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Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2016. Mai 2003 AA1385
Geburtstag
Prof. Dr. med. Dr. phil. Horst Eberhard Richter, em. Ordina- rius für Psychosomatik an der Universität Gießen, ehemali- ger langjähriger Geschäftsfüh- render Direktor des Zen- trums für Psychosomatische Medizin am Klinikum der Universität Gießen, wurde am 28. April 80 Jahre alt.
Horst Eberhard Richter, in Berlin geboren, studierte Me- dizin, Psychologie und Phi- losophie und wurde Psychia- ter und Psychoanalytiker in Berlin. Von 1955 bis 1962 war Richter an der Psychiatri- schen Klinik der Freien Uni- versität Berlin tätig. Gleich- zeitig war er Leitender Arzt des Beratungs- und For- schungsinstituts für seelische Störungen im Kindesalter am Kinderkrankenhaus Berlin- Wedding.
Von 1959 bis 1962 leitete Richter das Berliner Psycho- analytische Institut, von 1962 bis 1991 das Zentrum für Psy- chosomatische Medizin der Universität Gießen. Nach sei- ner Emeritierung (1991) wur- de Richter kommissarischer Leiter des Sigmund-Freud- Instituts in Frankfurt, ein Amt, das er bis 2002 innehat- te. Der Psychoanalytiker ge- hörte 1981 zu den Gründern der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/
Ärzte in sozialer Verant- wortung (IPPNW). In dieser Organisation ist Richter noch heute engagiert.
Richter hat sich in zahlrei- chen unkonventionellen Pu- blikationen und Aufsehen er- regenden Fernsehbeiträgen ei- nen Namen gemacht. Er hat zahlreiche soziologische, me- dizinische, medizin-soziologi- sche und psychoanalytische Standardwerke und Essays veröffentlicht. Sein 1993 erst- mals erschienenes Werk „El- tern, Kind und Neurose“ ist in vier Sprachen übersetzt wor- den. Maßgeblich sind seine Arbeiten im Beziehungsge- flecht zwischen Arzt, Patient und Familie sowie seine grup-
pensoziologischen, empiri- schen und fallbeispielbezoge- nen Analysen zur „Gruppe“.
Horst Eberhard Richter ist Mitverfasser von Standard- und Sammelwerken und Ver- fasser viel beachteter Fach- zeitschriften-, Magazin- und Zeitungsartikel. Auch an Me- moranden hat er maßgeb-
lich mitgewirkt. Stark beach- tet waren auch seine im Fernsehen gezeigten Beiträ- ge, etwa sein 1972 gesendeter Filmbeitrag „Siedlung Eulen- kopf“. Richter ist unter an- derem Träger des Theodor-
Heuss-Preises. EB
Berufen
Dr. med. Stephan Hartmann (44), Facharzt für Orthopädie, Rheumatologie und Sport- medizin, hat mit Wirkung vom 1. April die Verantwor- tung für die medizinische Ar- beit der Fachklinik für Or- thopädie, Rheumatologie und Sportmedizin, eines 260-Bet- ten-Hauses im Wiesbadener Kurgebiet Aukamm, über- nommen. Der neue Chefarzt der Rehabilitations-Klinik Au- kammtal kommt aus dem Neuro-Orthopädischen Reha- zentrum Bad Orb, wo er als Oberarzt und Stellvertreter des Chefarztes tätig war. EB
Gewählt
Dr. med. Gernot Nick (56), Facharzt für Allgemeinmedi- zin aus Bendorf, ist für weite- re vier Jahre in seinem Amt als Vorstandsvorsitzender des Deutschen Hausärzteverban- des Rheinland-Pfalz e.V. (vor- mals: BDA) bestätigt worden.
Nick hat dieses Amt seit 1990
ununterbrochen inne. Neuer stellvertretender Vorsitzen- der ist Dr. med. Burkhardt Zwerenz, Prüm (Eifel).
Prof. Dr. med. Klaus Scheuch, Direktor des Instituts und der Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin der Technischen Universität Dresden, ist für die nächsten drei Jahre zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedi- zin und Umweltmedizin e.V.
gewählt worden. Vizepräsi- dent ist Prof. Dr. med. Claus Piekarski, Inhaber eines Lehr- stuhls für Arbeitsmedizin, So- zialmedizin und Sozialhygie- ne der Universität zu Köln, Direktor des Instituts für Ar- beitswissenschaften der RAG AG, Dortmund.
Prof. Dr. med. Dietrich H. W.
Grönemeyer (50), Inhaber ei- nes Lehrstuhls für Radiologie und Mikrotherapie der Uni- versität Witten/Herdecke, ist zum Vorsitzenden des VDI- Fachgebietes Medizintechnik gewählt worden. Grönemey- er hat neben seiner Tätigkeit in Herdecke Gastprofessuren an der Harvard Medical School in Boston, an der George- town University in Washing- ton und an der Steinbeis- Hochschule in Berlin. EB
Gestorben
Dr. med. Wilhelm Kluge, ehe- maliger Chefarzt des Sera- cher Krankenhauses für Lun- gen- und Bronchialheilkunde in Esslingen, starb am 22.
April im Alter von 85 Jahren.
Der aus Dresden stam- mende Kluge studierte Medi- zin an den Universitäten Je- na, München und Leipzig. Zu- nächst war er im Sanatorium Schönbuch/Böblingen, in der Heilstätte Überruh im Allgäu und am Katharinenhospital in Stuttgart tätig. Er erwarb die Anerkennung als Facharzt für Lungenheilkunde. Im Febru- ar 1954 übernahm er als Chef- arzt die Leitung des Seracher Krankenhauses in Esslingen, ein Amt, das er bis zu dessen Schließung im Jahr 1982 in-
nehatte. EB
Personalien
Ausschreibungen
Hans Popper-Förderpreis – ausgeschrieben durch die Falk Foundation e.V., Frei- burg, Dotation: 10 000 Euro, zur Auszeichnung und Förde- rung wissenschaftlicher Fort- schritte bei der Erforschung von Lebererkrankungen. Be- werbungen (bis zum 31. Mai) an Prof. Dr. med. Werner Reutter, Institut für Mole- kularbiologie und Biochemie, Freie Universität Berlin, Ar- minallee 22, 14195 Berlin.
Forschungs-Förderpreis – aus- geschrieben durch den Bun- desverband Herzkranke Kin- der e.V., für Projekte für herz- kranke Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Schwer- punkt klinische Anwendung.
Bewerbungen (bis 13. Juni) beim Bundesverband Herz- kranke Kinder e.V., Hermi- ne Nock, Kasinostraße 84, 52066 Aachen, Telefon: 02 41/
91 23 32; Fax: 02 41/91 23 33.
Promotionspreis – ausge- schrieben durch die Deutsche Gesellschaft für Angiologie e.V., für eine Dissertation, die an einer deutschen Uni- versität abgeschlossen wurde und die sich mit der klini- schen und experimentellen Angiologie und ihren Grenz- gebieten befasst. Bewerbun- gen sind durch den Promo- vierten selbst oder durch den die Arbeit betreuenden Hoch- schullehrer möglich. Zur Teil- nahme sind alle zugelassen, deren Promotionsverfahren innerhalb der letzten zwei Jahre abgeschlossen wurden.
Der Preis (Dotation: 2 500 Euro) wird anlässlich der 32.
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie in Baden-Baden im September 2003 verliehen. Bewerbungen (bis 15. Juni) an Prof. Dr. med.
Wolfram Theiss, Abteilung Innere Medizin, Klinik rechts der Isar, Ismaninger Straße 22, 81675 München.
Schwarz-Monheim-Preis – aus- geschrieben durch die Deut- sche Gesellschaft für Angiolo-
Preise
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A1386 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2016. Mai 2003
gie e.V., Dotation: 10 000 Eu- ro, für abgeschlossene For- schungsarbeiten auf dem Ge- biet der klinischen und expe- rimentellen Angiologie, die in dem Jahr vor Antragstellung in anerkannten deutsch- oder englischsprachigen Fachzeit- schriften publiziert oder zur Publikation angenommen wur- den. Bewerbungen von Nach- wuchswissenschaftlern bis 40 Jahren (bis 15. Juni) an den Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Angiologie, Prof. Dr. med.Wolfram Theiss, Abteilung Innere Medizin, Klinik rechts der Isar, Isma- ninger Straße 22, 81675 Mün-
chen. EB
Verleihungen
Förderpreis für Schmerzfor- schung – verliehen anlässlich des Deutschen Schmerzkon- gresses in Aachen durch die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V., Dotation: insgesamt 15 000 Euro, gestiftet durch die Firma Grünenthal GmbH, Aachen, an Dr. med. Seifollah Ahmadi und Prof. Dr. med. Hanns Ul- rich Zeilhofer, Institut für Ex- perimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxiko- logie der Universität Erlan- gen-Nürnberg (Titel der Ar- beit: „Prostaglandin E2blok- kiert selektiv die glycinerge synaptische Übertragung auf Neurone in den oberflächli- chen Schichten des Rücken- marks der Ratte“). Der zwei- te, mit 2 500 Euro dotierte Preis ging an Dr. med. Maria Schäfers, Universität Würz- burg, in Würdigung ihrer Ar- beit mit dem Titel „Antero- grader Transport von Tumor Nekrose Faktor-alpha im in- takten und verletzten Nervus ischiadicus der Ratte“.
Der Preis in der Kategorie
„Klinische Forschung“ ging an Dr. med. Michael Pfing- sten, Zentrum für Anästhe- siologie der Universität Göt- tingen (Dotation des 1. Prei- ses: 5 000 Euro). Preisgekrönt wurde seine Arbeit zum The- ma „Angstmotiviertes Vermei- dungsverhalten als Chronifi- zierungsfaktor bei Rücken-
schmerzen“. Der zweite Preis, dotiert mit 2 500 Euro, ging an Diplom-Psychologin Ulrike Just,Abteilung Kinder- und Ju- gendpsychiatrie des Univer- sitätsklinikums Heidelberg. Ti- tel der Arbeit: „Emotionale und Verhaltensprobleme bei Kindern und Jugendlichen mit primären Kopfschmerzen“.
Preis „Prävention in der Inne- ren Medizin“ – verliehen durch die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V., an Prof.
Dr. Eberhard Windler und Dr.
Birgit-Christiane Zyriax, Uni- versitätsklinikum Hamburg- Eppendorf, sowie an Privat- dozent Dr. Heiner Boeing, Abteilung für Epidemiologie, Deutsches Institut für Er- nährungsforschung, Potsdam- Rehbrücke. Die Arbeitsgrup- pe erhielt den mit 5 000 Euro dotierten Preis in Anerken- nung einer Studie zu Risiko- faktoren für Herz-Kreislauf- Erkrankungen bei Frauen.
Zimmer-Award – zuerkannt durch die European Federa- tion of National Associations of Orthopaedics and Trauma- tology (EFORT). Der mit 50 000 US-$ dotierte und von der Firma Zimmer gestifte- te Preis ging an Priv.-Doz.
Dr. med. Susanne Fuchs, ge- schäftsführende Oberärztin in der Abteilung für Orthopä- die des Universitätsklinikums Münster. Die Auszeichnung würdigt die Arbeit „Tissue engineering for cartilage re- pair: Chondrogenic differen- tiation of mesenchymal cells and generation of scaffold- dependent neocartilage“. Die Verleihung erfolgt im Rah- men des EFORT-Kongresses in Helsinki am 10. Juni.
Henri Becquerel-Medaille der BBGN – die im Jubiläums- jahr „100 Jahre Radioakti- vität“ von der Berlin-Bran- denburgischen Gesellschaft für Nuklearmedizin – BBGN – e.V. gestiftete Medaille wur- de zum vierten Mal verliehen.
Prof. Dr. med. Helmut W.
Ernst, Berlin, wurde geehrt in Anerkennung seiner Pionier- leistungen auf dem Gebiet der experimentellen und klini-
schen Nuklearmedizin und sei- ner langjährigen Leitungstä- tigkeit in den nuklearmedizi- nischen Abteilungen im Uni- versitätskrankenhaus Westend und der Lokalisationsdiagno- stik im Universitätsklinikum Berlin-Steglitz sowie seines Einsatzes für die Nuklearme- dizin als selbstständiges Fach- gebiet.
pina-GSK-Nachwuchsstipen- dium – verliehen anlässlich der 98. Jahrestagung der Deut- schen Gesellschaft für Kin- derheilkunde und Jugendme- dizin e.V. am 20. September in
Leipzig, an Dr. med. Katja C.
Beyer, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumolo- gie/Immunologie, Charité zu Berlin, Campus Virchow-Kli- nikum der Medizinischen Fa- kultät der Humboldt-Univer- sität Berlin. Das Stipendium ist mit 12 800 Euro dotiert.
Beyer beschreibt in ihrer Ar- beit „Das kostimulatorische T-Zell Molekül ICOS als An- satz für präventive und thera- peutische Strategien beim all- ergischen Asthma bronchia- le“ die Eigenschaften des neu entdeckten T-Zell-Moleküls ICOS.
GlaxoSmithKline-Stipendium Klinische Epilepsieforschung – verliehen anlässlich der 43.
Jahrestagung der Deutschen Sektion der Internationalen Liga gegen Epilepsie in Berlin (Dotation: insgesamt: 51 000 Euro). Dr. Ulf Strauss, Uni- versität Rostock, erhält 20 000 Euro. Er will nachweisen, dass
ein bestimmter elektrophysio- logischer Mechanismus für die Anfallsauslösung bei zahl- reichen, wenn nicht allen epi- leptischen Erkrankungen ver- antwortlich ist. 21 000 Euro erhält Dr. med. Ying Wang.
Sie plant, bei Patienten die
Ausbreitung der fokalen epi- leptischen Aktivität während akuter und chronischer Be- handlung mit Antiepileptika zu beschreiben. Außerdem will Yang Mechanismen der pharmako-resistenten Tempo- rallappen-Epilepsie im Tier- modell untersuchen. 10 000 Euro gehen an Tonio Ball für
ein Projekt zur prächirurgi- schen Epilepsiediagnostik.Ball versucht, mit mathematischen Modellen aus einem Ober- flächen-EEG Stromdichtekar- ten zu erstellen und damit den Epilepsie-Fokus präzise einzu-
grenzen. EB
Prof. Dr. Hermann Stefan (Bildmitte), Neurologische Klinik der Universität Erlangen, und Dr. Lars Bergmann (rechts), Senior Medical Advisor ZNS bei GlaxoSmithKline, überreichten am 5. April in Berlin das GSK-Stipendium für klinische Epilepsiefor- schung an Dr. Ying Wang (Zweiter von rechts), Erlangen, Tonio Ball (links), Freiburg, und Dr. Ulf Strauss, Rostock.
Foto:GlaxoSmithKline GmbH & Co.KG