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Pizzaseminar zur Kategorientheorie L¨osung zum 2. ¨Ubungsblatt

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Academic year: 2022

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(1)

Universit¨at Augsburg 19. M¨arz 2013 Matthias Hutzler

Pizzaseminar zur Kategorientheorie L¨ osung zum 2. ¨ Ubungsblatt

Aufgabe 1:

a) Zu zeigen: Es gibt MorphismenXX undX→1, mit denen X ein Produkt von X und 1 ist.

W¨ahle als Morphismen idX :XX und den (da 1 terminales Objekt ist) eindeutig bestimmten Morphismus ! :X →1. Nun muss f¨ur jedes M¨ochtegern-Produkt P mit den Morphismen f : PX und g : P → 1 genau ein Morphismus h : PX existieren, sodass folgendes Diagramm kommutiert:

X

idX

~~

!

X 1

P

f

``

g

??

h

OO

Existenz vonh:

Setzeh:=f. Es gilt also idXh=h=f. (Das linke Dreieck kommutiert.) Und da

!◦h und g zwei MorphismenP → 1 sind (und 1 terminal ist), gilt auch !◦h = g.

(Das rechte Dreieck kommutiert.) Eindeutigkeit vonh:

F¨ur jedes h :PX, das das Diagramm kommutieren l¨asst, gilt: idXh= f. Es folgt also soforth=f.

b) Die duale Aussage lautet:

BesitztC ein initiales Objekt 0, so gilt

Xq0∼=X.

(X kann mit den Morphismen idX :XX und ! : 0→X als Koprodukt vonX und 0 dienen.)

Aufgabe 2:

a) SeienT1 und T2 zwei terminale Objekte einer Kategorie C.

Zu zeigen: Es gibt genau einen IsomorphismusT1T2.

Seif der eindeutig bestimmte MorphismusT1T2 und gder eindeutig bestimmte Morphismus T2T1:

T1 f //T2 oo g

Sowohlgf als auch idT1 sind MorphismenT1T1, also giltgf = idT1 (dennT1 ist terminal). Analog giltfg= idT2 (daT2 terminal ist). Wir d¨urfen also schreiben g=f−1 und f ist ein Isomorphismus.

(2)

Die Eindeutigkeit des Isomorphismusf folgt direkt daraus, dass T2 ein terminales Objekt ist.

b) Die Definition eines terminalen Objektes lautet angewandt auf die Kategorie der M¨ochtegern-Produkte vonX undY:

Ein terminales Objekt ist ein Diagramm der Form XRY, sodass f¨ur jedes Diagramm der Form XQY genau ein Morphismus (X←QY)

→ (X←RY) existiert.

Ein Morphismus (X ←QY) → (X ←RY) ist dabei ein kommutatives Dia- gramm folgender Form (wobeih:QR beliebig ist):

Q



h

X Y

R

`` >>

Da in diesem Diagramm aber bereits alle Objekte und Morphismen außerhvorgegeben sind, lassen sich die Morphismen (X ←QY) → (X←RY) (in der Kategorie der M¨ochtegern-Produkte vonX und Y) mit denjenigen Morphismen h:QR (in der KategorieC) identifizieren, die das obige Diagramm kommutieren lassen.

Eine weitere ¨aquivalente Definition (und zwar mit den Begriffen der KategorieC) eines terminalen Objektes der Kategorie der M¨ochtegern-Produkte von X und Y lautet also:

Ein Objekt R zusammen mit zwei Morphismen RX undRY, sodass f¨ur jedes Objekt Q zusammen mit zwei Morphismen QX undQY genau ein Morphismus h:QR existiert, der obiges Diagramm kommutieren l¨asst.

(Das entspricht genau der Definition eines Produktes vonX und Y in C.)

Dies zeigt in Kombination mit Teilaufgabe a), dass das Produkt von zwei Objekten einer Kategorie eindeutig bis aufeindeutigeIsomorphie ist, wenn man Vertr¨aglichkeit mit den Projektionsmorphismen fordert.

Aufgabe 3:

a) Die Objekte der KategorieC seien gerade die Elemente von X:

ObC:=X.

Von einem Objektazu einem Objekt bsoll es genau dann genau einen Morphismus geben, wennab gilt. (Diesen Morphismus nennen wir dann

ab“.) Ansonsten soll es keinen Morphismusabgeben:1

Hom(a, b) :=

({

ab“} fallsab,

∅ ansonsten.

1Ohne eine Fallunterscheidung kann man die Definition auch etwas kryptisch einfach als Hom(a, b) :=

{ab“|ab}formulieren. Dann funktioniert die Definition auch in einem konstruktiven Hintergrund, bei dem man ohne Zusatzforderung anX nicht weiß, dassabgilt oder nicht gilt.

(3)

Da nun zwischen zwei Objekten (in einer Richtung) immer h¨ochstens ein Morphismus existiert, gibt es f¨ur die Definition der Verkn¨upfungsvorschrift nur eine M¨oglichkeit:

Wir definieren f¨ur beliebige Objektea, b, c∈ObC und Morphismen

ab“ :ab und”bc“ :bc:

bc“

ab“ :=

ac“

(Dass dieser Morphismus existiert, folgt direkt aus der Transitivit¨at der Relation .) Zu jedem Objektal¨asst sich ein Identit¨atsmorphismus finden, n¨amlich

aa“, denn ist auch reflexiv. Dass jeder Morphismus bei Verkn¨upfung mit

aa“ unver¨andert bleibt, ist klar, da hier Morphismen durch Quelle und Ziel bereits eindeutig bestimmt sind. Aus demselben Grund ist die Verkn¨upfung von Morphismen assoziativ. Damit sind alle Kategorienaxiome erf¨ullt.

Ein kleiner Ausschitt der Kategorie, die auf diese Weise aus der Menge der ganzen Zahlen mit der Teilbarkeitsrelation entsteht, sieht wie folgt aus (Identit¨atsmorphismen weggelassen):

1 //

&& ((

oo −1

~~ !! &&

2 //

ww ~~ '' **

oo −2

tt ww ''

3 //

~~

oo −3

vv }}

4oo //−4 6oo //−6

b) Zwei Objektea,beiner solchen Kategorie sind genau dann isomorph, wenn sowohl ab als auchbagilt:

a∼=b ⇐⇒ abba

”⇒“: Wennaundb isomorph sind, muss es Morphismenabundbageben. Also giltabund ba.

”⇐“: Es existieren die Morphismen

a b“ und

b a“. Diese sind offensichtlich Isomorphismen, denn:

ba“◦

ab“ ist ein Morphismusaa, also identisch mit ida und

ab“

ba“ ist ein Morphismusbb, also identisch mit idb. c) Definition:

pX Infimum vona, bX:⇐⇒

∀x∈X: xaxb⇐⇒xp

Zu zeigen:

p ist Infimum vonaund b.⇐⇒

Es gibt Morphismen, mit denenp ein Produkta×binC ist.

(4)

”⇒“: Dareflexiv ist, alsoppgilt, folgt aus der Definition des Infimums (von rechts nach links), dass die Morphismen

p a“ und

p b“ existieren. Mit diesen Morphismen istp tats¨achlich ein Produkt von aund b, denn:

Sei qX mit

q a“ und

q b“ beliebiges M¨ochtegern-Produkt von aundb.

Dann gilt nach Definition des Infimums (von links nach rechts) q p und die Gleichungen

pa“◦

qp“ =

qa“ und

pb“

qp“ =

qb“ sind offensichtlich erf¨ullt.

”⇐“: SeixX beliebig.

Falls xaundxbgilt, so ist x mit

xa“ und

xb“ M¨ochtegern-Produkt von aundb, es existiert also der Morphismus

xp“.

Außerdem m¨ussen die Morphismen

pa“ und

pb“ existieren (mit denen p Produkt von aund bist), sodass aus xp auchxa undxb folgt.

Damit ist pInfimum von aund b.

Aufgabe 4:

a) SeiX×Y ein Produkt vonX undY und (X×YZ ein Produkt vonX×Y undZ, mit Projektionsmorphismen wie im oberen und durchgezogenen Teil des folgenden Diagramms:

(X×YZ

}} !!

X×Y

!!

X Y Z

P

f

[[

ee jj CC

g

XX

So wird ersichtlich, wie (X×YZ zu einem M¨ochtegern-Dreier-Produkt vonX, Y undZ wird: Sein Projektionsmorphismus aufZ steht direkt dran und seine Projektio- nen aufX und Y ergeben sich als Komposition.

Zum Nachweis der universellen Eigenschaft sei ein beliebiges M¨ochtegern-Dreier- ProduktP gegeben. Wir m¨ussen zeigen, dass es dann genau einen Morphismus g: P →(X×YZ gibt, der die drei Dreiecke

(X×Y)×Z

|| ""

X×Y

##

X Y Z

f P

[[

dd ll CC

g

[[ (X×Y)×Z

|| ""

X×Y

##

X Y Z

f P

[[

dd ll CC

g

[[ (X×Y)×Z

|| ""

X×Y

##

X Y Z

f P

[[

dd ll CC

g

[[

(1)

kommutieren l¨asst. Dazu treffen wir zun¨achst die Beobachtung, dass P zu einem M¨ochtegern-Produkt vonX undY wird. DaX×Y ein tats¨achliches Produkt ist, gibt

(5)

es daher genau einen Morphismus f :PX×Y, der die beiden Teildreiecke des Diagramms

(X×Y)×Z

|| ""

X×Y

##

X Y Z

f P

[[

dd ll CC

g

[[

kommutieren l¨asst. Auf diese Weise wirdP zu einem M¨ochtegern-Produkt vonX×Y undZ, womit folgt, dass es genau einen Morphismus g:P →(X×YZ gibt, der die beiden Teildreiecke des Diagramms

(X×Y)×Z

|| ""

X×Y

##

X Y Z

f P

[[

dd ll CC

g

[[

kommutieren l¨asst. Da die Kommutativit¨at des linken Teildreiecks gleichbedeutend mit der Kommutativit¨at der ersten beiden Diagramme in (1) ist (wieso?), folgt damit die Behauptung.

b) Das Dreier-Produkt ist offensichtlich bis auf Isomorphie kommutativ, da X, Y undZ v¨ollig symmetrisch in die Definition eingehen:

X×Y ×Z ∼= X×Z×Y ∼= Y ×Z×X ∼= · · · . Mit Teil a) folgen daher unmittelbar Gesetze wie

X×Y ×Z ∼= (X×YZ ∼= (X×Z)×Y ∼= (Y ×Z)×X ∼= · · · . Da die symmetrisch umgedrehte Aussage von a) ebenfalls gilt, folgen auch die Isomor- phiebeziehungen

X×Y ×Z ∼= X×(Y ×Z) ∼= X×(Z×Y) ∼= Y ×(Z×X) ∼= · · · .

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