Makrobiotische Heilküche (MBH)
Gesunde Schilddrüse
Neues Kapitel: Histamin-Intoleranz
Hilfe bei Hashimoto, Unter- und Überfunktion, M. Basedow, nach Operation, Wechseljahre, Kinderwunsch, Knoten
Copyright: Jutta Bruhn 2012-2021 Urheberrechtlich geschütztes Material
Rechtlicher Hinweis: Die Informationen in diesem Buch dienen den Möglichkeiten der Gesundheitsvorsorge. Wer sie anwendet, tut dies in eigener Verantwortung. Die hier gegebenen Tipps und Rezepte dienen nicht als Ersatz für professionelle Behandlung bei ernsthaft bestehenden Beschwerden. Die Ratschläge zur Korrektur der
Schilddrüsenunterfunktion mit Meeresalgen beruhen auf Erfahrungen aus meiner Naturheilpraxis, sind nicht schulmedizinisch überprüft und haben keine allgemeine Gültigkeit. Wer Krankheiten der Schilddrüse hat, muss sich in ärztliche Behandlung begeben.
Inhalt
Weit verbreitet: Histamin-Intoleranz (HIT) ... 3
Histamin aus verdorbenen oder industriellen Nahrungsmitteln ... 4
HIT kommt nicht allein ... 4
Was kann man essen und was nicht? ... 5
Später kann man Ausnahmen machen ... 6
HIT oder PMS? ... 6
Fieberschübe bei HIT ... 7
Meine Begleitung zu diesem Ebook
Sollte es Fragen geben zu den Rezepten oder irgendein Problem auftauchen, dann gebe ich gerne Auskunft auf
dieser Seite:
https://www.jutta-bruhn.de/regeln/rezeptfrage/
Weit verbreitet: Histamin-Intoleranz (HIT)
Als Intoleranz bezeichnet man eine Unverträglichkeit. Immer häufiger wird die Intoleranz auf Histamin festgestellt. Worum geht es dabei?
Histamin ist ein Gewebshormon, das viele Organfunktionen steuert. Es wird nicht wie die Schilddrüsenhormone in einer Drüse produziert, sondern in Körpergeweben wie den Blutzellen, der äußeren Hautschicht, in der Magenschleimhaut, im
Zentralnervensystem oder auch in den weiblichen Eierstöcken.
Damit wird sofort klar, weshalb die Reaktionen auf Histamin an so verschiedenen Stellen des Körpers erfolgen können. Beispiele:
- Ist die Produktion der Magensäure betroffen, kann es nach leicht angestiegenem Histamin zu Sodbrennen kommen.
- Ist die die äußere Schicht der Haut (Epidermis) betroffen, kann Histamin an einem neurodermitischen Schub (oder heftigem Juckreiz) beteiligt sein.
- Oder es gibt die bekannten Abwehrreaktionen der Haut als Rötungen und Schwellungen.
Hintergrund für das Entstehen von solchen Unverträglichkeiten, die man auch als Allergien bezeichnet ist der gereizte kranke Darm. Sobald er wieder in Ordnung ist, verschwinden sie.
Auf keinen Fall ist eine HIT eine lebenslange Belastung.
Immer wieder berichten mir Teilnehmende aus meinem Onlinekurs, dass sie nach einigen Wochen keine Unverträglichkeiten mehr verspüren.
„Mir geht es besser und besser, täglich mehr Energie, fast kein Problem mehr mit Histamin.“
„Übrigens: Die Histaminintoleranz hat sich verabschiedet.“
Mit der Ernährung nach der MBH ist es möglich, wieder einen gesunden Darm aufzubauen, die Leber zu entlasten und aus einer Schilddrüsen-Unterfunktion herauszukommen.
Histamin aus verdorbenen oder industriellen Nahrungsmitteln
Oft ist von Histaminvergiftungen zu lesen. Es wäre aber falsch, Histamin immer als gefährlich zu betrachten, denn es ist auch wie oben beschrieben ein Hormon, das seinen Sinn und Zweck im Körper erfüllt.
Probleme treten erst dann auf, wenn verdorbene Nahrungsmittel gegessen werden, was wohl besonders oft bei Thunfisch-Pizza vorkommen soll. Gefährdet ist man mit allen Nahrungsmitteln, die industriell unter Hinzufügung von Bakterien und Hefen etc. hergestellt werden. Ich gehe davon aus, dass sich alle die dieses Ebook lesen, längst von solchen Sachen fernhalten.
Nur wer selbst kocht, hat die Kontrolle über die Frische und Reinheit der Zutaten und kann sich vor dieser Art von Histamin schützen.
Wenn es trotzdem bei eigenem Essen zu Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln kommt, liegt eine Intoleranz vor, die im Laufe der Jahre erworben wurde und die sich wieder zurückbildet, wenn sich der Darm regeneriert (erholt).
HIT kommt nicht allein
Ursache 1: Unterfunktion
Eine HIT ist mit Sicherheit begleitet von einer Unterfunktion der Schilddrüse, auch wenn die Laborwerte andere Ergebnisse zeigen. Und natürlich auch dann, wenn Schilddrüsenhormone wie L-Thyroxin genommen werden, die ja nichts an der Unterfunktion ändern.
Wer genau wissen will, wie es um die Unterfunktion bestellt ist, sollte die Aufwachtemperatur messen, wie im Abschnitt oben dargestellt ist.
Ursache 2: Belastete Leber
Die zweite Begleiterscheinung bei HIT ist so gut wie immer eine belastete Leber.
Dabei geht es nicht um Krankheit, sondern eben nur um eine Belastung, die der Leber zu schaffen macht und in ihrer normalen Entgiftungsfunktion behindert. Deshalb kann eine Knoblauch-Zitronen-Kur schnelle Hilfe bringen und sollte begleitend zur Ernährungs-Umstellung gleich am Anfang gemacht werden.
In meinem Ebook „Knoblauch-Zitronen-Kur für Leber und Schilddrüse“ ist das Rezept und die Anwendung mit Fotos genau erklärt und es gibt viele interessante Fragen mit
Antworten darin. Hier der Link: https://www.jutta-bruhn.de/knoblauch-zitronen-kur- fuer-leber-und-schilddruese/
Ursache 3: Kranker Darm
Weiterhin ist ein wesentlicher Faktor um HIT loszuwerden die Gesundung des Darms.
Dabei geht es um zwei hauptsächliche Probleme, die in individuell unterschiedlicher Intensität vorliegen können:
1. Leaky-Gut-Syndrom und 2. Darmpilze (Candida)
Um beides geht es später noch ausführlicher.
Was kann man essen und was nicht?
Eine besondere Liste von Nahrungsmitteln extra bei HIT ist nicht notwendig. Die zu diesem Ebook gehörende allgemeine Liste der bekömmlichen Nahrungsmittel eignet sich auch bei HIT und allen anderen Unverträglichkeiten und Allergien.
Allgemein gilt natürlich, dass man am Anfang auf individuelle Befindlichkeiten eingehen muss und im Moment alles weglässt, was noch nicht bekömmlich ist.
Bei nicht so starker Belastung durch HIT kann gleich am Anfang vorsichtig begonnen werden mit geringen Mengen von
Heilwürzen wie Miso, Tamari und Shoju, Ume-Würzessig
Sauerkraut – das ist ein lange fermentiertes Gemüse
kurz-fermentierte Gemüse, die man selbst herstellt
Nüsse, auch Cashewnüsse, Walnüsse
Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Erbsen)
Nach etwa vier Wochen mit der neuen Ernährung – individuell früher oder später – tastet man sich dann vorsichtig an die ausgelassenen Nahrungsmittel wieder ran.
Zum Beispiel kann man mit der Menge von 1 TL Hülsenfrüchten anfangen. Geht es gut, nimmt man beim nächsten Mal etwas mehr davon.
Bei stärkerer Belastung sollten die aufgelisteten Nahrungsmittel in der Anfangszeit weggelassen werden. Auch hier gilt: Nach etwa vier Wochen damit anfangen, sich vorsichtig heranzutasten.
Dabei ist zu beachten, dass immer nur ein neues Nahrungsmittel dazu kommt, damit man genau weiß, ob eine Reaktion darauf erfolgt. Wenn mehrere Sachen auf einmal verwendet werden, kann erstens die Reaktion stärker sein und zweitens weiß man dann nicht genau, worauf sie erfolgte.
„Ich koche nun schon ca. 6 Wochen nach der MBH und es geht mir immer besser damit! Seit kurzem vertrage ich - als bis dato extrem histaminsensible Person - sogar Miso und Ume Su, und das ist (für mich) eine echte Sensation!“
Später kann man Ausnahmen machen
Bekannte histaminreiche Nahrungsmittel gehören nicht regelmäßig zur MBH. Wenn individuelle Bedürfnisse bestehen, kann man vorsichtig ein wenig davon essen.
Beispiele:
qualitativ sehr guter Räucherfisch aus dem Bio-Laden
Fisch in Bio-Qualität wie Lachs, Kabeljau, Seelachs
selbst zubereitetes Sauerkraut oder aus dem Bio-Laden, man muss es probieren
Am ehesten kann es zu Problemen kommen, wenn außer Haus gegessen wird.
Deshalb ist es am besten, selbst zu kochen, weil man auf jeden Fall die Kontrolle über die Frische der Zutaten hat.
Noch ein (vielleicht überflüssiger?) Hinweis: In der MBH wird auf gute Qualität der Lebensmittel geachtet. Dazu gehört auch, dass nur mit frischer Ware gekocht wird und niemals versehentlich Verdorbenes verwendet wird.
HIT oder PMS?
Für Frauen ist interessant zu wissen, dass Histamin der Grund sein kann, weshalb es zu krampfhaften Menstruationsschmerzen und anderen Zyklusstörungen kommt. Es ist schwierig, den Unterschied von HIT zum Prämenstruellen Syndrom (PMS)
festzustellen.
Bevor künstliche Hormone eingenommen werden, sollte deshalb auf jeden Fall erst mal die Ernährung auf die MBH umgestellt werden. Ich habe mehrere sehr gute Erfolge damit während meiner Praxistätigkeit erlebt.
Fieberschübe bei HIT
Diese Frage einer Leserin liefert uns einen wertvollen Hinweis:
„Haben Sie schon einmal davon gehört, dass der Körper wegen Stress und histaminhaltigem Essen mit Fieberschüben reagiert? Ich habe diese Symptome seit etwa 2 Jahren teilweise wöchentlich nur nach viel Arbeit in Kombination mit histaminhaltigem Essen und Fett. Alle Internisten lachen nur darüber, was sehr verletzend ist.“
In dem Fall könnte ein ererbter Enzymmangel vorliegen, der den Fettsäureabbau behindert und MCAD-Mangel heißt.
Relevant wird dieser Mangel bei Insulinresistenz, wie sie sehr häufig auftritt nach Jahren der Unterfunktion der Schilddrüse und ständigen Blutzuckerschwankungen.
Der Weg dorthin ist der häufige Abfall in den Unterzucker.
Weil in der MBH im Mittelpunkt steht, den Blutzucker konstant zu halten und niemals in den Unterzucker zu rutschen, besteht die beste Aussicht, mit dieser Ernährung den Enzymdefekt völlig in den Griff zu bekommen.
Am wichtigsten ist dabei, regelmäßig zu essen und nicht zu fasten.