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© Museum für Tierkunde Dresden, ISSN 1864-5755, 19.12.2012

62 (3) 2012

Book review

Vertebrate Zoology

Die vorgelegte Arbeit beschreibt zum ersten Mal die Mi- krostruktur der ventralen Schuppen von 41 Schlangenar- ten aus 3 Familien (Pythonidae, Boidae und Elaphidae).

In die Untersuchungen wurden Schlangen mit verschie- denen Lebensweisen (terrestrisch, fossorial, arboricol, aquatisch und semi-aquatisch) einbezogen.

Schlangen kommen in verschiedenen Regionen der Welt vor, zeigen eine Reihe verschiedener Lebenswei- sen. Es stellt sich die Frage, ob die Mikromorphologie der Schuppen ähnlich wie z. B. Körperform, Größe und Farbe mit der Lebensweise korreliert.

Seit Leidig 1868 zum ersten Mal die Mikrostruktur der äußersten Schicht der Schuppen, des Oberhäutchens, beschrieben hat, sind die dorsalen Schuppen mehrfach untersucht worden, doch über die ventralen Schuppen ist verhältnismäßig wenig bekannt. Die bisherigen Arbeiten dazu werden kurz im Überblick dargestellt. Da ventrale Schuppen im ständigen Kontakt zum Substrat sind, sind an ihnen am ehesten Adaptationen an verschiedene Le- bensweisen der Schlangen zu erwarten. Die Mikrostruk- tur der Schuppen der Lepidosaurier ist artspezifisch und hat daher taxonomische und phylogenetische Bedeutung.

Aber ökologische Anpassungen und intraspezifische Va- riation bereiten Schwierigkeiten bei der Interpretation.

Unterschiede zwischen dorsalen und ventralen Schuppen sind auch festgestellt worden. Es stellt sich also die Fra- ge, ob die Mikrostruktur der Oberhäutchen der Schuppen stärker von ökologischen, bzw. funktionalen Anforderun- gen oder aber durch phylogenetische Zwänge bestimmt wird?

Zur Vergleichbarkeit wurde jeweils die Struktur des Zentrums der Schuppen untersucht und diese stammen meist aus der Region der Körpermitte der Schlangen.

Kurz und prägnant wird die benutzte Terminologie der Mikrostruktur beschrieben und teilweise illustriert. Wie stark die Mikrostruktur alleine in verschiedenen Regi- onen einer Schuppe variieren kann ist am Beispiel von Liasis fuscus dargestellt. Variation tritt bei den meisten untersuchten Arten sowohl auf ventralen als auch dorsa- len Schuppen auf.

Zu jeder Art gibt es Fotos der Mikrostruktur in ver- schiedenen Vergrößerungen in sehr guter Qualität. Für

viele Taxa sind sowohl die ventrale als auch die dorsale Schuppe dargestellt. Zu jeder Familie gibt es eine Tabelle der untersuchten Arten mit den wichtigsten Messungen der Schuppen. Diese Messwerte werden aber mit weni- gen Ausnahmen nicht zwischen Familien oder Lebens- weise illustrativ verglichen. Es werden auch die kons- tanten Unterschiede zwischen dorsalen und ventralen Schuppen kurz zusammenfassend beschrieben.

In der Diskussion wird auf die Schuppenmikrostruk- tur in verschiedenen Aspekten eingegangen, beispiels- weise: Varia bi lität in einer Schuppe, dorsale Schuppen, taxonomische und phylogenetische Korrelationen der ventralen Mikro struktur, Variabilität der Mikrostruktur der ventralen Schup pen und evolutionäre Trends inner- halb der Familien, phylogenetische Implikationen, funk- tionale und öko lo gische Korrelationen der Schuppenmi- krostruktur. Dabei wird unter dem letzten Punkt auch die mögliche An pas sung der Struktur der ventralen Schup- pen an die Lebens weise diskutiert.

Im Diskussionsteil zu den phylogenetischen Implika- tionen werden für die Mikrostruktur Symbole verwendet, um das Erscheinen in verschiedenen Gruppen zu illus- trieren. Nur stellen die Symbole leider keine Schemata oder Icons der Mikrostruktur dar. Der Leser muss sich da hineindenken. Im Ganzen wäre eine tabellarische Über- sicht zur Mikrostruktur der Schuppen aller untersuch- ten Taxa in prägnanten Worten und mit unterstützenden Schemata für die Leser sehr hilfreich gewesen.

Alles in allem ist es ein in sich geschlossenes Werk, das die Mikrostruktur der ventralen Schuppen von 41 Schlangenarten sehr gut illustriert sowie ihre funktionale, ökologische und phylogenetische Bedeutung diskutiert.

Dies ist natürlich vor allem für Wissenschaftler, die sich mit Schlangen beschäftigen relevant. Es wird aber auch andere Biologen interessieren, die sich mit Mikrostruktu- ren und deren funktionaler und phylogenetischer Bedeu- tung beschäftigen.

Clara Stefen

Book review

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(2012)

Snake scale Microstructure: Phylogenetic Significance and Functional Adaptations

Zoologica, 157, 106 S.

Schweizerbart · ISSN 0044-5088 119,00 Euro

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