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Seite 9 Zweimal Nein zu den Agrarinitiativen STT-Nachwuchsturnier in Chalet–à-Gobet Seite 11 Ganganalyse des Pferdes – gestern, heute, morgen Seite 28 Auswärtssieg!

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25. Jahrgang | Nr. 24 | 50 Ausgaben im Jahr AZA 8604 Volketswil | 16. Juni 2021 | Fr. 4.50

Die unabhängige und aktuelle Wochenzeitung rund um das Pferd. Publikationsorgan für Vereine und Verbände.

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Zweimal Nein

zu den Agrarinitiativen Seite 9 STT-Nachwuchsturnier

in Chalet–à-Gobet Seite 11 Ganganalyse des Pferdes – gestern, heute, morgen Seite 28

Die siegreiche Schweizer Equipe im Nationenpreis von La Baule mit (v. l.): Elian Baumann, Beat Mändli, Equipenchef Michel Sorg, Steve Guerdat und Martin Fuchs. Foto: Dirk Caremans

Die unabhängige und aktuelle Wochenzeitung rund um das Pferd. Publikationsorgan für Vereine und Verbände.

Auswärtssieg!

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Sprechen Esel und Pferde

dieselbe Sprache?

Pferde sind soziale Tiere, die sich in ihrer Herde am wohlsten fühlen.

Die natürlichen Bedürfnisse eines Pferdes werden demnach nicht erfüllt, wenn es alleine gehalten wird. Gemäss Tierschutzverord- nung muss zumindest Sicht-, Hör- und Geruchkontakt zu einem anderen Pferd, Esel, Maultier oder Maulesel gegeben sein. Aber wie sieht es nun wirklich mit dem Zusammenleben von Eseln und Pferden aus?

Beim afrikanischen Wildesel sind männliche Tiere meist Einzelgänger.

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| Hintergrund

16. Juni 2021 |

Anja Zollinger*

Bei wild lebenden Pferden und Eseln können unterschiedliche soziale Strukturen beobachtet werden.

Pferde- und Ponyfamilien gleichen ei- nem Harem, wo ein (oder bisweilen mehrere) Hengst(e) eine Gruppe von mehreren Weibchen mit ihrem Nach- wuchs verteidigt (beziehungsweise verteidigen). Männliche Esel hingegen, insbesondere Afrikanische Wildesel, sind häufig Einzelgänger, während die Weibchen, manchmal gemeinsam mit anderen Weibchen, mit dem Nach- wuchs leben. Eselhengste gelten als territorial, im Gegensatz zu Pferde- hengsten, da sie ihr Revier verteidigen,

insbesondere, wenn eine anwesende Eselstute rossig ist.

Das Zusammenleben eines Esels mit einer Pferdestute ist nicht natürlich und kann zu Aggressionen führen. Viele Züchter berichten, dass der Eselhengst ein zu häufiges Deckverhalten zeigt und sich aggressiv gegenüber der Stute verhält. Die Tatsache, dass die männli- chen Esel territoriales Verhalten zei- gen, macht das Zusammenleben mit einem männlichen Tier einer anderen Gattung ebenfalls schwierig.

Im Allgemeinen, abgesehen von der Beziehung zwischen der Mutter und dem Fohlen, sind die sozialen Bindun- gen zwischen Eseln langfristig weniger stabil und oberflächlicher als bei den Pferden. Personen, die beide Arten hal- ten oder züchten, stellen oftmals fest, dass die Hierarchien bei den Eselstuten weniger ausgeprägt sind, als bei den Stutengruppen.

Eine unnatürliche, aber durchaus mögliche Gemeinschaft

Im Rahmen einer vor Kurzem realisier- ten Studie aus Grossbritannien zum Verhalten von in gemischten Gruppen lebenden Tieren wurden die Bezie- hungen zwischen den Individuen ver- schiedener Arten (vier Maultiere, vier Esel und acht Ponys) beobachtet. Ob- wohl einige der Tiere vorab bereits in gemischten Gruppen gehalten wurden (Pony und Esel, Pony und Maultier),

bildeten sich nach einigen Monaten drei Untergruppen: eine Ponygruppe, eine Maultiergruppe und eine Esel- gruppe. Equiden scheinen also eine Präferenz für Artgenossen ihrer eige- nen Spezies zu haben. Des Weiteren konnten hierarchische Strukturen aus- gemacht werden: Die Ponys waren ge- genüber den Maultieren dominant, die ihrerseits wiederum das Sagen gegen- über den Eseln hatten. Frei lebende Esel und Pferde teilen sich zwar manchmal ein- und dasselbe Gebiet, entscheiden sich jedoch niemals spon- tan für ein Zusammenleben. Studien haben gezeigt, dass sie in der Natur mindestens 2500 Meter Abstand zuei- nander halten. Das Zusammenleben von Esel und Pferd ist daher bei Wei- tem nicht so natürlich wie man meinen könnte. Die Halter von gemischten Gruppen beobachten, dass kaum Inter- aktionen zwischen den Eselstuten und den Stuten auftreten und dass sie die Tendenz haben, sich zu ignorieren.

Ebenfalls können Verständnispro- bleme zwischen den verschiedenen Equiden festgestellt werden: Esel und Pferde scheinen nicht dieselbe Spra- che zu sprechen und die Verhaltensco- des scheinen von der anderen Art nicht immer richtig interpretiert zu werden.

Gewisse Besitzer, die einen Esel mit Pferden halten, beobachten dennoch auch freundschaftliche Verhaltenswei- sen und behaupten, dass sich diese

In gemischten Grup- pen sind oft kaum In- teraktionen zwischen Eseln und Pferden feststellbar, es besteht eher eine Form von ge- genseitiger Toleranz.

Werden Esel und Pferde zusammen gehalten, kann man freund- schaftliche Beziehun- gen beobachten.

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zwei Arten sehr gut verstehen. Sie be- obachten, dass sie sich nebeneinan- der ausruhen, galoppieren und zu- sammen spielen. Manche Esel lassen scheinbar auch lauthals das ganze Dorf wissen, dass die Pferde den Stall ohne sie verlassen haben. Diese Freundschaften zwischen Spezies wer- den wahrscheinlich bevorzugt, wenn ein Esel keine Artgenossen in der Gruppe hat.

Unterschiedliche Ernährungsweisen Das Verdauungssystem eines Esels ist darauf ausgerichtet, magere, faserhal- tige Nahrung zu verdauen wie bei- spielsweise strukturreiches Heu. Die Verdauungsprozesse bei Eseln sind um 30 Prozent effizienter als bei Pfer- den. Das bedeutet, dass sie weitaus weniger reichhaltige Nahrung in Form von Energie und Proteinen brauchen, da sie das Raufutter besser verwerten können. Des Weiteren gilt es, den ho- hen Bedarf an Rohfasern eines Esels zu berücksichtigen und die Bedeutung des Kauprozesses zu kennen. Ein ein- facher Trick besteht darin, die Nah- rungsaufnahme beispielsweise durch engmaschige Heunetze zu verlangsa- men oder das Raufutter an verschiede- nen Stellen des Grundstückes zu ver-

teilen. Rasche Futterumstellun- gen sind unbe- dingt zu vermei- den, um Koliken und Hufrehe vor- zubeugen. Dies bedeutet insbe- sondere, dass Esel im Frühjahr langsam ange- weidet werden müssen und die Weidezeit nur

nach und nach verlängert werden sollte. Eine reine Weidehaltung im Sommer ist nicht zu empfehlen und ausschliesslich auf sehr mageren Wie- sen möglich, denn das Gras ist in unse- ren Breitengraden meist zu reich an Ei- weiss und Energie. Die bestehenden Weideflächen sollten aus diesem Grund in mehrere Parzellen aufgeteilt werden, sodass die Weiden gewech- selt werden können und das Grasan- gebot während der Weidesaison be- schränkt bleibt. Ein anderes bewähr- tes System besteht darin, Esel auf Wei- den zu stellen, die vorab gemäht oder bereits von anderen Tieren beweidet wurden. Wenn Esel mit Pferden gehal- ten werden, haben sie die Tendenz,

schnell dick zu werden. Die Halter müssen deshalb die Rationen an die spezifischen Bedürfnisse der Esel an- passen, was nicht immer einfach zu or- ganisieren ist. Eine Züchterin berich- tet, dass es die Eselstuten gar nicht gutheissen, wenn die anderen Stuten im Winter eine Getreideration erhal- ten. Sie sorgen nun dafür, dass die Eselstuten in dieser Zeit beschäftigt sind. Das Zusammenleben von Esel und Pferd scheint möglich, ist aber durch die aufgezeigten Unterschiede zwischen den Equidenspezies nicht zu bevorzugen.

*Beratungsstelle Pferd, Agroscope Schweizer Nationalgestüt SNG

Die pelzigen Vierbei- ner haben ihren eige- nen Charakter.

Esel und Pferde zu- sammen auf der Weide. Fotos: Agroscope, Schweizer Nationalgestüt, Christelle Althaus, Juliette Tardent, Clemence Aresu, Zoo Basel, Shutterstock

Weiterführende Informationen

Der «Leitfaden zur Haltung von Eseln» (Agros- cope Transfer, Nr. 94, 2017) sowie der «Leitfa- den zur Haltung von Maultieren und Maul- eseln» (Agroscope Transfer, Nr. 248, 2018) können kostenlos bei der Beratungsstelle Pferd des Schweizer Nationalgestüts bezogen werden; harasnational@agroscope.admin.ch

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