• Keine Ergebnisse gefunden

Book review

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie " Book review "

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

172

© Museum für Tierkunde Dresden, ISSN 1864-5755, 26.11.2008

58 (2) 2008

Book review

Vertebrate Zoology

Bei der Reptilienhaltung rangieren Schildkröten, die unter den Reptilien die längste Tradition als Heimtiere besitzen, mit Abstand an erster Stelle. Der beträcht- liche Kenntniszuwachs auf allen Sachgebieten dieser Tiergruppe, die verhältnismäßig leichte Haltung sowie die erfolgreiche Nachzucht vieler Arten und Unterarten ließen das Angebot an Schildkrötenliteratur enorm an- wachsen. Bei diesem beeindruckenden Fundus hat man zwar die Qual der Wahl, jeder kann aber das seinen Er- wartungen entsprechende Buch fi nden.

Der vorliegende Titel gehört zur populären Reihe der DATZ – Terrarienbücher, die vom Ulmer-Verlag in Zusammenarbeit mit der DATZ (Die Aquarien- und Ter- rarienzeitschrift) herausgegeben wird. Nach dem vom Autor im Vorwort ausgewiesenen Ziel, soll das Buch be- sonders Anfängern einen Überblick über die Pfl ege und Vermehrung von Schildkröten vermitteln. Seeschildkrö- ten (Cheloniidae) wurden hier bewußt ausgeklammert.

Es sei gleich vorweggenommen: das Buch wird sei- nem Anliegen uneingeschränkt gerecht und kann nur wärms tens empfohlen werden. Bemerkenswert ist die durch gehend klare und übersichtliche Gliederung. Auf das Vorwort folgen fünf Kapitel, die eine Fülle von grund sätz lichen Informationen bieten. So werden im Ka- pitel „Grundlagen“ z. B. Begriffe wie artgerechte Hal- tung, Art, Kla distik, und biologische Systematik erläu- tert. Anschließend fi nden sich Angaben zum Körperbau (leider auf Panzer, Skelettsystem und Geschlechtsmerk- male beschränkt) und vielschichtige Ausführungen zur Lebens weise. Die weiteren Kapitel gehen detailliert auf

„Schild kröten in Zimmer und Freiland“, „Pfl ege“, „Ver- mehrung und Aufzucht“ sowie kurz auf „Krankheiten und ihre Behandlung“ ein. Am umfangreichsten ist das Kapitel „Pfl ege“. Der Bogen spannt sich hier von den beim Erwerb der Schildkröte zu beachtenden Aspekten, über die richtige Ernährung, bis hin zur Überwinterung und Urlaubs vertretung des Halters. Zahlreiche Farbfotos und Zeich nungen illustrieren den allgemeinen Teil.

Den Hauptteil des Buches nimmt mit fast 100 Seiten das Kapitel „Schildkrötenarten“ ein. Darin werden alle rezenten Familien und Gattungen mit wenigen ausge- wählten Stichpunkten vorgestellt. Die Arten und Unter-

arten (in manchen Fällen wird die Validität derzeit kon- trovers diskutiert) sind nahezu vollständig aufgelistet.

Bei den über 90 ausführlichen Artenporträts handelt es sich überwiegend um häufi g gehaltene und nachgezüch- tete Formen. Jeder Steckbrief ist untergliedert in Ver- breitung, Beschreibung, Lebensweise, Pfl ege und Ver- mehrung. In 17 farblich unterlegten Tabellen erhält der Leser weitere Informationen, vorwiegend zur Haltung.

Angesichts der gegenwärtig aufgrund neuer moleku- largenetischer Ergebnisse heftig geführten Diskussion zur Systematik und Taxonomie der Schildkröten, hat der Autor eingangs klar ausgewiesen, dass er hier der im Internet von UETZ geführten EMBL-Reptiliendatenbank sowie der Systematik des fünfbändigen fotografi schen Referenzwerkes von VETTER (2002–2006) folgt. Da das Buch für Anfänger in der Schildkrötenhaltung gedacht ist, wurde auf weitere Informationen hierzu verzichtet.

Wer sich dennoch näher mit dieser Thematik befassen möchte, dem sei als Lektüre die „Annotated List of Turt le Taxa“ der „Turtle Taxonomy Working Group“

(Che lonian Research Monographs Nr. 4, 2007) empfoh- len. Als neuestes Standardwerk steht außerdem die in dieser Zeitschrift erschienene, umfassende „Checklist of Che lonians of the World“ von FRITZ und HAVAŠ zur Verfügung. „Panta rhei“ (alles fl ießt) lautet HERAKLITS

berühm ter Ausspruch. Wie wahr und auch für die Sys- tema tik zutreffend!

Das Buch beschließt ein Serviceteil mit Literatur- verzeichnis, Angaben zu Schildkröten-Arbeits ge mein- schaf ten, tierärzt1ichen Untersuchungsstellen, Interes- sen ge meinschaften und einem Register.

Die Zahl der Druckfehler ist gering. So müssen z. B.

bei Dogania subplana, Elseya lavarackorum, Emydura australis, Emydura subglossa, Erymnochelys madagas- cariensis und Peltocephalus dumeriliana die Autor- bzw. Autorennamen in Klammer stehen. Bei Trachy emys c. chichiriviche heißt der Autor PRITCHARD und nicht RICHARD, die korrekte Autorenangabe bei Pyxis arach- noides brygooi wäre: (VUILLEMIN & DOMERGUE, 1972).

Klaus Kabisch

Book review

R

OGNER

, M. (2008)

Schildkröten · Biologie – Haltung – Vermehrung

DATZ – Terrarienbuch, Eugen Ulmer KG

ISBN 978-3800154401

160 Seiten, 119 Farbfotos, 13 sw-Zeichnungen, Hardcover Preis 44,90 Euro

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Alles in allem: Das Buch wird seiner Zielsetzung, die Grundlagen der modernen Entwicklungsbiologie für die ausgewiesenen Bachelorstudiengänge zu vermit- teln, völlig gerecht.

Eine interessante Ergänzung bildet die Aufl istung von punktuell oder sporadisch auftretenden Gästen und Exoten (zum Beispiel Gefangenschaftsfl üchtlinge) und die

Jede einzelne Arbeit gibt eine ausführliche Einleitung in die jeweilige Gruppe und Problematik, mit der sich die Arbeit beschäftigt. Alle Kapitel sind auch für „Laien“ auf dem

Im einleitenden Teil weist der Autor zu Recht auf die Bedeutung von Belegsamm- lungen hin für die Dokumentation der Verbreitung und deren Veränderung – solche sind im Zusammenhang

Nach der Einleitung „Quo vadis Equus hemionis he- mionus in Mongolia“ sind 29 Arbeiten zum Asiati- schen Wildesel, acht weitere Arbeiten zu gemischten Themen sowie ein Verzeichnis

Von dieser Art Büchern unterscheidet sich der vorliegende, erste Band einer Monographie in zwei wesentlichen Punkten: Zum einen ist er das Ergebnis von über 300 Sammelreisen in

Insgesamt gesehen ist das Buch als Orientierungswerk sowie nicht zuletzt durch seine für die tiergärtnerische Pra- xis bedeutsamen Haltungskapitel für die ausgewiesene Ziel-

Die Studienreform mit all ihren Vorzügen und Nachteilen der Modularisierung wird dazu führen, dass Studenten jen- seits der angebotenen Module sich nur dann mit Lehrstoff