Einnahme und Ausgabe der Armenkasse.

t , !

/ '. V/

A c h t e R e c h e n s c h a f t

v o n d e r

B e s c h a f f e n h e i t u n d d e m F o r t g ä n g e d e r

Armen - Versorgnngs - Anstalten

i n R i g a

. ^ und der dabei stattgefunden?»

Einnahme und Ausgabe der Armenkasse.

R i g a ' s w o h l t h a t i g e n E i n w o h n e r n c^dgelegt

v o m A r m e n - D r ' e k t o r i u n i

für das

J a h r i L i 4 . / X

Auf Verfügen deS Allerhöchst verordneten Rigaischen Armen-Direktoriums gedruckt.

R i g a , ! g » 5 .

G e d r u c k t ^ b e i W i l h e l m F e r d i n a n d H A c k e r , prtvilrgirlem SradtSt Buchdrucker.

^)ei der so mißlichen Lage der Armenkasse zu Anfange des verflossenen J a h r e s k o n n t e d a s A r m e n d i r e c t o r i u m sich die E r h a l t u n g d e r d a m a l s Bürger Riga'S, die Erweiterung derselben und Wiederherstellung in den vorigen Znstand, nur von der Fürsorge der Vorgesetzten dieser Stadt versprechen. Die Armenverwaltung hat 'sich in ihren Erwartungen nicht getäuscht, und der Rückblick in das vergangene Jahr wird um desto er­

freulicher, je gxößer die Gefahr war, welche mancher Anstalt den völligen Umsturz drohete. Auf welche Weife wir diefer Gefahr wenigstens vor­

läufig entgangen sind, soll die jetzt abzulegende Rechenschaft darthun.

Es wird dem Publikum noch erinnerlich seyn, daß der Armenkasse am Schlüsse des Jahres zZi'z eine bedeutende Schuldenlast verblieb.

Zur Deckung dieses Zukurzfchusseö, so wie zur vorlaufigen Sicherstellung der Armenanstalten überhaupt, ward von Rath und Bürgerschaft die

4

Veranstaltung einer extraordinairen Subfcription beschlossen. Daß durch diefeö Mittel die nahmhafte Summe von 5719 Rthlrn. 6z Frd. zur Ar­

menkasse geliefert werden konnte, verdanken wir sowohl den Bemühungen derjenigen, die sich mit lebhaftem Eifer für die Herbeischaffung der Sub- scribenten interessirten, als auch insbesondere den hohen Beiträgen Ein­

zelner. Auf solche Weise ward nun die Armenverwaltung in Stand ge­

setzt, ihre Schuld zu tilgen, und behielt noch eine Summe übrig, welche sie der Erhaltung der Armenanstalten widmen konnte.

Doch alles dieß galt nur der augenblicklichen Erhaltung der Armen- anstalten. Um sie von ihrem Untergange zu retten, mußte mehr gethan werden. Es mußte ein Plan entworfen werden, wie man der Armenkasse eine bleibende Beihülfe gewahren, wie man die Fortdauer der Ar- Mennnstalter» ?lv»nend»rectoriu»n vor, der Rath holte das Sentiment der Bürgerfchaft ein, und diese beschloß von den eingehenden Renten der Handlungskasse jährlich 6000 Rubel S. M. an das Directorium des Armenwesens zur gehörigen Anwendung zu verab­

folgen, und 4666 Rubel S. M. jährlich zur< Bildung eines Fonds zum Besten der hiesigen Armenanstalten auf Renten zu geben. Die stattge­

habten unglücklichen Ereignisse würdigten diese Ansprüche des Armenwe­

sens, und die in der Fundationsacte der Handlungskasse ausgesprochenen Vorschriften ließen die Ueberzeugung gewinnen, daß die schuldige Vereh­

rung des Willens der Allerdurchlauchtigsten Stifterin eö besonders unter den gegenwärtigen Umstanden als Pflicht fordere, auf solche dem Zweck angemessene Weife dem Armenwesen dieser Stadt eine wahre und blei­

bende Beihülfe zu gewahren. Dieser Beschluß wurde Sr. Excellence,

L unsenn allgemein verehrten Herrn Militair-Gouverneur, Civil-Oberbefehls- Haber v o n L i v - u n d K u r l a n d , mehrerer h o h e n O r d e n R i t t e r , M a r q u i s Paulucci, vorgelegt, und Hochderselbe geruhte den ihm unterlegten

Vorschlag zu genehmigen. Eine aus dem Rathe, der Bürgerschaft und dem Armendirectorio constituirte Administration übernahm die Verwaltung der zum Fond bestimmten Summe; mit Auszahlung des zur Verwendung bestimmten Hfntheilö wurde gleichfalls angefangen, und noch im Laufe deS Jahres sah das Armendirectorium seine Einnahme um 6000 Rubel Sil­

bermünze vergrößert.

Durch diese Mittel sind wir nun im Stande gewesen, nicht nur. die unserer Verwaltung übergebenen Armenhauser nach wie vor zu unterhal­

ten, sondern auch manche, wegen Unzulänglichkeit der Einnahme bereits eingegangene Armenanstalt wiederum lyren woyltyatlgen Wirkungskreis beginnen zu laßen. Namentlich ist das Krankenhaus seit dem Iulimo- nat 'i3i/j. wiederum eröffnet, und sind seit dieser Zeit 92 Arme darin verpflegt, auch, ausserdem einzelne Hülfsbedürftige pensionirt worden.

Von 171 am Schlüsse des Jahres 1615 zur Erziehung nachgebliebenen Kindern, hat das Armendirectorium 16 den Anverwandten zurückgegeben, 6 anderweitig in Dienst gegeben, und sind nach Abzug von 10 gestorbe­

nen überhaupt noch 140 zur Verpflegung nachgeblieben. Aus der Schen­

kereikasse haben über 200 verarmte Bürger und Bürgerwittwen halbjahr­

liche Pensionen erhalten, und in dem Georgenhospital, Nicolai-Armenhause und russischen Armenhaus/ sind 526 Personen ganzlich versorgt und ver­

pflegt worden. Also mehr denn 1000 Arme haben der Wohlthätigkeit ihrer Mitbürger Versorgung und Beihülfe zu verdanken gehabt.

6

Daß'des Guten im verflossenen Jahre viel bezweckt worden, danken wir dem,Edelmuthe der Bürger, den würdigen Vorgesetzten der Provinz, und auch manchem kraftigen Worte hochherzig gesinnter Manner. Aber dennoch dürfen wir es nicht verhehlen, daß unsere Hülftquellen, auch mit der Vermehrung, die sie in diesem Jahre erhielten, Nock) nicht für die Bedürfnisse unserer zahlreichen Armen ausreichen. Wenigstens kann das Armendirectorium nicht mehr das leisten, was es früher leistete. Nur zu oft ist es in der traurigen Notwendigkeit, den Hülfsbedürftigen keine, oder nur eine höchst unzureichende Hülfe gewahren zu können. Was unfern Much noch aufrecht erhält, ist die Hoffnung: die edeln Einwohner Riga's werden, so wie unserer Stadt die glücklichern Zeiten zurückkehren, auch unsere HülfSquellen vermehren. Die Bereitwilligkeit, mit der Ihr uns im vorigen Jahre Eure Beihülfe gewährtet, hat diese Hoffnung

Ncus belebt. '

Wir glauben hier noch einiger, das Armenwesen betreffender, Vor­

schlage erwähnen zu müssen, die von einem großen Theil des Publikums mit dem Interesse aufgenommen sind, welches jede wohlthatige Idee so leicht b e i demselben e r r e g t . M a n h a t d i e E r r i c h t u n g mehrerer n e u e r Armenanskalten vorgeschlagen, unter denen allerdings einige für Riga wünfchenswerth sind. Das Armendirectorium hat dies nicht übersehen;

sondern es hatte schon früher ähnliche Anstalten errichtet (siehe: die erste Rechenschaft), und nicht ohne wichtige Gründe, die man in der zweiten Rechenschaft angegeben siudet-, hob es dieselben wieder auf. So wohl-

chatig nun auch die neue Einrichtung solcher Anstalten wäre, so halt das Armendirectorium, berufen, für das Wohl der Armen zu sprechen, es

doch für Pflicht, darauf aufmerksam zu machen, ' daß - es noch weit dringender ist, für unfere Armen-Kranken besser zu sorgen, als das Armendirectorium, bei dem jetzigen Zustande feiner Einkünfte, zu thun vermag. Wir dürfen es hier ohne Zweifel nicht erörtern, daß der Kranke der hülfsbedürftigste Arme ist, und daß durch Krankheit die meisten in Armuth versinken. Ueberall ist dies anerkannt, und ftlst jede wohlhabendere Stadt besitzt daher ein ihrer Volksmenge angemessenes Krankenhaus für Arme. Das Armendirectorium ließ es, ^gleich nach feiner Einsetzung, feine erste Pflicht seyn, ein solches für Riga zu errich­

ten, ltnd zugleich ertheilte es auch den kranken Hansarmen ärztliche Hülfe und freie Medicin. Bei der Abnahme unserer Einnahmen mußte auch diese Anstatt nach und nach beschrankt, ja endlich gar aufgehoben werden.

Durch die wiederum höhern Orts bewilligte.Einnahme'aus der Hand­

lungskasse, sahen wir uns in Stand geseßt, einen Theit des Kranken­

hauses wieder zur Aufnahme von Krauken einzurichten. Nur zo Kranke konnten aber zur Zeit aufgenommen werden, da sonst die Zahl der Bet­

ten 120 betrug. Diese geringe Zahl der Betten steht mit der Menge unserer Armen in keinem Verhältnisse. Wie viele Kranken müssen in der traurigsten Lage wochenlang auf einen erledigten Platz warten! Wie viele Andre werden unheilbar, ehe sie aufgenommen werden können! — So sehr wir es aber auch fühlen, daß für unfere Kranken mehr ge­

schehen muß, fo lassen doch andere Ausgaben, denen wir uns nicht ent­

ziehen dürfen, nämlich die, vom Armendirectorium übernommene, Erhal­

tung der altern Armenanstalten,, die Fürsorge für alternlose Kinder, die höchst nöthigen Unterstützungen einzelner Armen u. f. f., zu wenig übrig, als daß von uns mehr gethan werden könnte. In dieser Hinsicht,

wo Hülfe dringend nöthig ist, wünschen wir Eure Unterstützung, edle Einwohner Rigas, und hoffen sie. Wenn Ihr mit menschenfreundlichem Sinne für eine neue Anstalt eine Beisteuer anordnet, so werdet Ihr

g e w i ß u n f e r n a l t e r n A r m e u a n s t a l t e n v o n e n t s c h i e d e n e r Zweckmäßigkeit darum nichts entziehen, sondern vielmehr uns helfen, die wohlthatigste derselben ganz wieder herzustellen.

S u m m a r i s c h e r V e r s c h l a g

von den versorgten Armen, welche im Jahre Iglch in dem unter A»Mt des Armen-Directoriums stehenden Anstalten verpflegt, oder als Kranke behandelt worden.

Im

Georgen-Hospilal.

JmNikolai-Armen- hanse.

Im Russischen Ar-

melihause. Im

Krankenhanse. Summa. Haupt-' Summa.

Mann er. Weiber. Man »er. Weiber. Männer. Weiber. .Männer. Weiber. ^ Manner. Weiber. ^ Personen.

Den

i.

Januar 1614 befanden sich . . . ...

^{20 6Z 65}

95 ^ 39

^{— — ,}

122 235 4<>7

Im Jahrs ^3^4 sw5 aufgenommen . . ^ .

^{l 6 Z5}

53 11 39 63 67 124 211

Zusammen

63

99 50 144 39 53

²⁰⁹

409 616

Im Jahre 1354 sind gestorben ... 0 2

2Ü

60 33

Mit Zeichen des Todes ins Krankenhaus gekommen I

und gestorben ...

^{— — — —-}

2 2 2 4

Aus dem Krankenhaufe als genesen entlassen . . .

^{— — — — —}

2Z 23 3! 54

Entlassen aus verschiedenen Ursachen ...

^—

2 5

^—

4

^{— —}

5 22

Zusanunen

^—

7 2Z 7 23 35 56 110 163

Bleiben den 1. Januar igiZ ...

Li

61 76 93 43 127 11

16

i5i 299 450

Specieller Verschlag der vom i. Julius 1314 bis zum zi. December 1V14 im Krankenhanse behandelten Kranken.

Mannliche -- Weibliche

Summa

Den i.Julius 1614 waren im Krankenhause.

4

Aufgenommen sind im Julius.

6 4 10

August. Septbr. Oktober. November

6 ^ff 7 6 7

6 11 6

21 ' 19 '3

December

12

General-Summa.

39 63 92 G e n e s e n s i n d v o n f o l g e n d e n K r a n k h e i t e n :

Nerven- Wechsel- F t e b

Entzün- ! dungs- e r.

Fluß- Diar­

rhoe. Roth-;

lauf. Gicht. All««-

schwäche-

Wasser­

sucht. Aus­

schläge. Lusiseuche. Skrofeln. Contusion. ^ Bein-

bruch. Verren­

kung.

Oertliche Entzün­

dung.

Wunden >

und Ge­

schwüre- j

Summa. General- Summa.

Im Monate M, I W. j M. I W. j M. W. IM.IW.IM.!Ä.>M.IW M.j W. M- W- M. M. W. I M. I W. ! M. I W. M. W. M. W. M. W. M. I W. M. W. M. l W- > M. u>W.

Julius - - August - -

—

2

1 2 1

— —

1

— —

— 1

—

— 1 ^{— —} 2 1

! 1 —

— — — — — —

3

2 3

7 September -

Oktober - -

2 2

2 1

— 1 _1. ^{,— — ,— —} 1 2

I . ^{-— —.}

1 —

1

2 2

4 6

7

6

11 11

November - ^{.— 2 — — 2 — —} 1 ^— — — — — — 1 ^{— ^— — —} 2 ^{'— —} — — 2 ^{— — —} 1 6 ⁶ 12

Decembev ^{— — — — — —} 1 — — — — 1 2 — 1 ^— — — — — — — — I ^e

Summa 6 e 2 2 2 1 1 1 ^{2 —} 2 - !

-

^{- - > 1 2}

-

6j - ! 1 ^{— —} 1 2 ^— 1 1 2 6 2Z Z1> Z 4 G e s t o r b e n s i n d a n so l g e n d e n K r a n k h e i l e n :

Im Monat August . . September . O k t o b e r . . November . December . Summa

Nervensteber. Wassersucht. Zluszährung. ^ ^ ^ . I M Zeichen sl? der Km d^odesEin-

Gestorbene, s ^ommene. Restrreude Kranke.

M. W. M. I W. M. W. M. W. A- W. M. W.

— —

— — — . — — — — 5 6

— — — 1 ^{— — — —} 7 17

— — ^— — — — — 1 16

1 ^{'— —} 1 1 1 1 1 11 13

— — 1 ^— —- 1 ^{— —} 11 ig

— 1 1 —- —- 2 1 ^{— — —} 1 1 2 1 2 2 3 2 2 > 2 I " i3

R e c h n u n g

über die

E i n n a h m e n u n d A u s g a b e n

der

A r m e n - B c r s o r g u n g s - A n s t a t t

v » m J a h r e

i l

E i n n a h m e n .

Capital-Saldo des Armendirectociums, laut Ver­

s c h l a g x r c » i Z i Z - - - - Capital-Saldo der Entbindungsanstalt, laut Ver­

s c h l a g p r o 1 6 1 Z - - - - Baarer Bestand am letzten December 1813 -

R e n t e n - - - - B . G r u n d g e l d e r - - - - O. Monatlich bestimmte Almosen - - - - 0. Wechselnde Almoseneinkünfte:

a) aus den Schaaken - 4^2 Rthlr.Zi Frd.

d) Klingelbeutel - Abfin-

dungsgelder - - - 35 — 23 —

c) von den Strusen, Skut- 1

ken und Tschollen - 1Ü3 — 55 — I aus den Armenblöcken 63 — 3 — ^ ZT. Von der Schenkereikassc --- k'. Von der Handlungskasse --- (?. Bewilligungsgelder von der über See han­

delnden Kaufmann schuft -

H. Ertrag der extraordinairen Subscription - 1. Zufällige Einkünfte:

a) Strafgelder - - - 463 Rthlr. .57 Frd.'?

^ > ) A g i o - - - — 1 4 — ^ ic. Legate und Vermachtnisse --- 1^. Geldgeschenke --- ZVl. Verschiedene Einnahmen:

) beim St. Georgenhospi- ^

tal für verkauftes Salz 2ocz Nthlr. 7 Frd.

d) beim Krankenhause für verkaufteErzeugnisse de6 botanischen Gartens - e) Arbeitslohn aus demNi-

colai-Armenhause - ) Ertrag der Benefizvor­

stellungen d. hiesigen Th., durchreis, Künstler zc.

76 15 —

29 — 6 — 521

14 — ^

Transport

Rthlr. Z Frd. I Rbl. S. I Kop. > Rbl. B. I Kop.

3100 1000 7 ^ 6 3376 1207 2261

749

49 >6

6 7 ^ 9 46.

67 161

326 7:

44 64

74

40

53 63 7- 26 27

42

46 vo 0/ "700

6(100

26Z2 27 500 1474

i663

Z2274I 66 Ii63Z2> 27 > Z642 j

A u s g a b e n .

Rthlr. Frd.I Rbl. S. Kop.lRbl. B.j Kop.

Besoldungen 1611 21 ^—

Unterhaltungskosten:

kl) des Nicolai - Armen-

» h a u f t s - - - ? v 2 5 R t h l r . 6 7 F r d . d) des Georgenhospikalö 2346 — 6g — e) des russischen Armett- ^

Hauses - - ^ " *3122 — 11 — ä) des Krankenhauses - 14.69 — 13 — e) der Entbindungsanstalt 44 — 59 —

14503 65 ^— —

e. Almosenverwfndllng:

ll) aus der Hauptkasse - 467Rthlr. 24Frd.^

'K) au6 der Schenkereikasse 4 — i

^ - 19050 Rbl. B.A. ^

471 24 ^— 19050 ^—.

v. ^ür Erziehung alternloser und armer Kittder 2463 67 ^—

^Verschiedene Beihülse --- 121 72 ^{— —}

k'. Vermischte besondere Ausgaben - - - - 259 66 3 ^{— —} (?. Papier und Buchbinderarbeit - - - - 57 21 ^{— —} II. Für vorjährige Rückstände bezahlt - - 5799 76 ^{— —}

Transport 23299 I 3 19050

E i n n a h m e n .

Rthlr. Frd-1 Rbl. E. I Kop.I Rbl. B. I Kop.

Transport ₅₂₂₇₄ 66 i6Zz2 27 Z642 ^—

-Für verwechselte 6012 Rthlr. 11 Frd. kommen

z u r E i n n a h m e i n B c o . - A s s i g n . - - - ^— - ₂₃₅₆₉ 6S

Für verwechselte 6624 Rubel 27 Kop. S. M.

kommen zur Einnahme in Rthlrn. - - - 6364 67 ^—

Vorschuß der Direction in Rthlm. - - - 60 —

Summa ZS961 12 16L52 33211 6g

A u s g a b e k r .

Transport Für eingewechselte Banknoten kommen zllr Äuö-

g a b e i n R t h l m . - - - - Für eingewechselte Rthlr. kommen zur Ausgabe

i n S i l b . R b l n . - - - - - Saldo:

1) der Entbindungsanstalt, bestehend in drei Pfandbriefen, zn?ei Obligationen und einer Hein: Armeudirectorium deponirten Summe 2) des Armendirectoriums, bestehend in zwölf

Pfandbriefen und sechs Obligationen -

^ vilriino December 1814 baar in der Schen- k e r e i k a s f e - - - -

Summa

2Z299 1 3 19050 ^—

6012 11 ^{— — -— —}

— 6624 27 _—- —7

ic>c>0 2700 ^— Z00

3650 6500 ^{— —}

— — 15661 63

38961 12 16S32 27 ZZ211 63

B e i l a g e

I"

von

den eingeflossenen Legaten, Geldgeschenken, Beitragen und Besendungen.

Aur allgemeinen Armenkasse ist abgeli.'ert worden:

A n L e g a t e n u n d V e r m ä c h t n i s s e n :

Aus öem Nachlasse der Frau Aeltestin Baad find, zum Besten des Nico- ' lai-Armenhauses, theils in Obligationen, theils in baarem Gelde

eingegangen: 2562 Rbl. 27 Kop. S. M., und 1 Rthlr. 26 Frd.

Aus dem Testamente der Elisabeth Osoling, geb. Otto, 10 Rthlr., zum Besten des ArmendirectoriumS.

AuS dem Testamente der Gebrüder Wegener ZoRbl.S.M. Z.B. d.A.-Dir.

- - - F r a u A . D . v . M ü l l e r Z 0 R t h l r . - - - - . - - I. C. Freist 4 Rthlr. z. B. des Nicolai - Armenh.

. - - Nachlasse des Hrn. Pastors Urban 2 Rthlr.

k ) A n G e l d g e s c h e n k e n . Von einem Ungenannten 1 Rbl. S.M.

-- dem Zimmergesellen Stolbe durck L?. " Mthlr.

- dem Herrn K. K. Gräbner aus einer Havariesache iv Rbl. Lo Kop.S.M.

- dem Herrn Mitchell 14 Rbl. S. M. und 25 Frd., als Ueberschuß bei

^ dem von der englischen Kaufmannschaft gegebenen Balle.

- F. am 22. December ein halber Imperial.

- dem Fischer-Aeltermann Simon Damerausky Z Rthlr.

- dem Fischer Peter Skuije auf Vegefacköholm 2 Rthlr.

- dem Fischer Zacharias Kilpe auf Vegefacköholm Z Rthlr.

/ - I. G. H. 2 Rthlr.

- einem Ungenannten, das alljährliche Geschenk an dessen Geburts­

tage, 100 Rthlr.

- der Wittwe Elisabeth Berg 1 Rthlr.

- dem Fischer Zimpel 1 Rthlr.

- dem Kirchspielögericht zu Vegefacköholm iv Rbl. B. A.

- eben daher 5 Rbl. B. A.

- I. A. W. zu Weihnachten 20 Rbl. S. M.

. Obige Geldgeschenke siud mit 161 Rthlrn. 27 Frd. in Rechnung .gebracht worden.

L. An Besendungen sind eingegangen:

a ) B e i m N i c o l a i - A r m e n h a u s e .

Von E. E. Kämmereigericht 4z Psund geräuchertes Schweinesseisch.

' Polizeiverwaltung 1C0 Süßsauerbrodte und 2I5 Kringel.

- E. E. Kammereigenchte 20 Würste.

- einem Ungenannten 25 Süßsauerbrodte.

- E. E. Polizeiverwaltung Z Los Aepfel.

Vom Knochenhaueramte, amKrönungstage Sr. Kaiserlichen Majestät,

44 Lammsvierthelle. - ' ^ ,

Von E. E. Polizeiverwaltung 2Z Kringel, 1Z Kümmel/uchen, 4Schmaud- kuchen und 4 Gelbbrodte.

Ausserdem ist am Weihnachts- und Neujahrs-Abend unker die Armen auSgetheilt worden:

Von Herrn v. Grote 20 Rthlr. 60 ^rd

- HeHel i i Rbl. S. M.

B e i m S t . G e o r g e n h o s p i t a l .

^gvaupm P^und Reis und 200 Psund Perl-

N a c h r i c h t

von den Veränderungen IUI Personale der Armenverwaltung

s ' . , °

' ^u Eiche des Jahres iZrz traten die Herren I. L. Chlebnikow und S. S. Schu- kajew aus dem Armendirectorio aus; ersterer nach öjahriger, letzterer nach Zjähn- ger pflichtmaßiger Amtsführung. In Stelle derselben kamen die Herren Pete?

Gratschew und Andrei Puchowischnikow his Arnlendirectorium. Der Tod entriß uns den Herrn Rathöherrn N. Stoppelberg, ein Mitglied, das sich durch seinen Eifer für's Gemeinwohl die Liebe und Achtung seiner Mitbürger, durch seine Wohlthatigkeit den Dank der Armen in vorzüglichem Grade erworben hatte. In Stelle desselben wurde von Einem Hochedlen Rathe der Herr Rathöherr H. Nie­

mann zum Mitglieds gewählt. Der russische Herr Prediger N. A. Ostrowetzky wurde zu Anfange 1814 nach Mitau versetzt. In Stelle dieses geachteten Mit­

gliedes trat der Herr Pvytopop N. Sachorsfp. .Durch die im Srp^mbl'r 1814 geschehene Ernennung deö Herrn Aeltcsten Job. Gott!. Hielbig zum Rathsherrn wu'rvc'mw öi», aury m oer kurzen ^e>r semer AUMfüymng, vurcy seinen auögezciÄ)netes, Mitglied entzogen. In die erledigte Stelle trat der Herr Aelte- sier O. C. Reichardt. Beim Jahresschluß wurden der Herr Aeltesier Kugler und der Herr D. H- Hagen, nach dreijähriger Sitzung im Armendirectorio, zu dessen Freude von neuem gewählt.

Die Hausarmenvorsieherschaft de's isten Bezirks im isten Hauptdistrikt, welche von dem Herrn Stadtkassakontrolleur Seeler so rühmlich war verwaltet worden, übernahm gefälligst der Herr Julius Kupfer.

— —

1 0200 00SS336Z S