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Brunhart, Andreas (2017): Konjunkturchronologie Liechtenstein. Teil III: 1980–1989. LI Facts 4/2017. Liechtenstein-Institut, Bendern.

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Academic year: 2022

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  Konjunkturzyklus Liechtenstein (Reales BIP, Trendabweichung HP‐Filter)

Es gibt zwar Untersuchungen zum steilen Wachstum der liechtensteinischen Wirtschaft seit dem Zweiten Weltkrieg, es fehlte jedoch bis anhin an einer akribischen Aufarbeitung kurzfristiger internationaler konjunktureller Einflüsse und externer/interner Schocks entlang dieses langfristigen Wachstumspfads. In dieser Konjunkturchronologie werden Quellen seit dem Zweiten Weltkrieg ausgewertet und zu einem kon- junkturellen Bild gebündelt.

Die 1980er-Jahre waren geprägt von starken negativen internationalen Einflüssen und ölpreisbedingten Inflationstendenzen. Von beidem blieb auch Liechtenstein nicht unberührt. Trotz langer Rezession zu Beginn des Jahrzehnts setzte Liechtensteins Volkswirtschaft den ausser- ordentlich starken Expansionskurs aber ungebrochen fort, sowohl was das Ausmass des volkswirtschaftlichen Outputs, die Produktivität als auch die erwirtschafteten Einkommen (gesamt und pro Kopf) betrifft.

Zitiervorschlag: Brunhart, Andreas (2017): Konjunkturchronologie Liechtenstein. Teil III: 1980–1989. LI Facts 4/2017. Liechtenstein-Institut, Bendern. – Datenquellen: Amt für Statistik, Federal Reserve Bank of St. Louis, Bureau of Labor Statistics, eigene Berechnungen und Schätzungen. Für Definition/Berechnung Konjunkturzyklus siehe Konjunk- turchronologie Teil I (LI Facts 2/2017). – Mitarbeit (Recherche): Hanna Matt und Daniela Sele.

Aussenhandel Liechtensteins INTERNATIONALE

WIRTSCHAFTSTENDENZEN

KONJUNKTUR LIECHTENSTEINS

BRANCHENENTWICKLUNG FL

 Internationale Turbulenzen: Hoher Öl- preis in erster Hälfte des Jahrzehnts (2.

Ölpreisschock), Irak-Iran-Krieg, Börsen- Crash 1987.

 Westliche Volkswirtschaften leiden unter Ölpreisdruck, was restriktive Geld- politik notwendig macht (negative Kon- junkturbeeinträchtigung). Generell wird der 2. Ölpreisschock aber besser verkraf- tet als der 1. Ölpreisschock 1973.

 Starker Anstieg (+34.8%) in Liechten- stein beschäftigter Personen: 19’296 (1989) gegenüber 14’319 (1979) bei Bevölkerungszunahme von 10.2%, star- ker Zupendleranstieg (Verdopplung auf 6’482). Ausser 1983 nimmt Beschäftig- tenzahl jedes Jahr zu.

 Anstieg Arbeitslosigkeit von nahe 0%

auf immer noch sehr tiefe 0.5% Mitte des Jahrzehnts, Rückgang bis 1989.

Konjunkturchronologie Liechtenstein Teil III: 1980–1989

Andreas Brunhart © Liechtenstein-Institut, Juni 2017

LI FACTS

4/2017

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1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989   Auslandsumsätze Real, LIHK‐Industriefirmen (Wachstumsraten)   Güterexporte Real, ohne CH (Wachstumsraten)

  Auslandsumsätze Real, LIHK‐Industriefirmen (Mio. CHF, Basisjahr 2015)   Güterexporte Real, ohne CH (Mio. CHF, Basisjahr 2015)

‐5% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%

0 500 1'000 1'500 2'000 2'500 3'000 3'500

1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989   Bruttoinlandsprodukt Real (Wachstumsraten)

  Bruttoinlandsprodukt Real (Mio. CHF, Basisjahr 2015)

Bruttoinlandsprodukt Liechtensteins

 International überdurchschnittliche Erhöhung der inländischen Wirtschafts- leistung (BIP) und Einkommen der Inlän- der (Volkseinkommen) trotz Einbrüchen 1981, 1982 und 1987 (inflationsbereinig- ter Anstieg um durchschnittlich etwa 5%

pro Jahr), auch pro Kopf.

 Beschäftigungswachstum in allen wichtigen Wirtschaftssektoren rasant.

 Bankensektor von Konjunktureinbrü- chen verschont. Hohes durchschnittli- ches reales Bilanzsummen-Wachstum verstärkt sich, ca. 7 Mia. 1980 auf 22 Mia.

CHF 1989 (in Preisen von 2015). Auch re- ale Bilanzgewinne wachsen nach langer Stagnation in den 1970er-Jahren wieder stark (von ca. 36 Mio. auf 120 Mio. CHF).

 Starke Ausweitung realer Güter- produktion/-exporte und Auslandsum- sätze, wie in den 1970er-Jahren. Aller- dings stärkere Konjunktureinbrüche als im Finanzsektor (2. Ölpreisschock 1983, starke CHF-Aufwertung 1985–1987).

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1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989

  Ölpreis (USD/Barrel)

2. Ölpreisschock (1978/79)

Nach schockartigem Anstieg des Ölpreises im Jahr 1979 (iranische Revolution, Geiselnahme US-Botschaft Teheran) verharrt dieser unter dem Einfluss des Irak-Iran-Kriegs bis Mitte der 1980er-Jahre auf historischem Rekordniveau, was die Weltwirtschaft belastet.

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1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986

  Inflationsrate USA (Konsumentenpreise)   Arbeitslosenquote USA

Volcker-Disinflation

(1979 bis Mitte 1980er-Jahre)

Wegen starkem Inflationsdruck (Ölpreisschocks) erhöht US-Nationalbank (und andere) ab Ende der 1970er-Jahre die Leitzinsen. Die von FED-Chef Paul Volcker initiierte restriktive Geldpolitik lässt Inflationsraten in USA fallen (von fast 15% auf 1%), verschlechtert aber die schon angespannte Konjunktur- lage. US-Arbeitslosenquote verdoppelt sich dadurch bis 1982 fast, erholt sich danach jedoch wieder.

Erhöhung der CH-Leitzinsen (ab 1987)

Zur Bekämpfung von Teuerung und schweizerischer Immobilienpreisblase werden die Zinssätze der SNB von 2.5% (Diskontsatz) und 4% (Lombardsatz) 1987 schrittweise auf 6% und 11.875% 1989 erhöht. Trotzdem setzte 1988/89 eine CHF-Abschwächung ein, was Exporte beflügelte.

Black Monday, 27.10.1987

Historischer Einbruch an der Wall Street (Dow Jones fiel um fast 23% an einem Tag), Ansteckung der Börsen weltweit.

Referenzen

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