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EP A2 (19) (11) EP A2 (12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG. (43) Veröffentlichungstag: Patentblatt 2007/16

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EP 1 7 75 447 A2

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EP 1 775 447 A2

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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:

18.04.2007 Patentblatt 2007/16 (21) Anmeldenummer: 06121617.2 (22) Anmeldetag: 02.10.2006

(51) Int Cl.:

F02D 13/02(2006.01) F02D 41/14(2006.01) F02D 41/10(2006.01)

(84) Benannte Vertragsstaaten:

AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR

Benannte Erstreckungsstaaten:

AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 11.10.2005 DE 102005048704

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT 80333 München (DE)

(72) Erfinder:

• Bauer, Erwin

93138, Lappersdorf (DE)

• Ellmer, Dietmar

93059, Regensburg (DE) (54) Verfahren zur Optimierung einer Ventilhubumschaltung bei Ottomotoren (57) Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Ver-

fahren zur Optimierung einer Ventilhubumschaltung bei Ottomotoren mit Lambda-Regelung. Basierend auf der Auswertung eines Beschleunigungsverlaufs und eines

Lambda-Verlaufs während der Ventilhubumschaltung wird erkannt, ob zu korrigierende Zylinderfüllungsfehler und/oder Drehmomentenfehler des Ottomotors vorlie- gen.

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Beschreibung

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Optimierung einer Ventilhubumschaltung bei Otto- motoren mit Lambda-Regelung

[0002] Das Prinzip der Ventilhubumschaltung bei Ver- brennungsmotoren ist im Stand der Technik bekannt. So sind Systeme, wie beispielsweise das Vario-Cam-Plus der Firma Porsche, seit einigen Jahren bereits in der Se- rienfertigung (siehe auch "Handbuch Verbrennungsmo- tor, Herausgeber: van Basshuysen/Schäfer, Vieweg Ver- lag, 1. Auflage 2002, Kapitel 10.4.

[0003] Problematisch bei dieser Technik ist nach wie vor der Hubumschaltprozess als solcher. Gerade der Wechsel von kleinem zu großem Ventilhub bereitet Schwierigkeiten in Bezug auf die Momentenneutralität der Brennkraftmaschine. Im Vergleich dazu kann das Umschalten von großem zu kleinem Ventilhub bevorzugt in Schubabschaltphasen erfolgen und ist daher eher un- kritisch für die Neutralität des Drehmoments.

[0004] Die Ventilhubumschaltung führt häufig zu ei- nem spürbaren Ruckeln des Kraftfahrzeugs. Der Grund hierfür liegt in kaum vermeidbaren Ungenauigkeiten im Schluck- oder Liefergradmodell (Saugrohrmodell). Diese Modelle berechnen in der Motorsteuerung die jedem Zy- linder zugeführte Luftmasse. Daraus wird unter Einhal- tung eines bestimmten Luft/Kraftstoff-Verhältnisses (Lambda) die einzuspritzende Kraftstoffmenge berech- net. Die Kraftstoffmenge wiederum bestimmt das frei werdende Motordrehmoment des jeweiligen Arbeits- spiels.

[0005] Für jede Ventilhubkonfiguration der Brennkraft- maschine ist ein separates Modell in der Motorsteuerung hinterlegt. Die Modelldaten sind in Kennfeldern abgelegt, die von so genannten Stützstellen gebildet werden. Da die Bedatung dieser Kennfelder für eine Vielzahl von Fahrzeugen, beispielsweise aus der Serienfertigung, in der Regel identisch ist, spielt hier die Systemindividualität eine große Rolle. Bereits kleine Fertigungstoleranzen können dazu führen, dass sich zwei vermeintlich gleiche Systeme unterschiedlich verhalten.

[0006] Ein Maß für den Gütegrad der Ventilhubum- schaltung ist der Vergleich des Drehmoments in beiden Ventilhubkonfigurationen - also direkt vor und direkt nach der Ventilhubumschaltung. Das Drehmoment bei den beiden Ventilhüben vor und nach der Ventilhubumschal- tung sollte möglichst gleich sein. Bereits kleine Fehler in der Modellberechnung führen jedoch zu Momentenun- terschieden und damit zu einem Ruckeln des Fahrzeugs bei der Ventilhubumschaltung. Zwar werden die Zylind- erfüllungsmodelle in der Regel durch vorhandene Sen- soren, beispielsweise Saugrohrdrucksensor, Luftmas- senmesser usw., abgeglichen, aber auch diese Kompo- nenten sind toleranzbehaftet, so dass kleine Ungenau- igkeiten nicht auszuschließen sind.

[0007] An dieser Stelle öffnet sich die Schere Kosten- Genauigkeit. So kann zu einem reellen Preis nur ein Sen- sor mit einer begrenzten Genauigkeit entwickelt und ge-

fertigt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass sich durch die Ventilhubumschaltung in aller Regel das ver- brennungstechnische Verhalten des Ottomotors ändert.

Dies ist hauptsächlich bei Kanaleinspritzern aufgrund des veränderten Strömungsquerschnitts und der verän- derten Strömungsverhältnisse am Ventil zu erwarten. Ei- ne besondere Problematik ergibt sich dann, wenn im Zu- ge der Ventilhubumschaltung zusätzlich auch noch ein Brennverfahrenswechsel stattfindet. Dies wäre bei- spielsweise ein Wechsel von einer ottomotorischen Ver- brennung zu einer kontrollierten Selbstzündung.

[0008] Prinzipiell können die Modelle in der Motor- steuerung beliebig genau umgesetzt werden. Der Nach- teil dabei ist jedoch, die rasch zunehmende Komplexität der Datenverarbeitungsabläufe, die entsteht, wenn alle Einflussparameter auf eine abzubildende Größe mit ei- ner bestimmten Genauigkeit erfasst werden soll. Selbst moderne Motorsteuerungen stoßen hier schnell an Gren- zen. Insbesondere sind die Speicher- und Rechenkapa- zität der Motorsteuerung bald erschöpft, so dass letzt- endlich Kompromisse geschlossen und Abstriche bezüg- lich der Genauigkeit gemacht werden müssen. Ein ähn- licher Ansatz gilt für die im Ottomotor eingesetzte Sen- sorik, da Großserienprodukte nach kostengünstigen Bauteilen verlangen, bei denen eine bestimmte Messto- leranz in Kauf genommen wird.

[0009] Es ist daher das Problem der vorliegenden Er- findung, ein Verfahren zur Optimierung einer Ventil- hubumschaltung bei Ottomotoren bereitzustellen, das sich durch Momentenneutralität des Ottomotors bei Ven- tilhubumschaltprozessen und durch eine wirtschaftliche Realisierbarkeit auszeichnet.

[0010] Das obige Problem wird durch ein Verfahren gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 gelöst.

[0011] Bei diesem Verfahren wird systemindividuell die Umschaltungenauigkeit bei Ventilhubumschalt- prozessen vermindert und die Qualität des Umschalt- prozesses verbessert. Das erfindungsgemäße Verfah- ren greift sowohl bei Ungenauigkeiten, die aus dem Fer- tigungsprozess hervorgehen, während ebenfalls Lang- zeitveränderungen des Ottomotors erkannt werden und deren Einfluss minimiert wird. Vorteilhafte Ausgestaltun- gen und Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfin- dung gehen aus der folgenden Beschreibung, der be- gleitenden Figur und den anhängenden Ansprüchen her- vor.

[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Optimie- rung einer Ventilhubumschaltung bei Ottomotoren mit Lambda-Regelung weist die folgenden Schritte auf: Er- fassen von Motorbetriebsdaten, vorzugsweise Drehmo- ment relevante Daten, während der Ventilhubumschal- tung und Übermitteln der Betriebsdaten an eine Motor- steuerung, Auswerten eines Beschleunigungsverlaufs der Ventilhubumschaltung als ein Maß für einen Güte- grad der Ventilhubumschaltung und Auswerten eines Lambda-Verlaufs der Ventilhubumschaltung derart, dass bei Vorliegen einer Unstetigkeit im Beschleuni- gungsverlauf eine Berechnung einer Zylinderfüllung und/

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oder eine Berechnung eines Drehmoments korrigiert wird.

[0013] Das vorliegende Verfahren für Ottomotoren mit Lambda-Regelung stützt sich auf die meist standardmä- ßig erfassten Motorbetriebsdaten, die an die Motorsteue- rung des Ottomotors übermittelt werden. Anhand dieser Motorbetriebsdaten kann ein "Ruckeln" des Kraftfahr- zeugs während der Ventilhubumschaltung erkannt wer- den, da dieses "Ruckeln" eine Unstetigkeit im Beschleu- nigungsverlauf des Ottomotors als Ursache hat. Wertet man nun den Lambda-Verlauf während der Ventilhubum- schaltung aus, können Rückschlüsse auf mögliche Feh- ler in der Berechnung der Zylinderfüllung des Ottomotors und/oder in der Berechnung des Drehmoments des Ot- tomotors gezogen werden. Die oben genannte Unstetig- keit im Beschleunigungsverlauf der Ventilhubumschal- tung liefert ein Maß für den Gütegrad des Umschalt- prozesses. Bleibt das Drehmoment des Ottomotors kon- stant, d.h. es tritt keine Unstetigkeit während der Ventil- hubumschaltung auf, liegen keine Fehler in den Berech- nungsmodellen der Motorsteuerung vor. Fällt die Unste- tigkeit jedoch unterschiedlich stark aus im Vergleich zwi- schen verschiedenen Ventilhubumschaltprozessen, kann eine stufenförmige Einordnung des Gütegrads der Ventilhubumschaltung und somit der Fehler in der Zylin- derfüllung und/oder im Drehmoment vorgenommen wer- den, um diese nachfolgend zu beheben.

[0014] Gemäß einer Ausführungsform erfolgt ein Aus- werten einer Segmentzeit des Ottomotors basierend auf einem Kurbelwellensignal zum Erfassen der Unstetigkeit im Beschleunigungsverlauf als ein Maß für den Gütegrad der Ventilhubumschaltung. Dieser Schritt wird vorzugs- weise dadurch ergänzt, dass anhand des Lambda-Ver- laufs erkannt wird, ob ein Anfetten, Abmagern oder ein konstanter Lambda-Verlauf vorliegt. Wird in diesem Zu- sammenhang ein Anfetten oder Abmagern erkannt, lie- fert der Gütegrad einen Hinweis auf den Fehler bei der Berechnung der Zylinderfüllung. Erkennt man wiederum einen konstanten Lambda-Verlauf und stellt gleichzeitig eine Unstetigkeit im Beschleunigungsverlauf fest, weist dies auf einen Fehler bei der Berechnung des Drehmo- ments des Ottomotors hin. Nach Feststellen dieser Feh- ler oder einer Auswahl dieser Fehler erfolgt ein Berech- nen einer korrigierten Zylinderfüllung und/oder eines kor- rigierten Drehmoments des Ottomotors.

[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des vor- liegenden Verfahrens werden die Motorbetriebsdaten der Ventilhubumschaltung sowie der korrigierten Zylind- erfüllung und/oder des korrigierten Drehmoments als Korrekturwert in einer Datenbank abgelegt. Als eine Da- tenbank mit vergleichsweise geringem Datenverarbei- tungsaufwand eignet sich beispielsweise ein Korrektur- kennfeld zur Aufnahme obiger Werte. Innerhalb dieses Korrekturkennfelds wird bevorzugt ein Gültigkeitsbe- reich um den Korrekturwert definiert, der sich über eine Mehrzahl von Betriebszuständen des Ottomotors er- streckt. Werden überlappende Gültigkeitsbereiche von Korrekturwerten festgestellt, erfolgt ein gegenseitiges

Plausibilisieren dieser Gültigkeitsbereiche. Im Rahmen dieses Vorgangs werden überlappende Gültigkeitsberei- che mit übereinstimmenden Korrekturwerten vereinigt, während überlappende Gültigkeitsbereiche mit nicht übereinstimmenden Korrekturwerten verkleinert wer- den, um eine Überlappung auszuschließen.

[0016] Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegen- den Erfindung werden unter Bezugnahme auf die beglei- tende Zeichnung näher erläutert. Die Figur zeigt ein Flussdiagramm für eine systemindividuelle Optimierung der Ventilhubumschaltung eines Ottomotors.

[0017] Bei heutigen Ottomotoren mit Lambda-Rege- lung erfolgt eine Ventilhubumschaltung zwischen zwei oder mehreren verschiedenen Einlass- und/oder Aus- lassventilhüben. Während der Ventilhubumschaltung zeichnet die Motorsteuerung alle Drehmoment relevan- ten Größen auf. Dies sind beispielsweise die Luftmasse MAF, der Saugrohrdruck MAP, der Lambda-Verlauf LAM, der Drehzahlverlauf CRK, der Drosselklappenwin- kel TPS, der Zündwinkel IGA, die Ansauglufttemperatur TIA, die Kühlmitteltemperatur TCO, die Öltemperatur TOIL, der Einspritzverlauf TI, der Drehmomentenverlauf TQ, TQI, TQ_LOSS, die Nockenwellenstellung CAM_IN, CAM_EX und die Drallklappenstellung PORT_FLAP.

Bevorzugt wird während der Ventilhubumschaltung das Kurbelwellensignal erfasst und ausgewertet, wie in dem Flussdiagramm im Teil A der Figur dargestellt ist. Gleich- zeitig wird das gemessene Lambda ausgewertet. Im Ver- lauf der Auswertung erkennt die Motorsteuerung, ob durch die Ventilhubumschaltung ein Anfetten, Abmagern oder ein Konstantbleiben des Lambda-Werts des Otto- motors stattgefunden hat. Das Ergebnis der Auswertung steht dann der Motorsteuerung für das weitere Verfahren zur Verfügung.

[0018] Erfolgt der Ventilhubumschaltprozess nicht op- timal, kommt es zum "Ruckeln" des Kraftfahrzeugs, wel- ches von den Insassen als störend empfunden wird. Phy- sikalisch gesehen ist "Ruckeln" eine Unstetigkeit im Be- schleunigungsverlauf des Kraftfahrzeugs und kann als zeitliche Ableitung der Beschleunigung bei einem gege- benen Bewegungsablauf berechnet werden. Mess- und rechentechnisch ist dies im Fahrzeug jedoch nur mit ho- hem technischen Aufwand zu erfassen, so dass sich in der Praxis die Betrachtung des Kurbelwellensignals (CRK) anbietet. Aus dem an die Motorsteuerung über- mittelten Kurbelwellensignal kann die jeweilige Segm- entzeit bzw. Dauer eines Arbeitsspiels des Ottomotors bestimmt werden, aus denen der Beschleunigungsver- lauf ermittelbar ist.

[0019] Um nun die Ventilhubumschaltung bewerten zu können, werden die aus dem Kurbelwellensignal be- stimmten Segmentzeiten analysiert, bewertet und dar- aus ein Gütegrad der Ventilhubumschaltung abgeleitet.

Ein Maß für den Gütegrad der Ventilhubumschaltung ist die obige Unstetigkeit im Beschleunigungsverlauf zum Zeitpunkt der Ventilhubumschaltung. Die Unstetigkeit im Beschleunigungsverlauf bzw. der Gütegrad der Ventil- hubumschaltung wird basierend auf bekannten Fuzzy-

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Regeln stufenförmig eingeteilt. Die Kategorien der Ein- teilung können wie folgt gewählt werden, während jedoch auch andere Einteilungen denkbar sind: 1 = kein Ruk- keln, 2 = leichtes Ruckeln, 3 = starkes Ruckeln, 4 = un- zumutbares Ruckeln.

[0020] Das Ergebnis der Auswertung des Beschleuni- gungsverlaufs während der Ventilhubumschaltung wird dann im Zusammenhang mit dem erfassten Lambda- Verlauf ausgewertet. Unter der Voraussetzung, dass während der Ventilhubumschaltung ein plausibler Lamb- da-Verlauf zu beobachten war, kann der Gütegrad der Umschaltung als Maß für einen vorhandenen Fehler bei der Berechnung der Zylinderfüllung herangezogen wer- den. Als plausibler Lambda-Verlauf zählt während der Ventilhubumschaltung ein Abmagern oder ein Anfetten des Gemischs. Wurde auf diese Weise ein Füllungsfehler erkannt (vgl. Figur, Teil A), wird im nächsten Schritt der Vorsteuerwert für die Zylinderfüllung (MAF_SP = Set- point der Zylinderfüllung) korrigiert und somit angepasst.

[0021] Die Korrektur bzw. Anpassung der Zylinderfül- lungswerte erfolgt hinsichtlich mehrerer Kriterien und be- vorzugt stufenweise. Diese Kriterien sind beispielsweise der Gütegrad der Ventilhubumschaltung und der Lamb- da-Verlauf während der Ventilhubumschaltung. In die- sem Zusammenhang ist ein Abmagern bzw. Anfetten ein Indiz für zu viel bzw. zu wenig Zylinderfüllung. Ein wei- teres Kriterium ist die Abschätzung des Handlungsbe- darfs für einen Regeleingriff durch die Motorsteuerung.

In diesem Zusammenhang ist zu beantworten, ob der Fehler so groß war, dass akut Abhilfe geschaffen werden muss. War nur ein leichtes "Ruckeln" zu verspüren, kann eine weitere Ventilhubumschaltung in diesem Kennfeld- bereich abgewartet werden, um Entscheidungssicher- heit zu erlangen. Ein weiteres Kriterium ist auf den Wir- kungsbereich der Adaption gerichtet, d.h. in welchem Kennfeldbereich die Korrektur greifen soll. Zudem ist zu beurteilen, in welcher Relation die obige Korrektur zum Betriebspunkt des Ottomotors steht, z.B. ∆MAF/MAF mit

∆MAF = Füllungsfehler.

[0022] Wurde der Zylinderfüllungsfehler erkannt, kann er durch verschiedene Stellgrößen kompensierend be- einflusst werden. Hauptstellorgan ist in diesem Zusam- menhang die Drosselklappe während auch durch das Verstellen der Ladungswechselsteuerzeiten, beispiels- weise durch Nockenwellenphasensteller in Form von be- sonders schnellen elektrischen Stellern, die Zylinderfül- lung beeinflussbar ist.

[0023] Zeigt der Lambda-Verlauf während der Ventil- hubumschaltphase keine Hinweise auf ein Anfetten oder Abmagern, liegt ein Fehler im Drehmomentenmodell (TQI_SP = Drehmomentsetpoint) vor. In diesem Fall ist der Drehmomentsetpoint TQI_SP um ein bestimmtes Maß ∆TQI zu korrigieren und zu adaptieren. In ähnlicher Weise wie bei der oben beschriebenen Korrektur der Zy- linderfüllung werden bei der Korrektur im Drehmomen- tenmodell ebenfalls verschiedene Kriterien angewandt, um ein bevorzugt stufenweises Quantifizieren des Dreh- momentenfehlers durchzuführen. Diese Kriterien umfas-

sen den Gütegrad der Ventilhubumschaltung, die Ab- schätzung des Handlungsbedarfs für eine Korrektur, den Wirkungsbereich der Adaption und das Verhältnis zum Betriebspunkt ∆TQI/TQI. Neben der Umsetzung der er- mittelten Korrekturwerte für die Zylinderfüllung und das Drehmomentmodell durch die Motorsteuerung werden diese Korrekturwerte zusammen mit den oben genann- ten Betriebsgrößen des Ottomotors in einer Datenbank abgespeichert. Diese Datenbank enthält auf dieser Grundlage die Betriebsbedingungen der Ventilhubum- schaltung und die entsprechend ermittelte Korrektur für Zylinderfüllung und Drehmomentenmodell, so dass auf dieser Datengrundlage der Betrieb des Ottomotors wei- ter optimiert wird. Vorzugsweise wird die Datenbank durch ein Korrekturkennfeld gebildet. Diesem Korrektur- kennfeld mit den neuen Vorsteuerwerten bzw. Korrek- turwerten in Zusammenhang mit den jeweiligen Um- schaltbedingungen können dann beim nächsten Venti- lumschaltvorgang die erforderlichen Motorbetriebsgrö- ßen entnommen werden.

[0024] Da Datenbanken in Motorsteuerungen nur un- ter großem Aufwand zu realisieren sind, wird ein Spei- chern und gegenseitiges Plausibilisieren der Korrektur- werte bzw. Adaptionswerte auf der Grundlage von Fuz- zy-Regeln durchgeführt. Zunächst wird der relevante Ventilumschaltbereich umrissen, d.h. der Bereich abge- steckt, in dem eine Ventilhubumschaltung überhaupt nur stattfinden kann. Die maßgebliche Größe ist hier das Drehmoment TQI. Wird für einen Ventilumschaltvorgang ein Korrekturwert entsprechend der obigen Beschrei- bung ermittelt, wird der Wert in das Korrekturkennfeld an seinem durch die Betriebsdaten des Ottomotors festge- legten Betriebspunktplatz eingetragen. Darüber hinaus wird ein Gültigkeitsbereich, vorzugsweise ein kreisförmi- ger Bereich, der auch als Wolke bezeichnet wird, defi- niert, indem der Korrekturwert ebenso Gültigkeit hat. Die- ser Gültigkeitsbereich erstreckt sich über eine Mehrzahl von Betriebszuständen des Ottomotors, die durch die obigen Größen charakterisiert werden. Finden Ventilum- schaltvorgänge im unmittelbaren Nachbarbereich des Betriebspunkts des zuvor ermittelten Korrekturwerts statt, wird aufgrund des definierten Gültigkeitsbereichs mit dem gleichen Korrekturwert für Zylinderfüllung und Drehmoment gearbeitet.

[0025] Mit zunehmender Betriebszeit steigt die Zahl der im obigen Korrekturkennfeld nicht flüchtig gespei- cherten Korrekturwerte mit den entsprechend definierten Gültigkeitsbereichen. Aufgrund der Mehrzahl von Kor- rekturwerten und Gültigkeitsbereichen bzw. Wolken sto- ßen Wolkengrenzen aneinander, d.h. es bilden sich Schnittmengen zwischen den Wolken unterschiedlicher Korrekturwerte. Bilden sich derartige Schnittmengen aus, muss ein gegenseitiges Plausibilisieren der sich überlappenden Gültigkeitsbereiche unterschiedlicher Korrekturwerte erfolgen. Ergibt das gegenseitige Plausi- bilisieren, dass die im Korrekturkennfeld abgespeicher- ten Korrekturwerte übereinstimmen, werden die Gültig- keitsbereiche zu einem gemeinsamen Bereich bzw. ei-

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ner gemeinsamen Wolke zusammengefasst. Es wird so- mit eine Vereinigungsmenge dieser Gültigkeitsbereiche gebildet. Stimmen die Korrekturwerte der sich überlap- penden Gültigkeitsbereiche nicht überein, wird die Wol- kengröße beider betrachteter Wolken bzw. Gültigkeits- bereiche so weit verkleinert, bis keine Überlappung mehr vorliegt. Auf diese Weise wird der betroffene Bereich bei weiteren Ventilumschaltvorgängen differenzierter be- trachtet. Die Größe der Gültigkeitsbereiche bzw. Wolken wird nach den oben genannten Kriterien der Korrektur- wertbestimmung definiert.

[0026] Der Hauptvorteil des Verfahrens besteht darin, dass systemindividuelle Unzulänglichkeiten bei der Ven- tilhubumschaltung erkannt und behoben werden. Dabei wird zwischen Zylinderfüllungsfehlern und Drehmoment- modellfehlern unterschieden. Eine momentenneutrale und ruckfreie Ventilhubumschaltung wird dauerhaft in al- len Ventilhubumschaltbereichen erreicht, was letztlich der Komfortsteigerung des Kraftfahrzeugs dient. Durch die nicht flüchtige Speicherung der Korrektur- oder Ad- aptionswerte wird bei diesem Adaptionsverfahren eine bestimmte Umschaltperformance garantiert, die unab- hängig von der Vorgeschichte des Motors über die ge- samte Fahrzeuglebensdauer vorhält. Außerdem werden bereits in Korrekturkennfeld vorhandene Werte bei Alte- rungserscheinungen des Motors angepasst und sind da- her ständig auf dem neuesten Stand.

Patentansprüche

1. Verfahren zur Optimierung einer Ventilhubumschal- tung bei Ottomotoren mit Lambdaregelung, das die folgenden Schritte umfasst:

a. Erfassen von Motorbetriebsdaten, vorzugs- weise drehmomentrelevante Daten, während der Ventilhubumschaltung und Übermitteln der Betriebsdaten an eine Motorsteuerung, b. Auswerten eines Beschleunigungsverlaufs der Ventilhubumschaltung als ein Maß für einen Gütegrad der Ventilhubumschaltung,

c. Auswerten eines Lambdaverlaufs der Ventil- hubumschaltung derart, dass bei Vorliegen ei- ner Unstetigkeit im Beschleunigungsverlauf ei- ne Berechnung einer Zylinderfüllung und/oder eine Berechnung eines Drehmoments korrigiert wird.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, mit dem weiteren Schritt:

Auswerten einer Segmentzeit basierend auf ei- nem Kurbelwellensignal zum Erfassen der Un- stetigkeit im Beschleunigungsverlauf als ein Maß für den Gütegrad der Ventilhubumschal- tung.

3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, mit dem wei- teren Schritt:

Erkennen anhand des Lambdaverlaufs, ob ein Anfetten,

Abmagern oder ein konstanter Lambdaverlauf vorliegt.

4. Verfahren gemäß Anspruch 3, mit dem weiteren Schritt.

Anwenden des Gütegrads der Ventilhubumschal- tung als ein Maß für einen Fehler bei der Berechnung der Zylinderfüllung, wenn das Anfetten oder Abma- gern erkannt worden ist, und Berechnen einer kor- rigierten Zylinderfüllung.

5. Verfahren gemäß Anspruch 3 oder 4, mit dem wei- teren Schritt:

Anwenden des Gütegrads der Ventilhubum- schaltung als ein Maß für einen Fehler bei der Berechnung des Drehmoments, wenn der kon- stante Lambdaverlauf erkannt worden ist, und Berechnen eines korrigierten Drehmoments.

6. Verfahren gemäß Anspruch 4 oder 5, mit dem wei- teren Schritt:

Ablegen der Motorbetriebsdaten der Ventil- hubumschaltung sowie der korrigierten Zylind- erfüllung und/oder des korrigierten Drehmo- ments als Korrekturwert in einer Datenbank, vorzugsweise in einem Korrekturkennfeld.

7. Verfahren gemäß Anspruch 6, mit dem weiteren Schritt:

Definieren eines Gültigkeitsbereichs um den Korrekturwert im Korrekturkennfeld, der sich über eine Mehrzahl von Betriebszuständen des Ottomotors erstreckt.

8. Verfahren gemäß Anspruch 7, mit dem weiteren Schritt:

gegenseitiges Plausibilisieren überlappender Gültigkeitsbereiche derart, dass bei überein- stimmenden Korrekturwerten überlappender Gültigkeitsbereiche diese Gültigkeitsbereiche vereinigt werden und dass bei nicht übereinstim- menden Korrekturwerten zum Ausschließen ei- ner Überlappung die Gültigkeitsbereiche ver- kleinert werden.

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IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE

Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur

Handbuch Verbrennungsmotor. Vieweg Verlag, 2002 [0002]

Referenzen

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