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249

© Museum für Tierkunde Dresden, ISSN 1864-5755, 21.12.2010

60 (3) 2010

Book review

Vertebrate Zoology

Die Anfänge der Entwicklungsbiologie gehen bis auf Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) zurück. Einen gestraff- ten geschichtlichen Gesamtüberblick geben Werner A.

Müller und Monika Hassel (2006) in ihrem Stan- dard-Lehrbuch „Entwicklungsbiologie und Reproduk- tionsbiologie von Mensch und Tieren“. In den letzten Jahren verzeichnet diese biologische Teildisziplin einen enormen Wissenszuwachs. Die derzeit biochemisch und molekularbiologisch orientierte Entwicklungsbio- logie mit vielfältigen engen Verbindungen zur Medizin, zum Beispiel bei der Krebs-, Stammzellenforschung und Gentherapie von Erbkrankheiten, belegt deren Ak- tualität und Bedeutung in Forschung und Lehre.

Das vorliegende Buch basiert auf einer mehrjähri- gen Vorlesung für die Bachelorstudiengänge Bioche- mie, Biologie und Molekulare Medizin an der Univer- sität Ulm. Zur Orientierung dienten die diesbezüglich vorgegebenen Lehrinhalte. Aufgelegt in der als Stu- dienliteratur beliebten UTB basics-Reihe, zeichnet es sich gemäß dieser Lehrbuchmarke durch klare, knappe, didaktisierte Basisinformationen zu einem für Studen- ten günstigen Preis aus.

Wie im Vorwort angekündigt, soll das Buch Bache- lorstudenten in die Grundlagen der modernen Entwick- lungsbiologie einführen. Besonderer Wert wurde dabei auf die Darstellung molekularer Mechanismen und die Vermittlung wichtiger methodischer Grundsätze ge- legt. Im gleichen Rahmen weisen die Autoren darauf hin, dass es ihnen aus Platzmangel nicht möglich war, die Oberfl äche da und dort zu verlassen. Andererseits sei eine Überfrachtung mit Details dem Verständnis dieser als Einführung konzipierten Stoffauswahl nicht dienlich. So wird unter anderem auf einen Exkurs zur pfl anzlichen Entwicklung verzichtet. Der einleitende, äußerst knappe historische Rückblick erwähnt nach

Aristoteles an namhaften Wegbereitern der Entwick- lungsbiologie nur Hans Spemann. Auf Angaben zum Nobelpreis (1935) sowie zu seiner Schülerin Hilde Mangold geb. Pröscholdt stößt man erst im Ka- pitel 3.4.3 (Der Spemann-Organisator und die BMP- Antagonisten) in der Infobox 8 als Kurznotiz. Für den an manchen Stellen als zu spartanisch empfundenen Zuschnitt sei beispielhaft die Thematik „Regenera- tion“ (Kapitel 13) angeführt. Nach Darstellung der Regenerations- und Transplantationsexperimente bei Hydra werden die klassischen Versuche an Planarien (Gatt. Dugesia, Planaria, Polycelis usw.) sicherlich eingedenk der verblüffenden Parallelen hinsichtlich ihres Regenerationsvermögens und bei der Musterbil- dung lapidar mit „Gleiches gilt für bestimmte Würmer (Planarien)“ abgetan. Hinweise auf neuere Aspekte aus der Planarienforschung entfallen somit zwangsläufi g.

Wie auch immer künftig verfahren wird, die überholte Kategorie „Würmer“ sollte hier durch Plathelminthen (Plattwürmer) ersetzt werden. Die Regenerationsfä- higkeit der Schwanzlurche (Urodela, nach der neuen Taxonomie von Frost, D. R. et al. (2006) als Caudata geführt) beschreibt ein gesonderter Abschnitt (Kapi- tel 13.2) „Regeneration der Extremitäten“ am Bei- spiel des klassischen Modellorganismus Ambystoma mexicanum. An dieser Stelle wird lediglich beiläufi g auf das reparative Regenerationsvermögen auch beim Schwanz und der Augenlinse verwiesen. Die Fähig- keit, ebenso Ober- und Unterkiefer (schon 1905 von Isaak Weber nach Amputation der Kieferspitzen bei Triturus alpestris und Triturus cristatus beschrieben), das geschädigte Herz (vollständige Reparation und Herzfunktion nach zwei Wochen bei Notophthalmus viridescens) oder Rückenmark zu regenerieren, fi ndet keine Erwähnung.

Book review

M

ICHAEL

K

ÜHL UND

S

USANNE

G

ESSERT

Entwicklungsbiologie

UTB basics

Verlag Eugen Ulmer – Stuttgart 2010

Kartoniert, 271 S., 146 meist farbige Abbildungen, 6 Tabellen ISBN 978-3-8252-3331-0 (UTB)

ISBN 978-3-8001-2923-2 (Ulmer) Preis: 24,90 EUR

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250

© Museum für Tierkunde Dresden, ISSN 1864-5755, 21.12.2010

60 (3) 2010

Book review

Vertebrate Zoology

Das Buch gliedert sich in 13 jeweils mit anfäng- licher Inhaltsangabe, verschiedentlich mit Infobox, mit einer Zusammenfassung, Lernfragen und Literaturan- gaben versehene Kapitel. Die gängigen Modellorga- nismen von Caenorhabditis elegans bis Mus musculus, werden im Zusammenhang mit den bei ihnen unter- suchten Prozessen vorgestellt. Im Einzelnen beinhaltet es folgende Kapitel: (1) Was ist Entwicklungsbiolo- gie: Ein kurzer Überblick, (2) Die Befruchtung und frühe Teilungsstadien, (3) Die drei Keimblätter und deren Derivate: Xenopus laevis als Modellsystem, (4) Achsendetermination bei Vertebraten: Fisch, Huhn und Maus, (5) Morphogenese: Gastrulation und Neurulati- on, (6) Drosophila melanogaster: Die Segmentierung des Körpers, (7) Die frühe Entwicklung von Caenor- habditis elegans: Asymmetrische Zellteilung und Zell- Zell-Interaktionen, (8) Neuronale Musterung, (9) Das paraxiale Mesoderm und die Bildung von Muskeln, Knochen und Extremitäten, (10) Die Entwicklung des Herz-Kreislaufsystems, (11) Die Entwicklung des Urogenitalsystems, (12) Derivate des Endoderms, (13) Regeneration und Stammzellen.

Durch die gute Strukturierung in Unterkapitel, eine durchgängige Ausstattung mit vielen farbigen, didak- tisch durchdachten Grafi ken, schwarz-weißen und farbigen Fotografi en (mitunter drucktechnisch verbes- serbar), wird das Lernen des Stoffes weiterhin gezielt erleichtert. Ein Glossar mit wichtigen Fachtermini run- det das Buch ab.

Für den Rezensenten ist die oben erwähnte Positio- nierung der weiterführenden Literatur stoffbezogen an den Kapitelenden gewöhnungsbedürftig. Am Schluss des Buches stehend, gleichfalls kapitelweise geordnet, wäre für den Leser die getroffene Auswahl sowie der Umfang der Literatur besser ersichtlich und beurteilbar.

Alles in allem: Das Buch wird seiner Zielsetzung, die Grundlagen der modernen Entwicklungsbiologie für die ausgewiesenen Bachelorstudiengänge zu vermit- teln, völlig gerecht. Es bietet das hierzu erforderliche Basiswissen und dies in einer bemerkenswert studien- gerechten „Machart“.

Klaus Kabisch

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