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Frakturprävention mit Zoledronat

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Academic year: 2022

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STUDIE REFERIERT

342

ARS MEDICI 9 | 2019

Bei postmenopausalen Patientinnen mit Osteoporose besteht die Erstlinienthe- rapie zur Frakturprävention in der Gabe von Bisphosphonaten. Frakturen können jedoch bei postmenopausalen Frauen nicht erst im Stadium einer Osteoporose, definiert durch den T-Score von −2,5, auftreten, sondern häufig auch schon bei Osteopenie, definiert durch den T-Score −1,0 bis −2,5. Um die Frakturereignisse zu reduzieren, reicht es daher nicht, nur die Patientinnen mit manifester Osteoporose zu behandeln, sondern es braucht eine effiziente Prä- ventivtherapie bereits im Osteopenie- stadium. Weil dazu jedoch bisher die Evidenz fehlte, prüfte nun eine Studie die frakturpräventive Wirksamkeit von Zoledronat bei osteopenen, postmeno- pausalen Frauen. Das Bisphosphonat wird in mindestens jährlichen Interval- len intravenös verabreicht und verfügt über ein zufriedenstellendes Sicherheits- profil.

Studie dauerte sechs Jahre

In die doppelblinde, randomisierte und plazebokontrollierte Studie wurden 2000 Frauen über 65 Jahre aufgenom- men, die einen T-Score zwischen −1,0 und −2,5 in der Hüfte oder in beiden Oberschenkelhalsknochen aufwiesen.

Sie erhielten vier Infusionen mit Zole- dronat 5 mg oder physiologischer Koch - salzlösung als Plazebo im Abstand von 18 Monaten. Jede Teilnehmerin wurde während sechs Jahren nachverfolgt.

Teilnehmerinnen, die nicht schon Vit - amin D supplementierten, erhielten min- destens eine Woche vor der ersten Infu- sion 2,5 mg Cholecalciferol (100 000 IE), dann monatlich 1,25 mg während der ganzen Studiendauer. Die Patientinnen wurden angehalten, täglich 1 g Kalzium über die Nahrung aufzunehmen, es wurden jedoch keine Kalziumsupple- mente zur Verfügung gestellt. Als pri- märer Endpunkt war die Zeitdauer bis

zum ersten nicht vertebralen oder verte- bralen Ermüdungsbruch definiert.

Als sekundäre Endpunkte waren das Auftreten von symptomatischen Frak- turen, vertebrale Frakturen, Verände- rung der Körpergrösse ≥ 20 Prozent oder ≥ 4 mm und Mortalität definiert.

Nicht vertebrale Ermüdungsbrüche, Hüft frakturen, Brüche an Unterarm und Handgelenk waren vordefinierte Endpunkte, Frakturen pathologischer Ursache wurden ausgeschlossen.

In der Zoledronatgruppe beendeten 936 Patientinnen das Follow-up (5940 Patientenjahre), in der Plazebogruppe 925 (5899 Patientenjahre).

Weniger Frakturen

Bis zum Studienende waren in der Pla- zebogruppe bei 190 Frauen 227 Ermü- dungsfrakturen aufgetreten, in der Zole - dronatgruppe bei 122 Frauen 131 Fraktu - ren (Hazard Ratio [HR] für Zo le dronat:

0,63; 95%-KI 0,50 bis 0,79; p < 0,001).

Das ergibt eine Number Needed to Treat (NNT) von 15 für eine Therapie während sechs Jahren, um Ermüdungsbrüche bei einer Frau zu vermeiden. Um einem ein- zelnen Ermüdungsbruch vorzubeugen, ergibt sich eine NNT von 10.

Verglichen mit der Plazebogruppe hat- ten die Frauen unter Zoledronat ein si - gnifikant niedrigeres Risiko für ssymptomatische Brüche

(HR: 0,73; p = 0,003) snicht vertebrale Frakturen

(HR: 0,66; p = 0,001) svertebrale Brüche

(Odds Ratio [OR]: 0,45; p = 0,002) sUnterarm- und Handgelenkbrüche

(HR: 0,56; p = 0,001) seinen Körpergrössenverlust

(p < 0,001).

Das Risiko für Hüftfrakturen war auch reduziert, jedoch nicht signifikant (HR:

0,66; 95%-KI: 0,27 bis 1,16).

Über die Studiendauer wurden in der Plazebogruppe 1017 schwere Neben-

wirkungen bei 443 Teilnehmerinnen re- gistriert, in der Zoledronatgruppe tra- ten 820 schwere Ereignisse bei 400 Teil- nehmerinnen auf (OR: 0,84; 95%-KI:

0,70 bis 1,00). Zu diesen Ereignissen zählten auch Frakturen, die zu Spital- einweisungen führten. Die Analyse von vordefinierten Nebenwirkungen wie Tod und Neoplasien ergab für Zoledro- nat eine OR von 0,65 (95%-KI: 0,40 bis 1,05) beziehungsweise 0,67 (95%-KI:

0,50 bis 0,89). Es traten in beiden Grup- pen weder atypische Knochenbrüche auf noch Fälle von Kiefern ekrosen.

Intervall könnte noch länger sein

Gemäss diesen Resultaten vermag eine Zoledronattherapie, verabreicht alle 18 Monate während sechs Jahren, bei postmenopausalen Frauen mit Knochen- dichtewerten im osteopenen Bereich das Risiko für vertebrale und nicht verte- brale Ermüdungsbrüche signifikant zu reduzieren. Die Risikoreduktion bei nicht vertebralen Frakturen ist dabei ähnlich hoch, wie dies bereits in frühe- ren Studien bei Frauen mit Osteoporose gezeigt wurde. Damit schliesst sich eine wichtige Wissenslücke, die für die phar- makologische Behandlung von Frauen über 65 Jahre mit Osteopenie bestand.

In Bezug auf die Dosierung unterschei- det sich diese Studie mit einem 18-Mo- nate-Intervall von den Zulassungsstu- dien mit jährlicher Verabreichung. Die Frakturrisikoreduktion trotz längeren Intervalls legt jedoch nahe, dass es nicht unbedingt eine jährliche Verabreichung braucht und eventuell noch längere Intervalle erwogen werden könnten, so der Kommentar der Autoren. Fünf Jahre nach einer ersten Verabreichung seien die Knochenumsatzmarker noch immer fast um die Hälfte supprimiert. VH s Referenz:

Reid IR et al.: Fracture prevention with zoledro- nate in older women with osteopenia. N Engl J Med 2018; 379: 2407–2416.

Postmenopausale Frauen mit Osteopenie

Frakturprävention mit Zoledronat

Bisphosphonate werden bei Patienten mit Osteoporose zur Frakturprävention eingesetzt. Häufig ereignen sich Frakturen jedoch bereits bei postmenopausalen Frauen mit einer Knochendichte im osteopenischen Bereich. Die Wirkung von Zoledronat in diesem Feld ist jedoch nicht belegt. Diese Wissenslücke wird mit vorliegender Studie nun geschlossen.

NEJM

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