1 Übungsblatt Photovoltaik
1.1 (Begriserklärungen)
Es sinddiefolgenden Begrie zu erläutern:
Leerlaufspannung : FürdieLeerlaufspannung istder Strom
I = 0
.Kurzschlussstrom: Fürden Kurzschlussstrom ist dieSpannung
U = 0
.Füllfaktor:
F F = I SC I A · · U U A OC ,
mitF F
=Füllfaktor, I SC=(short circuit) Kurzschlussstrom, U OC=(opencircuit) Leerlaufspannung,I A=Arbeitspunktstrom und
I A=Arbeitspunktstrom und
U A=Arbeitspunktspannung.
Wirkungsgrad:
η = P P el
Licht
, der Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis zwischen der
Leistungan Licht,dieauf dieSolarzelleeinfällt zuder Leistung, diemanals
Strom ausdieser gewinnt, wobei
P Licht die einfallende Lichtleistung und P el
dieelektrische ausderSolarzellegezogene Leistung beschreibt.
Parallelwiderstand: Ein Parallelwiderstand
R p ist parallel zu einem bereits vorhan-
denen Widerstand. Der Parallelwiderstand kommt durch Rekombinationen
innerhalb der Solarzelle zustande. Durch den Widerstand
R p teilt sich der
Strom aufdiesen unddenWiderstand
R L(Widerstand ausdemStromkreis)
auf,wobeisomitderStrom anR Lkleinerwird,somitalsoauchdieLeistung.
Serienwiderstand: EinSerienwiderstand
R sisthintereinander geschaltetzueinem be- reits vorhandenen Widerstand. Dieser kommt durch z.B. Kontaktprobleme
bzw.schlechte Leitfähigkeitzustande.DieSpannungteiltsichauf
R sundR L
auf,womit dieSpannung an
R L kleiner wird, somitalso auch dieLeistung.
1.2 (Sonne als Schwarzkörper)
DasPlancksche Gesetz für den ächennormiertenPhotonenstrom, derpro Energieinter-
vallvon einem schwarzenStrahler abgegeben wird,lautet:
n (E) = 2π c 2 h 3
E 2
exp kT E − 1 .
(1)WirbetrachtendieDimension, diese ergibt sichzu:
[n (E)] = J 2
m 2
s 2 J 3 s 3 = 1 J s
1
m 2 .
r E
r S 0
d SE
r S Ω
Es istderFaktor zubestimmen, umdensichderdieErde erreichende Photonenstrom
verringert.DerAbstandzwischenErdeundSonnebeträgt
d SE = 150 · 10 6 m
.WirnehmendieSonne alsradialsymmetrisch abstrahlendeidealisiertePunktquellefürdenPhotonen-
stroman. DerSonnenradius spielt für den Photonenstrom nur indem Sinneeine Rolle,
dassbereitsaufderOberäche derSonne, imBezugzur idealisierten Punktquelle, nicht
mehr der volle Photonenstrom existiert den man an einer punktförmige Quelle messen
kann, diesen denieren wir als
n 1 = A N
1 = 1 ⇔ N = A 1
, mitN
der Gesamtzahl anPhotonen und
A 1 der Kreisäche bei r S 0, der Sonnenoberäche. Wir können nun den
Raumwinkel des Photonenstromes ausschneiden der die Fläche der Erde trit (Siehe
hierzu auch dieSkizze).Überdiesen Winkelkönnen wir
r S 0 bestimmen. Esergebensich
also folgendeGleichungen:
tan Ω = r E d SE
tan Ω = r S 0
r S
Hieraus folgt
r S 0 = r d S SE · r E (alternativ geht das auchschneller überdie Strahlensätze).
Wir können die Fläche eines Kreises mit
A = πr 2 berechnen. Für den Photonenstrom
(Dichte derPhotonen pro Fläche und Zeit, wobei wir die Zeitauf 1s
normieren, womit
diese nicht weiter betrachtet werden muss) gilt also
n = N A, oben haben wir bereits
N = A 1 deniert, damit folgt für n 2 demPhotonenstrom der dieErde erreicht:
n 2 demPhotonenstrom der dieErde erreicht:
n 2 = N A 2
= A 1
A 2
= πr 2 S 0
πr E 2 =
r S · r E d SE
2 1
r E 2 = r S 2 d 2 SE .
Da
n 1 = 1
ist,folgtfür dasVerhältnisδ = n n 2
1 = n 2
.AlsZahlwert erhaltenwir:δ = 2, 15 · 10 −5 .
DieDimensionvon
(1)
istJ s 1 m 1 2
,wirmöchteneineLeistungproQuadratmeterberechnen, zuerst integrieren wir(1)
über das gesamte Energieintervall, hieraus erhalten wireinJ
für dieDimensionsbetrachtung, dawirjedoch hiermit keineLeistung pro Quadratmeter
erhalten,müssenwirnochmit
E
multiplizieren, wirerhaltenalsofürdieBerechnungder abgestrahltenLeistung proQuadratmeter:P emitted,S = Z ∞
0
n (E) E dE = 2π c 2 h 3
Z ∞
0
dE E 3
exp kT E − 1 = 2π c 2 h 3 · π 4
15 k 4 T 4
!
= 2π 5 k B 4 T 4 15c 2 h 3 .
Dies liefert ein Ergebnis mit
P emitted,S = 6, 23018 · 10 7 m W 2 (Wobei wir T = 5762 K
angesetzthaben,s. auch mathematica printoutim Anhang).
Um die mittlere Leistungpro Quadratmeter zu erhalten, müssen wir nur mit demin
Aufgabenteila) berechnetenFaktor
δ = 2, 15 · 10 −5 multiplizieren und wirerhalten:
P incoming,E = 6, 248 · 10 7 · δ W
m 2 = 1345, 17 W
m 2 = 1, 35 kW m 2 .
c)
Es istdiemittlere Leistungohne Berücksichtigung der Atmosphäre (d.h. wirbetrachten
AM 0
), die in Deutschland (ca. 50. Breitengrad) ankommt zu bestimmen. (Skizze zum einfacheren pstricksen mit45 ◦)
Erde Sonnenstrahlen
Wir erhaltenim Gegensatz zum Äquator,wo derAuftrewinkel
0 ◦ beträgt durch die
gekrümmteFormderErde beim50.Breitengradeineverringerte Leistung,imGegensatz
zumFall miteinerAtmosphäre isthiernichtderEinuss dererhöhtenzudurchdringen-
den Airmassentscheidend sondern der geometrische Aspekt.Wir können zur Vereinfa-
chung eineTangente andie50.Breitengrad-Linielegen (korrekter könntemanaucheine
dochkeinenmessbarenUnterschiedliefernsollte)unddanndenparallelenPhotonenstro-
manteilberechnen, ausdem wirdie Leistungerhalten, bzw. wenn wirden prozentualen
Anteilberechnethaben, können wirdiesdirekt aufdie mittlereLeistung übertragen.
Aus der Geometrie (siehe Skizze von Hand) erhält man für die
x
-Komponentex = 0, 766
undfür diey
-Komponentey = 0, 643
. Wirmüssen also unsereLeistung nur nochmit dem
y
-Faktor multiplizieren, wirerhalten hiermitP inc,E, 50 ◦ = 865 m W 2.
Im Vergleich zum Wert mit derBerücksichtigung derAtmosphäre von
115 m W 2 ist der
gefundene Wert viel höher, d.h. die Atmosphäre bzw. Airmass schirmt einen groÿen
Teil der Strahlung ab (durch den längeren Weg im Gegensatz zum Äquator fällt dies
noch mehr ins Gewicht, wenn maneine Atmosphäre besitzt), daher ist esauch sinnvoll
SatellitenundRaumstationenoderallgemeinRaumfahrzeuge mitTechnik auszustatten,
dieEnergie ausderStrahlung derSonne umsetzen kann.
d)
InHalbleiternexistiertzwischenValenzbandundLeitungsbandeineverboteneZone,die
Breite dieser Zone wird als
E g Gap bzw. Bandlücke bezeichnet. Solarzellenkönnen nur
Energie aufnehmen, die gröÿer als E g ist, da die Elektronen die verbotene Zone über-
winden müssen. Da der die Gröÿe des Gaps gleichzeitig ein Limit für die erreichbare
Spannung darstellt,kanneineSolarzelleniemals 100%derLeistungausderSonnenener-
gie umsetzen. Es ist ausGleichung
(1)
zu zeigen, dass die optimale Bandlücke1, 08 eV
beträgt.
Das allgemeineVorgehen sieht zum FindenvonExtrema dieAbleitung unddasNull-
setzen vor, wobei in diesem Falle sinnvollerweise nach
E
abgeleitet werden müsste, dadersichergebende Termjedochwederalgebraischnochsinnvollnumerischgelöstwerden
kann,scheint derWeg nicht angebracht.
Die aufderErdevorhandeneoptimale Bandlücke beträgt
1, 3 eV
dieswirdvermutlichverschiedeneGründehaben,einigemöglicheGründesindEektewiedieNichtabsorption
von Photonen oder die Rekombination von Elektronen mit Löchern. Andere Gründe
bietet z.B. die Atmosphäre, wobei diese bestimmte Wellenlängen (Energien) bevorzugt
ltert (da die Resonanzschwingungen der Gasmoleküle in der Atmosphäre die gleiche
Frequenzhaben [
λν = c
Frequenz ~Wellenlänge]).Es ist der Wirkungsgrad der Solarzelle aus Aufgabenteil d) zu bestimmen, wenn jedes
eintreendePhotoneinElektronerzeugt,wobei
1.58 · 10 26 PhotonenproQuadratmeter
und Sekunde mit der Energie gröÿer als 1, 08 eV
absorbiert werden. Die Denition des
Wirkungsgrades
η
lautet:η = P el P Licht
.
Die einfallende Lichtleistung beträgt (sieheAufgabenteilc)ohneAtmosphäre undge-
rundet)
P Licht = 1 kW m 2.Für dieLeistungderPhotonen über1.08 eV
nden wir:
P el = 1.58 · 10 26 · 1.08 eV = 2, 734 · 10 7 W m 2 .
DiesstellteinenWiderspruch dar,dadieeinfallendeLeistunggeringeristalsdieLeis-
tung, dieaus demProzess gezogen wird,d.h. die einfallende Leistungmuss gröÿer sein.
Leider lässtsichsokein sinnvoller Wirkungsgradbestimmen.
Warum der reale Wert soviel kleiner ist als der hier berechnete lässt sich dadurch
beantworten,dassmanwiebeiAufgabenteild)diegleichenProblemeausarbeitet,sowird
bestimmt Rekombination auftreten und zudem ist die Idealisierung, dass jedes Photon
einElektron erzeugt mit Vorsicht zu genieÿen, da dieWahrscheinlichkeit hierfür nicht
100%beträgt.
f)
Der Jahresenergieverbrauch Deutschlands beträgt etwa
10 20 J
(ca. 20% Strom). Es istzu berechnen, ob beieiner Dachäche von
A = 1000 km 2 und Solarzellen mit 30%
igem
Wirkungsgrad der Stromverbrauch Deutschlands gedeckt werden kann. Die einfallende
Leistung pro
m 2 beträgt P Licht = 1 kW m 2 (siehe erste Vorlesung). Wir berechnen zuerst
die Zeit, inder dieLeistung wirkt, wobeiwir einJahr betrachten, dies entspricht
1 a = 365 d = 365 · 24 h = 365 · 24 · 60 min = 365 · 24 · 60 2 s
alsohabenwireineWirkungsdauervont ideal = 3.1536 · 10 7 s
.RealistischerscheinteinWertvonca.derHälfteodereinemDrittel, daaufGrundvonWolkenoderauchdurchdieNachtnichtdievolleZeitdurchgehenddieSolarzellenmit maximaler Leistungsausbeutegefahrenwerdenkönnen. Wirkönnen also
vereinfachend
t wirk = 10 7 s
annehmen.Für dieLeistung, die wirauseinemm 2 erhalten
nden wir durch die
30%
ige Ausbeute, bzw. durch den Wirkungsgrad eine LeistungP wirk = 0, 3 · 10 3 m W 2.DieFlächediezurEnergieumsetzung benutztwerdenkannbeträgt
A = 10 9 m 2.FürdieerzeugteEnergie im Jahrerhaltenwir also:
E = P wirk · A · t wirk = 3 · 10 18 J.
DieSolarzellenkönnenalso,wennalleDächereingedecktwärenca.
3%
desEnergiever- brauchesDeutschlands decken. Bezieht mandies nur aufden Stromverbrauch,soerhältmaneinen Wertvon ca.
15%
.Unser Ziel ist es nun die Stromversorgung Deutschland durch Solarzellen sicherzustel-
len, wobeiwirdieEnergie-Speicherung überWasserstowählen, hierbei treten folgende
Wirkungsgrade auf:
η Elektrolyse = 0, 9
,η Brennstof f zelle = 0, 6
,η verf luessigung = 0, 8
undη solarzelle = 0, 3
,welchezuVerlustenführen.WirmüsseneineEnergievonE Deutschland = 10 20 J
erreichen,wobeinurderParameterA
variiertwerdendarf.Fürdieneue Leistung,die durch dieEnergiespeicherung vermindert wird, erhalten wir
P = η all · P Licht,wobei
η all alleWirkungsgrade vereint,wirerhaltenals Zahlwert P = 129, 6 m W 2 .
Wirstellendie
Gleichung
E = P At wirk nach A
umundsetzen ein:
A = E
P t wirk = 10 20
129, 6 · 10 7 m 2 = 7, 7 · 10 10 m 2 ,
Dies entspricht einer Fläche von
77160 km 2, wobei die Bundesrepublik Deutschland
eineStaatsächevon357093 km 2 besitzt,dieswürdealsoca.21, 6%
dergesamtenStaats-
21, 6%
dergesamtenStaats-äche entsprechen.