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Archiv "Früherkennung hereditärer neuroendokriner Tumoren" (28.03.1997)

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Die Initiative zur Etablierung ei- nes Patientenregisters mit dem Ziel der Früherkennung von Patienten mit MEN 1 ist sehr zu begrüßen. In ihrem Artikel betonen die Autoren die Mög- lichkeiten der bildgebenden Diagno- stik bei hereditären neuroendokrinen Tumoren. Dabei wird zum prospekti- ven Screening des Magens, des Duode- nums und vor allem des Pankreas die Endosonographie als die „empfind- lichste bildgebende Untersuchungs- methode“ hervorgehoben.

In diesem Kontext würden wir gern die im nicht invasiven diagnosti- schen Bereich fest etablierte Szintigra- phie mit In-111-Octreotid, einem So- matostatinanalogon, als bildgebendes Ganzkörperverfahren zum In-vivo- Nachweis von Primärtumoren und Metastasen, insbesondere von neu- roendokrinen Tumoren, erwähnt se- hen. Aufgrund der starken Expres- sion von Somatostatinrezeptoren an der Zelloberfläche von Gastro-Ente- ro-Pankreatischen (GEP-)Tumoren, (beispielsweise Gastrinomen, Karzi- noiden, APUDomen) werden Sensi- vitäten von 80 bis 96 Prozent bei sehr hoher Spezifität in der Diagnostik des Primärtumors und dessen Metastasen erreicht. Damit stellt die Somatostatin- rezeptor-Szintigraphie mit In-111-Oc- treotid ein nicht invasives, bildgeben- des Verfahren hoher diagnostischer Genauigkeit zur simultanten Diagno- stik aller Manifestationen dar. Es wäre unseres Erachtens vorteilhaft, den be- troffenen Patienten die Möglichkeiten der Somatostantinrezeptor-Szintigra- phie – korrelativ zur Ultraschalltech- nik – im Rahmen der von den Autoren initiierten Studie routinemäßig mit an- zubieten.

Literatur

1. Krenning EP, Kwekkeboom DJ, Bakker WH et al.: Somatostatin receptor scinti- graphy with [111In-DTPA-D-Phe1]- and [123Tyr3]-octreotide: the Rotterdam experi- ence with more than 1000 patients. Eur J Nucl Med 1992; 20: 716–731

2. Kwekkeboom DJ, Krenning EP, Bakker WH et al.: Somatostatin analogue scintigraphy in carcinoid tumors. Eur J Nucl Med 1993; 21:

283–292

Dr. med. Karl H. Bohuslavizki Prof. Dr. med. Eberhard Henze Klinik für Nuklearmedizin

der Christian-Albrechts-Universität Arnold-Heller-Straße 9 · 24105 Kiel

Der Leserbrief bildet eine wert- volle Ergänzung. Da neuroendokrine Tumoren des gastroenteropankreati- schen Systems in 70 bis 100 Prozent der Fälle Somatostatinrezeptoren expri- mieren (1 bis 4), hat die Somatostatin- rezeptorszintigraphie einen festen Stel- lenwert in der Diagnostik dieser Tumo- ren. Bei der autosomal dominant ver- erbten, multiplen endokrinen Neopla- sie Typ 1 (MEN 1) können neuro-

endokrine Tumoren der Hypophyse, der Nebenschilddrüsen, der Nebennie- renrinden, der Bronchien, des Thymus, des Magens, des Duodenums und des Pankreas auftreten. Als Ganzkörper- untersuchungsverfahren bietet sich deshalb die Somatostatinrezeptorszin- tigraphie bei der Ausbreitungsdiagno- stik des MEN-1-Syndroms in besonde- rem Maße an. Mit der Somatostatinre- zeptorszintigraphie können beim MEN-1-Syndrom Gastrinome in etwa 80 Prozent, Hypophysentumore in 20 bis 40 Prozent und Nebennierenrin- dentumore in bis zu 100 Prozent lokali- siert werden. Die hyperplastischen Ne- benschilddrüsen oder Nebenschilddrü- senadenome stellen sich dagegen in der

Somatostatinrezeptorszintigraphie meist nicht dar (5). Beim MEN-1-Syn- drom finden sich neuroendokrine Tu- moren des Magens oder des Duode- nums in etwa 30 Prozent. Ihre histolo- gische Diagnose erfolgt durch die Ga- stroduodenoskopie mit Biopsieent- nahme. Der endoskopische Ultra- schall ist die empfindlichste bildgeben- de Untersuchungsmethode für die Lo- kalisationsdiagnostik von neuroendo- krinen Tumoren des Magens und des Pankreas. Im Gegensatz zur Soma- tostatinrezeptorszintigraphie ist die Endosonographie allerdings kein Ganzkörperverfahren, so daß sich En- dosonographie und Somatostatinre- zeptorszintigraphie bei der Diagno- stik neuroendokriner gastroentero- pankreatischer Tumoren ergänzen.

Literatur

1. Kwekkeboom DJ, Lamberts SWJ, Habbe- ma JDF, Krenning EP: Cost-effectiveness analysis of somatostatin receptor scintigra- phy. J Nucl Med 1996; 37: 886–892.

2. Scherübl H, Bäder M, Fett U, Hamm B, Schmidt-Gayk H, Dop FJ, Koppenhagen K, Riecken EO, Wiedenmann B: Somatosta- tin-receptor imaging of neuroendocrine ga- stroenteropancreatic tumors. Gastroente- rology 1993; 105: 1705–1709.

3. Gibril F, Reynolds JC, Doppman JL, Chen CC, Venzon DJ, Termanini B, Weber C, Stewart CA, Jensen RT: Somatostatin re- ceptor scintigraphy: Its sensitivity compa- red with that of other imaging methods in detecting primary and metastatic gastrino- mas. Ann Int Med 1996; 125: 26–34.

4. Krenning EP, Kwekkeboom DJ, Oei HY, de Jong R. JB, Dop FJ, de Herder WW, Reubi JC, Lamberts SWJ: Somatostatin re- ceptor scintigraphy in carcinoids, gastrino- mas, and Cushing’s syndrome. Digestion 1994; 55 (Suppl 3): 54–59.

5. de Kerviler E, Cadiot G, Lebtahi R, Farag- gi M, Le Guludec D, Mignon M: Soma- tostatin receptor scintigraphy in forty-eight patients with the Zollinger-Ellison syndro- me. Eur J Nucl Med 1994; 21: 1191–1197.

6. Lehy T, Cadiot G, Mignon M, Ruszniewski P, Bonfils S: Influence of multiple endocrine neoplasia type 1 on gastric endocrine cells in patients with the Zollinger-Ellison syn- drome. Gut 1992; 33: 1275–1279.

Dr. med. Hans Scherübl

Prof. Dr. med. Ernst-Otto Riecken Abteilung Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie Universitätsklinikum

Benjamin Franklin

Hindenburgdamm 30 · 12200 Berlin A-840

M E D I Z I N

(52) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 13, 28. März 1997

DISKUSSION

Früherkennung hereditärer neuroendokriner Tumoren

Nachweisverfahren blieb unerwähnt

Zu dem Beitrag von Dr. med. Hans Scherübl, Dr. med. Thomas Zimmer, Priv.-Doz. Dr. rer. nat.

Wolfgang Höppner und

Prof. Dr. med. Ernst-Otto Riecken in Heft 37/1996

Schlußwort

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