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Archiv "Luftbronchogramm bei interstitiellen Lungenerkrankungen" (11.03.1976)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Ambulante gastroenterologische Endoskopie

Diathermieschlingen abgetragen und inoperable stenosierende Tumoren palliativ reseziert, die Pa- pilla Vateri kann auf endoskopi- schem Wege gespalten werden, und Blutungen lassen sich neuer- dings mit Hilfe eines Argon-Laser- strahles koagulieren. Auch Fremd- körper werden heute endoskopisch unter Umgehung einer Laparoto- mie aus dem oberen und unteren Trakt entfernt.

Von den hier genannten operativen Verfahren besitzt die Polypektomie sicher die größte praktische Be- deutung. Mit ihr werden zum einen diagnostische Ziele verfolgt, denn nur die histologische Stufenschnitt- analyse des in toto entfernten Poly- pen gibt zum Ausschluß eines poly- pös wachsenden Karzinoms oder eines fokalen Cancer im Polypen absolute Sicherheit. Zum anderen ist mit der Abtragung eines Polypen in vielen Fällen ein echter thera- peutischer Effekt verbunden. Denn häufig ist nach erfolgter endoskopi- scher Polypektomie auch die Blu- tungsursache beseitigt. Ferner ist ein Polypenträger als geheilt anzu- sehen, bei dem ein maligner Polyp ohne infiltrierendes Wachstum in den Stiel entfernt wurde. In diesen Fällen kann dem Patienten zum Beispiel eine Darmteilresektion er- spart werden. Voraussetzung für eine solche weitreichende Ent- scheidung ist allerdings die opti- male Aufbereitung und Befundung des Polypen durch einen mit dieser modernen Problematik vertrauten Pathologen.

Ob die endoskopische Polypekto- mie auch unter ambulanten Bedin- gungen für den Patienten gefahrlos praktikabel ist, wird von uns zur Zeit an einer prospektiven Studie geprüft. Sicher muß bei ihr eine Selektionierung des Patientengutes erfolgen, will man keine unnötigen Risiken in Kauf nehmen. Voraus- setzung für die operative Endosko- pie ist in jedem Falle die enge Kooperation mit einer bauchchirur- gisch kompetenten Klinikabteilung.

Ferner sollte der Endoskopiker die- se Verfahren genügend oft in der

Klinik durchgeführt haben, bevor er sie unter ambulanten Bedingun- gen einsetzt.

Abschließend soll noch kurz in ta- bellarischer Form über die in den ersten 18 Monaten seit Praxisgrün- dung durchgeführten endoskopi- schen Untersuchungen und ihre klinisch relevanten Befunde orien- tiert werden. Tabelle 2 wirft ein Schlaglicht auf das hier zur Dis- kussion stehende Thema und un- terstreicht die eingangs getroffe- ne Aussage von der „Machbarkeit"

moderner gastroenterologischer Methoden unter ambulanten Bedin- gungen. Es stellt daher nur eine konsequente Entwicklung dar, wenn sich in Zukunft mehr gastro- enterologische Fachpraxen an den Aufgaben der prästationären Endo- skopie beteiligen.

Literatur bei den Verfassern Anschrift der Verfasser:

Dr. med. Martin Strauch Dr. med. Manfred Henke Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis Karlsplatz (Stachus) 3 8000 München 2

Für Sie gelesen Luftbronchogramm bei interstitiellen Lungenerkrankungen

Ein Luftbronchogramm entsteht bei nicht gashaltigen Alveolarräumen (sei es durch Anschoppung oder auch durch fehlende Belüftung in- folge von Atelektasen) aus denen sich lufthaltige kleine Bronchien röntgenologisch herausheben. Im Gegensatz zur herrschenden Auf- fassung, das Luftbronchogramm sei ein klassisches Zeichen für eine Flüssigkeitsanreicherung in den Alveolarräumen, weisen die Verfasser nach, daß schwere inter- stitielle Lungenerkrankungen gele-

gentlich ebensogut zum Luftbron- chogrammeffekt führen können.

Interstitielle Erkrankungen können um die offenen Luftwege herum zu Kompressionsatelektasen führen.

Zusätzlich können interstitielle, auf die distalen Luftwege übergreifen- de Prozesse eine obstruktive Pneu- monie verursachen, wobei sich die Alveolarräume sekundär mit Sekret und Zelttrümmern füllen. Diese um- geben dann die weiter proximal ge- legenen offenen Luftwege und ru- fen ein Luftbronchogramm hervor.

Eine interstitielle Erkrankung, die ein Luftbronchogramm hervorrufen kann, ist zum Beispiel die Sarkoi- dose, wenn sie sich mit großen, schlecht abgegrenzten oder zotti- gen Verdichtungsfiguren darstellt.

Die interstitiellen Granulome kön- nen hierbei durch Konfluieren groß genug werden, um die Alveolarräu- me zum Kollabieren zu bringen, da- bei die benachbarten Luftwege aber offenlassen. Andererseits kann eine schwere peribronchiale interstitielle Anreicherung von Gra- nulomen ebenfalls zur Obstruktion der distalen Luftwege führen, die sich dann mit Makrophagen und proteinreichen Gewebstrümmern füllen. Gemischte interstitielle und alveoläre zum Luftbronchogramm führende Erkrankungen sind die idiopathischen pulmonalen Hämosi- derosen.

Das Luftbronchogramm ist ein zu- verlässiges Röntgenzeichen zur Unterscheidung zwischen Lungen- parenchymveränderungen und ex- trapulmonalen Läsionen, jedoch nicht zwischen allein die Alveolar- räume befallenden Erkrankungen (alveoläre Proteinose, Alveolarzell- karzinom) und solchen, die das In- terstitium ergreifen und sich über die Alveolarräume ausbreiten (Pneumocystis-carinii-Pneumonie) beziehungsweise rein interstitiellen Prozessen. Pz

Rees, J. C., Madwell, J. E.:

The Air Bronchogram in Interstitial Disease of the Lungs

Radiology 116 (1975), 1-9

Department of Continuing Education Havard Medical School

25 Shattuck Street

Boston Massachusetts 02 115

714 Heft 11 vom 11.März

1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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