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Bohrspanentnahme an Fichte, Tanne und Buche

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(1)

OSCAR LENZ und KASPAR OSWALD

Über Schäden durch

Bohrspanentnahme an Fichte, Tanne und Buche

HERAUSGEBER

Oxf. 469 : 561.22

DER DIREKTOR DER EIDGENÖSSISCHEN ANSTALT FÜR DAS FORSTLICHE VERSUCHSWESEN

Bd./Vol. 47 Heft/Fasc. l 1971

(2)

INHALTSVERZEICHNIS

Seite

1 Einleitung 5

2 Bisherige Veröffentlichungen 5

3 Problemstellung 8

4

Versuchsanordnung

9

5 Ergebnisse und Diskussion der Ergebnisse 12

51 Fichte 12

52 Tanne 15

53 Buche 17

6

Zusammenfassung und Folgerungen 20

Resume - Riassunto - Summary 23

7 Literaturverzeichnis 27

8 Bildanhang 28

(3)

1 Einleitung

Die vorliegende Untersuchung wurde auf Anregung unseres ehemaligen Direk- tors Prof. Or. A. Kurth von 1956 bis 1968 durchgeführt.

Die Abteilung Inventar und Ertrag befaßte sich damals gerade mit der Ausarbei- tung eines Stichprobenverfahrens für Waldinventarisationen. Die geplante Zuwachs- ermittlung anhand von Bohrspänen wurde dann aber auf Grund der ersten Ergeb- nisse dieses Versuchs fallengelassen, da doch mit erheblichen Schäden gerechnet werden mußte.

Wir möchten an dieser Stelle den öffentlichen Waldbesitzern und den zustän- digen Forstorganen der folgenden Gemeinden für ihre bereitwillige Mitarbeit unseren besten Dank aussprechen:

Stadt Lausanne Gemeinde Vallorbe Staat Freiburg Gemeinde Oberried FR Gemeinde Monthey

2 Bisherige Veröffentlichungen

In den USA, wo schon sehr viele Bäume für Altersbestimmungen, Zuwachs- ermittlungen und für andere Untersuchungen angebohrt wurden, befaßte man sich bereits Ende der zwanziger Jahre mit den Folgeschäden der Bohrspanentnahme.

MEYER W. H. und HAYWARD ST. B. (1936) legten schon 1929 einen Ver- such mit Douglasien an. Von den vier Bohrlöchern pro Baum blieb eines unver- schlossen, während die übrigen je mit einem Ahorndübel, einem Zweig und dem Bohrspan verstopft wurden. Die Untersuchung ergab, daß

- sich das Holz rund um alle Bohrkanäle infolge Harzfluß verfärbt;

- die Bohrungen eine engbegrenzte, vorzeitige Splint-Kernumwandlung auslöst;

das Kambium auf die Verletzung mit einem verstärkten Radialzuwachs im Bereich des Bohrlochs reagiert;

- die verschlossenen Bohrlöcher schneller überwallen.

Ferner sind die Autoren der Meinung, daß der starke Harzfluß einen genügenden

Schutz gegen das Eindringen von Insekten und die Entwicklung von Pilzen darstelle.

(4)

LORENZ R. C. (1944) untersuchte an vier Laubbaumarten die Wirkung von Holzdübeln und verschiedenen Desinfektionsmethoden (Alkohol).

Der Versuch zeigte, daß

-

das Holz im Bereich des Bohrkanals - unabhängig von der Behandlungsart - verfärbt wird;

-

praktisch sämtliche Proben Pilzmyzelien und/oder Bakterien enthielten;

-

der Anteil der Bohrlöcher mit sichtbarer Fäulnis bei den verschlossenen Ver- letzungen kleiner ist als bei den offenen;

-

hervorstehende Dübel die Überwallung verzögern.

HEPTING G. H., ROTH E. R. und SLEETH B. veröffentlichten 1949 eine Untersuchung über Folgeschäden von Zuwachsbohrungen sowie geprüfte Ver- hütungsmaßnahmen. Zwölf Baumarten verschiedener Herkunft wurden angebohrt und die Bohrlöcher mit verschieden behandelten Dübeln verstopft oder mit Alkohol desinfiziert.

Der Versuch ergab folgendes:

Rund um die Verletzungen bilden sich bei den zerstreutporigen Arten Nektria- krebse, die die Überwallung stark verzögern.

Relativ rasch überwallen Föhren und ringporige Arten die Bohrlöcher.

Die Bohrspanentnahme führt bei den zerstreutporigen Arten zu größeren, bei den ringporigen Arten zu kleineren und bei den Föhren zu durch Harzfluß bedingten Holzverfärbungen.

-

Wundverschlüsse und Desinfektionen haben keinen Einfluß auf die Verfär- bungen.

Behandelte und unbehandelte Bohrlöcher weisen etwa die gleiche Quote von Pilzbefall auf.

Die Wundkallusbildung wird verzögert, wenn die Dübel zu wenig tief, infolge Kambiumverletzung aber auch, wenn sie zu tief eingeschlagen werden.

TOOLE E. R. und GAMMAGE J. L. (1959) bohrten 1956 fünf Hartholz- arten an, ließen die Bohrlöcher aber offen, da sich künstliche Wundverschlüsse in früheren amerikanischen Untersuchungen als zu wenig wirkungsvoll erwiesen hatten.

Die Bohrungen erfolgten im Herbst und im Frühling.

Die Autoren kamen zu folgenden Ergebnissen:

-

Die Verletzungen werden rasch überwallt.

-

Nach zwei Vegetationsperioden weisen praktisch alle untersuchten Arten Holz- verfärbungen auf.

-

Die Herbstbohrung ergibt einen höheren Anteil an Bohrkanälen mit Fäulnis als die Frühjahrsbohrung.

(über die amerikanischen Publikationen vergleiche auch SCHÖPFER W., 1962.}

(5)

In Europa gelangte der Zuwachsbohrer wesentlich später in größerem Umfang zur Anwendung, weshalb man sich erst in neuerer Zeit mit den Folgeschäden und den möglichen Gegenmaßnahmen befaßte.

SCHÖPFER W.

(1961) untersuchte 1959 Stämme einer Fichten-Versuchsfläche, in der man 1955 Zuwachsbohrungen vorgenommen hatte, und stellte fest, daß im Bereich der Verletzungen das Kambium mit einem verstärkten Radialzuwachs reagiert hatte. Weiter zeigte sich, daß sich in 88 % der unverschlossenen Bohrkanäle Fäulepilze entwickelt hatten. In der Folge befaßte sich der Autor fernerhin mit diesen Problemen und publizierte weitere Artikel über beobachtete Folgeerschei- nungen an Fichte, Tanne, Buche, Eiche und Hagebuche (1961 a) und in verschie- denen Fichtenbeständen sowie an Föhre und Tanne (1962 a). Schließlich arbeitete er noch eine «Empfehlung für die Anwendung von Zuwachsbohrer und Zuwachs- hammer» (1962 b) aus.

In diesen Arbeiten betonte der Autor immer wieder die Wichtigkeit eines wirk- samen Wundverschlusses. (Zu SCHÖPFER W. vergleiche auch BEISEL G. et al., 1967.)

Auch KURTH A. und SCHMID P. (1961) machten, gestützt auf die ersten unveröffentlichten Resultate der vorliegenden Arbeit, auf die nachteiligen Folgen der Zuwachsbohrungen aufmerksam.

BEISEL G., NIELSEN U. und SAUTERJ. J. veröffentlichten 1967 eine Unter- suchung, in der sie verschiedene Geräte und Mittel auf ihre Eignung für einen wirksamen und rationellen Wundverschluß überprüft hatten. Die Verfasser kamen

zum Ergebnis, daß mit Netzschwefel oder Kupfer versetzt' Baumwachs, dfj den I

1

ganzen Kanal ausfüllen muß und am besten mit einer Handpresse eingebracht wird,

das Wachstum der holzzerstörenden Pilze am stärksten hemmt.

(6)

3 Problemstellung

Während schon eine recht umfangreiche Literatur über die Stichprobenerhebung mit dem Zuwachsbohrer sowie über ihre Anwendungsmöglichkeiten besteht, schenkte man bis heute den Folgeschäden nur wenig Beachtung. Da aber schon vor der Veröffentlichung verschiedener europäischer Untersuchungen viele Forstleute der Meinung waren, dass ein unverschlossener Bohrkanal eine Eintrittspforte für holzzerstörende Pilze und damit eine ernstzunehmende Gefahr für den Baum dar- stelle, wurden in der Praxis die Bohrlöcher häufig mit Zweigen, Holzpfropfen, Baumwachs und ähnlichen Mitteln verstopft. In Frankreich werden neuerdings die Bohrkanäle mit Bohrspänen verschlossen , die zuvor in ein Reduktionsmittel getaucht wurden. Nicht nur bezüglich Pilzbefall, sondern auch in bezug auf das Ausmaß der Holzverfärbung hat man dort mit dieser Methode selbst bei Buche gute Erfahrungen gemacht .(POLGE H., mündl.).

Als dieser Versuch angelegt wurde, war man sich in der Forstwirtschaft nicht einig, ob ein künstlicher Wundverschluß, namentlich bei empfindlichen Baumarten, einen genügenden Schutz gegen Pilzinfektionen und andere Schäden darstelle.

In der vorliegenden Untersuchung soll versucht werden, folgende Fragen zu klären:

Wie groß und welcher Art sind allfällige Schäden, die trotz des künstlichen Wundverschlusses bei Zuwachsbohrungen entstehen?

Bestehen erhebliche Unterschiede zwischen verschiedenen Holzarten bezüglich Schadenausmaß?

Existieren enge Zusammenhänge zwischen Wuchsgebiet, Stammdurchmesser, Zeitpunkt der Zuwachsbohrung einerseits und Beschädigung anderseits?

Treten im Laufe der Zeit Veränderungen im Schadenausmaß auf?

(7)

4 Versuchsanordnung

Die Probebäume wurden von der Hangseite her in einer Höhe von 1,3 m mit dem schwedischen Zuwachsbohrer ( (/) des Bohrspans = 4 mm) angebohrt. Enthielt ein Bohrspan Holz aus einer Faulstelle, so wurde der Bohrer mit absolutem Alkohol desinfiziert. Nach der Spanentnahme wurden die Löcher mit kurzen Baumwachs- stopfen (Marke Gaschel) verschlossen, die Bäume numeriert und gut erkennbar markiert. Die Bohrspäne reichten bis ins Mark.

In drei Serien wurden 1956/ 1957 auf vier verschiedenen Stationen insgesamt 1396 Probebäume der drei Hauptbaumarten Fichte, Tanne und Buche angebohrt.

Die Versuchsbohrungen erfolgten zu den folgenden Jahreszeiten:

- im

Frühjahr:

- im Sommer:

- im Winter:

Beginn der Vegetationszeit (Ende April 1956) während der Vegetationszeit (Juli/ August 1956) während der Vegetationsruhe

(November 1956 und Januar/Februar 1957).

Die Verteilung der 1396 Probestämme auf die vier Wuchsgebiete ist in Tabelle 1 dargestellt.

Tabelle 1 Herkunft der Versuchsbäume

Region

I

Flurname und Koordinaten

I

Höheü. M.

I

Fi

I

Ta

I

Bu

Mittelland bei Lausanne:

Chalet

a

Gobet Bois de Bressonne 860- 880 269 257

-

543 750 I 158 250

Froideville Bois d'Archens 780

- -

258

540 850/ 161125

Jura

Vallorbe La Provence 880-1070 75 76 74

520 200 I 158 000

Voralpen

Le Mouret-Zenauva Burgerwald 960-1120 77 77

-

581 500 / 174 250

La Feyla 960-1080 - - 81

581175 / 174 625

Alpen

Monthey-Chrex Vouargne-Bourlo 1420-1480 76 76

-

561 850 / 119 100

Total 497 486 413

(8)

Bei der Auswahl der Versuchsbäume wurde darauf geachtet, daß sie sich pro Holzart, Wuchsgebiet und Bohrzeit gleichmäßig auf die drei nachstehenden Durch- messerklassen verteilten:

- Klasse 20: 15,0- 24,9 cm Durchmesser - Klasse 30: 25,0-34,9 cm Durchmesser Klasse 40: >35,0 cm Durchmesser.

Für eine erste Kontrolle wurden nach 6 Jahren 298 Probebäume eingeschlagen.

Auch hier wurde bei der Auswahl wiederum auf eine gleichmäßige Verteilung innerhalb der drei Arten auf die verschiedenen Durchmesserklassen und Bohrzeit- punkte geachtet.

Es wurden gefällt:

Wuchsgeblet Fichte Tanne Buche

Mittelland 28 28 31

Jura 27 21 25

Voralpen 28 28 26

Alpen 29 27

Total 112 104 82

Für die Auswertung wurde ein einfaches Schema aufgestellt, in dem folgende Merkmale taxiert wurden (Definition einiger Merkmale vergleiche Anmerkung):

Überwallung: schlecht / gut

Art der Verfärbung: rotstreifig, blaustreifig und rotkernig stark /mittel / schwach

- Intensität der Verfärbung:

Ausdehnung der Verfärbung: groß I mittel / klein

. Zusätzlich wurden beobachtete Faulstellen sowie bei der Fichte eine allfällige Verkienung des Bohrkanals vermerkt.

Anmerkung:

Rotstreif:

Blaustreif:

Rotkern:

Durch Pilze (u. a. sf· etelirn ~an,,giimoletitun'.l) hervorgerufene Rotver- färbung des Holzes von Nadelbäumen; erstes Stadium der Holzzer- setzung.

Ebenfalls durch Pilze hervorgerufene Blauverfärbung vor allem des Splintholzes von Nadelbäumen; «reine» Verfärbung ohne namhafte Beeinträchtigung der Festigkeitseigenschaften.

Normale, altersbedingte Rotverfärbung des Buchenholzes, die durch Oxypolymerisation phenolischer lnhaltstoffe hervorgerufen wird.

Der Rotkern bildet sich aber auch in jüngeren Bäumen, wenn

Sauerstoff in den Holzkörper eindringen kann.

(9)

Verkienung: Abnorme Harzbildung und Anreicherung bei Nadelbäumen, die durch Pilzbefall oder Verletzungen verursacht wird.

Auf Grund dieser Kriterien wurde rein gutachtlich festgelegt, ob der Schaden als groß, mittel oder als klein anzusprechen sei.

Daneben entnahm man stichprobenweise aus den verfärbten Zonen nahe der Bohrkanäle kleine Probewürfel zur Herstellung von gefärbten Mikroschnitten, die unter dem Mikroskop nach Pilzhyphen abgesucht wurden. Es ging hier lediglich um die Feststellung, ob es neben den Verfärbungen auch zu Pilzinfektionen gekommen sei; eine Auskunft über die Art der Pilze ist mit dieser Methode nicht möglich.

Ursprünglich waren noch zwei weitere Kontrollen nach 12 und 18 Jahren

im

Versuchsplan vorgesehen. Obwohl bei der Versuchsanlage die für die Untersuchung theoretisch notwendige Anzahl der Probebäume überschritten wurde, konnte 1968 nur noch auf der Voralpenstation genügend Material für eine zweite Kontrolle genutzt werden. Auf den übrigen Standorten hatten vorab Zwangsnutzungen als Folge der Schneebruchschäden

im

Januar 1962, verschiedener Föhnstürme sowie der Windwürfe des Frühjahres 1967 die Zahl der Probestämme derart reduziert oder die Bestände so stark aufgerissen, daß der Versuch vorzeitig abgebrochen werden mußte.

Somit ist die Aussagekraft der gefundenen Resultate erheblich eingeschränkt;

trotz der geringen Probenzahl lassen sich aber gewisse Beziehungen wenigstens tendenzmäßig erkennen.

Ferner muß man sich bewußt sein, daß die Ergebnisse der beiden Kontrollen nicht ohne weiteres miteinander vergleichbar sind, da sie auf gutachtlichen Schaden- ansprachen basieren, die wohl vom selben Taxator, aber doch in einem zeitlichen Abstand von 6 Jahren durchgeführt wurden.

Nach 12 Jahren wurde noch in Le Mouret folgende Anzahl von Versuchsbäumen gefällt:

Fichte Tanne Buche Total

30 31 34 95

(10)

5 Ergebnisse und Diskussion der Ergebnisse

51 Fichte

Tabelle 2 Anteile an geschädigten Bäumen in °/o pro Standort, Durchmesserklasse und Bohrzeit

Schadenklasse

Regionen:

(/) -Klassen:

Bohrzeiten:

Mittelland Jura Voralpen Alpen Mittel 20cm 30cm 40cm Frühjahr Sommer Winter

groß +mittel• klein

7 % 93%

4 % 96%

21 % 79%

21 % 79%

13 % 87%

15 % 85%

6 % 94%

19 % 81 %

7% 93%

26% 74%

6% 94%

* Da nur einzelne Proben einen großen Schaden aufwiesen, wurden die Schadenklassen groß und mittel zusammengefaßt.

Tabelle 3 Vergleich der Schadenanteile in den Voralpen nach 6 und 12 Jahren

Schadenklasse

nach 6 Jahren nach 12 Jahren

groß + mittel

21 % 13 %

klein

79 % 87 %

Die Bohrlöcher wurden von der Fichte größtenteils gut überwallt. Nur 18 % der Überwallungen mußten als schlecht angesprochen werden. Zumeist handelte es sich aber um Stämme, die praktisch keinen Zuwachs mehr geleistet hatten, da sie als Zwischenständer zu stark von den herrschenden Bäumen konkurrenziert wurden.

(Aus verständlichen Gründen hatte man für den Versuch eher beherrschte Indivi- duen statt Elite- oder Ausleseexemplare ausgesucht.)

Im Bereich der Bohrstelle kam es infolge Kallusbildung zu erheblichen Wachs-

tumsstörungen. Besonders bei sehr gut überwallten Verletzungen hatte das Kam-

bium während einigen Jahren rund um das Bohrloch wesentlich breitere Ringe

angelegt.

(11)

SCHÖPFER W. (1961) stellte in einer Untersuchung fest, daß der Zuwachs im Zentrum der Störstelle im Mittel von 5 Jahren 157- 188 % - in extremen Fällen sogar 300 % - des Normalzuwachses betragen kann.

In

einer späteren Unter- suchung ( 1962 a) fand er sogar noch höhere Werte.

Entsprechend der vertikalen Orientierung der Kambiumzellen wies diese Stö- rungszone in axialer Richtung eine größere Ausdehnung auf als in tangentialer Rich- tung.

2 % der Proben zeigten starke, 4 % mittlere und 50 % nur schwache Verfär- bungen im Holzkörper. Die übrigen 44 % waren, abgesehen von einzelnen kleinen Kienflecken, blank geblieben. Auch die nach 1956/57 gebildeten Jahrringe wiesen keinerlei Farbfehler auf. Am häufigsten wurde Rotstreif (50 %), weniger oft Blau- streif und relativ selten Rotstreif zusammen mit Blaustreif (15 %) beobachtet.

In

Faserrichtung dehnten sich die verfärbten Zonen am weitesten - bis 20 cm -·

aus; in radialer Richtung reichten sie von der Jahrringgrenze 1956/ 1957 kaum weiter als 5- 10 cm ins Stamminnere, und auf dem Querschnitt erfaßten sie nur einen schmalen Streifen beidseits des Bohrkanals (Abbildungen 2 und 9). Bei etwa 60 % der Fichten konnte man eine mehr oder weniger starke Verkienung des Bohr- kanals beobachten. Am stärksten verharzten im allgemeinen die äußeren Partien, also jene Holzteile, die bei fehlender oder nur schwacher Verkienung auch am intensivsten verfärbt wurden.

Nur an 7 % der Holzproben wurden Faulstellen festgestellt, die eindeutig auf die Zuwachsbohrung zurückgeführt werden konnten.

Dagegen enthielten praktisch sämtliche Mikropräparate aus den verfärbten Holz- zonen Pilzhyphen.

Die Fichten der Voralpen- und Alpenstandorte scheinen zunächst durch die Zuwachsbohrung in einem größeren Umfang geschädigt zu werden als diejenigen des Mittellandes und des Juras. Der statistische

x2-

Test zeigte aber, daß die Unter- schiede im Schadenausmaß zwischen den 4 Standorten nicht signifikant sind. Faßt man dagegen je 2 Standorte zusammen (Mittelland+ Jura und Voralpen+ Alpen), so können die Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen noch bei einer Irr- tumswahrscheinlichkeit von 0,01 als gesichert betrachtet werden.

Dagegen war aber der Anteil an mittel-stark geschädigten Proben bei der zweiten Kontrolle auf der Voralpenstation größenordnungsmäßig etwa gleich hoch wie im Jura und im Mittelland.

Auf Grund dieser Ergebnisse darf deshalb nicht ohne weiteres auf eine direkte Beziehung zwischen Wuchsgebiet und Schadenausmaß geschlossen werden, zumal neben den unterschiedlichen Klimabedingungen sicherlich auch andere Momente, wie z. B. die , übrigen Standortsfaktoren sowie Provenienz, Alter und Vitalität des Baums, auf das Ausmaß der Folgeschäden einwirken.

Ein Zusammenhang zwischen Brusthöhendurchmesser und Größe des Schadens

ist nicht erkennbar.

(12)

Dagegen ist es offenbar nicht gleichgültig, zu welchem Zeitpunkt die Zuwachs- bohrung durchgeführt wird. Die Fichten, die im Winter und im Frühjahr angebohrt wurden, weisen 3- bis 4mal kleinere Anteile an mittel-stark geschädigten Stamm- abschnitten auf als diejenigen der Sommerbohrung.

Diese Unterschiede sind im x

2-

Test selbst bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,01 gesichert.

Neben den für die Pilzentwicklung günstigeren klimatischen Bedingungen des Sommers scheint das Ausmaß der Harzausscheidung der entscheidende Faktor für die Größe des Schadens zu sein, da die Proben mit stark verkienten Bohrlöchern keine oder nur kleine und schwache Verfärbungen aufwiesen. Es zeigte sich zudem, daß die

im

Sommer angebohrten Bäume weniger stark verkienten als die Bäume der Frühjahrs- und Winterbohrung. Die Größe des Schadens ist somit im wesent- lichen vom Grad der Verkienung abhängig, der seinerseits saisonbedingten Schwan- kungen unterworfen ist.

Zwischen den drei Durchmessergruppen sind keine signifikanten Unterschiede in der Verkienung erkennbar, dagegen variiert die Verharzung der Bohrkanäle von Standort zu Standort so stark, daß diese standörtlichen Abweichungen bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,02 gesichert sind.

Da nun aber die Unterschiede der Schadenausmaße zwischen den vier Stand- orten gemäß x

2

-Test zufälliger Natur sind, müssen noch weitere Faktoren die Pilz- entwicklung

im

Stamm maßgebend beeinflussen, deren Qualität und Quantität von Wuchsort zu Wuchsort vermutlich stark wechselt.

Nach 12 Jahren wurde auf der Voralpenstation sogar eine geringere Schaden- quote festgestellt als 6 Jahre vorher. Diese Tatsache deutet darauf hin, daß sich die holzverfärbenden Pilze im lebenden Fichtenstamm nur während kurzer Zeit ent- wickeln und ausbreiten können und später in ihrem Wachstum massiv gehemmt werden.

SCHÖPFER W. (1961) hatte in einer Untersuchung an Stammscheiben mit unverschlossenen Bohrlöchern festgestellt, dass 88 % der Bohrkanäle innerhalb von

fünf

Jahren von holzzerstörenden Pilzen infiziert und stark verfärbt worden waren.

Die vorliegende Arbeit ergab ein Befallsprozent von nur 65 % (alle Scheiben, an

denen irgendein Schaden festgestellt werden konnte). Es darf also angenommen

werden, daß ein künstlicher Wundverschluß das Ausmaß der Schäden zu reduzieren

vermag (vgl. auch: BEISEL G. et al., 1967).

(13)

52 Tanne

Tabelle 4 Prozentuale Anteile der geschädigten Bäume pro Wucbsgebiet, Durchmesserklasse und Bohrzeit

Schadenklasse

Regionen:

<P -Klassen:

Bohrzeiten:

Mittelland Jura Voralpen Alpen Mittel 20cm 30cm 40cm Frühjahr Sommer Winter

groß +mittel• klein

32% 68%

48% 52%

57% 43%

33% 67%

43% 57%

47% 53%

50% 50%

29% 71 %

26% 74%

54% 46%

50% 50%

* Die Schadenklassen groß und mittel wurden zusammengefaßt, da nur eine Probe einen großen Schaden aufwies.

Tabelle 5 Vergleich der Schadenanteile in den Voralpen nach 6 und 12 Jahren Schadenklasse

nach 6 Jahren nach 12 Jahren

groß

13%

mittel

57%

68%

klein

43%

19%

Bei der Tanne waren nur 12 % der Bohrlöcher schlecht überwallt. Die Kallus- bildung rund um die Verletzung hatte zu den gleichen Störungen der Jahrring- struktur geführt wie bei der Fichte.

Bei allen Tannen konnten rotbraune Holzverfärbungen festgestellt werden. 84 % der Proben wiesen daneben auch Blaustreif auf, der nur kleinflächig in den äußeren und mittleren, nie aber in den zentralen Stammpartien auftrat. Im Splint waren die Verfärbungen am intensivsten; gegen das Mark wurden sie schwächer (Abbildungen 3, 4, 10 und 11).

Auf den Radial- und Querschnitten zeichneten sich charakteristische Begren- zungslinien der verfärbten Zonen ab. Auf dem Radialschnitt glichen sie Parabeln mit großen Krümmungsradien; seltener folgten sie zunächst der J ahrringgrenze 1956/1957 und gingen dann in eine steile Hyperbel über (Abbildungen 3 und 4).

Auf dem Querschnitt begrenzten deutlich erkennbare, leicht S-förmig geschwungene

Linien die relativ schmalen verfärbten Streifen beidseits der Bohrkanäle. Die ver-

färbten Zonen verbreiterten sich gegen das Mark zum Teil nur wenig, zum Teil sehr

stark, verloren aber gegen das Stamminnere rasch an Intensität (Abbildungen 10,

11 und 15). Diese pfeilspitzähnlichen Figuren entstehen übrigens auch bei anderen

kleineren Verletzungen (Abbildung 12).

(14)

Von blo#em Auge konnten bei der Tanne zwar keine Faulstellen erkannt wer- den, dagegen enthielten die meisten Mikroschnitte Pilzhyphen.

Bei der Tanne wiesen seltsamerweise gerade die Stämme aus dem Tannenopti- mum - also aus dem Jura und aus den Voralpen - die größeren Schäden auf als jene, die man im Mittelland und in den Alpen angebohrt hatte.

Auf den letztgenannten Standorten zeichnete sich allerdings die Durchmesser- klasse 40 cm durch einen unverhältnismäßig geringen Anteil an mittel und stark geschädigten Proben aus.

Bei einer relativ kleinen Anzahl von Kontrollstämmen können aber bereits einzelne Extremwerte das Gesamtbild wesentlich verändern. Der x

2-

Test zeigte dann auch, daß sich die standortsbedingten Schadenunterschiede zufällig ergeben haben.

Betrachtet man die Werte der 4 Stationen für sich, so ergeben sich für die Bezie- hung zwischen Schadenausmaß und Baumdurchmesser drei grundverschiedene Trends, so daß eine Schlußfolgerung verunmöglicht wird. Lediglich die Tatsache, daß in drei von vier Fällen die Schadenquote groß und mittel bei der Klasse 40 cm kleiner ist als bei der Klasse 20 cm, könnte darauf hinweisen, daß mit zunehmenden Dimensionen auch mit geringeren Schäden gerechnet werden kann. Die statistische Überprüfung ergab aber, daß sowohl die Unterschiede zwischen allen drei Durch- messergruppen als auch zwischen den Klassen 20 cm und 40 cm nicht signifikant sind.

Die Abhängigkeit des Schadenausmaßes von der Bohrzeit läßt sich dagegen mit einer Sicherheit von 95 % (P = 0,05) belegen. Die Schäden sind am kleinsten, wenn die Zuwachsbohrung im Frühjahr durchgeführt wird. Vermutlich vermag der Baum kurz vor Beginn des Dickenwachstums am raschesten auf die Verletzung zu reagie- ren, so daß schließlich nur in kleineren Stammpartien günstige Bedingungen für das Pilzwachstum herrschen.

Die Wirkung dieser Reaktion scheint aber nicht sehr lange anzuhalten, da sich nach der zweiten Kontrolle in den Voralpen herausstellte, dass nicht nur das Aus- maß der Schäden stark zugenommen hatte, sondern daß sich auch die Unterschiede zwischen den drei Bohrzeiten vollständig ausgeglichen hatten.

Die Tanne, die im Unterschied zur Fichte im Holzkörper kein Harz führt, ver- mag den Infektionsherd entlang dem Bohrkanal nicht zu «neutralisieren», weshalb sich Pilze immer weiter ausbreiten können und somit den untersten Stammabschnitt mehr und mehr entwerten.

Da vor allem der Rotstreif - in einem weitaus geringeren Ausmaß und nur bei

längerer Einwirkung aber auch der Bläuebefall - nicht nur eine Holzverfärbung

darstellt, sondern nach einiger Zeit auch zu Gewichts- und Festigkeitsverlusten des

Holzes führt, könnten besonders periodisch wiederholte Bohrungen, selbst wenn

sie nicht bis ins Mark reichen, schließlich auch die Festigkeitseigenschaften des

stehenden Stamms beeinträchtigen.

(15)

53 Buche

Tabelle 6 Anteile an geschädigten Bäumen in °/o pro Wuchsgebiet, Durchmesserklasse und Bohrzeit

Schadenklasse groß mittel+ klein•

Regionen: Mittelland 65% 35%

Jura 88% 12%

Voralpen 96% 4%

Mittel 83% 17%

ct) -K.lassen: 20cm 68% 32%

30cm 87% 13%

40cm 92% 8%

Bohrzeiten: Frühjahr 78% 22%

Sommer 68% 32%

Winter 100%

*

Nur eine einzige Probe mit kleinem Schaden.

Tabelle 7 Vergleich der Werte des Voralpenstandorts nach 6 und 12 Jahren

Schadenklasse

nach 6 Jahren nach 12 Jahren

groß

96%

91 %

mittel + klein

4%

9%

Bei der Buche wurden 16 % der Bohrlöcher schlecht überwallt. Die Wund- kallusbildung hatte auch bei dieser Baumart zu einer Verbreiterung der J ahrringe im Bereich der Bohrstelle geführt.

Innerhalb der Einflußzone des Bohrkanals bildete sich regelmäßig ein Rotkern aus, dessen Farbintensität nur bei 2 % der Proben als mittel oder gar schwach angesprochen werden konnte. Infolge der ausgeprägten Vertikalorientierung des Holzgewebes breitet sich die Luft in axialer Richtung leichter aus als in tangentialer Richtung, weshalb der Rotkern auf dem Tangentialschnitt eine linsen- bis spindel- förmige Gestalt annimmt. Die Höhe der Spindel betrug in 84 % der Fälle mehr als 30 cm, ihre Breite dagegen meist nur 1 - 2 cm (Abbildungen 13 und 14). In einigen Fällen erfaßte die Rotkernbildung den größten Teil des Kernholzes, doch konnte dieser Farbkern meistens nicht eindeutig auf die Zuwachsbohrung zurückgeführt werden.

Werden breite Markstrahlen in einem Winkel von mehr als 30 ° durch den Bohr-

kanal angeschnitten, so «franst» auf dem Querschnitt der Rand der verfärbten Zone

aus, d. h., einzelnen Markstrahlen entlang sind gegen außen (respektive vom Bohr-

kanal weg) spitz zulaufende Verfärbungen erkennbar. Dadurch verbreitert sich der

(16)

Rotkern gegen das Stamminnere und erhält somit eine ähnliche Form wie eine schlanke Keule (Abbildungen 14 und 16).

Erfolgt die Zuwachsbohrung nicht ganz konzentrisch, d. h., führt der Bohrkanal am Mark vorbei, so «fließt» die Luft wiederum in den Markstrahlen gegen das

· Stammzentrum, wobei dann oft ein markanter Markstrahl die scharfe Grenze zwi- schen hellem und verfärbtem Holz bildet (Abbildung 13).

Die Grenze zwischen hellem und verkerntem Holz war bei der Buche immer sehr scharf und besonders auf dem Radialschnitt sehr mannigfaltig geformt. Teils erschien sie hyperbel-, seltener parabelförmig, teils stieg sie im Splint zunächst an und fiel dann gegen das Mark wieder ab (Abbildungen 5, 6 und 7). Verschiedentlich konnte aber auch beobachtet werden, daß der gesamte Radialschnitt vom

J

ahrring 1956 an verfärbt war (Abbildung 8).

Leider konnten im Rahmen dieser Arbeit die physiologischen Gründe für die verschiedenartigen Rotkernformen auf den Radialschnitten nicht untersucht wer- den; eventuell kann dies aber noch später nachgeholt werden.

Sämtliche Mikropräparate der Rotkernpartien enthielten Pilzhyphen, obwohl dieser Farbfehler der Buche ja keine phytopathologische Erscheinung ist. 17 % der Stammabschnitte wiesen zum Teil schon größere, weißliche Flecken innerhalb der Verfärbungen auf, die auf die Tätigkeit von Fäuleerregern zurückzuführen sind (Abbildungen 5 und 6).

Von den drei untersuchten Baumarten weist die Buche die deutlichste Abhängig- keit des Schadenausmaßes vom Wuchsgebiet auf. Die Schadenunterschiede zwischen den drei Standorten sind statistisch sogar noch bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,01 gesichert. Mit zunehmender Höhe über Meer nimmt auch der Anteil der Proben mit großen Schäden zu. Diese Tatsache läßt sich kaum erklären, da auch über den Einfluß exogener (Standortsbedingungen) und endogener (Erbmasse) Faktoren auf die <<normale» Rotkernbildung noch Unklarheit herrscht.

Es scheint zunächst, als ob bei der Buche mit zunehmendem Durchmesser auch größere Schäden auftreten. Der

x2-

Test zeigt aber, daß diese Unterschiede zufälliger Natur sind und als nicht gesichert betrachtet werden können. Dies schließt aber einen gewissen Zusammenhang zwischen Ausmaß des Schadens und Durchmesser nicht ganz aus, könnten doch dabei folgende drei Faktoren eine Rolle spielen:

- Die Bäume mit kleinen Durchmessern weisen meist einen höheren Wassergehalt auf, was sich nach ZYCHA H. (1948) hemmend auf die Verkernung auswirkt.

- Schwache Exemplare (Zwischenständer, auf armen Böden gewachsene oder junge Bäume) weisen nur eine geringe zentripetale Wanderung von nicht mobi- lisierten Reservestoffen auf, so daß die Farbintensität und der Umfang der Ver- kernung wenig ausgeprägt ist (RUDMAN P., 1966).

- Mit zunehmendem Durchmesser (Alter) nimmt auch die Bereitschaft zur Rot- kernbildung zu.

Sehr ausgeprägt sind die Schadenunterschiede zwischen den drei Bohrzeitpunk-

ten, die noch bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von nur 0,01 signifikant sind.

(17)

Im Gegensatz zu Fichte und Tanne fällt bei der Buche der günstigste Zeitpunkt für die Zuwachsbohrung eigenartigerweise in den Sommer. Die

im

Frühjahr und

im

Winter vorgenommenen Bohrungen führten zu größeren Schäden, wobei der Unterschied zwischen der Sommer- und Frühjahrsbohrung beträchtlich kleiner (10 %) als derjenige zwischen Sommer- und Winterbohrung (32 %) war. Während bei den Winterproben vielfach der gesamte oder nahezu der gesamte Radialschnitt verfärbt wurde, wiesen die Sommerproben meist flächenmäßig engbegrenzte Ver- färbungen auf.

Nach CHASE W. W. (1934) enthält der Baum

im

Sommer weniger Sauerstoff als im Winter. Da nun die Rotkernbildung im wesentlichen die Folge eines Oxypoly- merisationsprozesses der phenolartigen Inhaltsstoffe (FREY-WYSSLING A. und BOSSHARD H. H., 1959) der Markstrahl- und Strangparenchymzellen ist, muß somit der jahreszeitlich schwankende

02

-Gehalt des Stamms die Ursache für die größeren Schäden an den Winterproben darstellen.

Ferner vermag offenbar die Buche die Gefäße, in die Luft eingedrungen ist, außerhalb der Vegetationszeit nicht so schnell mit Thyllen zu verschließen, so daß die axiale Ausdehnung der Verfärbung, insbesondere in Kambiumnähe, bei den Winterproben größer als bei den Sommerproben ist.

Die Kontrolle nach 12 Jahren ergab etwa dieselben Schadenprozente wie die erste Kontrolle. Demnach muß die Buche nach der Zuwachsbohrung innert kurzer Zeit sehr stark geschädigt werden. Hat der Rotkern einmal einen bestimmten Bereich erfaßt, so kann er sich nur noch weiter ausdehnen, wenn von neuem Luft in den Stamm eindringt.

Die Pilze, die infolge der Zuwachsbohrung ebenfalls in den Stamm gelangt

waren, hatten sich innerhal~ der zusätzlichen 6 Jahre weiterentwickelt, wiesen doch

nun schon 54 % der Proben von bloßerµ Auge erkennbaren Fäulebefall auf.

(18)

6 Zusammenfassung und Folgerungen

An Probebäumen der drei Baumarten Fichte, Tanne und Buche wurden in den vier schweizerischen Hauptwuchsgebieten Mittelland, Jura, Voralpen und Alpen Zuwachsbohrungen durchgeführt.

Auf jedem Standort wurden von jeder Baumart je ein Drittel im Frühjahr, im Sommer und im Winter angebohrt. Bei der Auswahl der Versuchsbäume wurde darauf geachtet, daß die drei Durchmesserkategorien 20, 30 und 40 cm gleich häufig erfaßt wurden. Die Bohrlöcher wurden mit kurzen Baumwachsstopfen ver- schlossen. Nach 6 Jahren wurde auf den vier Stationen eine Anzahl Probestämme gefällt. Eine zweite Kontrolle konnte nach 12 Jahren nur noch auf der Voralpen- station durchgeführt werden. Anhand von ca. 40 cm hohen Proberugeln wurden die entstandenen Schäden gutachtlich taxiert.

Mit dieser Untersuchung sollte versucht werden, folgende Fragen zu klären:

- Welches ist die Art und der Umfang allfälliger Folgeschäden von Zuwachsboh- rungen?

- Bestehen Beziehungen zwischen Schadenausmaß, Wuchsgebiet, Bohrzeitpunkt und Stammdurchmesser?

- Treten im Laufe der Zeit Veränderungen

im

Schadenausmaß auf?

- Sind die Auswirkungen der Zuwachsbohrung auf die drei Baumarten wesentlich verschieden?

Der Versuch führte zu folgenden Ergebnissen:

- Die Zuwachsbohrung führt bei der Fichte zu nur geringen Schäden im Stamm.

Die Tanne ist in dieser Beziehung wesentlich empfindlicher; ihre Schäden müs- sen als mittel bis groß bezeichnet werden. Weitaus am größten ist das Ausmaß der Schäden bei der Buche.

- Bei Fichte und Tanne verfärbten Rotstreif- und Bläuepilze das im Bereich des Bohrkanals liegende Holz. Bei der Buche bildet sich rund um das Bohrloch ein Rotkern, der aber ebenfalls mit Pilzen infiziert ist.

- Eine enge Beziehung zwischen Wuchsort und Schadenausmaß besteht nur bei der Buche, die mit zunehmender Höhe über Meer auch einen größeren Anteil an Bäumen mit großen Schäden aufweist.

- Die Folgeschäden an Fichte und Tanne sind am kleinsten, wenn die Bohrspan- entnahme im FrUhjahr erfolgt; als ungünstig erwies sich die Sommerbohrung.

Die im Sommer angebohrten Buchen wiesen die kleinsten Anteile an stark geschädigten Proben auf; Frühjahrs- und vor allem Winterbohrung ergaben wesentlich größere Schadenquoten.

- Der Einfluß des Durchmessers auf die Größe des Schadens ist bei allen drei

Baumarten nicht gesichert.

(19)

Die Fichte vermag dank der Verkienung die Infektionsstelle recht gut zu neutra- lisieren. Je nach dem Grad der Reaktion wird die Pilzentwicklung entweder ver- hindert, unterbunden oder massiv gehemmt, weshalb sich die Schäden im Laufe der Zeit nicht vergrößern. In der Tanne dagegen können sich die Rotstreif- und Bläuepilze weiter entwickeln, so daß die Schäden immer größer werden. Die durch die Zuwachsbohrung ausgelöste Rotkernbildung der Buche erfaßt innert kurzer Zeit einen bestimmten, mehr oder weniger eng begrenzten Bereich. Der Farbkern vergrößert sich nicht, sofern nicht von neuem Luft in den Stamm ein- dringt. Die Fäulepilze entwickeln sich in den folgenden Jahren weiter und befal- len immer ausgedehntere Stammpartien.

Wie der Vergleich mit den Beobachtungen von SCHÖPFER W. (1961) zeigt, können bei der Fichte mit Hilfe eines geeigneten künstlichen Wundverschlusses die Schäden wenn zwar nicht ganz verhindert, so doch erheblich reduziert werden.

Ferner konnte festgestellt werden, daß die Bäume der untersuchten Arten wäh- rend mehreren Zuwachsperioden rund um die Bohrstelle breitere Jahrringe anlegen, so daß auf dem Stamm eine mehr oder weniger große überwallungsbeule entsteht.

Bei einer zweiten Bohrspanentnahme am selben Stamm müßte also ein genügend großer seitlicher Abstand von der ersten Bohrstelle eingehalten werden, da sonst eine Jahrringanalyse zu falschen Ergebnissen und Schlüssen führen würde.

All diese Folgeerscheinungen zeigen, daß wiederholte Zuwachsbohrungen vor allem auf permanenten Probeflächen recht problematisch sein können, worauf bereits SCHÖPFER W. (1962b) in seinen Empfehlungen für die Verwendung des Zuwachsbohrers eingehend hingewiesen hat.

Es soll hier nur ergänzend beigefügt werden, daß durch wiederholte Bohrungen an verschiedenen Stellen desselben Stamms ein Holzfehler entsteht, der mindestens gleich schwer wiegt wie etwa mehrere tote Ausfalläste. Weiter ist zu bedenken, daß s:ch trotz des künstlichen Wundverschlusses mit Baumwachs holzzerstörende Pilze in den Bohrkanälen entwickeln können, deren Aktivität

im

Laufe der Zeit mög- licherweise sogar die Standfestigkeit der betreffenden Bäume beeinträchtigen kann (vor allem bei wenig dauerhaften Arten). Diese zwar nicht erwiesene, doch durch- aus denkbare Folgeerscheinung dürfte sich recht ungünstig auswirken, vor allem dann, wenn auf Probeflächen gebohrt wird, die während längerer Zeit beobachtet werden sollen, z. B. Inventur- oder waldbauliche Weiserflächen.

Während man im allgemeinen in der schweizerischen Forsteinrichtung bestrebt ist, auf Zuwachsbohrungen zu verzichten, sieht_ der Waldbau in zunehmendem Maß in der Bohrspanentnahme eine Möglichkeit zur bestandesweisen Erfassung des Zuwachses und des Wertzuwachses.

Es muß deshalb an dieser Stelle nochmals betont werden, daß bis heute unseres

Wissens noch keine Schutzpasten oder Baumwachse auf dem Markt erhältlich sind,

deren Anwendung einen absoluten Schutz gegen Pilzinfektionen bieten kann. Wie

sich aus der Literatur entnehmen läßt, wurden zwar Versuche in dieser Richtung

durchgeführt, doch ist es dabei nie gelungen, jegliches Pilzwachstum in den Bohr-

(20)

löchern zu verhindern. Selbst wenn Bemühungen dieser Art in Zukunft erfolgreich sein sollten, so müssen immer noch die massiven Wachstumsstörungen im Bereich der Bohrstelle (Oberwallungsbeulen und -leisten) und auch der Bohrkanal selbst als wertvermindernde Holzfehler betrachtet werden.

Vor allem in der Forschung soll die Bohrspanentnahme zwar auch weiterhin in Spezialfällen zur Klärung verschiedenster Fragen herangezogen werden; man muß sich aber vor der unbekümmerten Anwendung dieser Methoden hüten.

Schließlich muß man sich fragen: Ist es sinnvoll, wenn wir einerseits, um

mög- lichst viel

Qualitätsholz erzeugen zu können, unsere Bestände intensiv pflegen,

andererseits aber den Wert einer wohl kleinen Anzahl von Stichprobenbäumen wis-

sentlich vermindern, um die eine o~er die andere Kenngröße

möglichst genau

erfas-

sen zu können?

(21)

Resume - Riassunto - Summary

Degäts provoques chez l'epicea, le sapin et le hetre par le sondage avec la tariere

Des sondages avec la tariere ont ete effectues sur l'epicea, le sapin et le hetre dans les quatres principales regions de croissance de Suisse, a savoir: le Jura, le Plateau, les Prealpes et les Alpes.

Sur chaque station et pour chaque essence, on a sonde au printemps, l'ete et au cours de l'hiver chaque fois un tiers des arbres d'essai. Lors de l'execution, on a veille a ce que le nombre des arbres soit egal entre les categories de diametre de 20, 30 et 40 cm. Les trous de sondage furent obtures a l'aide d'un bouchon court de mastic a greffer. Au bout de 6 ans, on abattit un certain nombre d'arbres dans les quatre stations. Un deuxieme contröle apres 12 ans n'a pu etre execute que sur la station des Prealpes. L'ampleur des dommages a ete taxe sur des decoupes de 40 cm de hauteur.

On a cherche dans cette etude a repondre aux questions suivantes:

- Quels sont le genre et l'etendue des degäts eventuels causes par le sondage des arbres?

- Existe-t-il des rapports entre l'ampleur des dommages, Ja region de croissance, la date du sondage et le diametre de l'arbre?

- Se produit-il avec le temps des changements dans la gravite des deteriorations?

- Les suites du sondage sont-elles differentes pour les trois essences?

Les essais donnerent les resultats suivants:

Le sondage a la tariere ne conduit chez l'epicea qu'a de legers dommages dans le tronc.

Le sapin est plus sensible a ce point de vue, les alterations etant moderees a importantes.

Le hetre presente de beaucoup les plus fortes degradations.

- Les champignons de l'echauffure et du bleuissement attaquent le bois dans le voisinage du trou de sondage. Chez le hetre, iI y a formation autour du canal d'un duramen {creur rouge), qui renferme egalement des champignons.

- Une etroite correlation entre le lieu de croissance et l'intensite des dommages n'existe que pour le hetre qui montre avec l'altitude une proportion accrue de fortes alterations.

- Chez l'epicea et le sapin, les degäts sont plus faibles lorsque le sondage a eu lieu au prin- temps; le sondage au cours de l'ete s'est revele etre defavorable. Les hetres sondes l'ete eurent la plus petite part de fortes alterations; les sondages executes au cours du printernps , et surtout l'hiver donnerent lieu a un pourcentage plus important de degäts.

- Chez les trois essences, l'influence du diametre sur l'ampleur des dommages n'est statistique- ment pas significative.

- Grace a l'accumulation locale de resine dans le bois, l'epicea reussit fort bien a neutraliser l'infection fongique. Suivant l'intensite de la reaction, le developpement des champignons est ernpeche, arrete ou forternent freine, les degäts n'augmentant pas avec le ternps. Chez le sapin, l'echauffure et le bleuissement peuvent, par contre, se propager de sorte que l'alteration s'etend toujours plus. Chez le hetre, le sondage provoque la formation d'un duramen facultatif (creur rouge) qui atteint, dans un laps de temps assez court, une certaine extension plus ou moins limitee. Le duramen colore ne croit plus pour autant que de l'air ne penetre a nouveau dans le tronc. Les champignons de la pourriture poursuivent leur croissance dans les annees suivantes et attaquent des parties de tronc toujours plus etendues.

La comparaison avec les observations faites par W. SCHÖPFER (1961) montre qu'il est possible chez l'epicea de reduire fortement les degäts en obturant le trou de sondage au moyen d'un bouchon artificiel.

En outre, on a constate que les arbres des essences etudiees ont elabore, pendant plusieurs periodes de croissance, des cernes plus larges autour du trou de sondage, donnant naissance a un bourrelet de recouvrernent plus ou rnoins gros. Un deuxieme sondage doit etre effectue a

(22)

une distance laterale suffisante du premier trou, l'analyse des cernes conduisant autrement

a

des resultats et deductions errones.

De ces suites, on peut deduire que des sondages repetes, surtout dans des placettes perma- nentes, peuvent etre tres problematiques, ce que W. SCHÖPFER (1962 b) a deja signale dans ses recommandations sur l'utilisation de la tariere en vue de l'etude de I'accroissement.

Ajoutons pour completer que des sondages renouveles a divers endroits du föt donnent naissance a un defaut du bois, qui est au moins aussi grave que celui constitue par plusieurs nreuds noirs ou pourris. 11 faut se rendre compte egalement que des champignons xylophages pcuvent se developper dans Je trou de sondage en depit du bouchon artificiel de mastic a grcffer. 11 n'cst pas exclu que l'activite de ces champignons peut meme, au cours des annees, porter attcinte

a

la stabilite des arbres attaques (surtout chez !es especes au bois peu durable).

Enfin, on est en droit de se demander s'il est raisonnable d'une part de traiter intensivement nos peuplements, afin de produire le plus possible de bois de qualite, et d'autre part de dimi- nuer sciemment Ja valeur certes d'un petit nombre d'arbres, constituant les placettes d'echan- tillonnage, pour mesurer le plus exactement possible l'un ou l'autre critere.

Danni provocati nell'abete rosso e bianco e nel faggio dal campionamento mediante sonda

Nelle quattro principali regioni di crescita dell'abete rosso e bianco e del faggio in Svizzera - ossia Giura, Altipiano, Prealpi ed Alpi - sono stati effettuati prelevamenti di campioni di legno mediante sonda.

Per ogni stazione e per ogni specie vennero forati in primavera, estate ed inverno un terzo degli alberi di prova disponibili, badando ad ottenere lo stesso numero di alberi campionati per Je tre catcgorie di diametro di 20, 30 e 40 cm. Per l'otturazione dei fori si impiego cera da innesti. Dopo 6 anni venne abbattuto un certo numero di alberi nelle quattro stazioni, mentre un secondo controllo dopo 12 anni poteva essere effettuato soltanto nella particella delle Prealpi. L'entita dei danni venne stirnata su pezzi di tronco dell'altezza di 40 cm.

Con questa ricerca si voleva rispondere alle seguenti domande:

- Di quale genere ed entita risultano gli eventuali danni provocati da! sondaggio degli alberi?

- Esistono rapporti tra l'entita dei danni e Ja regione di crescita, l'epoca del sondaggio ed il diametro dell'albero?

Intervengono con il tempo rnodificazioni nella gravita dei danni?

- Le conseguenze del sondaggio risultano diverse per Je tre specie legnose studiate?

I risultati dell'esperirnento sono i seguenti:

- II carnpionarnento mediante sonda provoca nell'abete rosso soltanto danni leggeri al tronco.

L'abete bianco risulta piu sensibile con alterazioni da moderate a forti, mentre il faggio rivela di gran lunga i danni maggiori.

I funghi de! marciume rosso e della carie azzurra scolorano il legno dell'abete rosso e bianco nella zona del provino. Ne! faggio si osserva Ja formazione di un durame rosso attorno al foro, con presenza pure di funghi.

Una stretta correlazione tra la regione di crescita e l'entita dei danni appare soltanto nel faggio ehe denota con il crescere dell'altitudine una percentuale maggiore di alterazioni forte.

Nell'abete rosso e bianco i danni risultano piu leggeri con il sondaggio primaverile, mentre il prelievo estivo si

e

rivelato sfavorevole. II campionamento estivo diede luogo nei faggi alla minore percentuale di grossi danni, mentre quello primaverile e soprattutto quello invernale hanno provocato danni notevolrnente maggiori.

- L'influsso del diametro sull'entita dei danni non risulta statisticamente significativo per nessuna delle tre specie.

(23)

Mediante accumulazione locale di resina nel legno, l'abete rosso riesee a neutralizzare assai bene l'infezione fungina. A seeonda dell'intensita della reazione, lo sviluppo dei funghi

e

impedito, arrestato oppure fortemente frenato ed i danni non aumentano con il tempo. Nell'abete bianco invece, il marciume rosso e Ja carie azzurra si sviluppano ulte- riormente e Je alterazioni si estendono sempre piu. II sondaggio provoca nel faggio Ja for- mazione di un durame facoltativo (euore rosso) ehe interessa in un lasso di tempo assai breve una determinata zona piu o meno ristretta e non cresce ulteriormente qualora venga bloccato l'afflusso di nuova aria nel tronco. I funghi del mareiume creseono ulteriormente negli anni seguenti al sondaggio ed attaccano delle porzioni di tronco sempre piu ampie.

Dal confronto con le osservazioni fatte da W. SCHÖPFER (1961) risulta una possibilita di ridurre notevolmente i danni nell'abete rosso mediante otturazione del foro eon un turaeciolo artificiale.

Venne aecertato inoltre ehe gli alberi delle speeie studiate formano anelli piu larghi attorno al foro durante parecchi periodi di erescita, dando origine ad un cereine di rieoprimcnto piu o meno grosso. Un secondo sondaggio dev'essere effettuato pereio ad una distanza laterale sufficiente dal primo, in modo da evitare risultati e deduzioni erronee nell'analisi degli anelli di creseita.

Tutti questi fatti dimostrano ehe i sondaggi ripetuti, speeialmente nelle piazzette perma- nenti, possono risultare molto problematici, come gia aveva segnalato W. SCHÖPFER (1962 b) nelle sue raecomandazioni relative all'impiego della sonda per lo studio dell'aeerescimento.

A eomplemento di cio si ricorda ehe i sondaggi ripetuti in diversi punti del tronco provo- cano un difetto del legno almeno altrettanto grave di quello costituito da pareechi nodi neri o marci. Non si dimentichi inoltre ehe i funghi xilofagi possono svilupparsi nel foro malgrado l'otturazione con cera da innesti. Anzi, non

e

escluso ehe l'attivita di questi funghi possa addi- rittura intaccare - nel corso degli anni - la stabilita degli alberi (speeialmente delle specie a legno poco duraturo).

Ci si deve ehiedere infine se sia ragionevole da un lato eoltivare le nostre foreste in modo intensivo per produrre il massimo di legname pregiato, e dall'altro ridurre seientemente il valore sia pure d'un numero limitato di alberi nelle piazzette di campionamento per misurare l'uno o l'altro fattore nel modo piu esatto possibile. Trad. A. Antonietti

Defects in wood of spruce, fir and beech, as caused by increment boring

On sample trees of spruce, fir and beeeh, increment borings were applied in the four major regions of Switzerland: Plateau, Jura mountains, Prealps and Alps.

On eaeh site one third of each speeies was bored in spring, summer and winter respectively.

Trees of the diameter classes 20, 30 and 40 cm were seleeted in equal numbers. Bore holes were sealed with short wax stoppers. After 6 years on each of the 4 sites a number of sample trees were felled. After 12 years only the prealp site could be sampled. The damages were assessed on bolts of 40 cm height.

lt was the aim of this investigation to answer the following questions: Which is the type and extent of possible defects caused by increment borings?

Are there any relationships between the extent of damage, site of growth, date of boring and tree diameter?

- Are there any changes of the extent of damage in time?

- Are there any significant differences between the three species with regard to the effects of inerement borings?

The investigations yielded the following results:

__ Inerement borings in spruce eause only minor damages in the stem. Fir is much more sen- sitive, its defects are regarded moderate to heavy. Most severe damages oGcur in beech.

(24)

- Red stripe and blue stain fungi attack the wood in the immediate vicinity of the bore holes in spruce and fir. In beech red heart is formed around the bore hole, it also is infected by fungi.

A close relationship between site of growth and extent of damage is observed only in beech.

An increasing proportion of trees with heavy damages is found as elevation increases.

- Defects in wood of spruce and fir are reduced if boring occurs in spring. Boring in summer is found unfavorable. Summer boring in beech however gave the least proportion of heavily damagcd trees, spring and particularly winter boring causing more damages.

- There is no significant influence of tree diameter on extent of the defect in any of the three species.

- Spruce successfully neutralizes the infection by fungi by accumulating resin in the wood.

According to the intensity of this reaction the growth of the fungi is either stopped com- pletely, or impeded, and hence the defects do not expand with time. In fir however the red stripe and blue stain fungi continue to develop and the defects expand with time. In beech, increment borings cause the formation of red heart which reaches in relatively short time a more or Iess limited size. This red heart zone does not extend as long as no additional air enters the stem. The fungi, however, seem to continue to grow for years and attack an increasing portion of the stem.

A comparison with the observations of SCHÖPFER (1961) shows that damages on spruce may be reduced drastically using an artificial seal.

lt was also observed that annual growth rings of the examined trees became !arger aroun<l the bore hole during a number of years, thus causing a swelling. A second increment boring at the same stem therefore has to be placed in sufficient lateral distance from the first bore Iocation to avoid erroneous annual ring analyses.

Repg,ted increment borings particularly on permanent sample plots seem to be quite doubtful, which SCHÖPFER (1962 b) already indicated in his recommendations for the use of increment borers.

lt may be added, that rep~d borings at different locations in the stem cause wood defects which are at least as important as several dead branches. Also wood destroying fungi may grow in the bore holes despite artificial seal with wax. The activity of these fungi may with time even reduce the stability of the trees, particularly if the wood is of Iittle durability. Finally the question is, whether it is reasonable to apply a very intensive treatment to our forest stands for increasing quality production and to reduce at the same time willingly the value of a small number of sample trees for the sake of determining more accurately a certain characteristic.

Trans!. H. Keller

(25)

7 Literatu"erzeichnis

BEISEL G., NIELSEN U. und SAUTER J. J. (1967): Schutzmaßnahmen gegen Schäden nach Zuwachsbohrungen. Allg. J".orstz., 22, Nr. 28, S. 478-480 und Nr. 29, S. 501-503.

CHASE W. W. (1934): The Composition Quantity and Physiological Significance of Gases in Tree Sterns. Univ. of Minnesota, Agric. Exp. Station, Techn. Bulletin, 39, 49,

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ZYCHA H. (1948): über die Kernbildung und verwandte Vorgänge im Holz der Rotbuche.

Forstwiss. Cbl., 67, S. 80-109.

(26)

Abbildung 1

Abbildung 2

Abbildung 3

Abbildung 4

Abbildung 5

Abbildung 6

Abbildung?

Abbildung 8

Abbildung 9

Abbildung 10

8 Bildanhang

Radialschnitt durch einen nicht geschädigten Fichtenstamm. Maßstab 1:3.

Der äußerste Drittel des Bohrkanals und die in den letzten Jahren vor der Bohrung gebildeten J ahrringe erscheinen wegen der starken Harzausscheidung dunkel gefärbt. Die übrigen Stammpartien sind blank geblieben.

Die breiteren Jahrringe der überwallungszone sind deutlich erkennbar.

Radialschnitt durch eine Fichte mit mittlerem Schaden. Maßstab 1:3.

Die äußcrcn Stammpartien sind durch Rotstreif verfärbt (Zone l); gegen innen schließt sich eine kleinere Blauverfärbung an (Zone 2).

Radialschnitt durch eine Tanne mit mittlerem Schaden. Maßstab 1:3.

Die mittlere bis starke Rotverfärbung (Zone 1), die gegen das Stammzentrum an Farbintensität verliert, wird ober- und unterhalb des Bohrlochs durch eine hyperbelförmige Linie vom unverfärbten Splint scharf abgegrenzt. An den Rotstreif schließt sich eine schwächere Yerblauung mittlerer Ausdehnung an

(Zone 2). ·

Radialschnitt durch eine Tanne mit großem Schaden. Maßstab 1:3.

Die intensive Rotverfärbung wird durch eine parabelförmige Linie vom unver- färbten Splint abgegrenzt (Zone 1). Die relativ starke Blauverfärbung reicht etwa von der Mitte des Halbmessers bis in die rotstreifige Partie (Zone 2).

(Die Verfärbung im Stammzentrum ist nicht auf die Zuwachsbohrung zurück- zuführen.)

Radialschnitt durch eine Buche mit großem Schaden. Maßstab 1:3.

Im Einflußbereich des Bohrkanals hat sich ein intensiv gefärbter Rotkern gebildet, dessen Begrenzungslinie einer Hyperbel gleicht. Ebenfalls vom Bohr- kanal ausgehend wurde der Stamm von Weißfäulepilzen befallen.

Radialschnitt durch eine Buche mit großem Schaden. Maßstab 1:3.

Die Begrenzungslinie des Rotkerns ist parabelförmig ausgebildet.

Auch hier ist der Farbkern bereits von der Weißfäule befallen.

Radialschnitt durch eine Buche mit mittlerem Schaden. Maßstab 1:2,5.

Die Rotkernbildung hat nur eine relativ eng begrenzte Partie erfaßt. Der Farb- kern weist in der Übergangszone von Kern zu Splint die größte Ausdehnung auf.

Radialschnitt durch eine Buche mit großem Schaden. Maßstab 1:2,5.

Die Rotkernbildung hat den gesamten Radialschnitt erfaßt; dieses Bild zeigt sich am häufigsten bei im Winter gebohrten Bäumen.

(Die Verfärbung der neugebilcleten Jahrringe unterhalb des Bohrkanals ist erst nach dem Aufschneiden entstanden.)

Querschnitt durch eine Fichte mit kleinem Schaden. Maßstab 1:2,4.

In tangentialer Richtung breitet sich der Rotstreif nur wenig aus, so daß ledig- lich eine kurze, schmale Zone beidseits des Bohrkanals verfärbt wird.

Querschnitt durch eine Tanne mit mittlerem Schaden. Maßstab 1:2.

Meist begrenzt eine leicht S-förmig geschwungene Linie die schmalen ver- färbten Partien.

In den äußeren, feuchteren Jahrringen breitet sich der Rotstreif aus, während meist nur das weiter innen liegende, trockenere Holzverblaut.

(27)

Abbildung 11 Querschnitt durch eine Tanne mit mittlerem Schaden. Maßstab 1:2.

Vielfach verbreitert sich die verfärbte Zone gegen das Stamminnere recht stark, verliert dann aber meist rasch an Intensität.

Abbildung 12 Querschnitt durch eine Tanne mit kleinem Schaden. Maßstab 1:2.

Hier ist die Begrenzungslinie nur noch undeutlich zu erkennen. Die keilför- mige Verfärbung in der Mitte des Querschnitts stammt von einer älteren Ver- letzung (evtl. Reißerstrich), die zu einer auffallend ähnlichen Verfärbung führte wie die Zuwachsbohrung.

Abbildung 13 Querschnitt durch eine Buche mit großem Schaden. Maßstab 1:2.

Der Bohrkanal führt am Mark vorbei; die einströmende Luft führte zu einer engen Farbkernbildung. Dort wo die Markstrahlen in einem genügend steilen Winkel durchschnitten wurden, strömte die Luft gegen das Stammzentrum, so daß nun ein markanter Markstrahl die Grenze zwischen verfärbtem und unverfärbtem Holz bildet.

Abbildung 14 Querschnitt durch eine Buche mit großem Schaden. Maßstab 1:2.

Dieses Bild zeigt die typische, beinahe keulenartige Form des Rotkerns, der sich nach der Zuwachsbohrung bildet. Auch hier erkennt man sehr deutlich, daß die Luft hauptsächlich über die Markstrahlen in den Holzkörper ein- dringt, wodurch die Randzonen der Verfärbung häufig wie ausgefranst aus- sehen.

Abbildung 15 Querschnitt durch eine Tanne mit mittlerem Schaden. Maßstab 1:3.

Typische Verfärbungsform der Tanne; der Schnitt liegt ca. 20 cm oberhalb der Bohrstelle.

Abbildung 16 Querschnitt durch eine Buche mit großem Schaden. Maßstab 1:3.

Form des Rotkerns, wie er nach der Zuwachsbohrung entsteht.

Der Schnitt liegt ca. 20 cm oberhalb der Bohrstelle.

Abbildung 17 Ansicht eines schlecht überwallten Bohrloches an Tanne. Maßstab 1:2.

Abbildung 18 Ansicht eines schlecht überwallten Bohrloches an Buche. Maßstab 1:1.

(28)

F.- 33

Abbildung 1 Abbildung 2

(29)

Abbildung 6

(30)

Abbildung 9

Abbildung 10

Abbildung 11 Abbildung 12

(31)

Abbildung 15 Abbildung 16

Referenzen

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