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Geschäftsbericht 2020

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Geschäftsbericht 2020

CARL SCHLENK AKTIENGESELLSCHAFT

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für die 118. ordentliche Hauptversammlung

am 14. Juni 2021

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Inhalt

I. Allgemeines 4-9

Informationen zur Hauptversammlung 5-6

Tagesordnung 5

Auslage von Unterlagen 5

Teilnahme an der Hauptversammlung 5

Stimmrechtsausübung durch Bevollmächtigte 6

Anträge von Aktionären 6

Organe der Gesellschaft 7

Aufsichtsrat 7

Vorstand 7

Bilanzgewinn und Gewinnverwendung 8

Bericht des Aufsichtsrates 9

II. Finanzinformationen 10-62

Zusammengefasster Lagebericht 11-20

1. Allgemeine Informationen 11

2. Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur 11 3. Interne Organisation und Entscheidungsfindung 11

4. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 11

5. Branchenspezifische Rahmenbedingungen 12

6. Geschäftsverlauf 12

7. Personal 15

8. Investitionen / Forschung und Entwicklung 15

9. Chancen- und Risikobericht 15

10. Prognose 18

11. Ertragslage und Geschäftsbericht der Carl Schlenk AG 18

(4)

Konzernabschluss und Bestätigungsvermerk 21-46

Konzernbilanz 21

Konzerngewinn- und Verlustrechnung 23

Konzernanhang 24

Konzernkapitalflussrechnung 41

Entwicklung des Konzerneigenkapitals 42

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 43

Jahresabschluss und Bestätigungsvermerk

der Carl Schlenk Aktiengesellschaft 47-62

Bilanz der Carl Schlenk Aktiengesellschaft 47 Gewinn- und Verlustrechnung

der Carl Schlenk Aktiengesellschaft 49

Anhang der Carl Schlenk Aktiengesellschaft 50 Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 59

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I. Allgemeines

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Informationen zur Hauptversammlung

Tagesordnung

1. Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses, des gebilligten Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts des Konzerns und der Carl Schlenk Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr 2020 mit dem Bericht des Aufsichtsrates

2. Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns aus dem Geschäftsjahr 2020 3. Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2020 4. Beschlussfassung über die Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2020

5. Wahl des Abschlussprüfers und des Konzernabschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2021 6. Wahl der von den Aktionären zu bestellenden Mitglieder des Aufsichtsrates für die Zeit nach

Beendigung der Hauptversammlung vom 14.06.2021

Auslage von Unterlagen

Der festgestellte Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 mit dem Bericht des Aufsichtsrates liegen von der Einberufung der Haupt- versammlung an in den Geschäftsräumen der Carl Schlenk Aktiengesellschaft, Barnsdorfer Haupt- straße 5, 91154 Roth-Barnsdorf, zur Einsicht der Aktionäre aus. Die vorgenannten Unterlagen sind auch in der Hauptversammlung ausgelegt.

Teilnahme an der Hauptversammlung

Zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung des Stimmrechts sind gemäß § 13 der Satzung der Carl Schlenk AG diejenigen Aktionäre berechtigt, die sich zur Hauptversammlung in Textform anmelden. Bei Aktionären mit Inhaberaktien ist darüber hinaus Voraussetzung zur Teil- nahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung des Stimmrechts, dass der Aktionär der Ge- sellschaft seine Berechtigung zur Ausübung des Stimmrechts zusammen mit der Anmeldung nach- weist. Bei Aktionären mit Namensaktien ergibt sich die Berechtigung des Aktionärs aus einem Ab- gleich seiner Anmeldung mit dem Aktienregister der Gesellschaft.

Die Anmeldung und bei Inhaberaktien zusätzlich der Berechtigungsnachweis, ein von der Depotbank in Textform in deutscher oder englischer Sprache erstellter besonderer Nachweis des Anteilsbesit- zes, sind der Gesellschaft unter der nachfolgend genannten Adresse zu übermitteln:

Carl Schlenk AG Manuela Cepeda

Barnsdorfer Hauptstraße 5 91154 Roth-Barnsdorf

per Fax: +49 (0) 9171-808 201 oder Manuela.Cepeda@schlenk.de

Die Anmeldung und bei Inhaberaktien zusätzlich der Berechtigungsnachweis müssen der Gesell- schaft spätestens am Montag, den 07.06.2021 zugehen. Der Nachweis des Anteilsbesitzes muss sich bei Inhaberaktien auf den 24.05.2021, 0.00 Uhr beziehen und der Gesellschaft zusammen mit der Anmeldung zugehen. Werden Inhaberaktien nicht in Depots gehalten, so kann der Nachweis auch von der Gesellschaft gegen Einreichung der Aktien ausgestellt werden. Solche nicht vom depotführenden Institut ausgestellten Nachweise sind ebenfalls spätestens bis zum 07.06.2021 bei der Gesellschaft einzureichen.

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Stimmrechtsausübung durch Bevollmächtigte

Aktionäre, die nicht persönlich an der Hauptversammlung teilnehmen, können ihr Stimmrecht in der Hauptversammlung auch durch einen Bevollmächtigten, z. B. durch die depotführende Bank, eine Aktionärsvereinigung oder eine andere Person ihrer Wahl ausüben lassen. Die Vollmacht kann schriftlich, per Telefax, per Computer-Fax oder in anderer vergleichbarer Form erteilt werden. In die- sem Fall sind die Bevollmächtigten durch den Aktionär oder durch die Bevollmächtigten rechtzeitig anzumelden.

Anträge von Aktionären

Gegenanträge gegen einen Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zu einem bestimmten Tages- ordnungspunkt gemäß § 126 Abs. 1 AktG bitten wir zu richten an:

Carl Schlenk AG, Manuela Cepeda, Barnsdorfer Hauptstraße 5, 91154 Roth-Barnsdorf.

Rechtzeitig unter dieser Adresse eingegangene Gegenanträge sowie etwaige Stellungnahmen der Verwaltung werden den Aktionären gemäß den gesetzlichen Bestimmungen bekannt bzw. zugäng- lich gemacht.

Roth-Barnsdorf, im April 2021

Carl-Joachim von Schlenk-Barnsdorf Dr. Alois Seidl

(8)

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Organe der Gesellschaft

Aufsichtsrat

Vorsitzender:

Eckhard Wilhelm Mehring, Den Haag, Rechtsanwalt & Advocaat

Stellvertretender Vorsitzender:

Hans Bolte, Gütersloh, Diplom-Kaufmann

Mitglieder:

Arno Scharowsky, Erlangen, Diplom-Ingenieur,

Leitender Angestellter der Fa. Siemens AG

Dr. Robert Fischer, Heidelberg, Diplom-Chemiker

Frank Lehner, Rothaurach, * Teamleiter Disposition

Armin Mauser, Auerbach/Michelfeld, * Chemietechniker

*von den Arbeitnehmern gewählt

Vorstand

Carl-Joachim von Schlenk-Barnsdorf, Rottach-Egern, Diplom-Kaufmann

Dr. Alois Seidl, Büchenbach, Diplom-Chemiker

(9)

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Bilanzgewinn und Gewinnverwendung

Die Gewinn- und Verlustrechnung der Carl Schlenk AG schließt ab:

Jahresüberschuss € 9.760.528,91

Gewinnvortrag € 669,04

Bilanzgewinn € 9.761.197,95

Auf der Grundlage des zum 31.12.2020 im Jahresabschluss der Carl Schlenk AG ausgewiesenen Bilanzgewinns schlagen Vorstand und Aufsichtsrat vor, diesen wie folgt zu verwenden:

Zahlung einer Dividende von € 20,00 je dividendenberechtigter Stückaktie

€ 1.200.000,00 Einstellung in Gewinnrücklagen

€ 8.561.000,00 Gewinnvortrag

€ 197,95

Die Dividende ist ab 17.06.2021 zahlbar.

Der Vorstand dankt allen Mitarbeitern der Firmengruppe, die im abgelaufenen Jahr zur Erreichung unserer Zielsetzungen beigetragen haben. Dieser Dank schließt den Betriebsrat für die vertrauens- volle und konstruktive Zusammenarbeit mit ein.

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Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2020 - entsprechend den Vorgaben des Gesetzes und der Satzung – die Tätigkeit des Vorstandes laufend überwacht und beratend begleitet. Der Aufsichtsrat hat sich laufend über die Entwicklung des Unternehmens unterrichtet und sich über grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik Auskunft geben lassen.

Im Jahr 2020 fanden 4 Sitzungen des Aufsichtsrates bzw. dessen Ausschüsse statt. An den Sitzun- gen haben jeweils alle Aufsichtsräte teilgenommen.

Der Aufsichtsrat hat insbesondere auch den Jahresabschluss und den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht geprüft. Der Ab- schlussprüfer hat an der Bilanzbesprechung mit dem Aufsichtsrat teilgenommen und über die we- sentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet.

Der Aufsichtsrat hat sich darüber hinaus auch unterjährig die Monatsabschlüsse der wichtigsten Kon- zerntöchter sowie des Konzerns vorlegen und erläutern lassen und auf seinen Sitzungen eingehend besprochen. Insbesondere die Plausibilität der Bewertung des Umlaufvermögens und die Finanzie- rungsstruktur des Konzerns sind stetiger Prüfungsschwerpunkt. Das Gegenüberstellen und die Plau- sibilitätsprüfung verschiedener Bilanzkennzahlen ist hierbei ein ebenso wichtiges Instrument wie die stichprobenartige Einsichtnahme in die Bücher und Unterlagen der Finanzbuchhaltung. Vor allem wird im Rahmen des Berichtes über den Geschäftsverlauf der Niederschlag der Aussagen des Vor- standes in Bilanzzahlen stetig überprüft. Ein besonderes Augenmerk richtete der Aufsichtsrat in die- sem Jahr auf die Erstellung des Jahresabschlusses sowie auf das interne Kontrollsystem. Die Er- kenntnisse der Wirtschaftsprüfer wurden in die Diskussion des Aufsichtsrates mit einbezogen.

Bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat sich des von ihm gebildeten Finanzaus- schusses und des Personalausschusses zur Vorbereitung seiner Beschlüsse bedient. Zusammen- gefasst lautet das Ergebnis der unterjährigen Prüfungen sowie der Prüfung des Jahresabschlusses wie folgt:

Der vom Vorstand vorgelegte Jahresabschluss der Carl Schlenk AG, der Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Lagebericht, sind unter Einbeziehung der Buchführung von dem durch die Hauptversammlung bestellten Abschlussprüfer, der Rödl & Partner GmbH, Nürnberg, geprüft wor- den. Der Abschlussprüfer hat für beide Abschlüsse den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk er- teilt. Diese Wertung deckt sich uneingeschränkt mit den Erkenntnissen des Aufsichtsrates. Wir haben von dem Ergebnis der Prüfungen zustimmend Kenntnis genommen.

Außerdem hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss der Gesellschaft und des Konzerns zum 31.12.2020, den Vorschlag für die Gewinnverwendung, sowie den Geschäftsbericht geprüft und mit den Wirtschaftsprüfern besprochen. Dabei haben sich keine Beanstandungen ergeben.

Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, die damit festgestellt sind, und schließt sich dem Vorschlag des Vorstandes für die Gewinnverwendung an.

Dieser Bericht wurde dem Vorstand fristgerecht zugestellt.

Roth-Barnsdorf, im April 2021

Eckhard Wilhelm Mehring Vorsitzender

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II. Finanzinformationen

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Zusammengefasster Lagebericht

für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2020

1. Allgemeine Informationen

Die Carl Schlenk AG stellt den Jahresabschluss und den Konzernabschluss nach den Rechnungs- legungsgrundsätzen des HGB auf. Der Lagebericht und der Konzernlagebericht sind zusammenge- fasst und umfasst daher neben den Ausführungen zum Konzern der Carl Schlenk Aktiengesellschaft (Schlenk-Gruppe) auch Ausführungen zum Mutterunternehmen, der Carl Schlenk Aktiengesellschaft mit Sitz in Roth-Barnsdorf (Carl Schlenk AG). Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslagen werden jeweils getrennt dargestellt. Er ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie unter Anwendung des Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) Nr. 20 aufgestellt.

2. Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur

Die Schlenk-Gruppe ist ein international tätiger Hersteller von Pigmenten, speziellen Materialien und hochwertigen Halbzeugen. Neben den deutschen Standorten in Barnsdorf, Bernlohe, Bitterfeld, Georgensgmünd, Roth und Rothenbruck verfügt der Konzern über Produktionsstätten in Osteuropa, Asien und Nordamerika, Vertriebstochtergesellschaften in Europa, Asien und Nordamerika sowie eine Beteiligung an einem langjährigen Vertriebspartner in Brasilien. Der Konzern wird aus Barns- dorf, dem Unternehmenssitz und wichtigen Produktionsstandort der Schlenk Gruppe, durch die Mut- tergesellschaft Carl Schlenk AG zentral geführt.

Die Carl Schlenk AG übt wesentliche Holdingfunktionen für alle Gesellschaften der Schlenk-Gruppe aus. Diese umfassen vor allem Personalverwaltung, Rechnungswesen, Einkauf, IT, Marketing und Verwaltung der Managementsysteme.

3. Interne Organisation und Entscheidungsfindung

Der Schlenk-Konzern wird zentral durch den Vorstand der Carl Schlenk AG geführt und von diesem überwacht. Der Vorstand besteht derzeit aus zwei Mitgliedern. Gemeinsam mit den Leitern zentraler Funktionsbereiche üben sie die Konzernleitung aus.

Aufbauend auf der monatlichen und somit aktuellen Berichterstattung über die Geschäftsentwicklung erhalten der Vorstand sowie der Aufsichtsrat der Carl Schlenk AG eine regelmäßige Berichterstat- tung. Die Berichterstattung zeigt mögliche Abweichungen von den Plangrößen in einem Soll-Ist-Ver- gleich auf und dient als Grundlage zur Lösungsfindung innerhalb der Vorstands- und Aufsichtsrats- sitzungen. Es werden etwaige Abweichungen von den Zielvorgaben unverzüglich erkannt und ent- sprechende Maßnahmen zeitnah eingeleitet.

Die finanziellen Steuerungsgrößen für die Carl Schlenk AG sind im Wesentlichen identisch zu den im Konzern eingesetzten Kennzahlen.

4. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das weltweite Wirtschaftswachstum wurde in 2020 stark durch die Corona-Pandemie geprägt und fiel erheblich schwächer aus als die Zuwachsraten des Vorjahres. Aufgrund des Einbruchs der wirt- schaftlichen Aktivität Chinas zu Beginn des Jahres und der darauffolgenden Rückgänge im Rest der Welt nahm das globale Bruttoinlandsprodukt 2020 um -3,7% gegenüber dem Vorjahr (2019: +2,5%) ab. Starke Rückgänge in der Nachfrage, Unterbrechungen der Wertschöpfungsketten und teilweises Erliegen der Umsätze in einzelnen Branchen wie Tourismus und Gastgewerbe konnten durch höhere Onlinenachfragen nicht aufgefangen werden. So verzeichnete neben Südamerika (-6,6%) die Euro- päischen Union (-6,4%) den größten Rückgang im Vorjahresvergleich. Aber auch die USA (-3,5%), Japan (-4,8%) und die asiatischen Schwellenländer (-0,1%) mussten starke Rückgänge des Brutto inlandsprodukts in 2020 hinnehmen. Nach einem kurzen Aufschwung im dritten Quartal 2020 muss- ten aufgrund der steigenden Infektionszahlen zum Ende des Jahres die Maßnahmen erneut ver- schärft werden, insbesondere in Europa. Durch das Eingreifen der Regierungen und der Zentralbank konnte der Zusammenbruch der Weltwirtschaft und der Finanzmärkte in diesem schwierigen Jahr verhindert werden.

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Die deutsche Wirtschaftsleistung ist nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts im Jahr 2020 preisbereinigt mit -4,9% deutlich gesunken (2019: +0,6%). Negative Wachstumsraten verzeichneten unter anderem die inländischen Anlageninvestitionen (-1,7%) und der einheimische Konsum (-2,0%).

Auch der Export (-9,7%) litt stark unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie.

In der Europäischen Union, insbesondere den südwesteuropäischen Ländern, verlor das Bruttoin- landsprodukt deutlich zum Vorjahr (2020: -6,4%; 2019: +1,6%). Bedingt durch drastische Maßnah- men aufgrund der hohen Infektionsraten nahm das BIP in Spanien (-11,0%), Italien (-8,8%), Frank- reich (-8,3%) und dem Vereinigten Königreich (-9,9%) stärker ab als in Deutschland. In den osteuro- päischen Ländern verzeichnete man nach einem kurzen Aufschwung im dritten Quartal erneut hohe Infektionszahlen, welche weitere Restriktionen der Regierung zur Folge hatten und das BIP insge- samt um -4,4% reduzierten. In Russland ging das Wachstum um -3,1% zurück (2019: +1,3%). Grund hierfür waren unter anderem die geringere Nachfrage nach Energierohstoffen.

In den USA stieg aufgrund der Krise im ersten Halbjahr 2020 die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Jahresanfang um 11,3% an. Staatliche Förderungen und Lockerungen der Maßnahmen im zweiten Halbjahr verhalfen zu einer Erholung in vielen Bundesstaaten. Insgesamt sank das BIP 2020 um - 3,5% im Jahresvergleich (2019: +2,2%).

Die japanische Wirtschaft wies in 2020 einen Rückgang des Wachstums in Höhe von -4,8% (2019:

+0,3%) aus, in Südkorea ging das BIP um -1,0% (2019: +2,0%) zurück. Beide Länder waren von den Infektionszahlen vergleichsweise gering betroffen.

In den restlichen asiatischen Regionen konnte China als einziges Land ein Wachstum von +2,3%

erzielen (2019: +6,0%). Die Volksrepublik war früher von der Corona-Pandemie betroffen, konnte sich jedoch schon bereits im zweiten Quartal wesentlich erholen, einhergehend mit steigender Ex- portnachfrage und Industrieproduktion. Indien hingegen litt unter einem länger anhaltenden Lock- down und verzeichnete einen Rückgang von -8,0% (2019: +4,2%). Die anderen asiatischen Schwel- lenländer waren ebenfalls mit einem Rückgang von durchschnittlich -3% betroffen.

Auch Südamerika wurde von der Corona-Pandemie stark getroffen und verzeichnete insgesamt ei- nen Rückgang von -6,6% (2019: +0,9%). In Brasilien waren die Folgen der Krise in einem Anstieg der Staatsschulden und der Inflationsraten zu spüren. Dabei ging das BIP um -4,6% zurück. Argen- tinien hingegen wurde deutlich mehr von der Corona-Pandemie getroffen. Aufgrund der hohen Infla- tion und Staatsverschuldung brach die Wirtschaftsleistung um -10,4% ein (2019: -2,1%). In weiteren südamerikanischen Ländern zeichnete sich die Corona-Pandemie unterschiedlich ab. In Uruguay ging das BIP um -4,8% zurück, in Peru sogar um -11,9%.

5. Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Trotz des starken vierten Quartals 2020 konnte die chemisch-pharmazeutische Industrie das Pande- mie-Jahr 2020 nicht zum Positiven wenden. Die erhöhte Nachfrage nach Chemieprodukten im vier- ten Quartal 2020 war auf einen gestiegenen Bedarf sowohl im Inland aber auch im Ausland zurück- zuführen. Dieser reichte jedoch nicht aus, um die rückläufigen Zahlen der ersten Quartale auszuglei- chen.

Die Produktion in der chemischen Industrie reduzierte sich in Deutschland aufgrund dessen insge- samt um -0,8% im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2019 lag noch ein Rückgang von -7,6% vor.

Aufgrund des starken vierten Quartals und der weiterhin positiven Entwicklung erwartet der Verband der Chemischen Industrie (VCI) für das Jahr 2021 ein Wachstum der Chemieproduktion um +3%.

Bei voraussichtlich höheren Preisen um 2% wird eine Steigerung des Branchenumsatzes von 5%

angenommen.

Für das Jahr 2021 wird jedoch von einer stärkeren Volatilität in der Nachfrage ausgegangen, beein- flusst durch staatliche Regulierungen sowie Faktoren wie Materialknappheit und Logistikprobleme.

6. Geschäftsverlauf

Die Schlenk-Gruppe litt, wie die gesamte Chemiebranche, unter den Belastungen der Corona-Pan- demie, die zu einer stark rückläufigen Nachfrage führten. Nach einem starken ersten Quartal 2020 kam es zu einer schwachen Nachfrage in den Folgemonaten. Erst im vierten Quartal war eine Erho- lung in der Nachfrage erneut zu spüren. Aufgrund dessen mussten wir im Geschäftsjahr einen Um- satzrückgang von -13,8 Mio. EUR hinnehmen. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies einen Rückgang von -8,9%. Damit wurde unsere im Vorjahr getroffene Prognose, die mit einem Wachstum im einstel- ligen Prozentbereich lag, nicht erreicht.

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Die Schlenk-Gruppe mit ihren innovativen Anwendungen in ihren Geschäftsfeldern Metallpigmente, spezielle Werkstoffe und hochwertige Halbzeuge musste weltweit einen starken Umsatzrückgang hinnehmen. Während sich der Umsatz in Deutschland um -8,1% und in den außereuropäischen Län- dern um -8,6% reduzierte, musste in den übrigen EU-Ländern ein Rückgang von -10,1% verzeichnet werden.

In 2020 konnten wir die Umsatzprognose des Vorjahres nicht erreichen. Das Ergebnis vor Steuern – nach Normalisierung um die Erträge aus dem Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Vermögen (10,7 Mio. EUR) – wurde gemäß unserer Ergebnisprognose jedoch erzielt.

Die wichtigste Stütze der Unternehmensentwicklung sind unsere motivierten Mitarbeiter. Das Enga- gement und die Flexibilität unseres Teams ermöglichten es, flexibel auf die Corona-Pandemie zu reagieren und die Bedarfe unserer Kunden zu erfüllen.

Ertragslage und Geschäftsergebnis

Insbesondere rückläufige Absatzmengen aber auch Veränderungen im abgesetzten Produktportfolio belasteten den Rohertrag. Stark beeinflusst wurde dies durch die Corona-Pandemie, welche zu einer schwachen Nachfrage unter anderem aus der Automobilbranche führte.

In 2019 lag ein Bestandsaufbau vor (+1,0 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr 2020 wurden hingegen Vor- räte abgebaut, welches sich unter anderem in der Bestandsminderung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse zeigte (-0,3 Mio. EUR).

Der Materialaufwand ist um 11,6 Mio. EUR zurückgegangen, insbesondere durch geringere Umsatz- erlöse im Automobilbereich. Im Zuge dessen hat sich die Materialaufwandsquote von 50% im Vorjahr auf 47% verbessert.

Dem gegenüber stehen höhere sonstige betriebliche Erträge. In 2020 wurden Erträge aus dem Ab- gang von Anlagevermögen verzeichnet (2020: +10,8 Mio. EUR), welche sich im Wesentlichen auf nicht betriebsnotwendiges Vermögen beziehen. Auch die Kursgewinne in Höhe von +2,0 Mio. EUR (2019: +0,6 Mio. EUR) und Erträge aus Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von +1,4 Mio.

EUR (2019: +0,6 Mio. EUR) fielen deutlich höher aus. Hingegen stehen den im Vorjahr ausgewiese- nen Erträgen aus der Aktivierung von Ersatzteilen (2019: +1,5 Mio. EUR), begründet durch die Akti- vierung des neu errichteten Techniklagers, im Geschäftsjahr keine Erträge gegenüber.

Insgesamt erhöhte sich der Rohertrag im Vorjahresvergleich um 9,8% auf 90,6 Mio. EUR (Vorjahr:

82,5 Mio. EUR), die Rohertragsmarge verbesserte sich von 52,8% auf 64,2% in 2020, insbesondere unterstützt durch Sondereffekte im sonstigen betrieblichen Ertrag.

Die Auslastung der produzierenden Werke der Schlenk-Gruppe war im Jahresverlauf stark volatil.

Während im ersten und letzten Quartal die Werke je nach Produktgruppe im Durchschnitt angemes- sen ausgelastet waren, schlug sich die geringere Nachfrage nach Produkten im zweiten und dritten Quartal auch auf die Auslastung nieder.

Die Anzahl unserer Mitarbeiter reduzierte sich in 2020 um 3%. Beeinflusst wurde dies einerseits durch die Reduzierung der Mitarbeiterzahlen an einem Standort in China. Gegenläufig hierzu verhielt sich der Erwerb eines Zulieferindustriebetriebs und die damit verbundene Übernahme an Mitarbei- tern am Standort in Ashland, Kansas, USA. Daraus resultierend reduzierte sich der Personalaufwand im Vergleich zum Vorjahr um 3,1% auf 43,7 Mio. EUR.

Die Abschreibungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Mio. EUR gestiegen, welche die Investi- tionstätigkeit in den deutschen Produktionsgesellschaften, aber auch im Ausland widerspiegeln.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich um 1,6 Mio. EUR auf 24,4 Mio. EUR.

Dies wurde durch aktives Kostenmanagement erzielt, sowie durch Einsparungen bedingt durch die Corona-Pandemie insbesondere bei den Reise- und anderen Vertriebskosten. Höhere Währungs- kursverluste standen dem entgegen.

Das Finanzergebnis reduzierte sich aufgrund der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen auf -0,2 Mio.

EUR, während es im Vorjahr mit +0,3 Mio. EUR zum Ergebnis beitrug. Insbesondere lagen im Vorjahr höhere Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge im Zusammenhang mit der Bewertung des Deckungs- vermögens vor.

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Durch die oben genannten Effekte ist das Ergebnis vor Ertragsteuern um 10,1 Mio. EUR auf 14,0 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Der Ertragsteueraufwand im Konzern erhöhte sich aufgrund der steuerlichen Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften um 2,6 Mio. EUR auf 4,8 Mio. EUR.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme des Konzerns erhöhte sich von 157,5 Mio. EUR auf 164,9 Mio. EUR.

Diese Erhöhung lässt sich auf die Zunahme der frei verfügbaren liquiden Mittel (+104% auf 24,5 Mio.

EUR) zurückführen, welche zum größten Teil aus dem Verkauf von nicht betriebsnotwendigem An- lagevermögen resultiert.

Das Anlagevermögen reduzierte sich um 4% auf 69,4 Mio. EUR, im Wesentlichen begründet durch die planmäßigen Abschreibungen im Sachanlagevermögen, die die Investitionen um 2,3 Mio. EUR in 2020 überstiegen.

Bei den Vorräten kam es sowohl bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen aber auch bei den unfertigen und fertigen Erzeugnissen zu einer Reduzierung des Bestandes (-4% auf 49,1 Mio. EUR). Dies ist sowohl auf geringere Bestandsmengen durch aktives Management zurückzuführen aber auch auf die geplante Schließung des Standortes in Taixing.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände liegen mit 21,5 Mio. EUR geringfügig unter den Vergleichszahlen aus dem Vorjahr. Insbesondere im 4. Quartal 2020 konnte der Umsatz deutlich gesteigert werden und führte zum Jahresende zu höheren Forderungen aus Lieferungen und Leis- tungen.

Finanzlage

Die Rückstellungen reduzierten sich im Geschäftsjahr 2020 auf insgesamt 12,2 Mio. EUR. Bei den Rückstellungen für Pensionen und anderen Verpflichtungen kam es zu einer Reduzierung (-11% auf 4,8 Mio. EUR), bedingt durch die Wertveränderung im Deckungsvermögen. Zugleich wurden die sonstigen Rückstellungen mit -1% auf 6,7 Mio. EUR leicht abgebaut, insbesondere durch geringere Garantieverpflichtungen gegenüber Kunden, unter anderem aufgrund des gesunkenen Umsatzes.

Auch bei den Steuerrückstellungen wurde ein niedrigerer Wert im Vergleich zum Vorjahr ausgewie- sen (-16% auf 0,8 Mio. EUR).

Die Verbindlichkeiten reduzierten sich um 2,0 Mio. EUR auf 30,9 Mio. EUR, begründet durch die Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (-33% auf 4,0 Mio. EUR) aufgrund des gesunkenen Umsatzes.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich um 1% auf 23,1 Mio. EUR. Sie bestehen nahezu ausschließlich bei inländischen Kreditinstituten. Während des Geschäftsjahres wurde ein Darlehen in Höhe von insgesamt 2,5 Mio. EUR aufgenommen, ordentliche Tilgungen (TEUR 2.804) standen der Neuaufnahme entgegen. Sämtliche Darlehen haben eine Laufzeit bis 2028 und werden planmäßig getilgt. Die Zinssätze aller Darlehen sind ausschließlich fest vereinbart.

Sicherheiten wurden im banküblichen Rahmen gewährt. Nach wie vor ist die finanzielle Situation im Konzern sehr stabil.

Die Eigenkapitalquote befindet sich mit 72% weiterhin auf einem guten Niveau.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erhöhte sich (+0,9 Mio. EUR) und beträgt in 2020 insgesamt +8,4 Mio. EUR. Zurückzuführen ist dies insbesondere auf die Abnahme der Vorräte, die zu einer Mittelfreisetzung um 1,9 Mio. EUR führte. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beläuft sich auf +5,1 Mio. EUR. Begründet ist dies durch hohe Einzahlungen aus Abgängen von nicht be- triebsnotwendigem Anlagevermögen. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt -0,7 Mio.

EUR, beeinflusst durch die Aufnahme des langfristigen Darlehens und die gegenläufigen Tilgungen von Finanzkrediten.

Die Schlenk-Gruppe verfügt am Bilanzstichtag über fest zugesagte Kreditlinien in Höhe von 21,0 Mio.

EUR.

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Grundsätze des Finanzmanagements

Vorrangiges Ziel des Finanzmanagements ist eine angemessene Eigenkapitalquote. Die Kapital- struktur wird unter Berücksichtigung der veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gesteu- ert und angepasst. Das Finanzmanagement der Schlenk-Gruppe ist zentral organisiert. Zur Risiko- minimierung und zur Nutzung gruppeninterner Optimierungspotentiale werden Finanzierungen, Geldanlagen und Wechselkurssicherungen innerhalb der Gruppe gebündelt. Im Gesamtjahr 2020 wurden keine grundsätzlichen Änderungen der Ziele, Methoden und Prozesse des Kapitalmanage- ments vorgenommen.

Das Kapitalmanagement bezieht sich auf das bilanzielle Eigenkapital des Konzerns. Zur Verände- rung des Eigenkapitals wird auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen.

Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die getroffenen Investitionen ermöglichen es, uns für die Zukunft grundsätzlich strategisch auszu- richten. Die wirtschaftliche Lage des Konzerns des Jahres 2020 war trotz Corona-Pandemie stabil.

7. Personal

Die Schlenk-Gruppe beschäftigte im Konzern durchschnittlich 855 Mitarbeiter (Vorjahr 884). Im In- land wurden 65 Auszubildende beschäftigt.

Für unsere ehemaligen Mitarbeiter und deren Angehörige haben wir in 2020 aus Versorgungswerk und Unterstützungskasse TEUR 332 (Konzern) aufgewendet. Im Geschäftsjahr 2020 konnten wir drei 40-jährigen Jubilare, vierzehn 25-jährige und achtundzwanzig 10-jährige Jubilare beglückwün- schen.

8. Investitionen / Forschung und Entwicklung

In 2020 wurden zur künftigen Wahrung der Innovationskraft unserer Unternehmensgruppe an allen Produktionsstandorten wichtige Investitionsmaßnahmen vorgesehen. Dank aktivem Management wurden bedeutende Projekte erfolgreich umgesetzt. Trotz der Corona-Pandemie verliefen diese teil- weise planmäßig. Insbesondere wurde durch die Übernahme eines Zulieferindustriebetriebes am Standort in Lawrence, Kansas, USA investiert, welcher als strategisch wichtiger Schritt zur Sicher- stellung der Qualität und Versorgung wichtiger Rohstoffe dient. Am Standort in Barnsdorf wurde zu- dem unter anderem in Anlagen zur Trocknung investiert und Investitionen an Gebäuden durchge- führt, um die Lagerung der Produkte zu verbessern. Effizienzeinsparungen durch Investitionen in Maschinen der Schneidtechnik wurden unter anderem am Standort Bernlohe umgesetzt. Das ver- wirklichte Investitionsvolumen betrug in 2020 trotz starker Einschränkungen durch Kurzarbeit insge- samt noch mehr als 6 Mio. EUR.

Aus dem für 2020 geplanten Investitionsvolumen wurden ca. 2,7 Mio. EUR in das Folgejahr verscho- ben. Um auch zukünftig eine positive Unternehmensentwicklung sicherzustellen, plant die Schlenk- Gruppe in den nächsten Jahren weiterhin verstärkt zu investieren. Insgesamt plant die Schlenk- Gruppe in 2021 Investitionen im zweistelligen Millionenbereich.

Die intensive Zusammenarbeit mit unseren Kunden und das ständige Bemühen um Innovationen auf unseren Absatzmärkten führten im abgelaufenen Geschäftsjahr zu weiteren Produktverbesserungen und Neuentwicklungen in unserem Produktportfolio. Die Aufwandsquote für Forschung- und Entwick- lung in Prozent zum Umsatz liegt bei 7,9% und verdeutlicht die Wichtigkeit von Innovationen für die Schlenk-Gruppe. Trotz Corona-Pandemie wurden auch im Jahr 2020 Schulungsmaßnahmen durch- geführt, um die Qualifikation unserer Belegschaft kontinuierlich zu verbessern.

9. Chancen- und Risikobericht

Das Quality Management System der Schlenk-Gruppe sowie der Carl Schlenk AG identifiziert und steuert die operativen Risiken. Das konzernweite integrierte Risikomanagement der Schlenk-Gruppe ermöglicht es, Chancen und Risiken frühestmöglich zu identifizieren, zu bewerten und durch geeig- nete Maßnahmen Chancen wahrzunehmen und wirtschaftliche Verluste zu begrenzen.

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Finanzwirtschaftliche Risiken

Das Management der finanzwirtschaftlichen Risiken wie Liquiditäts-, Währungs- und Zinsänderungs- risiken erfolgt zentral im Finanz- und Rechnungswesen, die Steuerung der Metallpreisrisiken zentral im Metall-Einkauf der Carl Schlenk AG für alle Unternehmen der Schlenk-Gruppe. Die Steuerung dieser Risiken umfasst unter anderem die Herstellung von Sicherungsbeziehungen, die aber nicht im Konzernabschluss abgebildet werden.

Die Schlenk-Gruppe ist international tätig, wodurch Währungsrisiken auf der Beschaffungs- und der Absatzseite grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden können. Für die Schlenk-Gruppe bestehen Chancen und Risiken auf der Beschaffungs- und Abnehmerseite vor allem bei Kursschwankungen des USD. Auf der Produktionsseite begegnet die Schlenk-Gruppe den Wechselkursrisiken durch de- ren Produktionsstandorte in China, den USA und Tschechien.

Währungsrisiken resultieren aus der Umrechnung zum Stichtagskurs in die funktionale Währung des jeweiligen Tochterunternehmens. Des Weiteren werden im Währungsrisikomanagement geplante Einkaufs- und Umsatztransaktionen in fremder Währung berücksichtigt.

Zinsänderungsrisiken bestehen aufgrund Änderungen des Marktzinses. Sie können bei variabel ver- zinslichen Verbindlichkeiten zu Zinszahlungsschwankungen führen und sich somit positiv oder ne- gativ auf das Ergebnis auswirken. Zinsänderungsrisiken sind in der Schlenk-Gruppe aufgrund der fest vereinbarten Zinssätze der langfristigen Bankverbindlichkeiten nur von geringer Bedeutung.

Die Schlenk-Gruppe setzt Futures und Swaps für ihre wichtigsten Metallrohstoffe Aluminium, Kupfer, Zink und Zinn ein. Der Bedarf an Silber wird durch eine Edelmetallanlage bei einem deutschen Kre- ditinstitut gesichert. Die Finanzinstrumente sind ausschließlich durch das operative Geschäft veran- lasst und sichern den Konzern vor starken Schwankungen der hochsensitiven Einstandspreise dieser Rohstoffe ab. Der größte Teil der Finanzinstrumente steht in einer Sicherungsbeziehung mit korres- pondierenden Kundenaufträgen (Portfolio). Offene Positionen antizipieren in jedem Fall erwartete Kundenaufträge, so dass kein Restrisiko aus Marktpreisrisiken der Finanzinstrumente für den Kon- zern besteht. Die Marktpreisrisiken werden mit der Vorgabe und ständiger Kontrolle von Grenzen bezüglich Art und Umfang der abgeschlossenen Geschäfte im Rahmen des Metallrisikomanage- ments (MeRiMa) begrenzt.

Aus unseren Geschäftsbeziehungen mit Kunden ergeben sich Kreditrisiken (Ausfallrisiken). Die Ent- wicklung der Bonität unserer Geschäftspartner wird permanent überwacht. Alle Gesellschaften si- chern Ausfallrisiken durch eine Warenkreditversicherung ab. Je Kunde wird im Zusammenspiel mit dem Kreditversicherer ein Kreditlimit eingerichtet, das vor Auftragsannahme festgelegt und bei Ver- änderungen der Bonität erforderlichenfalls angepasst wird.

Die ausschließlich aus Schwankungen von Zahlungsströmen im Rahmen der operativen Geschäfts- tätigkeit der Schlenk-Gruppe resultierenden Liquiditätsrisiken werden zentral durch die Carl Schlenk AG mit Hilfe einer umfassenden Liquiditätsplanung und -kontrolle abgesichert. Durch eine voraus- schauende Liquiditätsplanung wird sichergestellt, dass die Gesellschaften der Schlenk-Gruppe je- derzeit zahlungsfähig sind. Die Liquiditätsplanungen werden auf lang-, mittel- und kurzfristiger Basis erstellt. Darüber hinaus verfügt der Konzern über ein konsequentes zentrales Debitorenmanage- ment, um einen zeitnahen Mittelzufluss sicherzustellen. Die Schlenk-Gruppe verfügt über einen ho- hen operativen Cashflow und ausreichend liquide Mittel. Insbesondere aufgrund der von Banken verbindlich zugesagten Kreditlinien hat die Schlenk-Gruppe jederzeit Zugang zu weiteren umfangrei- chen liquiden Mitteln.

Die ausschließlich durch deutsche Gesellschaften der Schlenk-Gruppe zugesagten betrieblichen Versorgungsverpflichtungen werden seit 2013 teilweise durch ein gesondertes Pensionsdeckungs- vermögen finanziert. Risiken einer Unterdeckung des Altersversorgungssystems bestehen durch Wertschwankungen dieses Deckungsvermögens. Da keine neuen Versorgungszusagen mehr ge- währt werden, ist das Risiko einer Unterdeckung begrenzt.

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Umfeldrisiken und Branchenrisiken

Nach wie vor sind die wichtigsten Marktrisiken bedingt durch Schwankungen in den Rohstoff- und Energiepreisen. Insbesondere durch die Corona-Pandemie kam es zudem verstärkt zu einer Ver- knappung der Ressourcen bei einigen Rohstoffen. Primärmetalle waren im Jahr 2020 gut verfügbar.

Die Lieferzeiten von Halbzeuge und galvanische Veredelungen zeigten sich zweigeteilt. Nach starker Nachfrage im Frühjahr folgten Lagerabbaueffekte bis in den Spätsommer, welche sich in stark schwankende Lieferzeiten niederschlugen. Einer schlechten Verfügbarkeit und Preissteigerungen bei Chemikalien, die für die Herstellung von Desinfektionsmittel verwendet werden, konnte man unter anderem durch die Gewinnung neuer Lieferanten entgegenwirken.

Den Beschaffungsrisiken auf den Rohstoffmärkten wird insbesondere mit langfristigen Bezugskon- trakten und bei Bedarf durch fristenkongruente Termingeschäfte und Swaps begegnet. Darüber hin- aus konnte durch die Übernahme eines Zulieferindustriebetriebes am Standort in Lawrence, Kansas, USA ein strategisch wichtiger Schritt zur Sicherstellung der Qualität und der Versorgung mit elemen- taren Rohstoffen gegangen werden.

In 2021 erwarten wir weiterhin starke Schwankungen sowohl auf den Beschaffungs- als auch auf den Absatzmärkten, deren Risiken wir uns nicht entziehen können. Mögliche Störungen der gesamten Lieferkette werden hierzu laufend neu bewertet und überwacht.

Leistungswirtschaftliche Risiken

Als Hersteller chemischer Produkte unterliegt die Schlenk-Gruppe komplexen regulatorischen Vor- schriften. Die weitere Verschärfung dieser Bedingungen führt zwangsläufig zu höheren Kosten, die auf Dauer über die Produktpreise finanziert werden müssen und sich somit auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit negativ auswirken können.

Die Zahlungsbedingungen mit Kunden und Lieferanten werden ständig überwacht und entsprechen dem Branchen- und Landesdurchschnitt. Der Großteil der metallischen Rohstoffe wird weltweit in Euro eingekauft, zu einem geringen Anteil auch in USD. Darüber hinaus optimiert der Konzern mit kontinuierlichen Verbesserungen die Produktions- und Logistikstrukturen und steigert somit fortlau- fend die Effizienz des Produktionsprozesses.

Informationstechnische Risiken

Mit dem immer stärkeren Einsatz von Informationstechnologie in allen Konzernbereichen steigen die informationstechnischen Risiken, wie beispielsweise der Ausfall von Computern oder der unbefugte Zugriff auf Hard- und Software. Um mögliche Gefahren abzuwenden, hat der Konzern in Zusammen- arbeit mit Dienstleistungsunternehmen moderne Sicherheitslösungen von der Prävention bis zur In- tervention entwickelt und im Einsatz, die Daten und IT-Infrastruktur zu schützen. Zudem wird laufend in moderne Informationstechnologie investiert, so dass die Prozesse im Konzern noch effizienter werden.

Unternehmensstrategische Risiken

Die Schlenk-Gruppe beobachtet die aktuelle Marktentwicklung und den verschärften Wettbewerb in den relevanten Märkten kritisch. Die solide Eigenkapitalbasis und langfristige Finanzierung zu mo- deraten Konditionen trägt jedoch dazu bei, den Fortbestand der Gruppe, verschärft durch die schwer einschätzbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie, nicht zu gefährden.

Die demographische Entwicklung und Präferenzstrukturen im Bereich der Ausbildung in Deutschland führen weiterhin zu einer Verknappung am Angebot potentieller Mitarbeiter in verschiedenen Schlüs- selqualifikationen bei Facharbeitern. Die Unternehmensgruppe begegnet dem weiterhin durch ver- stärkte Anstrengungen in der Ausbildung und Weiterqualifizierung von Mitarbeitern sowie in der Per- sonalakquisition. Schlenk als interessanten Arbeitgeber mit Perspektive kontinuierlich weiter zu ent- wickeln und zu platzieren ist auch in Zukunft unsere vordringliche Handlungsstrategie.

Chancen

Unsere innovativen Produkte und Anwendungen ermöglichen es uns auch künftig den Weg eines nachhaltigen Wachstums fortzuführen.

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Diesen Weg wollen wir konsequent weitergehen. Vor allem durch die getätigten Kapazitätserweite- rungen und Investitionen in den Bereichen von ökologisch-nachhaltigen sowie zukunftsträchtigen Pro- dukten sehen wir großes Potential, um unser Unternehmen erfolgreich weiterzuentwickeln.

Weitere Chancen erwarten wir aus der stetigen Optimierung der Produktionsplanung und -disposition, sowie aus der sukzessiven Verbesserung der Managementsysteme, um die Effizienz der Schlenk- Gruppe auch zukünftig zu steigern.

10. Prognose

Der anhaltende Kostendruck bei der Energie- und Rohstoffbeschaffung, insbesondere für Metalle und Chemie, die aktuelle Wettbewerbssituation, die starken Schwankungen auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten und insbesondere die nicht abzuschätzende weitere Entwicklung aufgrund der Corona-Pandemie stellen uns in 2021 vor herausfordernde Rahmenbedingungen. Die in der Schlenk- Gruppe angewandte konservative und auf Stabilität beruhende Unternehmenspolitik bildet die Basis, um diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.

Die Schlenk-Gruppe setzt weiterhin auf Produkt- und Technologieinnovationen sowie eine nischen- orientierte Marktbearbeitung. Zudem wird die Stellung auf den relevanten Weltmärkten fortschreitend ausgebaut.

Auch für das Jahr 2021 können die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geschäftsentwick- lung der Schlenk-Gruppe schwer abgeschätzt werden. Durch die zunehmende Anzahl der geimpften Bevölkerung und die schnellere Reaktion auf Infektionen anhand vermehrter Testungen erwarten wir positive Impulse auf den Märkten. Gegenläufig könnten sich verstärkt Unternehmensinsolvenzen und eine Eintrübung der Arbeitsmarktsituation auf die Wirtschaft auswirken.

Nach der Eintrübung in 2020 gehen wir trotz allem von einer leichten Erholung in der Automobilbran- che aus. Wir erwarten schon in 2021 Aufholeffekte in der Nachfrage unserer Kunden. Für das Jahr 2021 planen wir aufgrund dessen mit einem Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich, jedoch erwarten wir noch keine Rückkehr zum Umsatzniveau 2019 vor der Pandemie. Alle weiteren Kosten wurden dem Umsatzniveau und dem geänderten Produktmix entsprechend angepasst geplant. ein wichtiger Bestandteil der Planung sind weiterhin verstärkte Investitionen, um auch zukünftig eine po- sitive Unternehmensentwicklung sicherzustellen und uns am Markt weiterhin zukunftsfähig zu positi- onieren. Unter diesen Prämissen erwarten wir im Vergleich zum Ergebnis vor Steuern 2020 – nach Normalisierung um die Erträge aus dem Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Vermögen (10,7 Mio.

EUR) – ein leicht steigendes Ergebnis vor Steuern in 2021. Die Unsicherheiten durch die Corona- Pandemie bleiben jedoch weiterhin bestehen.

Unser Fokus in 2021 liegt weiterhin darin, die finanzielle Stabilität des Unternehmens konsequent durch Effizienz und Einsparmaßnahmen aufrecht zu erhalten und gleichzeitig Zukunftsinvestitionen weiterhin durchzuführen.

11. Ertragslage und Geschäftsergebnis der Carl Schlenk AG

Der Umsatz der Carl Schlenk AG setzt sich zum größten Teil aus konzerninternen Erlösen mit Toch- tergesellschaften zusammen, die aus ihrer Holdingfunktion für die Schlenk-Gruppe resultieren. In die- sem Zusammenhang erzielte die Carl Schlenk AG im Berichtsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 7,7 Mio.

EUR. Diese erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Mio. EUR (+3,0%).

Neben den Umsatzerlösen stellen die Beteiligungserträge eine wesentliche Ertragsquelle der Carl Schlenk AG dar, die sich gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Mio. EUR (-17,7%) aufgrund geringerer Ergebnisabführungen reduzierten.

Des Weiteren wies die Carl Schlenk AG in 2020 um 10,7 Mio. EUR höhere sonstige betriebliche Erträge aus, welche insbesondere durch Verkäufe von nicht betriebsnotwendigem Anlagevermögen begründet sind.

Der Personalaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert.

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Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 0,3 Mio. EUR auf 2,7 Mio. EUR, auf- grund höherer Kursverluste im Geschäftsjahr.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern erhöhte sich in Summe aufgrund der oben geschilderten wesentli- chen Effekte von 3,6 Mio. EUR im Vorjahr auf 13,5 Mio. EUR.

Der Aufwand aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag resultierte sowohl aus den laufenden Steuern für das Geschäftsjahr aber auch aus passiven latenten Steuern aufgrund einer Rücklage gemäß § 6b EStG.

Nach Ertragsteuern ergab sich ein Jahresüberschuss von 9,8 Mio. EUR (2019: 2,9 Mio. EUR).

Vermögens- und Finanzlage

Das Anlagevermögen reduzierte sich um 1,1% auf 59,8 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. Dieses wird von den Anteilen an den Tochtergesellschaften dominiert (58,3 Mio. EUR), welche sich gegen- über dem Vorjahr (58,2 Mio. EUR) geringfügig erhöhten. Bei den immateriellen Vermögensgegen- ständen und im Sachanlagevermögen standen den Investitionen (TEUR 211), Abschreibungen in Höhe von TEUR 291 sowie Abgänge aus nicht betriebsnotwendigen Anlagenverkäufen gegenüber.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände gingen im Vergleich zum Vorjahr um 5,7%

auf 19,5 Mio. EUR (2019: 20,7 Mio. EUR) zurück, im Wesentlichen aufgrund geringerer sonstiger Vermögensgegenstände. Im Vergleich zum Vorjahr lagen insbesondere geringere Umsatzsteuerfor- derungen vor.

Der Finanzmittelbestand erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Mio. EUR auf 9,0 Mio. EUR und resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Anlagevermögen.

Auf der Passivseite lagen die Verbindlichkeiten mit 30,9 Mio. EUR zum Bilanzstichtag um 8,5 Mio.

EUR unter dem Vorjahreswert. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen gingen (um 17,3 Mio. EUR auf 9,4 Mio. EUR) deutlich zurück, während die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (um 8,9 Mio. EUR auf 19,3 Mio. EUR) stiegen. Begründet ist dies durch die Cash- Pooling Funktion der Carl Schlenk AG. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen zum Bilanzstichtag fünf Darlehen, welche kurz- und langfristige Restlaufzeiten aufweisen und mit 19,3 Mio. EUR zum Stichtag valutieren. Sie bestehen nahezu ausschließlich bei inländischen Kreditinsti- tuten. Während des Geschäftsjahres wurde ein Darlehen in Höhe von insgesamt 2,5 Mio. EUR auf- genommen, ordentliche Tilgungen (1,4 Mio. EUR) standen der Neuaufnahme entgegen. Sämtliche Darlehen haben eine Laufzeit bis 2028 und werden planmäßig getilgt. Die Zinssätze aller Darlehen sind ausschließlich fest vereinbart. Sicherheiten wurden im banküblichen Rahmen gewährt. Nach wie vor ist die finanzielle Situation der Carl Schlenk AG stabil.

Die Summe der Rückstellungen erhöhte sich um 0,1 Mio. EUR auf 0,7 Mio. EUR (2019: 0,6 Mio.

EUR), im Wesentlichen begründet durch um 0,1 Mio. EUR höhere Steuerrückstellungen.

Risiken und Chancen

Die Geschäftsentwicklung der Carl Schlenk AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Risiken und Chancen wie die der Carl Schlenk-Gruppe. Diese sind im Prognose-, Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichts dargestellt.

Die Carl Schlenk AG als Mutterunternehmen ist in das konzernweite interne Kontrollsystem des Carl Schlenk Konzerns eingebunden. Die Beschreibung des rechnungslegungsbezogenen internen Kon- trollsystems für die Carl Schlenk AG erfolgt im Risikobericht des Carl Schlenk Konzerns.

Prognose

Die Erwartungen für die Carl Schlenk AG hinsichtlich ihrer finanziellen und nichtfinanziellen Leistungs-

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indikatoren entsprechen im Wesentlichen – aufgrund ihrer Tätigkeit als Holding der Schlenk-Gruppe und der damit verbundenen finanziellen Verflechtungen mit den Konzerngesellschaften – den Prog- nosen der Carl Schlenk-Gruppe, die ausführlich im Prognose-, Risiko- und Chancenbericht des zu- sammengefassten Lageberichts beschrieben wurden.

Roth-Barnsdorf, 07. April 2021 Carl Schlenk AG

gez. gez.

Carl-Joachim von Schlenk-Barnsdorf Dr. Alois Seidl

Vorstand Vorstand

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Konzernabschluss und Bestätigungsvermerk

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

31.12.2020 Vorjahr

€ €

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen

an solchen Rechten und Werten 804.531,14 196.959,44

2. Geleistete Anzahlungen 0,00 232.284,97

804.531,14 429.244,41 II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 35.359.436,53 36.348.914,98

2. Technische Anlagen und Maschinen 21.550.617,18 22.587.719,89

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.013.335,22 6.040.166,13 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5.848.917,53 6.469.610,15 67.772.306,46 71.446.411,15 III. Finanzanlagen

1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 809.829,66 758.572,44

2. Beteiligungen 17.072,90 17.783,52

826.902,56 776.355,96

69.403.740,16 72.652.011,52 B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Vorräte

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 13.143.932,56 14.250.694,14

2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 21.379.273,77 21.884.960,36

3. Fertige Erzeugnisse und Waren 14.607.659,21 14.903.364,55

4. Geleistete Anzahlungen 8.049,43 11.553,94

49.138.914,97 51.050.572,99 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 16.683.750,20 16.015.748,29 2. Forderungen gegen Unternehmen,

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 257.722,56 284.827,59

3. Sonstige Vermögensgegenstände 4.570.072,87 5.280.603,79

21.511.545,63 21.581.179,67

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 24.478.403,79 11.970.408,12

95.128.864,39 84.602.160,78

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 356.340,51 210.463,48

D. LATENTE STEUERN 0,00 33.458,13

164.888.945,06 157.498.093,91

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PASSIVA

31.12.2020 Vorjahr

€ €

A. EIGENKAPITAL

I. Gezeichnetes Kapital 3.000.000,00 3.000.000,00

II. Gewinnrücklagen 108.385.078,00 106.605.513,00

III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung 643.245,55 2.278.705,76

IV. Konzernbilanzgewinn 9.535.208,32 1.940.542,92

V. Nicht beherrschende Anteile -2.527.011,78 -2.291.486,29

119.036.520,09 111.533.275,39 B. RÜCKSTELLUNGEN

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 4.785.968,82 5.372.041,94

2. Steuerrückstellungen 761.145,63 908.855,47

3. Sonstige Rückstellungen 6.655.186,22 6.713.960,19

12.202.300,67 12.994.857,60 C. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 23.147.724,71 23.456.400,73

2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 436.936,73 566.926,35

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.986.212,59 5.912.976,63 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,

mit denen eine Beteiligungsverhältnis besteht 24.299,34 16.786,15

5. Sonstige Verbindlichkeiten 3.325.713,58 3.016.871,06

30.920.886,95 32.969.960,92

D. LATENTE STEUERN 2.729.237,35 0,00

164.888.945,06 157.498.093,91

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Konzerngewinn- und Verlustrechnung

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

2020 Vorjahr

€ €

1. Umsatzerlöse 141.294.958,99 155.125.852,68

2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an

fertigen und unfertigen Erzeugnissen -294.941,99 1.000.208,50

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 69.117,17 239.655,35

Gesamtleistung 141.069.134,17 156.365.716,53

4. Sonstige betriebliche Erträge 16.170.069,96 4.340.287,29

Betriebsleistung 157.239.204,13 160.706.003,82

5. Materialaufwand

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

und für bezogene Waren -66.557.249,25 -78.111.864,46

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -78.766,99 -85.971,17

-66.636.016,24 -78.197.835,63

Rohertrag 90.603.187,89 82.508.168,19

6. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter -37.110.490,97 -37.966.605,45

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für

Altersversorgung und für Unterstützung -6.541.942,20 -7.062.834,77 -43.652.433,17 -45.029.440,22 7. Abschreibungen

auf immaterielle Vermögensgegenstände des

Anlagevermögens und Sachanlagen -7.918.048,31 -7.687.598,55

-7.918.048,31 -7.687.598,55 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen -24.381.932,95 -25.982.818,02

Betriebsergebnis 14.650.773,46 3.808.311,40

9. Erträge aus Beteiligungen 52.396,34 52.472,68

10. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 122.258,43 40.850,21

11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 28.851,24 431.346,29

12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -446.631,98 -188.709,20

Finanzergebnis -243.125,97 335.959,98

13. Latente Steuern -2.772.687,61 -328.365,62

14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.994.913,51 -1.824.713,14

15. Ergebnis nach Steuern 9.640.046,37 1.991.192,62

16. Sonstige Steuern -423.457,00 -302.412,06

17. Konzernjahresüberschuss 9.216.589,37 1.688.780,56

18. Konzernverlustvortrag aus dem Vorjahr -966.457,08 -4.278.903,16 19. Entnahmen aus Gewinnrücklagen

aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen 1.127.552,88 4.287.479,29 20. Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnender Verlust 157.523,15 243.186,23

21. Konzernbilanzgewinn 9.535.208,32 1.940.542,92

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Konzernanhang

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

A.

ALLGEMEINE ANGABEN ZUM KONZERNABSCHLUSS

Die Carl Schlenk Aktiengesellschaft, mit Sitz in Roth-Barnsdorf, ist im Handelsregister des Amtsge- richts Nürnberg unter der Nummer HRB 301 eingetragen.

Der Konzernabschluss der Carl Schlenk Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2020 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs über die Rechnungslegung von Kapitalgesellschaften, den er- gänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend die Aktiengesellschaften sowie den Regelungen der Satzung aufgestellt.

Die Gliederung der Konzernbilanz wurde nach dem handelsrechtlichen Gliederungsschema gemäß

§ 266 HGB vorgenommen, die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist gemäß § 275 HGB in Staf- felform nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt worden.

Im Konzernanhang sind die nach den gesetzlichen Vorschriften anzubringenden Vermerke aufge- führt, soweit sie in Ausübung des Wahlrechts nicht bereits in der Konzernbilanz oder in der Konzern- gewinn- und Verlustrechnung gemacht wurden.

Der Konzernabschluss ist in Euro (EUR) aufgestellt.

Die Berichtsperiode der Carl Schlenk Aktiengesellschaft umfasst im vorliegenden Abschluss den Zeit- raum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020.

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B.

BILANZIERUNGS-, BEWERTUNGS- UND KONSOLIDIERUNGS- METHODEN

1. Änderung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wurden gegenüber dem Vorjahr unverändert beibe- halten.

2. Änderung von Konsolidierungsmethoden

Die Konsolidierungsmethoden wurden gegenüber dem Vorjahr unverändert angewandt.

3. Währungsumrechnung

Gemäß § 256a HGB werden alle auf fremde Währung lautenden Vermögensgegenstände und Schul- den mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Bei Vermögensgegenstän- den und Schulden mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr erfolgt die Umrechnung ohne Beachtung des Anschaffungskosten- bzw. Realisations- und Imparitätsprinzips. Die Differenzen aus dieser Umrechnung werden gesondert gem. § 277 Abs. 5 S. 2 HGB i. V. m. § 284 Abs. 1 HGB im Konzernanhang angegeben.

Die Aktiv- und Passivposten der auf fremde Währung lautenden Bilanzen der Tochterunternehmen mit Sitz in China, Hong Kong, Tschechien und den USA werden mit Ausnahme des Eigenkapitals gem. § 308a HGB zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Das Eigenkapital wird zum historischen Kurs in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnungen werden mit den Monats-Durchschnittskursen umgerechnet. Im vorliegenden Konzernabschluss wird die sich aus dieser Umrechnung ergebende Umrechnungsdifferenz gesondert unter dem Posten „Ei- genkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung“ innerhalb des Konzerneigenkapitals gem. § 308a S.3 HGB ausgewiesen.

Aus der Währungsumrechnung gem. § 256a HGB resultierende Ergebniswirkungen, die in den Jah- resabschlüssen der Tochterunternehmen enthalten sind, sowie die auf der Währungsumrechnung gem. § 308a HGB basierenden Aufrechnungsdifferenzen zwischen den auf fremde Währung lauten- den Forderungen und Verbindlichkeiten der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunter- nehmen wurden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung erfolgswirksam behandelt.

4. Immaterielle Vermögensgegenstände

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Es wird die voraussichtliche Nutzungsdauer zu Grunde ge- legt, die zwischen drei und zehn Jahren beträgt.

Das Aktivierungswahlrecht für selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagever- mögens (§ 248 Abs. 2 HGB) wird nicht in Anspruch genommen. Forschungs- und Entwicklungskosten werden sofort im Aufwand erfasst.

5. Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit ab- nutzbar, linear über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände abgeschrieben. Diese beträgt für Gebäude 8-50 Jahre, für Mietereinbauten 5-25 Jahre und für be- wegliche Gegenstände des Anlagevermögens im Rahmen der üblichen Nutzungsdauern im Wesent- lichen zwischen 3 und 15 Jahren.

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Die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen enthalten Fertigungsmaterial- und Lohneinzelkosten sowie angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich der fertigungs- bedingten Abschreibungen; Fremdkapitalzinsen werden nicht einbezogen.

6. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß § 312 HGB nach der Equity-Methode bilanziert.

7. Beteiligungen

Die Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten zzgl. Anschaffungsnebenkosten oder dem niedri- geren beizulegenden Wert unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips gemäß

§ 253 Abs. 3 HGB bewertet, sofern es sich um eine dauernde Wertminderung handelt.

8. Vorräte

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zu niedrigeren Zeitwerten ange- setzt.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungskosten mit den gleitenden Durchschnitts- werten oder niedrigeren Marktpreisen am Bilanzstichtag angesetzt. Unfertige und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten, Waren zu durchschnittlichen Anschaffungskosten bzw. zu den niedrige- ren letzten Wiederbeschaffungskosten am Bilanzstichtag bewertet. Bestandteile der Herstellungskos- ten sind neben dem Fertigungsmaterial und den Fertigungslöhnen die durch die Produktion veran- lassten Material- und Fertigungsgemeinkosten und Abschreibungen. Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Geleistete Anzahlungen auf Vorräte werden mit dem Nennwert bewertet.

Unter den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen werden Ansprüche und Verpflichtungen des Konzerns aus- gewiesen, die im Zusammenhang mit der Beschaffung, der Verarbeitung und dem Verkauf von Nicht- eisenmetallen, im Wesentlichen Kupfer, und Edelmetallen, insbesondere Silber, bestehen. Der Aus- weis erfolgt branchenüblich innerhalb der Vorräte, da sie dem Charakter nach einerseits als geleistete Anzahlungen, verstanden werden, wenn es sich um Ansprüche des Konzerns gegen Kunden oder Lieferanten handelt. Andererseits werden sie als erhaltene Anzahlungen verstanden, wenn es sich um Verpflichtungen des Konzerns handelt. Des Weiteren besteht gegenüber einem Kreditinstitut eine Verpflichtung aus einer Silberanlage, die ebenfalls branchenüblich mit den Roh-, Hilfs- und Betriebs- stoffen saldiert ausgewiesen wird.

9. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennwert abzüglich Wertabschlä- gen für erkennbare Einzelrisiken bewertet. Dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen angemessen Rech- nung getragen.

Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind auf den Barwert abgezinst.

10. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

Der Posten beinhaltet den Kassenbestand und laufende Guthaben bei Kreditinstituten und ist zum Nennwert bilanziert.

(28)

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11. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Unter dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Abschlussstichtag aus- gewiesen, soweit sie Aufwendungen für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.

12. Latente Steuern

12.1. Latente Steuern gem. §§ 300, 308 i. V. m. § 274 HGB

Latente Steuern werden nach § 274 HGB gemäß dem Konzept der bilanzorientierten Verbindlich- keitsmethode ermittelt. Soweit hiernach temporäre Differenzen aus der unterschiedlichen Behandlung bestimmter Bilanzposten zwischen handelsrechtlichen Jahresabschluss und dem steuerlichen Jah- resabschluss vorliegen, führen diese zu aktiven und passiven latenten Steuern (sog. „temporary con- cept“). Darüber hinaus können latente Steuern auf zukünftige Steuerminderungsansprüche gebildet werden.

Aktive latente Steuern auf abzugsfähige temporäre Differenzen und Steuerminderungsansprüche können nur in dem Umfang aktiviert werden, wie damit gerechnet werden kann, dass diese in zukünf- tigen Perioden voraussichtlich durch ausreichend zur Verfügung stehende passive temporäre Diffe- renzen gedeckt sind. Darüber hinaus bestehende aktive latente Steuern können nur aktiviert werden, wenn in den folgenden fünf Jahren ausreichend steuerliches Einkommen genutzt werden kann.

Soweit sich auf Ebene der einzelnen in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen aus den Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen, die sich in spä- teren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, zum Bilanzstichtag insgesamt eine Steuerentlastung ergab (aktive latente Steuern), wurde das Wahlrecht zur Nichtaktivierung von aktiven latenten Steu- eransprüchen gemäß §§ 300, 308 i. V. m. § 274 Abs. 1 S. 2 HGB in Anspruch genommen.

Eine sich auf Ebene der einzelnen in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen ins- gesamt ergebende Steuerbelastung wird in der Konzernbilanz als passive latente Steuer angesetzt.

12.2. Latente Steuern gem. § 306 HGB

Führen Konsolidierungsmaßnahmen zu Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen der Vermögensgegenstände, Schulden oder Rechnungsabgrenzungsposten und deren steuerlichen Wertansätzen und bauen sich diese Differenzen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder ab, so werden eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung als passive latente Steuer und eine sich insgesamt ergebende Steuerentlastung als aktive latente Steuer in der Konzernbilanz angesetzt.

Die sich ergebende Steuerbe- und die sich ergebende Steuerentlastung wird miteinander saldiert ausgewiesen. Differenzen aus dem erstmaligen Ansatz eines nach § 301 Abs. 3 HGB verbleibenden Unterschiedsbetrages aus der Kapitalkonsolidierung bleiben unberücksichtigt.

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgte zum 31. Dezember 2020 auf Basis kombinierter, unter- nehmensindividueller Ertragssteuersätze, die im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen voraussicht- lich gelten. Latente Steuern, die aus Bewertungsunterschieden im Zusammenhang mit der Zwischen- ergebniseliminierung (§ 304 HGB) resultieren, werden mit dem kombinierten Ertragsteuersatz des die Lieferung empfangenden Tochterunternehmens bewertet.

(29)

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Der Bewertung liegen folgende kombinierte Ertragsteuersätze zugrunde:

Tochterunternehmen Steuer-

satz

%

ALBO-Schlenk s.r.o., Bojkovice, Tschechien 19,0

Kamnik-Schlenk d.o.o., Kamnik, Slowenien 19,0

O.A. Both Corp. d.b.a., Schlenk Metallic Pigments, Ashland, USA 27,1

Pigmenti Metallici s.r.l., Trezzano Sul Naviglio, Italien 27,9

Schlenk Asia Ltd., Hong Kong 16,5

Schlenk International GmbH, Roth-Barnsdorf 28,4

Schlenk Metallfolien Beteiligungs GmbH, Roth-Barnsdorf 28,4

Schlenk Metallfolien GmbH & Co. KG, Roth-Barnsdorf 12,5

Schlenk Metallic Pigments Co. Ltd., Shanghai, China 25,0

Schlenk Metallic Pigments GmbH, Roth-Barnsdorf 28,3

Schlenk Immobilien GmbH & Co. KG, Roth-Barnsdorf 12,6

Schlenk Immobilien Beteiligungs GmbH, Roth-Barnsdorf 28,4

Schlenk Pensions GmbH, Roth-Barnsdorf 28,4

Schlenk USA Inc., Ashland, USA 29,3

Greenway Circle, Inc., Ashland, USA 25,0

Schlenk Metallic Pigments (Taixing) Co. Ltd., Taixing, China 25,0

Schlenk TAF GmbH & Co. KG, Roth-Barnsdorf 12,6

Schlenk Technologies Beteiligungsgesellschaft mbH, Roth-Barnsdorf 28,4

13. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die zum Bilanzstichtag zum 31. Dezember 2020 ausschließlich bei deutschen Gesellschaften beste- henden Verpflichtungen aus Pensionszusagen wurden auf Basis versicherungsmathematischer Gut- achten bewertet. Die Berechnung wurde nach dem modifizierten Teilwertverfahren nach Engbroks ermittelt. Die Berechnung enthält Annahmen über den aktuellen Rechnungszins (2,3 %), die Gehalts- dynamik (0,0 % bis 2,0 %), die Rentendynamik (1,5 % bis 3,0 %) und weitere Bewertungsparameter.

Entsprechend haben diese Annahmen Einfluss auf die Höhe der angesetzten Pensionsrückstellun- gen. Es wurde keine Fluktuation berücksichtigt. Das Pensionsalter für Männer wird mit 65 bzw. 63 Jahren, für Frauen mit 60 Jahren angenommen. Sterbe- und Invaliditätswahrscheinlichkeiten basie- ren auf den Richttafeln R 2018 G der Heubeck AG.

Zur Erfüllung der Ansprüche aus Pensionszusagen der Carl Schlenk Aktiengesellschaft sind Aktien der Carl Schlenk Aktiengesellschaft, die von der Schlenk Pensions GmbH gehalten werden, zur teil- weisen Sicherung dieser Pensionsansprüche insoweit verpfändet, dass diese Vermögensgegen- stände alle Voraussetzungen des § 246 Abs. 2 S. 2 HGB (sog. Deckungsvermögen) erfüllen. Im Zuge dessen wurden diese Anteile zum Zeitwert bewertet und mit den Pensionsverpflichtungen verrechnet.

14. Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwen- digen Erfüllungsbetrages bewertet.

15. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages bewertet. Künftige Preis- und Kostensteigerungen zum Zeitpunkt der Erfüllung der Verpflichtung werden berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre gemäß

§ 253 Abs. 2 HGB abgezinst.

(30)

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16. Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag angesetzt. Auf fremde Währung lautende Verbind- lichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Langfristige Verbindlichkeiten in fremder Währung werden mit dem De- visenkassamittelkurs am Buchungstag oder dem jeweils höheren Kurs am Bilanzstichtag umgerech- net.

17. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der Carl Schlenk Aktiengesellschaft sind folgende Gesellschaften einbezo- gen worden:

Gesellschaften Kapitalan-

teil in %

ALBO-Schlenk s.r.o., Bojkovice, Tschechien 85

Kamnik-Schlenk d.o.o., Kamnik, Slowenien 100

O.A. Both Corp. d.b.a., Schlenk Metallic Pigments, Ashland, USA 100 Pigmenti Metallici s.r.l., Trezzano Sul Naviglio, Italien 100

Schlenk Asia Ltd., Hong Kong 100

Schlenk International GmbH, Roth-Barnsdorf 100

Schlenk Metallfolien Beteiligungs GmbH, Roth-Barnsdorf 100

Schlenk Metallfolien GmbH & Co. KG, Roth-Barnsdorf 100

Schlenk Metallic Pigments Co. Ltd., Shanghai, China 100

Schlenk Metallic Pigments GmbH, Roth-Barnsdorf 100

Schlenk Immobilien GmbH & Co. KG, Roth-Barnsdorf 100

Schlenk Immobilien Beteiligungs GmbH, Roth-Barnsdorf 100

Schlenk USA Inc., Ashland, USA 100

Greenway Circle, Inc., Ashland, USA 100

Schlenk Metallic Pigments (Taixing) Co. Ltd., Taixing, China 100

Schlenk TAF GmbH & Co. KG, Roth-Barnsdorf 100

Schlenk Technologies Beteiligungsgesellschaft mbH, Roth-Barnsdorf 100 True Color Pigmentos e Corantes Ltda., Atibaia, Brasilien 301

Schlenk Pensions GmbH, Roth-Barnsdorf 02

1 Assoziiertes Unternehmen

2 Beherrschender Einfluss aufgrund wirtschaftlicher Umstände

Die Greenway Circle, Inc., Ashland, USA, wurde zum 10. März 2020 gegründet und zu diesem Zeit- punkt in den Konzern einbezogen.

Zum 29. September 2020 wurde die Schlenk Technologies und Dienstleistungen GmbH & Co. KG in die Schlenk TAF GmbH & Co. KG geändert.

Mit Beschluss vom 09. Juni 2020 wurde der Verkauf der Schlenk Metallic Pigments (Taixing) Co.

Ltd. beschlossen.

Folgende in den Konzernabschluss einbezogene Gesellschaften nehmen die Befreiungsvorschriften nach § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB in Anspruch:

 Schlenk Metallic Pigments GmbH, Roth-Barnsdorf

 Schlenk Metallfolien GmbH & Co. KG, Roth-Barnsdorf

 Schlenk Immobilien Beteiligungs GmbH, Roth-Barnsdorf

 Schlenk Immobilien GmbH & Co. KG, Roth-Barnsdorf

 Schlenk Metallfolien Beteiligungs GmbH, Roth-Barnsdorf

 Schlenk International GmbH, Roth-Barnsdorf

 Schlenk TAF GmbH & Co. KG, Roth-Barnsdorf

 Schlenk Technologies Beteiligungsgesellschaft mbH, Roth-Barnsdorf

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