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Archiv "Vom Dozieren" (15.10.1993)

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D er Mailänder Arzt Girolamo Cardano (1501-1576) schreibt in seinen Memoi- ren unter der Überschrift

„Meine Freude am Dispu- tieren und Dozieren":

Der andere Fall spielte zu Bologna mit Andrea Francanzano, dem dor- tigen ersten Professor der praktischen Medizin. Als dieser in seinen Ausfüh- rungen auf den Weg zu sprechen kam, den die Galle zum Magen nimmt, zitierte er vor der ganzen Akademie — man hatte gerade eine anatomische

Vom

Dozieren

Geronimo (Girolamo) Cardano, auf einem zeitgenössischen Holzschnitt

Vorführung — eine grie- chische Stelle. Ich sagte:

„Ihr laßt ein c& aus." Wor- auf er, das sei nicht wahr.

Ich, in aller Ruhe, beharre darauf und einige Schüler rufen, man solle das Buch holen. Er schickt lächelnd danach, es wird sofort ge- bracht, er liest, findet, daß ich bis aufs Haar recht hatte, er schweigt, staunt, sieht mich bewundernd an. Noch mehr freilich ta- ten dies die Schüler, die mich damals zu diesem Zweck mit Gewalt in den Hörsaal geschleppt hat- ten. Francanzano aber floh von diesem Tag an je- des Zusammentreffen mit mir, so zwar, daß er den Diener bat, ihn darauf aufmerksam zu machen, wenn ich käme. Und dann bog er aus, um mir ja nie zu begegnen. Und als ihn die Studenten einmal mit List in den gefüllten Hör- saal der Anatomie führ-

ten, machte er rasch kehrt, verwickelte sich in seinen Mantel und fiel zu Boden, worauf alle Anwesenden staunend den Kopf schüt- telten. Er selbst aber zog bald darauf von Bologna fort, obwohl er noch für mehrere Jahre dort ange- stellt war.

Aus dem Kapitel „Re- densarten, die ich im Munde führe":

Mehr verdanke ich schlechten Ärzten, die meine Feinde zugrunde richteten, als guten, und wären diese mir noch so freundlich gesinnt.

Ein Rechtsgelehrter hielt mir einst die geringe Zahl meiner Hörer vor.

Ich gab ihm zur Antwort:

Manche Schüler verschaf- fen ihrem Lehrer Ehre durch ihre Anwesenheit, andere viel mehr durch ih- re Abwesenheit.

Beim praktischen Ar- beiten ist es anders als beim wissenschaftlich- theoretischen; hier genügt nicht ein allgemeines be- griffliches Wissen. Wir können zwar einem Kran- ken, der am Tertianfieber leidet, durch eine Dosis Rhabarber auch dann helfen, wenn wir über die nötige Quantität keine exakte Kenntnis haben;

aber es ist im allgemei- nen immer besser zu schweigen oder einen Kranken gar nicht zu be- suchen, solange man sich über die Art der notwen- digen Behandlung im we- sentlichen unklar ist. A.R.

POST SCRIPTUM

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ISSN 0012-1207

Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 41, 15. Oktober 1993 (83) A1-2727

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