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Wirtschaft aktuell 01 / 2006 - Aktuelles zur Wirtschafts-, Technologie- und Umweltpolitik

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Herausgeber: IG Metall Vorstand - Wirtschaft, Technologie, Umwelt - 60519 Frankfurt am Main - 10. Januar 2006 Kontakt: wi@igmetall.de - www.igmetall.de/download- Tel.: +49(69)6693-2641 - Fax: +49(69)6693-80-2641

Wirtschaft aktuell

01 / 2006 - Aktuelles zur Wirtschafts-, Technologie- und Umweltpolitik

Innovation in der modernen Arbeitswelt

Neues BMBF-Förderprogramm 2006 bis 2011

Das Bundesforschungsministerium hat ein neues Förderprogramm mit dem Titel „Innovations- fähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“ aufgelegt. Dieses Programm soll der Erforschung und Förderung neuer Arbeitsformen zur Verbesserung der Innovationsfähigkeit von Menschen und Unternehmen dienen. Es enthält eine Reihe von Chancen, die Gewerkschaften und Betriebsräte nutzen sollten. Die IG Metall wird die Beteiligung von Betriebsräten und Arbeitsforschern organi- sieren.

Neues Förderprogramm läuft fünf Jahre

Die IG Metall informiert vorab über das neue Förderpro- gramm, das

• zum 1. Januar 2006 in Kraft treten soll;

• für eine Laufzeit von fünf Jahren geplant ist;

• ein Fördervolumen von 70 Millionen Euro hat.

An der Konzeption des Förderprogramms haben Ver- treter der IG Metall mitgewirkt. Das Programm bietet für aktive Kolleginnen und Kollegen vielfältige Möglichkei- ten, um in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, Insti- tuten usw. neue Lösungen für aktuelle Probleme in der Arbeitswelt zu erarbeiten und an Maßnahmen zur Ver- besserung der Arbeitsqualität und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze mitzuwirken.

BMBF-Programmbroschüre im Internet

Eine PDF-Datei mit dem vollständigen Text der Programmbroschüre des Bundesministerums für Bildung und Forschung (BMBF) (15 Seiten, siehe Abbildung) kann herunter- geladen werden unter:

http://www.bmbf.de/pub/innovationsfaehigkeit_in_einer_mod ernen_arbeitswelt.pdf

Handlungsfelder des Programms

In der Programmbroschüre werden erste Beispiele mög- licher Forschungsfragen für verschiedene Handlungs- felder benannt:

Wertschöpfungspartnerschaften: Unternehmen- Kunden-Beziehung;

Innovationspartnerschaft: Vernetzung kleinerer und mittlerer Unternehmen;

Veränderungsfähigkeit: Balance zwischen Flexi- bilität und Stabilität;

Innovatoren: Menschen im Innovationsprozess;

Balance zwischen neuen Arbeitsformen und Quali- fizierungsstrukturen.

Um aktuelle Entwicklungen und Erfahrungen möglichst rasch berücksichtigen zu können, ist das Programm als

"lernendes" Programm konzipiert. Das heißt, Förder- themen und Fördermaßnahmen werden nach und nach

vorgeschlagen, bewertet und durchgeführt. Im Diskus- sionsprozess zwischen BMBF und Beirat werden fort- laufend Vorschläge entwickelt und Prioritäten festgelegt.

Auf dieser Grundlage werden einzelne Themenfelder in Form von Bekanntmachungen im Bundesanzeiger und im Internet (www.bmbf.de) öffentlich ausgeschrieben, auf die sich Interessenten mit Projektskizzen bewerben können.

Unsere nächsten Schritte

Sobald die ersten Bekanntmachungsthemen feststehen, wird die IG Metall über Möglichkeiten der Antragstellung und För- derung detailliertere Hinweise herausgeben.

Darüber hinaus wird die IG Metall im Rahmen eines Workshops gemeinsam mit BMBF-Vertretern, Betriebsrä- ten und Arbeitsforschern mögliche Themen-/Förderfelder erörtern. Dabei sollen vor allem aus der betrieblichen Praxis benannte Fragestellungen gesammelt und zu Vorschlägen für Projekte aufbereitet werden. Dabei können Kontakte für Projektkooperationen geknüpft werden, in denen dann Pro- jektideen bis zur Ausschreibungsreife weiter entwickelt wer- den können.

Vorstand Wirtschaft

Technologie Umwelt

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01/2006 Wirtschaft aktuell: BMBF-Programm „Innovation in der modernen Arbeitswelt“

Herausgeber: IG Metall Vorstand - Wirtschaft, Technologie, Umwelt - 60519 Frankfurt am Main - 10. Januar 2006 Kontakt: wi@igmetall.de - www.igmetall.de/download- Tel.: +49(69)6693-2641 - Fax: +49(69)6693-80-2641

Zur inhaltlichen Entwicklung des Programms

Das neue Programm baut auf einer mehr als 30- jährigen Forschungstradition auf. Ein wichtiger Vorläufer war das Programm ›Humanisierung des Arbeits- lebens‹ (1974 – 1989). Dieses Programm hatte zum Ziel, die Gestaltung von Technik und Organisation stär- ker an den Bedürfnissen der Menschen im Arbeitspro- zess zu orientieren, um so unerwünschte Folgen ver- meiden und die Potenziale wirtschaftlichen Erfolgs bes- ser erschließen zu können.

Das nachfolgende Programm ›Arbeit und Technik‹

(1989 – 2001) zielte dann verstärkt auf die Erforschung und Nutzung von Chancen durch eine integrierte Ges- taltung von Technik und Arbeit. Damit fand erstmals ei- ne stärkere Hinwendung zu einer innovativen Gestal- tung von Arbeit statt.

Ab 2001 schärfte das Programm ›Innovative Arbeits- gestaltung – Zukunft der Arbeit‹ den Blick für die Tat- sache, dass sich die gesellschaftlichen Bedingungen im Umfeld der Unternehmen stark wandeln. Wirtschaft ist nicht mehr allein durch industrielle Produktion dominiert – vor allem Dienstleistungen und immaterielle Güter er- obern immer größere Anteile an der Wertschöpfung. Die Leitidee der ›Nachhaltigkeit‹ will Ziele wie Ökonomie, Ökologie und Sozialverträglichkeit miteinander verbin- den. Innovationen müssen sich seither auch an diesen Zielen messen lassen.

In den genannten drei Programmen wurden insgesamt rund 3000 Projekte durchgeführt (Fördervolumen ca.

100 Millionen DM/Jahr). Darunter sind viele Verbund- projekte, in denen Unternehmen und Wissenschaftler, Arbeitnehmer, Betriebsräte und Vertreter der Gewerk- schaften gemeinsam konkrete Problemlösungen und Gestaltungsmaßnahmen für eine Verbesserung der Ar- beitswelt erarbeiteten.

Angesichts der zahlreichen Probleme in der heutigen Arbeitswelt ist ein großer Teil dieser Projektergebnisse nach wie vor aktuell, zumal diese oftmals noch immer nicht genügend weit bekannt sind oder gar flächende- ckend in die Praxis umgesetzt wurden. Neben dem BMBF hat vor allem die IG Metall zu diesen Pro- grammen und Projekten diverse Schriftenreihen, Buch- publikationen und viele andere Fachveröffentlichungen herausgegeben, die auch über die Zentralbibliothek der IG Metall - zentralbibliothek@igmetall.de - zugänglich sind.

Das neue Programm knüpft an den Erfahrungen dieser drei Vorgängerprogramme an und entwickelt diese kon- zeptionell weiter im Hinblick auf vielfältige neue Anfor- derungen aus der sich zunehmend rascher wandelnden Arbeitswelt.

Erweiterter Innovationsbegriff als Leitbild

Grundlage des neuen Programms ist ein erweiterter In- novationsbegriff wie ihn Gewerkschaften im Rahmen ih- rer sozialen und ökologischen Reformstrategie seit langem vertreten. Dieses Verständnis von Innovation bezieht in der Arbeitswelt die vier Säulen „Organisa- tion“, „Qualifikation“, „Technik“ und „Gesundheit“

ein. Es werden neben technischen auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt und Neuerungen auf ihren gesellschaftlichen Nutzen hin geprüft - kurz:

Innovationen von Menschen für Menschen.

Die Zielsetzung des Programms lässt sich mit einem Zitat aus dem Leitbild kurz umreißen:

»Innovation muss sich daran messen lassen, wie sie zu gesellschaftlichem Fortschritt und zu wirtschaftlichem Erfolg beiträgt. Innovationsfähigkeit braucht kompetente Menschen und wandlungsfähige Unternehmen. Denn Wachstum und Arbeitsplätze entstehen nur, wenn die Entwicklung der Humanressourcen und der Unterneh- men abgestimmt erfolgt. Arbeitsgestaltung und Perso- nalentwicklung stehen gleichberechtigt nebeneinander.

Ihr Zusammenspiel sorgt dafür, dass sich Arbeiten und Lernen zu einem Prozess verbinden: Kompetenz wird im Arbeitsprozess erworben und erweitert. Kompetenz strebt nach Verwirklichung. Sie wirkt am stärksten, wo die Unternehmen die Innovationskraft der Menschen fördern, aufnehmen und fordern. Das BMBF-Förderpro- gramm ›Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeits- welt‹ will dazu beitragen, dass …

• die Menschen ihr Können, ihre Kreativität und ihre Mo- tivation in die Arbeitswelt einbringen und ihre Kompe- tenzen dort auch (weiter-)entwickeln;

• Unternehmen die Voraussetzungen für erfolgreiche Kompetenzentwicklungen schaffen und damit zur Quelle neuer Ideen, erfolgreicher Produkte und neuer Beschäftigung werden;

• Netzwerke und Zusammenarbeit gestaltet werden, die Marktchancen und Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnen.«

Broschüre der IG Metall

In den BMBF-Prgrammtext wurden eine Reihe kon- zeptioneller Überlegungen aufgenommen, die die IG Metall in ihrer Broschüre: ›Die Innovation der Innovationspolitik‹

dargelegt hat. (Hrsg. IGM-Vorstand, BereichWirtschaft, Technologie, Umwelt, Juli 2003). Auch als PDF-Datei unter:

http://www.dgb.de/themen/innovation/dokumente/innovation _igmetall.pdf

Ansprechpartner

Ansprechpartner für programmbezogene Fragen sowie über die Möglichkeit und Organisation der Beteiligung in der IG Me- tall ist Ulrich Klotz, (IG Metall Vorstand, Bereich Wirtschaft, Technologie, Umwelt, Telefon (069) 6693 2265),

E-Mail: ulrich.klotz@igmetall.de

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