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Von Fleißarbeit und Meilensteinen – Wie sich die Paro-Therapie verbessert

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QUINTESSENZ ZAHNMEDIZIN | Jahrgang 71 • Ausgabe 9 • September 2020

EDITORIAL

Von Fleißarbeit und Meilensteinen – Wie sich die Paro-Therapie verbessert

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Sie kennen das bestimmt: Wird über Parodontologie gesprochen, dann hört man so oft: „Etwas wirklich Neues gibt’s da ja eigentlich schon lange nicht mehr.“

Denn seit in den Achtzigerjahren das Konzept der

„Guided tissue regeneration“ vorgestellt und in den Neunzigerjahren Schmelz-Matrix-Derivate eingeführt wurden, hat sich augenscheinlich in der Parodonto- logie wirklich nichts Bahnbrechendes mehr getan.

Gustav Preiswerk-Maggi schrieb vor gut einhuni - dert Jahren in Lehmanns Medizinischem Handatlas zur Zahnheilkunde: „Die Alveolarpyorrhoe, „Caries alveolaris specifica“ (v. Arkövy), „Osteoperiostitisyy alveolo-dentalis“ (Magitôt), „Alveolitis infectiosa“tt (Ad. Witzel), „Gingivitis arthro-dentaire“ (Galippe) ist, wie diese verschiedenen Bezeichnungen andeu- ten, eine keineswegs abgeklärte Krankheitsform“1 (s. Abb. 1 im Anhang). In der Zwischenzeit haben wir weitere wohlmeinende Nomenklaturen und Klassi- fikationen der Parodontitis kennenlernen dürfen, denen gerade erst vor zwei Jahren eine weitere hin- zugefügt wurde (Tonetti)2. Dennoch konnte an der Feststellung, die Parodontitis sei „eine keineswegs abgeklärte Krankheitsform“, bis heute nicht viel ge- rüttelt werden.

Dem unermüdlichen Bemühen in Forschung und Praxis, diese Erkrankung zu erforschen und zu heilen, hat das allerdings überhaupt keinen Abbruch getan.

Die Beiträge in dem Heft, das Sie gerade in den Händen halten, illustrieren das sehr schön: Im ersten Beitrag lässt Prof. Andrea Mombelli die von ihm i intensiv miterlebten (und mitgeprägten) letzten vier Jahrzehnte Parodontologie Revue passieren.

Die folgenden Fachartikel sind ausgezeichnete Bei- spiele dafür, wie in Praxen und Universitäten im ge- samten deutschsprachigen Raum Forscher/innen und BehandlerInnen – und zwar oft und unvermeidbar in Personalunion – Techniken und Instrumentarien für

das bessere Gelingen der parodontalen Therapie zum Einsatz bringen und kritisch untersuchen. Da- bei reicht das Spektrum von der praxiskompatiblen Umsetzung von Mundhygienemaßnahmen über medizinisch-pharmakologische Abklärungen, Zufalls- befunde, welche die Gesamttherapie nicht eben vereinfachen, bis hin zu interdisziplinären Therapie- optionen. Aber lassen Sie sich einfach überraschen!

Einige der vorgestellten Konzepte haben sich den Weg in die tägliche Anwendung bereits gebahnt, ei- nige stehen noch vor immanenten Limitationen und warten auf weitere Optimierungen. Es sind eben nicht immer die sogenannten „Meilensteine“, die ein Fachgebiet im Allgemeinen und Sie in Ihrer Praxis im Speziellen voranbringen. Aber es ist dennoch be- achtlich, wie weit man in der Patientenbetreuung kommen kann, wenn das bisher Erforschte und prak- tisch für gut Befundene konsequent umgesetzt, kri- tisch evaluiert und folgerichtig weiterentwickelt wird.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Spaß bei der Lektüre dieses Schwerpunktheftes Parodon- tologie und laden Sie ein, sich von der einen oder anderen Idee zur Umsetzung – und vielleicht sogar zur Optimierung – inspirieren zu lassen.

Dr.Mark Thomas Sebastian, München Priv.-Doz. Dr.Philipp

Sahrmann, Zürich

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EDITORIAL

Literatur

1. Preiswerk-Maggi, G. Lehrbuch und Atlas der Zahnheilkunde mit Einschluss der

Mundkrankheiten. Lehmanns medizinische Handatlanten.

Band XXX, 3. verb. u. verm.

Aufl. 1919. München: Lehmann, 112.

2. Tonetti MS, Greenwell H, Kornman KS. Staging and

grading of periodontitis:

Framework and proposal of a new classification

and case definition. J Periodontol 2018;89(Suppl 1): S159-S172.

Abb. 1 Auszug aus: Gustav Preiswerk-Maggis Zahnheilkunde von 19191

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