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Archiv "Devon und Cornwall: Von Paddington bis „Land’s End“" (06.08.2001)

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V A R I A

A

A2048 Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 31–32½½6. August 2001

A

bfahrt ist ausgerech- net am Bahnhof Pad- dington in London.

Allerdings nicht um 16.50 Uhr, sondern eine gute Stun- de später. Dabei wollen wir uns im Südwesten Englands in den Grafschaften Corn- wall und Devon auf die Spu- ren großer Schriftstellerin- nen begeben. Agatha Christie, Daphne du Maurier und auch Rosamunde Pilcher beschrei- ben in ihren Romanen immer wieder ihre cornische Hei- mat, die gespickt ist mit schroffen Felsküsten, schma- len Sandstränden, grüner Bilderbuchlandschaft, alten Schlössern und schaurigen Moorlandschaften. „16.50 Uhr ab Paddington“ ist der Titel eines Kriminalromans von Agatha Christie. Darin wird Miss Marple Zeugin eines Mordes, doch eine Leiche gibt es nicht. Vermutlich wur- de diese in einem Schloss ver- graben, und davon gibt es ge- nug an der Strecke zwischen London und Torquay.

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eboren 1890 in Torquay, ließ sich die „Queen of Crime“ von den Orten entlang der englischen Riviera inspirieren.

Im „Grand Hotel“

verbrachte sie Weih- nachten 1914 ihre

„Flitterwochen“ (es war eine einzige Nacht) mit ihrem er- sten Mann Archie. Ent- lang der Küste dampft noch heute die „Dartmouth Steam Railway“ über sieben Meilen vorbei an Paignton bis Dartmouth. Einen Zug, den die später leidenschaftliche Archäologin häufig benutzte, um zu ihrem Haus am Ufer

des „River Dart“ im Süden der Grafschaft Devon zu ge- langen.

Ihr belgischer Roman-De- tektiv Hercule Poirot war in

„Dead Man’s Folly“ und „Die Morde des Herrn ABC“

ebenfalls auf dieser Route unterwegs. Ein pittoresker Ort in einer urwaldähnlichen Bucht ist „Ansteys Cove“.

Torquay, das größte und ele- ganteste Seebad an Englands Riviera, lieferte häufig den Hintergrund für Agatha Chri- sties berühmte Detektiv- romane. Nachdem die Familie der 1976 verstorbenen Schrift- stellerin bislang die Verwen- dung ihres Namens für Wer- bezwecke strikt ablehnte, soll nun mit Zustimmung der Nachfahren ein „Agatha- Christie-Centre“ eingerichtet werden. Bislang gab es in der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Torre Abbey le- diglich einen „Agatha-Chri- stie-Gedenkraum“, in dem neben ihrer Lieblingsschreib-

maschine einige handschriftli- che Manuskripte ausgestellt werden. Zudem sind Krimi- Wochenenden und ein jährli- ches Festival geplant.

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uf dem Weg Richtung Westen wechselt in Corn- wall die rauhe, windumtoste Küste mit Wiesen in üppig- stem Grün ab. An einem der tief ins Landesinnere einge- schnittenen Meeresarme liegt Fowey. In Bodinnick Ferry, auf der anderen Seite des Fo- wey Creek, schrieb Daphne du Maurier ihr Erstlingswerk

„Der Geist der Liebe“. Am Balkon ihres dortigen Heims

„Ferryside“ hängt noch immer die Galionsfigur eines verlas- senen Schoners, der im Pont Creek 1927 entdeckt wurde und die Grundlage für ihren Roman bildete. Später zog sie nach Menabilly, oberhalb von Poldridmouth Beach gelegen.

Das Haus bildete den Hinter- grund für ihren von Alfred Hitchcock verfilmten Roman

„Rebecca“. Die Flitterwochen nach ihrer Heirat mit dem jungen Major Tommy

verbrachte sie am River Hel- ford. In ihrem Roman „Die Bucht der Franzosen“ be- schreibt sie die Zeit dort. Ihr wohl berühmtester Roman ist

„Gasthaus Jamaica“. Das

„Jamaica Inn“, auf halbem Weg zwischen Bodmin und Launceceston im Bodmin- Moor gelegen, war ursprüng- lich eine Station für Pferde- kutschen. Heute ist es eine Touristenattraktion auf dem Weg zum Dartmoor National Park. Auf den Höhen erge- ben sich grandiose Ausblicke über das Hochland und die bizarren Granithügel.

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gatha Christie und Daph- ne du Maurier: zwei berühmte Schriftstellerinnen, die aus dem westlichsten Zip- fel Englands stammen und nicht nur in Cornwall und Devon verehrt werden. Da- gegen fast unbekannt ist in ihrer Heimat Rosamunde Pilcher. In Lelant an der Nordküste Cornwalls gebo- ren, lebt sie heute die meiste Zeit in Schottland, doch spie- len ihre vom ZDF verfilmten Herz-Schmerz-Geschichten in ihrer alten Heimat. Zu den malerischen Orten in dieser Gegend zählt St. Ives, das früher von der Sardinenfi- scherei lebte, heute eher eine Künstlerkolonie mit zahlrei- chen Galerien ist und die Ku- lisse bei Pilcher-Verfilmun- gen bildete. Hans-Peter Sick

Devon und Cornwall

Von Paddington bis „Land’s End“

Auf den Spuren von Agatha Christie, Daphne du Maurier und Rosamunde Pilcher

Auskünfte: Britisches Fremdenverkehrsamt, Westendstraße 16–22, 60325 Frankfurt, Telefon:

0 69/9 71 12-0, Fax: 0 69/1 12-4 44. Informationen über Corn- wall und Devon gibt es auch bei DACOM, 1 Upcott Avenue, Pottington Industrial Estate, Barnstaple, England, Telefon: 00 44-12 71-33 60 65, Fax: 00 44-12 71-32 84 22, E-Mail:

dacom@responseuk.co.uk, Internet: www.cornwall-devon.com Das Haus

„Ferryside“

von Daphne du Maurier in Bodinnick Ferry

Typisch cornische Küste

Fotos: Peter Sick

Feuilleton

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