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Rossschweife bei den Mohammed

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Academic year: 2022

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I. SchleclUa-Wssehrd , Fahnen u. Rossschweife bei den Mohammed. 547

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ra>5 I . Es war also dieses herrliche Brochstück eine dritte Münze von

der Omanischen Dynastie Benu Vedjih, der ich in meinen Symbolae

einen Platz in der morgenländischen Numismatik gegeben hahe. Dieser Dirhem bestätigt auch meine Annahmen von dem in Symbolae 1, Tab. II, 13 abge¬

bildeten in allen Punkten. Dieser Fund hatte deu nämlichen Charakter, wie der Gothländische unter 4) erwähnte. Die grosse Menge von Nuh's Münzen war auch hier sehr bezeichnend.

Mit den hier angerührten kennen wir jetzt 169 Oertlichkeiten in Schwe¬

den , wo arabisches Geld ausgegraben worden ist. Hoffentlich ist noch nicht alles erschöpft , und der Norden wird wohl noch mancbe Beiträge zur Auf¬

klärung der Geschichte des Morgenlandes liefern.

Lund im Mai 1857.

Fahnen und Rossschweife bei den Mohammedanern ,

milgelheilt von Ottokar ITI. v. Sctaleehta-lTO'fiisehrd.

Wassif Kfendi, der bekannte osmanische Reichshisloriograph (gestorben im Jabre 1807) erwähnt in einem ersl ganz neuerlich aufgefundenen vierlen handschriftlichen Anhange (Seil) zu seinen in Conslanlinopel gedruckten An¬

nalen der staltgehabten Verleihung von drei Jlossschweifen an den Stalthalter von Bagdad Kiaja Ali Pascha, und benutzt diesen Anlass zu einer bistori¬

schen Digression (Istitbrad) über Fahnen im Allgemeinen und jene haarige Ahart derselben insbesondere, die damals in der Türkei noch in Gehrauch war, spälerbiu aber sammt allem übrigen an das ausgetilgte Japitscharen- Institut erinnernden Zubehör dem gemeinschaftlichen Loose sultanischer Verfluchung und Verwerfung anheimfiel. Obgleich in seinen Einzelbeilen grösslentheils bekannl, dürfle der Aufsalz, seiner überslcbllichen Zusammen¬

fassung und der berechliglen Feder wegen aus der er stammt, ausgebreiteter Kenntnissnahme nicht unwerth befunden werden. Er beginnt mit ein paar einleitenden Worlen über den ursprünglichen Zweck derartiger Insignien oder richtiger Signale, welche, gleichwie die Heermusik auf den Gehörsinn, darauf berechnet sind, durch ihre Einwirkung auf das Sehorgan in den Herzen zer¬

streuter Kampfgenossen das Gefühl der Einheit und Gemeinschaftlichkeit wach zu halten und auf diese Art jeden Einzelnen zu erhöhtem Selbstvertrauen und Ibatkräftigem Vorschreilen anzuspornen. Als wahrer Muslim, Tür den alles

geschichlliche Interesse eigentlich ersl mit der Gründung des Islams seinen Anfang nimml , gehl Wassif hierauf unmillelhar zu dem Zeitalter Mohammeds über, ohne der östlichen und westlichen Vergangenheil oder auch nur der bochberühmten Schurzfell-Standarte des allpersischen Tyrannenlödlers Kawe zu gedenken, deren Schicksale ihm als gelehrtem Efendi doch sicherlich zur Genüge bekannt waren.

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548 V, Schlechla-Wssehrd, Fahnen u, Rossschweife hei den Muhammed.

Militärmusik war bei den heidnischen Arabern nicht in Gebrauch; da¬

gegen war ihnen der Begriff der Fahnen nicht fremd. Im erslen Jahre nach der Auswanderung des Propheten aus .Mekka geschah es, dass eine Karawane ungläubiger Koreiscbiten unler Anführung des Ebu Dschehl aus Syrien in die Heimalh zurückkehrte. Der Prophet beauftragte den Hamfe, Sohn des Ahdul-Mollhalib , die dreihundert Mann zählende Vorhut der Karawane zu überfallen und auszuplündern. Bei dieser Gelegenheil heftete er eigenhändig ein Slück weisser Leinwand an die Spitze einer Lanze, die er dem Ebu Mersed (iXjy«_^jl) anvertraute. Dies ist die erste Fahne, Ebu Mersed dei- erste Fähnrich, die Expedition gegen Ebu Dschehl der erste nächtliche Rauh¬

zug (Serijet) •) des Islams. Jene Fahne hiess Liwa und war bestimmt, den jeweiligen Aufenthallsorl des Anführers kenntlich zu machen. Sie wurde in allen , sowohl vom Propheten in Person als von seinen Delegalen be¬

fehligten Kriegsfehden verwendet bis zum Schlachllage von Chaiber, an welchem zum ersten Male eine grosse schwarze Fahne aufgepflanzt wurde, die den Namen Rajel erhielt. Sprachlich sind übrigens die Benennungen Liwa und Rajet so gut als gleichbedeutend. Die lürkische l'eberselzung von Liwa lautet Bairak, die von Rajel, Sandschak. Während der Chalifen- Herrschaft kamen verschiedene neue Gallungen von Fahnen in Gebraucb.

Die Abbasidea führten schwarze (Mosewwede) zum Zeichen trauernder Erinne¬

rung an die auf dem Felde von Kerbelä gebliebenen Blutzeugen aus dem Slamme Haschim. Als die Beni Thalib wider die Abhasiden aufstanden, pnauzten sie weisse Standarten (Mobeijefe) auf, als Gegensalz zu den dunklen Insignien ihrer Feinde. Spüter schaffte der Chalife Mamun die schwarze Farhe ab und ersetzte sie an Fahnen und Kleidern durch die grüne.

In den Tagen der Chalifen kam auch die Sille auf, den Fahnenstangen Knäufe aus vergoldetem Kupfer in Gestalt des Halbmondes (Hilali) oder auch runde, in der Mitle durchbrochene Scheiben von demselben Metalle in Form von Sonnen oder Tulpen aufzusetzen. Späler, als auf den Trümmern des Cha¬

lifals selbslsländige Reiche emporwuchsen , wolllen die neuen Herrscher sicb auch der Abzeichen ihrer gestürzten Vorgänger nicht länger bedienen und versahen ihre jungen^ Fahnen mit einer andern Art von Knäufen , welche aus vergoldeten länglichen Kugeln oder Parallelogrammen bestanden. Anch liessen sie in das Fahnenluch goldene und buntfarbige Schriften einweben. Die

Menge der Fahnen wechselte je nach dem Geschmacke der Regenlen. So

wehten zum Beispiel bei den öffentlichen Aufzügen der Beni Ahmer in Spanien mehr denn hundert Banner verschiedenen Schnilles aus Gold¬

stoff und farbigen Zeugen. Im Laufe der Jahrhunderte gingen die Fah¬

nen der Chalifenepoche , die grünen und schwarzen Standarten mit den Halbmonden, auf die Scheiche der Si^fl über, die sie an den Kanzeln in den Moscheen und in ihren Klöstern aufsteckten , wo sie dann bei Leichen-

t) Wassif schallet hier eine Bemerkung über den Unterschied zwischen Serijet (*Jj— ) und Ghafwel (»5^) ein, wonach der erslere Ausdruck eine kriegerische Unlernehmung bezeichnet, wohei der Prophet nicht zugegen wor wahrend eine solche, der er in Person beiwohnte, Gbafwet genannl wird' Bei einer Serijet wurden nie mehr als höchstens 4(X) Mann verwendet

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Auszüge aus Briefen an Prof. Fleiseher, 549

begängnissen bocbgeslelller Persünlichkeileo oder an Festtagen aufgerollt uod dem Publicum gezeigt wurden. In den östlicben Türkenstaaten der älte¬

ren Zeil , bei den Tataren und Cbinesen , gab es überdiess nocb eine Art sehr grosser Fahnen , die man über dem Haupte des Monarchen wehen liess.

Sie biessen Issabc (fcjl.»ac) und Schaffe (fciLi) und waren ausschliesslich für die Person des Staatsoberhauptes bestimmt. Im osmanischen Reiche wur¬

den sie durcb Fahnen ersetzt, die an Grösse zwischen jenen beiden die Mille hielten. Wefire und Slatthalter hallen das Hecht sich derselben zu bedienen.

In den genannten östlichen Reichen herrschte ausserdem von Alters her der Gebrauch , an einer sehr hohen Stange ein Abzeichen zu befestigen , ver¬

fertigt aus gerärblem Schweifhaare der Pferde, das mit aufgelösten Locken Aehnlichkeit balle und dem Heere vorausgelragen wurde. Man nannte es

Dschalisch (o*^"^)- Armeen Tschingif Chans und Hulagu's

war diese Sitle eingerührt. Ebenso, Pompes halber, an den Höfen der kur¬

dischen Ejubiden, der ägyptischen Abbasiden und der seldschukischen Sultane.

Damals erhielten diese Abzeichen noch eine Zugabe von Schmuck , indem man die Spitzen der Stangen, woran sie flatterten, mit vergoldeten Aufsätzen zierte und das Pferdehaar garbenweise in Zöpfchen »J^y«) zusammen¬

drehte. Der in der Türkei gebräuchliche Rossschweif (Tugh war von

dieser letzleren Arl. Der Emirulumera durfte- einen, der Beilerbcy zwei, der Wefir drei rühren. Dem Svltan aber gebührten neun Rossschweife.

So weit die Aufklärungen Wassif's , die am schicklichsten mit der, in demselben Aufsalze enlhallenen und zugleich als Moral des Gesagleo dienen¬

den Bemerkung beschlossen werden dürften : dass nämlich alle irdische Glorie diesen Insignien ähnelt, welche, Symbole des Ruhmes und der Grösse unler einer Herrschaft, mit dem Auftauchen einer späteren als werlhlose Ueber¬

bleibsel verblichenen Glanzes unwürdiger Vergessenheit preisgegeben werden.

Auszüge aus Briefen ao Prof. Fleischer.

Von Dr. Matthes.

(S. Zischr. Bd. X, S. 283 — 285.)

Makassar d. 30. Jafinar 1857.

— Es wird Sie gewiss interessiren , zu erfahren , dass die holländische Bibelgesellschan seit einiger Zeit ernstlich darauf bedacht isl, meine makas¬

sarische Grammalik, so wie auch das Wörlerbuch und die Chresto-

Ihie zum Druck zu bringen. Ich erwarte sogar mit jedem Packetboote einen Abdruck der makassarischen Grammatik.

Herr Prof. Millies wird Ihnen ein Exemplar seines Specimen des carac- tires de la langue de Macassar et de la langue Bouguie, gravis et fondus par Ti. Tetterode, sous la direction de Mr. B. C. Millies zugeschickt

1) Ueber »Uas, tJJaA und s. Quatremere, Hisl. d. Sull.

Maml. 1, 1, 225 If. FL

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