7 Millionen mehr Menschen in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs. Knapp 12,4 Millionen Menschen waren am Aktienmarkt engagiert. Damit ist etwa jeder Sechste Bundesbürger in Aktien investiert, dies entspricht 17,5 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. Vor allem die Jugend hat das Börsenparkett für sich entdeckt: Das DAI zählte 600.000 junge Erwachsene unter 30 Jahren – eine Steigerung um fast 70 Prozent im Vergleich zu Vorjahr.

Maßgeblich für diese Entwicklung dürfte auch der Boom sogenannter Neo-Broker sein, welche kostengünstiges und unkompliziertes Trading ermöglichen und damit neue Zielgruppen für die Börse interessieren konnten.

Auch der deutsche Fondsmarkt hat sich trotz Corona im Jahr 2020 sehr gut entwickelt. Die Branche verwaltet nach Angaben des Fondsverbands BVI mit 3.850 Milliarden Euro mittlerweile ein Rekordvermögen. Auf Deutschland entfallen 24 Prozent des Fondsvermögens von Anlegern in Europa. Es folgen Frankreich und England mit jeweils 14 Prozent und Italien mit neun Prozent.

III. Geschäftsverlauf der wallstreet:online capital AG 1. Umsatzentwicklung

Die Abschlussprovisionen bei den geschlossenen Fonds der wallstreet:online capital AG sind im Berichtsjahr um TEUR 980 (entspricht -33,0 Prozent) gefallen. Im Bereich der Transaktions- und Bestandsprovisionen aus der Vermittlung von Konten und Depots („Brokerage“) bewegen wir uns mit einem Anstieg um TEUR 3.595 bzw. 141,3 Prozent über Vorjahresniveau. Grund für den deutlichen Anstieg sind im Wesentlichen die im Berichtsjahr erstmalig berücksichtigten Provisionserträge aus dem Geschäftsmodell Smartbroker. Hier profitieren wir von der in 2020 stark gestiegenen Anzahl an Kunden. Die hohe Wechselbereitschaft der Kunden resultiert vor allem aus einem sensiblen Preisbewusstsein der Verbraucher sowie dem stark gestiegenen Interesse an Investments in Wertpapieren.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden insgesamt 97.202 Depots (Vorjahr 1.785 Depots) vermittelt. Die Anzahl der Depots stieg damit im Vergleich zum Vorjahr insgesamt von 19.764 Depots auf 116.966 Depots an. Das vermittelte Depotvolumen zum 31. Dezember 2020 betrug TEUR 4.309 (Vorjahr TEUR 1.080).

2. Produkt- und Sortimentsentwicklung

Die Gesellschaft agierte im Jahr 2020 weiterhin im Wesentlichen in den folgenden Bereichen:

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 Vermittlung von

o unternehmerischen Beteiligungen i.S.d. § 1 Abs. 2 Vermögensanlagegesetz o Investmentvermögen i.S.d. § 1 KAGB

o Beteiligungen im Zweitmarkt i.S.d. § 1 Abs. 2 Vermögensanlagegesetz o Namenschuldverschreibungen i.S.d. § 1 Abs. 2 Vermögensanlagegesetz o Nachrangdarlehen i.S.d. § 1 Abs. 2 Vermögensanlagegesetz

o Genussrechte i.S.d. § 1 Abs. 2 Vermögensanlagegesetz o Order- und Inhaberschuldverschreibungen

 Vermittlung von Anlagekonten und Depots ohne Wertpapierdienstleistung (Leerkonten/- depots)

Im Jahr 2020 lag der besondere Fokus der Gesellschaft auf der Vermittlung von Anlagekonten und Depots ohne Wertpapierdienstleistung, um auch künftig regelmäßige Erträge bei verschlechterter Marktlage erzielen zu können. Entgegen dem einmaligen Vermittlungsgeschäft (u.a. Geschäftsmodell unternehmerische Beteiligungen) werden im Geschäftsmodell Brokerage laufend Transaktions- und Bestandsprovisionen erzielt.

Ende Dezember 2019 startete die Gesellschaft unter dem Markennamen Smartbroker im Segment der Vermittlung von Anlagekonten und Depots ohne Wertpapierdienstleistung ein neues Produktangebot, welches seitens der Kunden außerordentlich positiv angenommen wird. Unter der Marke Smartbroker eröffnen Kunden ein Depot bei der DAB BNP Paribas und erhalten Zugang zu den technischen Handelssystemen der DAB BNP Paribas.

Ergänzend betreut die Gesellschaft im Rahmen eines Treuhandverhältnisses seit dem vierten Quartal 2020 ehemalige Kunden der Volkswagen Bank GmbH. Die Kooperationsvereinbarung mit der VW Bank GmbH sieht im Weiteren eine fünfjährige Kooperation zur Vermittlung von Neukunden an die Gesellschaft vor. Diesbezüglich hat die Gesellschaft im Berichtszeitraum die Webseite www.wo-capital.de gelauncht, unter welcher die Gesellschaft ebenfalls die Vermittlung von Anlagekonten und Depots (ohne Wertpapierdienstleistung) an die DAB BNP Paribas anbietet. Auch aufgrund der Übernahme der Betreuung dieser Kunden sowie der Neukundenvermittlung der VW Bank GmbH stieg die Kundenanzahl der Gesellschaft im maßgeblich.

Im Bereich der Vermittlung von Konten und Depots arbeitet die Gesellschaft mit den Partner- Depotbanken comdirect Bank AG, Quickborn, DAB BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland, München, European Bank for Financial Services GmbH (ebase), Aschheim, der Fondsdepot Bank GmbH, Hof, der Saxo Bank A/S, Hellerup Dänemark, FIL Fondsbank GmbH, Kronberg im Taunus, FIL Fondsbank GmbH Zweigniederlassung Wien, (Österreich) und der BNP Paribas S.A. Niederlassung Österreich, Salzburg (vormals Hellobank BNP Paribas Austria AG), zusammen. Die Kooperation mit der Augsburger Aktienbank wurde eingestellt.

Auch im Bereich der Vermittlung konnte die Gesellschaft auf ein erfreuliches Jahr 2020 blicken.

Bedingt durch den ständigen Ausbau des Partnernetzwerkes und der damit verbundenen Festigung der Gesellschaft im Sektor der Finanzdienstleistungsinstitute wurde die Zusammenarbeit mit den Emissionshäusern und Fondsgesellschaften weiter vertieft und

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5/10 gefestigt. Hierdurch konnte die Gesellschaft weiterhin alle Finanzprodukte vermitteln, welche von den Kunden nachgefragt wurden. Die Produktpalette wird – auch auf Wunsch der Kunden – stetig erweitert.

Die Gesellschaft präsentiert ihre Produkte auf den eigenen Internetseiten. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um www.fondsdiscount.de, www.smartbroker.de und www.wo-capital.de.

Neben den eigenen Internetseiten bestehen Kooperationen mit fremden Internetportalen.

3. Personal

Zum 31. Dezember 2020 waren neben dem Vorstand 80 Mitarbeiter (Vorjahr: 36 Mitarbeiter) bei der wallstreet:online capital AG beschäftigt. Hiervon waren 62 Mitarbeiter in Vollzeit und 18 in Teilzeit beschäftigt. Die Arbeitsverträge basieren grundsätzlich auf Individualvereinbarungen.

B. Lage der Gesellschaft

Neben unseren Anmerkungen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage verweisen wir auf die Darstellung im Jahresabschluss.

I. Ertragslage

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Provisionsergebnis (Provisionserträge abzüglich Provisionsaufwendungen) von TEUR 4.080 um TEUR 2.022 auf TEUR 6.102 verbessert. Dabei war ein Anstieg der Provisionserträge im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 2.754 zu verzeichnen.

Gleichzeitig haben sich die Provisionsaufwendungen um TEUR 733 im Vergleich zum Vorjahr erhöht.

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge gegenüber dem Vorjahr von TEUR 774 auf TEUR 1.090 resultiert im Wesentlichen aus der Weiterberechnungen von Legitimationskosten im Post- Ident-Verfahren sowie den gestiegenen Erträgen aus Marketingkooperationen mit verschiedenen Partnern, wie etwa Fondsgesellschaften.

Die Verwaltungskosten (Personalaufwand, anderer Verwaltungsaufwand sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände) haben sich von TEUR 3.744 um TEUR 3.170 auf TEUR 6.944 erhöht. Dies liegt an den erstmalig angefallenen Kosten für das neue Projekt Smartbroker. Die Erhöhung der Personalaufwendungen von TEUR 2.097 im Jahr 2019 auf TEUR 3.147 im Jahr 2020 ist überwiegend auf unterjährige Neueinstellungen für das Geschäftsmodell Smartbroker zurückzuführen. Der Anstieg des anderen Verwaltungsaufwands um TEUR 2.088 auf TEUR 3.701 betrifft ebenfalls das Geschäftsmodell Smartbroker. Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen sind bedingt durch notwendige Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 31 angestiegen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um TEUR 26 auf TEUR 29 gestiegen. Dies ist im Wesentlichen zurückzuführen auf Beiträge für Mitgliedschaften und Verluste aus Währungsumrechnungen.

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6/10 Im Vergleich zum Vorjahr ist das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von TEUR 614 um TEUR 410 auf TEUR 204 gesunken.

Die wallstreet:online capital AG schließt das Geschäftsjahr 2020 mit einem Jahresüberschuss von TEUR 140 (Vorjahr Gewinn TEUR 426) ab.

II. Finanzlage

Die Gesellschaft verfügte zum 31.12.2020 über Forderungen an Kreditinstitute in Höhe von TEUR 4.164 (Vorjahr TEUR 1.515). Hierin enthalten sind Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 2.188 (Vorjahr TEUR 1.098).

Mit Beschluss der Hauptversammlung der wallstreet:online capital AG vom 29. August 2019 und Eintragung im Handelsregister vom 10. Februar 2020 erfolgte die Erhöhung des Grundkapitals auf EUR 487.987,00. Das Agio aus der Ausgabe der neuen Aktien wird in der Kapitalrücklage ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr war die Gesellschaft jederzeit in der Lage, ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Liquiditätsengpässe sind nicht eingetreten und auch nicht absehbar.

III. Vermögenslage

Im Vergleich zum Vorjahresabschluss ist die Bilanzsumme der Gesellschaft um TEUR 8.594 (entspricht 358,4%) gestiegen. Ohne Berücksichtigung des Treuhandvermögens bzw. der Treuhandverbindlichkeiten (TEUR 4.917) beruht der Anstieg auf der Aktivseite im Wesentlichen auf einem Anstieg der Forderungen an Kreditinstitute um TEUR 2.649 (entspricht 174,8 %) und auf der Passivseite auf einem Anstieg der sonstigen Verbindlichkeiten um TEUR 2.036 (642,6%) und des Eigenkapitals von TEUR 720 bzw. 50,8 %.

Bei einem Eigenkapital von TEUR 2.137 beträgt die Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag 19,4

% (im Vorjahr 59,1%). Die Gesamtkapitalquote (Art 92 CRR) zum 31.12.2020 beträgt 18,4%.

IV. Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das verbesserte Provisionsergebnis den Anstieg der Verwaltungsaufwendungen nicht überkompensieren konnte, so dass sich das Jahresergebnis 2020 gegenüber dem Vorjahr verschlechtert hat. Die Vermögens- und Finanzlage ist unverändert stabil.

C. Risikobericht

Das Risikomanagement der Gesellschaft ist darauf ausgerichtet, Wachstum und Wertsteigerung zu vertretbaren Risiken zu erzielen. Eine Absicherung von Transaktionen durch die Verwendung von Finanzinstrumenten erfolgt nicht. Eigengeschäft und Kreditgeschäft werden nicht betrieben.

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7/10 Als Instrument zur Identifizierung der wesentlichen Risikofelder dient eine Risikoinventur, die mindestens jährlich durchgeführt wird. Zur Abbildung der Risikotragfähigkeit der Gesellschaft besteht ein einfaches Kapitalkonzept, bei dem quartalsweise das Risikodeckungspotenzial bzw.

die Risikodeckungsmasse und die Risikoauslastung ermittelt werden.

Als wesentliche Risiken für die Gesellschaft wurden die Eigenkapitalausstattung, das Adressenausfallrisiko, das Liquiditätsrisiko, das Betriebsrisiko, das Haftungsrisiko sowie das operationelle Risiko identifiziert.

I. Eigenkapitalausstattung

Ein Risiko der Gesellschaft ist die zukünftige Unterschreitung des aufsichtsrechtlichen Mindestkapitals nach § 33 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 KWG sowie eine fehlende angemessene Eigenkapitalausstattung.

Die Ermittlung der Eigenmittel und des aufsichtsrechtlichen Mindestkapitals erfolgen manuell. Die Voraussetzungen für einen Ansatz von Eigenmittelpositionen werden monatlich sowie im Rahmen der Finanzinformationen nach § 25 Abs. 1 Satz 1 KWG geprüft.

II. Adressenausfallrisiko

Das Adressenausfallrisiko beinhaltet das Risiko, die vereinbarte Vergütung bzw. Provision nicht, nicht fristgerecht oder nicht in voller Höhe zu erhalten.

Die Gesellschaft erhält zu ihren wesentlichen Einnahmeströmen regelmäßig (laufend, monatlich oder quartalsweise) Abrechnungen von den Emissionshäusern sowie von Kreditinstituten. Die Abstimmung der Zahlungseingänge mit den Abrechnungen und der Nebenbuchhaltung der Gesellschaft erfolgt direkt durch den Vorstand.

Monatlich wird eine Ergebnisberechnung zu internen Controllingzwecken erstellt und zwischen dem Vorstand und den Prokuristen besprochen.

Forderungen größer TEUR 100 sind nur in Einzelfällen und nach Absprache mit dem Vorstand möglich. Dem latenten Ausfallrisiko wird durch die Bildung einer Pauschalwertberichtigung auf Forderung gegenüber Kunden Rechnung getragen.

III. Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, seinen Zahlungsverpflichtungen nicht oder nicht fristgerecht nachkommen zu können.

Aus den durch den Vorstand regelmäßig geprüften Kontoauszügen ist die vorhandene Liquidität der Gesellschaft jederzeit erkennbar. Aufgrund des ausreichenden Bestandes an Guthaben bei Kreditinstituten bestand im Geschäftsjahr 2020 zu keiner Zeit ein Liquiditätsrisiko und ist derzeit nicht absehbar.

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8/10 IV. Betriebsrisiko

Mit den Betriebsrisiken ist die Gefahr der Störung oder der Unterbrechung der Betriebsabläufe gemeint. Die Überwachung der Einhaltung der KWG-Vorschriften wird direkt durch den Vorstand und den kfm. Prokuristen wahrgenommen. Im Geschäftsjahr 2020 haben sich keine Probleme ergeben.

V. Haftungsrisiken

Trotz der Bestätigung des vermittelten Kunden, dass ein Auskunftsvertrag mit Haftungsfolgen im rechtlichen Sinne nicht zustande gekommen ist und dass eine an den persönlichen Verhältnissen des Kunden ausgerichtete Anlageempfehlung, insbesondere in der Form einer individuellen Anlageberatung unter Einbeziehung allgemeiner sowie objektspezifischer Grundlagen, Chancen und Risiken, ausdrücklich nicht erfolgt ist, besteht im Bereich der Vermittlung von unternehmerischen Beteiligungen die Gefahr, dass im Falle des Verlustes der Kapitalanlage bzw.

einer nicht prospektgemäßen Entwicklung oder Ausschüttung der Vermittler verklagt wird.

Die Bearbeitung der Beschwerden und Klagen erfolgt direkt durch den Vorstand. Alle Mitarbeiter sind angewiesen, entsprechende Vorgänge unverzüglich an den Vorstand weiterzugeben.

Im Berichtszeitraum wurde die Gesellschaft mit 8 neuen Klagen konfrontiert.

Zum Stichtag 31.12.2020 sind bei der Gesellschaft insgesamt noch 8 Klageverfahren in erster Instanz anhängig. In weiteren zwei Fällen wurden die Klagen in erster Instanz abgewiesen, woraufhin die Kläger in Berufung gegangen sind. Der Streitwert der insgesamt noch zehn offenen Rechtsstreitigkeiten beträgt TEUR 442. Fünf Klagen wurden im Berichtszeitraum rechtskräftig abgewiesen oder wurden zurückgenommen.

Neben den Klagen erreichten die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2020 54 Beschwerden (Vorjahr 10), die im Wesentlichen auf Kooperationspartner zurückzuführen sind. Alle Sachverhalte wurden vom Beschwerdemanagement bearbeitet.

VI. Operationelles Risiko

Bei dem Operationellen Risiko handelt es sich um die Gefahr von Verlusten, die in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Mitarbeitern und Systemen oder in Folge externer Ereignisse eintreten.

Die anfallenden operativen Tätigkeiten bestehen insbesondere in der Zusendung der Zeichnungs-, Kontoeröffnungs- und Depotunterlagen an Interessenten, der Entgegennahme und Bearbeitung von Kundenanfragen und Beschwerden sowie in der Plausibilisierung der vergüteten Provisionen. Die vom Kunden erhaltenen Unterlagen werden durch die Gesellschaft und die Kooperationspartner auf Vollständigkeit durchgesehen. Die Plausibilisierung der vergüteten Provisionen wird unmittelbar durch den Vorstand vorgenommen.

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9/10 D. Wesentliche Risiken und Chancen

Eine Beeinflussung des Geschäftsmodells der Gesellschaft erfolgt insbesondere durch laufende gesetzliche Reglementierungen.

Ferner liegt ein Risiko in der Entwicklung der Finanzmärkte. Bei einer andauernden Baisse besteht die Gefahr, dass sich die Anzahl der Kunden, die für das Brokerage-Modell gewonnen werden können, rückläufig entwickelt oder die Kunden inaktiver werden. Sinkt die Anzahl der Transaktionen pro Kunde, so sinken damit auch die Erträge der wallstreet:online capital AG.

Parallel würden die vermittelten Bestände sinken und somit auch die Einnahmen aus Bestandsprovisionen.

Die wallstreet:online capital AG ist aufgrund gesetzlicher Verpflichtung Mitglied der Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdW). Die EdW entschädigt Kunden in Fällen, in denen die der EdW zugeordnete Wertpapierhandelsunternehmen nicht in der Lage sind, ihre Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften gegenüber Kunden zu erfüllen.

Finanziert werden Entschädigungszahlungen aus Beiträgen von Mitgliedern der EdW.

Im Entschädigungsverfahren besteht für die EdW die Möglichkeit, ihre Mitglieder über die jährlich zu entrichtenden Beträge hinaus zu weiteren Sonderbeiträgen heranzuziehen, wenn die vorhandenen Mittel nicht ausreichen, um die Entschädigungszahlungen zu leisten. Die Verpflichtung zur Leistung aufgrund eines Sonderbeitrages kann sich erheblich nachteilig auf die Geschäftstätigkeit wie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft auswirken.

Es besteht ein Risiko, aufgrund der Mitgliedschaft bei der EdW für Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften von Kunden anderer Mitglieder der EdW herangezogen zu werden.

Eine zunehmende Akzeptanz von Online-Angeboten für den vergünstigten Handel von Investmentfonds und Depotführungen bewertet die Gesellschaft positiv bzw. kann dies zu einem positiven Geschäftsverlauf führen. Insbesondere bei älteren Usergruppen steigt das Vertrauen, Dienstleistungen über das Internet in Anspruch zu nehmen. Bedingt durch die starke Internetpräsenz und gezielten Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung kann die Gesellschaft ihren Anteil an vermittelten Depots perspektivisch steigern und somit die Einnahmen aus Bestandsprovisionen erhöhen.

Der Gesellschaft ist es gelungen, erhebliche Kundendepotbestände bei zahlreichen Wertpapierhandelsbanken aufzubauen, wovon sie insbesondere bei weiter steigenden Finanzmärkten erheblich anhand der Bestandsprovisionen profitiert. Gleichbleibende Finanzmärkte sichern der Gesellschaft bei unveränderter Depotzahl verstetigte Einnahmen während bei rückläufigen Finanzmärkten das Risiko eines Rückgangs der Einnahmen aus Bestandsprovisionen besteht.

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wallstreet:online capital AG  

 

Bericht des Aufsichtsrats 2020   

 

Der Aufsichtsrat ist den ihm gemäß der Satzung sowie nach Recht und Gesetz zukommenden  Aufsichts‐  und  Kontrollverpflichtungen  nachgekommen.  Das  Gremium  traf  sich  in  vier  ordentlichen Sitzungen, darüber hinaus wurden drei außerordentliche Sitzungen einberufen,  um gemeinsam über die Lage  des Unternehmens, die strategische Entwicklung, die aktuelle  Wettbewerbs‐,  Organisations‐  und  Personalsituation  sowie  die  kurz‐  bis  mittelfristige  Investitionsplanung  zu  beraten.  Des  Weiteren  wurden  zahlreiche  aktuelle  Einzelthemen  besprochen.  

 

Im Wesentlichen sind hier zu nennen: 

 

Entwicklung des Produktes Smartbroker  

Umgang mit den Herausforderungen des starken Wachstums der Gesellschaft 

Sachstand der Rechtsstreitigkeiten und Anstieg des Beschwerdevolumens im Bereich  des Smartbrokers 

Übernahme der Depotkunden der Volkswagen Bank GmbH 

Neuwahlen des Aufsichtsrates 

Umsetzung der geplanten IT Projekte   

Darüber  hinaus  fanden  zwischen  dem  Aufsichtsrat  und  dem  Vorstand  weitere  informelle  Treffen  bzw.  Telefonkonferenzen  statt,  bei  denen  in  regelmäßigen  Abständen  neue  wesentliche  geschäftspolitische  Entwicklungen  der  Gesellschaft  diskutiert  wurden.  Alle  Geschäftsvorgänge,  die  einer  Zustimmung  des  Aufsichtsrats  bedürfen,  wurden  frühzeitig  vorgelegt  und  fanden  nach  ausführlicher  Erörterung  die  notwendige  Zustimmung  des  Kontrollorgans. 

 

Der  Vorstand  hat  den  Aufsichtsrat  in  allen  ordentlichen  Sitzungen  und  in  den  weiteren  informellen Sitzungen, jeweils anhand quartalsweise geführter Lageberichte, eingehend über  den Geschäftsverlauf der AG sowie über Investitionsvorhaben und grundsätzliche Fragen der  Geschäftspolitik  informiert.  Der  Aufsichtsrat  kam  zur  ausführlichen  Behandlung  des  Jahresabschlusses 2019 zusammen. 

 

Der  vom  Vorstand  aufgestellte  Jahresabschluss  der  wallstreet:online  capital  AG  für  das  Geschäftsjahr 2020 sowie der Lagebericht für den gleichen Zeitraum sind unter Einbeziehung  der  Buchführung  von  der,  durch  die  Hauptversammlung  am  20.  August  2020  als  Abschlussprüfer  gewählten,  Koska  &  Ax  GmbH  &  Co.  KG,  Wirtschaftsprüfungsgesellschaft  Steuerberatungsgesellschaft,  Franzensbader  Str.  2,  14193  Berlin  geprüft  und  mit  dem  uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. 

 

Der  Jahresabschluss,  der  Lagebericht  für  die  wallstreet:online  capital  AG  sowie  der  Bericht  des Abschlussprüfers über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts sind allen  Aufsichtsratsmitgliedern  rechtzeitig  vor  der  Bilanzsitzung  des  Aufsichtsrats  zugeleitet  worden. 

 

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2/2

Gemeinsam  mit  dem  Vorstand  haben  die  Mitglieder  des  Aufsichtsrats  in  der  Bilanzsitzung  am  15.  Juni  2021  alle  im  Zusammenhang  mit  dem  Jahresabschluss  und  dem  Lagebericht  aufgetretenen  Fragen  erörtert.  Der  Abschlussprüfer  hat  an  der  Bilanzsitzung  des  Aufsichtsrats  teilgenommen,  über  wesentliche  Ergebnisse  seiner  Prüfung  berichtet  und  für  die Beantwortung von Fragen zur Verfügung gestanden. 

 

Der Aufsichtsrat  hat den  vom  Vorstand  vorgelegten  Jahresabschluss sowie  den Lagebericht  auch  seinerseits  geprüft.  Nach  dem  abgeschlossenen  Ergebnis  seiner  eigenen  Prüfung  wurden  keine  Beanstandungen  erhoben;  der  Aufsichtsrat  hat  daher  dem  Ergebnis  der  Prüfung  durch  den  Abschlussprüfer  zugestimmt.  Der  Aufsichtsrat  hat  den  Jahresabschluss  zum 31. Dezember 2020 gebilligt, der damit festgestellt worden ist. 

 

Der  Aufsichtsrat  hat  den  Vorschlag  des  Vorstands  für  die  Behandlung  des  Bilanzgewinns  geprüft  und  schließt  sich  diesem  an.  Vorstand  und  Aufsichtsrat  schlagen  damit  der  Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn in Höhe von EUR 1.040.767,48 auf neue Rechnung  vorzutragen.  

 

Das  Mitglied  des  Aufsichtsrats  Herr  Jörg  Fech  hat  sein  Amt  mit  Wirkung  zum  Ablauf  der  Hauptversammlung  am  20.  August  2020  niedergelegt.  Herrn  Fech  danken  wir  für  die  gute  Zusammenarbeit. Entsprechend  dem  Ergebnis  der  Neuwahlen  folgte  ihm Herr René Krüger. 

In der konstituierenden Aufsichtsratssitzung am selben Tag wurde Daniel Berger erneut zum  Vorsitzenden, Herr Roland Nicklaus zum stellvertretenden Vorsitzenden berufen.  

 

Der  Aufsichtsrat  dankt  dem  Vorstand  und  allen  Mitarbeitern  für  die  ausgezeichnete,  vertrauensvolle  und  konstruktive  Zusammenarbeit  sowie  für  ihren  großen  Einsatz  zur  überaus erfolgreichen Weiterentwicklung der wallstreet:online capital AG. 

 

Berlin, den 15. Juni 2021   

Der Aufsichtsrat   

     

Daniel Berger  Vorsitzender   

 

Referenzen

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