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Archiv "Wilhelm Hauff: Das kalte Herz" (12.10.1989)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

ACHER

Christoph Hennig: Toska- na, Ein Landschafts- und Er- lebnisführer, Oase Verlag, Badenweiler, 1989, 328 Sei- ten, zahlreiche Karten und Fotos, kartoniert, 28 DM

Dieser Reiseführer stammt nicht von einem Wis- senschaftler, sondern von ei- nem Praktiker: Der Autor ist als Reiseleiter bei Kunst- und Wanderreisen tätig. Und so zeichnet sich das handliche Buch sowohl durch eine Men- ge praktischer Angaben (ein- schließlich eines Wörterver- zeichnisses zum Lesen einer Speisekarte) aus wie durch ei- ne klug begrenzte Auswahl dessen, was zu besichtigen vorgeschlagen wird. Alle An- gaben erscheinen dem Ken- ner der Gegend überaus zu- verlässig.

Walter Burkart, Köln

Wilhelm Hauff: Das kalte Herz, Insel-Bücherei Nr.

1105, Insel Verlag, Frank- furt/M., 1989, 76 Seiten, Il- lustrationen von Monika Schliephack, kartoniert, 14 DM

In seinem dritten „Maehr- chen Almanach" mit dem Ti- tel „Das Wirtshaus im Spes- sart" hat Wilhelm Hauff 1828 zum ersten Mal das Märchen vom „kalten Herzen" erzählt.

Nach dem Vorbild des „De- camerone" von Boccaccio hat dieser Almanach eine Rah- menhandlung: Reisegäste sit- zen beisammen im düster-un- heimlichen Wirtshaus im Spessart und vertreiben sich ihre Furcht und Langeweile mit dem Vortragen von Ge- schichten — eine davon ist

„Das kalte Herz". Sie handelt von Peter Munk, einem jun- gen Kohlenbrenner im Schwarzwald, der aus Unzu- friedenheit und Gier bereit ist, sein Herz in ein kaltes, steinernes Herz einzutau- schen, um Reichtum und Ruhm zu erlangen. Natürlich, wie im Märchen nicht anders zu erwarten, bereut er später die ohne Barmherzigkeit und Menschlichkeit begangenen Sünden und wird von einem guten Geist erlöst. Wie alle Texte in der Reihe „Insel-Bü- cherei" ist auch dieses Mär-

chen sehr anspruchsvoll auf- gemacht. Die zahlreichen Il- lustrationen von Monika Schliephack können verstan- den werden wie zusätzliche Textstellen, da sie besonders die emotionalen Zustände des Peter Munk sehr intensiv widerspiegeln.

Brigitte Reiß, Köln

Manfred Lindner (Hrsg.):

Petra und das Königreich der Nabatäer, Lebensraum, Ge- schichte und Kultur eines arabischen Volkes der Anti- ke, 5. neu bearbeitete Aufla- ge, Delp Verlag, München, 1989, 336 Seiten, 338 teils farbige Abbildungen und Karten, Leinen, 39,80 DM

Die Nabatäer, einmal ein arabisches Nomadenvolk, bil- deten etwa fünf Jahrhunderte lang vor und nach Christi Ge- burt einen bedeutenden Staat um den heutigen Negev und Teile Jordaniens herum. Ihre politische Bedeutung, ihre Kultur und ihre mannigfa- chen Fährnisse in dem Mit- und Gegeneinander mit Hel- lenismus, Judentum, Rö- mern, semitischen Nachbarn usw. sind insbesondere durch die reichen und in einer im- mensen Forschungsarbeit ge- deuteten Funde ihrer Haupt- stadt Petra belegt. Der Besu- cher dieser Ausgrabungsstät- te steht auch heute an einem Ort, der wieder zu einem Brennpunkt der Politik ge- worden ist. Desto mehr wird er sich fesseln lassen durch ei- ne intensive Beschäftigung mit einem dort einmal maß- geblichen Kulturvolk.

Eine hervorragende Hilfe dazu bietet ihm das gegen- über seiner Erstvorlage (1970) erweiterte und auf den neuesten Forschungsstand re- digierte Buch. Der Herausge- ber, selbst intimer Kenner der nabatäischen Historie und ar- chäologischer Mitarbeiter, verarbeitet mit seinen Arbei- ten weitere Beiträge kompe- tenter Autoren. So wird eine umfassende Aufsatzsamm- lung vorgelegt, die über Ge- schichte, Kultur, Religion, Handel, regionale und nicht selten weltpolitische Wech- selbeziehungen ebenso gültig

informiert, wie sie auch die Ausgrabungen in Petra und die Deutung der Funde aus- gezeichnet illustriert. Über- dies sind die Beiträge weitge- hend so spannend geschrie- ben, daß auch der historisch engagierte Nicht-Tourist sei- ne Freude haben kann, wird er doch in einen Teil der Menschheitsgeschichte einge- führt, die nicht in jedem Bil- dungsalmanach steht. Dazu erlebt er auch ein bißchen von dem „Abenteuer Archäo- logie" mit.

Hervorzuheben sind auch die sehr zahlreichen Anmer- kungen und Literaturverwei- se, die die Gewissenhaftigkeit der Autoren beweisen und dem Leser ein Weiterfor- schen ermöglichen. — Insge- samt: ein ebenso wissen- schaftliches wie populäres Kompendium, dem man al- lenfalls wünschen könnte, daß unter den vielen hilfrei- chen Abbildungen noch eini- ge mehr in Farbe vorgelegt worden wären.

Rudolf Clade, Bad Neuenahr

Bernhard Schultze — SI- GNATUR 10, Zeit Schrift Bild Objekt, Verlag Rom- merskirchen, Remagen-Ro- landseck, 1989, 29 x 30 cm, 30 teils farbige Seiten, Aufla- genhöhe 990 Exemplare, limi- tiert, numeriert und einzeln handsigniert, Acrylglasrah- men, halbjährliche Erschei- nungsweise, beziehbar nur im Abonnement von jeweils vier Ausgaben, je Exemplar 195 DM

Bernhard Schultze bewegt Farbe seismisch über die Flä- che, hebt sie aus ihr her- aus, pulssynchron, bekannten Ordnungsprinzipien entge- gen, seinem Herzschlag nur folgend, Märchen verber- gend, Gedichte vorbereitend, die sich in Worte übersetzen lassen und ebenso undurch- dringlich einladend dastehen.

Seine SIGNATUR, seine Unterschrift zieht sich durch alle Bilder und Gedichte und überspringt Zeilen, Seiten, Zeiten, Räume. So ist er un- erfahrenes Kind und naiv, er-

Gerhard Uhlenbruck: No Body is perfect!, Rezepte von Arztbesuch bis Zeitvertreib, Rhein Eifel Mosel-Verlag, Abtei Brauweiler, Postfach 21 40, 5024 Pulheim 2, 1989, 94 Seiten, Zeichnungen von Willi Münch, 9,80 DM

Wer spritzige, geistige Be- weglichkeit schätzt, wird von diesem Büchlein ebenso fas- ziniert sein wie von früheren

„Spruchsammlungen" des Verfassers. Diese Rezepte von A bis Z können dem Le- ser bei gut eingeteilter Dosie- rung zu einigen Abenden nachdenklicher und heiterer Entspannung verhelfen. Was immer wieder erstaunt, ist die ungeheure Vielfalt der Asso- ziationen, die bewunderns- werte Sprachbeherrschung mit der die sarkastischen, oft paradoxen und auch weisen Lebensansichten zum Fun- keln gebracht werden. Die Freude am geistvollen Spiele wird noch betont durch die sehr originellen, etwas skurri- len Zeichnungen.

Hans-Albert Dege, St. Johann

wachsen und weise zugleich.

Er hat formale und inhalt- liche Anstöße parat, er weist einen verwirrenden Weg. Da sind Durchblicke in bunte Tiefen, ein Kaleidoskop ohne Bewegung bewegend, eine unruhige Ubermütigkeit, ob farbig, ob schwarzweiß, ein Echo der Farben und Formen in spielerischer Konfronta- tion.

„Die Wand" zeigt Splitter aus Gedanken und Farben.

„Mit Worten gespickt steigt er aus einer Grube im Hes- senland", im Märchenland?

Aus urigem „Schrift-Geröll"

kann ein Gedicht entstehen, muß ein Gedicht werden. Am Lebensfaden entlang läßt sich ein glücklicher Ausgang fin- den.

Überraschend die Aufrei- hung der Tuben über dem Farbgebirge der Erinnerung — spätestens dann erkennt man die Rätselhaftigkeit und den farbigen Urknall seiner Ar- beit.

Horst Linker, Köln A-2990 (86) Dt. Ärztebl. 86, Heft 41, 12. Oktober 1989

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