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Archiv "Der nicht erkannte Myokardinfarkt" (15.01.1986)

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CD

Die Haut, das größte Or- gan des Körpers, hat beim Menschen differenzierte, an das T-Zell-System gebunde- ne Abwehrfunktionen, die nach Art und Umfang bisher nicht bekannt waren.

C) Thymus und Haut weisen eine Reihe auffallender funk- tioneller und biochemischer Parallelen auf. Damit läßt sich auch besser erklären, daß beim Erwachsenen die Immunabwehr völlig intakt bleibt, obwohl der Thymus nach der Geburt, besonders aber vom 20. Lebensjahr ab eine starke Schrumpfung er- fährt.

® Ultraviolettstrahlen oder entsprechende Sonnenein- wirkung beeinflussen die Im- munmechanismen der Haut negativ, sind also bei Infek- ten oder erhöhter Infektge- fahr möglichst zu vermeiden.

Literatur

(1) Baer, R. L. u. Gigli, I.: Überempfind- lichkeit und Immuntoleranz bei Kon- taktallergie. Der Hautarzt 33 (1982) 1-4

— (2) Bier, 0. G.; Götze, D.; Mota, J.;

Dias da Silva, W.: Experimentelle und klinische Immunologie. Heidelberg, Springer (1979) — (3) MacDonald, D. M.:

Immundermatology. Butterworth, Cam- bride (1984) — (4) Edelson, R. L.; Fink, J. M.: The Immunologic Function of Skin, Scient. American, Juni 1985: 34 (zur ergänzenden Lektüre seien unter anderem empfohlen: Roitt) — (5) Gross, R.; Schwonzen, M.: Die bunte Palette der Lymphozyten. Dtsch. Arztebl. 82, Heft 27/1985,2024 — (6) Kalden, J. R.:

Physiologie und Pathophysiologie des Immunsystems. Internist 25 (1984) 3 — (7) Knop, J.: Immunologische Grundla- gen des allergischen Kontaktekzems.

Der Hautarzt 35 (1984) 617-622 — (8) Roitt, J. M.: Leitfaden der Immunologie.

Darmstadt, Steinkopff (1984) — (9) Safai, B. u. Good, R. A.: Immundermatology.

Plenum Medical Book Company, New York, London (1981)

Professor Dr. med.

Rudolf Gross

Haedenkampstraße 5 5000 Köln 41

Professor Dr. med.

Günter W. Korting Universitäts-Hautklinik Helmholtzweg 16 6500 Mainz 1

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

FÜR SIE GELESEN

Hepatozelluläre Karzinome durch Hepatitis-B-Viren

Epidemiologische Studien in Tai- wan zeigen, daß das Risiko, hepa- tozelluläre Karzinome (HCC) zu bilden, für Träger des Hepatitis- Oberflächenantigen (HBsAg) etwa 217fach höher als in der Ver- gleichsgruppe ist. Ferner werden rund 51 Prozent der Todesfälle unter den HBsAg-Trägern durch Leberzirrhose oder HCC verur- sacht, aber nur 2 Prozent unter den Nichtträgern, von denen etwa 90 Prozent einen Marker für Hepa- titis-B-Viren (HBV) besitzen. Des- halb ist die hohe lnzidenz von HCC deutlich mit dem chroni- schen Tragen von HBsAg und we- niger mit einer HBV-Infektion an sich korreliert.

Auf molekularer Ebene ist die Rol- le der Viren bei HCC bisher noch nicht verstanden. Möglicherweise lösen die HBV Dauerlebernekro- sen und Regeneration aus. Die In- tegration könnte willkürlich statt- finden; Zellen, die der Immunant- wort entkommen können, wären Ziele für weitere karzinogeneti- sche Ereignissse. Im Gegensatz dazu spielt die HBV-Integration ei- ne direkte Rolle bei Leberkrebs.

Wegen der weltweiten Verbrei- tung von HBV-Infektionen mit ih- ren chronischen Folgen sind effi- ziente und sichere Vakzine not- wendig. Im Gegensatz zu her- kömmlichen antiviralen Vakzinen können Impfstoffe gegen Hepati- tis B nicht aus Gewebekulturen gewonnen werden. Statt dessen gewinnt man die Vakzine aus dem Plasma gesunder, aber chroni- scher HBV-Träger. Die begrenzte Verfügbarkeit menschlichen Se- rums und schwierige Reinigungs- prozeduren machen jedoch alter- native Verfahren notwendig.

Große Bedeutung gewinnt in die- sem Zusammenhang die Entwick- lung rekombinanter DNA-Vakzine, die eine genaue Kenntnis der Struktur und der Immunogenizität

der Antigendeterminanten vor- aussetzt. Am weitesten fortge- schritten ist derzeit die Gewin- nung aus Hefekulturen; doch der Impfstoff muß noch klinisch gete- stet werden. Weitere gentechni- sche Verfahren werden derzeit entwickelt. jv

Tiollais, P.; Pourcel, C.; Dejean, A.: The hepati- tis B virus. Nature 317 (1985) 489-495.

Pierre Tiollais, Institut Pasteur, 28 rue du Dr.

Roux, 75015 Paris, Frankreich.

Der nicht erkannte Myokardinfarkt

Mehr als 25 Prozent von 708 Myo- kardinfarkten bei 5127 Teilneh- mern der Framingham-Studie wurden allein durch das Auftreten neuer EKG-Veränderungen fest- gestellt. Die EKG-Kontrollen wur- den alle zwei Jahre durchgeführt.

Fast die Hälfte der nur im EKG ge- fundenen, also an sich nicht er- kannten Infarkte waren klinisch

„stumm". Die restlichen gingen mit atypischen Beschwerden ein- her. Bei Frauen sowie bei Männern im Alter von mehrals 45Jahren fan- den sich häufiger nicht erkannte In- farkte. Ungewöhnlich waren sie hingegen bei Patienten mit einer Angina-pectoris-Symptomatik.

Die Prognose erkannter und nicht erkannter Infarkte ist gleich; die nicht erkannten Infarkte führten in gleicher Häufigkeit zu Tod oder Herzinsuffizienz. Frauen mit er- kannten Infarkten hatten eine hö- here Reinfarktrate (24,7 Prozent) als Frauen mit nicht erkannten In- farkten (17,6 Prozent); bei Män- nern gab es keinen Unterschied in der Inzidenz von Reinfarkten. Un- ter Reinfarkten gab es weniger nicht erkannte als unter Erstin- farkten. Das Fazit: Nicht erkannte Infarkte treten häufig auf; sie ha- ben die gleiche Prognose wie In- farkte mit manifesten Erscheinun- gen. faz

Kannel, W. B. et al.: Incidence and prognosis of unrecognized myocardial infarctions, N.

Engl. J. Med. (1984) 311: 1144-1147.

William B. Kannel, Boston University School of Medicine, Doctor's Office Building, Suite 1105, 720 Harrison Ave., Boston, MA 02118.

Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 3 vom 15. Januar 1986 (47) 103

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