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Archiv "Hochdosis-Chemotherapie: Überlebensvorteil bei Lymphknotenbefall" (03.11.1995)

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VARIA AUS UNTERNEHMEN

Antioxicans \-Are -ylcystein

Protektiver Effekt bei Lungenerkrankungen

Das Gleichgewicht von oxydativen und antioxydati- ven Prozessen ist wichtig für alle Organsysteme. Sonst ent- steht eine „Fülle von Störun- gen", die organbezogen näher geklärt werden müs- sen. Dies gilt auch für die Pneumologie, betonte Pro- fessor Helgo Magnussen von der Hamburger Lungenfach- klinik Großhansdorf anläß- lich eines Symposiums der Klinge Pharma über „ anti- oxydative Therapie in der Pneumologie" an seiner Kli- nik.

In diesem Zusammen- hang ist das mukolytisch ein- gesetzte N-Acetylcystein (NAC) offenbar „mehr als ein Mukolytikum", erklärte Professor R. Meister (Bad Lippspringe). Seine Potenz zeigt sich nach intravenöser Applikation als Antidot bei Paracetamol-Intoxikationen, die ein fulminantes Leber- versagen verursachen. NAC ist „Prodrug" des endogenen Sauerstoff-Radikalfängers Glutathion. Bei genügend hohem Glutathionspiegel übersteht die Leber die Into- xikation folgenlos.

Als Ursache der — über die Mukolyse hinausgehenden — therapeutischen Wirkungen von NAC in den Atemwegen wird der Schutz der Schleim- haut gegen reaktive Sauer- stoffradikale diskutiert; also gegen inhalative Noxen und endogene Oxydantien aus ak- tivierten Entzündungszellen.

Glutathion ist in der Lunge 50fach höher konzentriert als im Plasma und gilt dort als wichtigstes endogenes Anti- oxydans.

Orale NAC-Gaben ver- bessern chronische Bronchi- tiden und reduzieren den An- tibiotikabedarf. Es kam selte- ner zu akut-entzündlichen Exazerbationen, außerdem zu gewebsprotektiven und

entzündungshemmenden Ef- fekten: für Meister ein neuer klinischer Aspekt. Vermut- lich sind die üblichen muko- lytischen Dosen aber für ge- websprotektive Effekte zu niedrig. Zur Zeit laufen Do- sisfindungsstudien, bei denen sich täglich dreimal 600 mg (insgesamt 1,8 Gramm) per Infusion als vorläufig optima- le Dosis erwiesen.

Höhere Dosen verstärk- ten den Effekt nicht, denn

„zuviel Glutathion" hemmt per Feedback die eigene Bio- synthese. Oral erwies sich die gleiche Dosis über fünf Tage

„mindestens auf biochemi- scher Ebene" (Steigerung von Glutathion) als effektiv, und zwar ohne Nebenwirkun- gen, berichtete Dr. Roland Buhl von der Universitätskli- nik Frankfurt/Main.

Speziell bei Lungener- krankungen mit wesentlich durch „oxydativen Streß" be- stimmter Pathogenese könnte dieser Effekt eine therapeuti- sche Rolle spielen — so bei Lungenemphysem, idiopathi- scher Lungenfibrose, akuter und chronischer Bronchitis, dem „Acute Respiratory Distress Syndrome" (ARDS), Asthma, Mukoviszidose, Sar- koidose, Pneumokoniosen und Atemwegserkrankungen durch Luftschadstoffe, etwa bei Rauchern.

Entzündungszellen setzen bei Rauchern mehr Sauer- stoffradikale frei als bei Nichtrauchern, berichtete Buhl. Dies stimuliert das Glutathion, das wiederum den „oxydativen Streß" lin- dert. Etwa 15 Prozent der Raucher, die möglicherweise trotz „mehrfach redundan- ter" antioxydativer protekti- ver Mechanismen nicht aus- reichend geschützt sind, er- kranken an Lungenemphy- sem oder chronisch-obstruk- tiver Bronchitis.

Freie Radikale lösen -de- struktive Kettenreaktionen in Zellmembranen aus, die durch Antioxydantien unter- brochen werden, erklärte Professor A. Bast von der Universität Amsterdam.

Beim „Radikalengewitter"

des „ARDS" mit hoher Sterblichkeit können die re- aktiven Sauerstoffmetaboli- ten in der Ausatemluft ge- messen werden, bei gleichzei- tig niedrigsten Glutathion- spiegeln im Lungengewebe.

Beatmung mit erhöhtem in- spiratorischem Sauerstoff- druck läßt auch bei Gesun- den die freien Radikale an- steigen, mit dem Resultat kritischer Imbalance zwi- schen Oxydantien und Anti- oxydantien.

Wichtig für therapeuti- sche Ansätze ist die Kenntnis der speziellen Antioxydanti- en, die bei bestimmten Krankheiten vorwiegend ver- braucht werden (wie Gluta- thion in den Atemwegen), betonte Bast. Wünschens- wert wäre also die Möglich- keit, künftig einen „Antioxy- dantien-Status" zu erstellen, um etwa auf Messenger- RNA-Ebene das individuelle

Einen vielversprechenden Ansatz zur Behandlung von Hochrisikopatientinnen mit operablem Brustkrebs prä- sentierte Professor Lothar Kanz kürzlich in München.

Auf einem Workshop der Fir- men Amgen und Hoffmann- La Roche konnte der Leiter der Abteilung Hämatologie und Onkologie an der Uni- versitätsklinik Tübingen über 24 Frauen berichten, die im Rahmen einer noch nicht ab- geschlossenen Phase-I-Studie zur adjuvanten Hochdosis- Chemotherapie (HDC) be- handelt wurden. Im Vergleich zur Standardtherapie erhiel-

Gleichgewicht einschätzen und entsprechend gezielt sub- stituieren zu können. So wäre bei allen schweren und chro- nischen pulmonalen Entzün- dungsprozessen die Applika- tion von Antioxydantien als

„zweiter therapeutischer Schenkel" sinnvoll, betonte Dr. Adrian Gillissen von den Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil (Bo- chum).

Andererseits töten freie Radikale aus Entzündungs- zellen Infektionserreger ab.

Deshalb wäre wichtig zu wis- sen, ob man durch zu viel und zu früh applizierte Antioxy- dantien nicht in körpereigene Abwehrmechanismen ein- greift, gab Magnussen zu be- denken. Das optimale

„Wann" und „Wie" ist bisher unbekannt. Der therapeuti- sche Einsatz dieser „hochin- teressanten Substanz" N- Acetylcystein, so resümierte Magnussen, dürfe nicht im Bereich der Spekulation blei- ben, sondern muß durch aus- gedehnte, langfristige, kon- trollierte Untersuchungen belegt werden, um nachzu- weisen, daß Patienten davon profitieren. Wolfgang Sass

ten die Patientinnen dabei vier- bis sechsmal so große Mengen an Chemotherapeu- tika als üblich.

Die Regeneration der blutbildenden Stammzellen, welche bei dem Verfahren zwangsläufig zerstört werden, errreichte Kanz durch die Transplantation peripherer Blutstammzellen. Diese kön- nen durch eine Kombination von Chemotherapeutika und Wachstumsfaktoren wie G- CSF in das zirkulierende Blut ausgeschwemmt und im Rah- men einer etwa zweistündi- gen, ambulanten Leukaphe- rese gesammelt werden. Di- 0 C

n c osis-Chemotherapie

Überlebensvorteil bei Lymphknotenbefall

A-3008 (98) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 44, 3. November 1995

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rekt nach der HDC werden die Blutstammzellen reinfun- diert, was ebenso wie die gleichzeitige Injektion häma- topoietischer Wachstumsfak- toren zu einer drastischen Verkürzung der neutropeni- schen Phase führt.

Im Vergleich zur Kombi- nation von HDC und autolo- ger Knochenmarktransplan- tation sei die Mortalität bei der Transplantation periphe- rer Blutstammzellen dra- stisch reduziert. Laut Kanz muß im ersten Fall mit zehn Prozent gerechnet werden, durch das neue Verfahren könne dieser Wert dagegen unter zwei Prozent gedrückt werden: „Nach unseren Ein- drücken erhöht die Trans- plantation peripherer Blut- stammzellen die Lebensqua- lität unserer Patientinnen."

Noch lägen keine klaren Antworten zur Wirksamkeit der HDC beim Mammakarzi- nom vor, räumte der Häma- tologe ein. Für Hochrisikopa- tientinnen, bei denen zum Zeitpunkt der Diagnose be- reits zehn oder mehr Lymph- knoten befallen waren, zeich- net sich jedoch in der neuen Untersuchung ein Überle- bensvorteil ab: Drei Jahre nach Beginn der Studie sind,

bei einer mittleren Beobach- tungszeit von 18 Monaten, noch 23 von 24 Patientinnen am Leben. 20 von ihnen sind zum gegenwärtigen Zeit- punkt tumorfrei. „So wie es aussieht, haben diese Frauen einen Vorteil von der Hoch- dosis-Chemotherapie", kom- mentierte Kanz.

Das Verfahren lasse sich allerdings nicht für jeden bös- artigen Tumor einsetzen.

Voraussetzung sei vielmehr, daß dieser bereits auf die Standardtherapie sehr gut an- spricht. Dann allerdings soll- te die HDC so früh wie mög- lich angewandt werden und nicht erst, wenn Resistenz eingetreten ist.

Eine Phase-II-Studie un- ter Beteiligung von über ei- nem Dutzend Kliniken soll jetzt weitere Beweise für die Wirksamkeit der HDC er- bringen. Dabei ist geplant, in einem Studienarm eine Stan- dard-Chemotherapie mit sie- ben Zyklen über 20 Wochen durchzuführen, während im anderen Studienarm die Hochdosis-Chemotherapie, bestehend aus zwei Indukti- onszyklen und einem Hoch- dosiszyklus, nur rund zehn Wochen in Anspruch nehmen soll. Michael Simm

Einen Lizenzvertrag zur Herstellung eines Medika- mentes gegen Gürtelrose (Herpes zoster) haben jetzt das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch (MDC) und die Berlin-Chemie AG unter- zeichnet.

Der Wirkstoff mit dem Namen Brivudin wurde be- reits in den 70er Jahren an der Akademie der Wissen-

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an. Die praxisnahen Vor- schläge zeigen auf, wie man eine intensive Betreuung chronischer Schmerzpatien-

schaften der DDR entwickelt und 1990 für die Behandlung schwerer Herpes-zoster-In- fektionen bei Patienten zuge- lassen, deren Immunsystem aufgrund anderer Grunder- krankungen geschwächt ist.

Derzeit läßt die Berlin-Che- mie AG Brivudin für die Therapie weiterer Herpes- erkrankungen (Herpes sim- plex, Herpes labialis) in klini- schen Studien prüfen. EB

ten bei exakter Anwendung der Gebührenordnung wirt- schaftlich gestalten kann. Die kostenlose Abrechnungshilfe ist über das Schmerzreferat D der Mundipharma GmbH, Mundipharma Straße 6, 65549 Limburg, oder über die gebührenfreie DHC Mundi- pharma Infoline, Tel 01 30/

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Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 44, 3. November 1995 (99) A-3009

Referenzen

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Erwähnt werden in diesem Zusammenhang jedoch nicht andere Studien (zum Beispiel aus Tübingen, Heidelberg, Freiburg und so weiter), die ebenfalls (wenige) Patientinnen rekrutieren

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Auch die von Peters (13) bereits publizierte Studie zum Einsatz einer Hochdosis-Chemotherapie beim me- tastasierten Mammakarzinom, ent- weder direkt folgend auf eine kom-