A-2592 (12) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 42
S P E K T R U M LESERBRIEFE
nen sollten sich auch auf ihre typischen weiblichen Eigen- schaften besinnen und in die Präventivmedizin gehen, be- zog sich auf die Kolleginnen, die nach alternativen Berufs- feldern suchen. Nicht jede Ärztin und nicht jeder Arzt strebt eine leitende Position an. Der Beruf bietet auch Tätigkeiten, die sich leichter mit persönlichen Freiräumen oder einer Familie vereinba- ren lassen.
Dr. med. Astrid Bühren, Deutscher Ärztinnenbund e.V., Herbert-Lewin-Straße 1, 50931 Köln
Gesundheitswesen
Zu dem Beitrag „Vor der radikalen Wende“ von Josef Maus in Heft 38/1998:
Eher eine High-Tech- Medizin
. . . Wenn man einmal die Hypothese eines Kondratieff- Zyklus akzeptiert, so würde der gegenwärtige Zyklus der Informationstechnologie (Mikrocomputer, Internet) noch zirka 20 bis 25 Jahre lau- fen. Nun ist es relativ müßig zu spekulieren, welcher tech- nologische Trend im Jahr 2025 vorherrschen wird.
Wenn man sich daran betei- ligt, kann Nefiodow in der Tat recht haben, daß dies dann der Gesundheitssektor sein könnte, allerdings wohl weni- ger im Sinne einer psycho- sozialen Gesundheit: Es ist kaum vorstellbar, wie hier- durch wesentliche technolo- gische und wirtschaftliche Im- pulse erfolgen sollten.
Eher erwarte ich einen wesentlichen Aufschwung der Pharmaindustrie mit ei- ner Vielzahl von heute als Lifestyle-Drogen bezeichne- ten Medikamenten, eine Fortentwicklung der Gen- technik mit der Möglichkeit, eine Vielzahl von chroni- schen, Erb- und onkologi- schen Erkrankungen besser behandeln zu können. Die Chirurgie wird weiter mikro- invasiv – kombiniert mit Ro- botern, eventuell auch als Fernchirurgie übers Inter- net. Auch die Ersatzteilchir- urgie als Transplantations- chirurgie wird weiter zuneh- men. Wenn von der Medizin Innovationsimpulse im Sin- ne eines Kondratieff-Zyklus ausgehen sollen, wird es eine High-Tech-Medizin sein müs- sen.
Dr. med. Dr. rer. pol. Man- fred Kerschreiter, Kirch- straße 23, 39150 Laichingen
Im Mittelpunkt der Sendereihe „Praxis – das Gesund- heitsmagazin“ im ZDF am 21. Oktober, ab 21 Uhr, steht das gesundheitspolitische Thema „Ohne Tabus: Lust und Frust beim Sex“. Darüber hinaus wird das Thema „Inkontinenz“
erörtert.
Die Sendung unter der Moderation von Christian Floto, Dierk Heimann und Sabine Helmhold im Gesundheitsma- gazin will vor allem die Themen enttabuisieren. Auch sol- len die Meinungen zur „Potenzpille“ Viagra korrigiert wer- den. Fehl- und Dysfunktionen gibt es mehr, als landläufig vermutet wird. Neue Hinweise belegen, daß tatsächlich viel häufiger organische als psychische Defekte und Ursachen vorliegen. Der Hannoveraner Professor Udo Jonas kommt während der Sendung zu Wort. Kritisch hinterfragt werden auch die früher oftmals vielgepriesenen Aphrodisiaka. – Das weitere Tabuthema, das ebenfalls in der Sendung auf- gegriffen wird, betrifft weltweit rund 200 Millionen Men- schen, die meisten davon Frauen. Die Sendung gibt Tips auch für den therapeutischen Einsatz von Medikamenten bei Inkontinenz, die seit einiger Zeit entwickelt wurden
und bereits im Einsatz sind. EB