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Vergleichsarbeit DeUtsch schUljahrgang 8 – aUswertUngsbericht

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Vergleichsarbeit DeUtsch

schUljahrgang 8 – aUswertUngsbericht

Anregungen zur Schul- und unterrichtSentwicklung 30/2016

Schuljahr 2015/2016

Grundschule Sekundarschule Gemeinschaftsschule Gesamtschule Gymnasium Fachgymnasium Förderschule Berufsbildende Schule

Die Vergleichsarbeit Vera 8 Deutsch 2016 Sachsen-Anhalt nimmt in zweijährigem Turnus an der Ver- gleichsarbeit Deutsch im Schuljahrgang 8 teil. Die in diesem Ergebnisbericht zusammengefassten Informationen auf der Grundlage der schulbezogen erfassten Daten dienen dazu, die in der Schule erreichten Ergebnisse einzuordnen, auszu- werten und zu interpretieren.

Im Jahr 2016 wurden die Bereiche Lesen und Orthografie getestet. Die Testdurchführung und -auswertung erfolgte durch die jeweils unterrichtenden Lehrkräfte. Auswertungs- hilfen wurden bereitgestellt.

Landesweit nahmen 6.662 Schülerinnen und Schüler an der Vergleichsarbeit unter Nutzung des gymnasialen Testheftes teil.

Die Vergleichsarbeit wurde unter gleichen, vom IQB Berlin und dem Land Sachsen-Anhalt festgelegten Bedingungen geschrieben:

• Die Arbeitszeit betrug 90 Minuten (10 Minuten Einlesezeit, je 40 Minuten Arbeitszeit für die beiden Testteile Ortho- grafie und Leseverstehen).

• Hilfsmittel waren nicht zugelassen.

• Die Arbeit diente der Diagnose des erreichen Lernstandes- wurde nicht bewertet.

Zur interpretation der ergebnisse

Den Aufgaben der Vergleichsarbeit Deutsch im Schuljahr- gang 8 2016 liegen folgende Kompetenzstufenmodelle (vgl.

Tab. 1 und 2) zugrunde, die es ermöglichen, die von den Schülerinnen und Schülern erreichten Ergebnisse zu veran- schaulichen.

Zur Interpretation der Kompetenzstufen im Einzelnen:

• Als durchschnittliche Erwartung an die Leistungen der Schülerinnen und Schüler gilt der Regelstandard (Kompe- tenzstufe III). Über die dort beschriebenen Kompetenzen sollte der Durchschnitt der Schülerinnen und Schüler am

allgemeines

Ende der Jahrgangstufe 10 (Mittlerer Schulabschluss) verfügen.

• Der sogenannte Mindeststandard (Kompetenzstufe II) de- finiert ein Minimum an Kompetenzen, das alle Schülerin- nen und Schüler bis zum Ende der Sekundarstufe I erreicht haben sollten.

• Leistungen auf der Kompetenzstufe I erfüllen diese Min- destanforderungen nicht. Hier fehlen den Schülerinnen und Schülern grundlegende Kompetenzen.

Oberhalb des Regelstandards wurden zwei weitere Kompe- tenzstufen definiert:

V Korrektur schwer ableitbarer und morphologisch

komplexer Wörter sowie sicheres Beherrschen der Zeichenset- zung

IV Identifizierung von Fehlerschwerpunkten, Ableitung von Rechtschreibregeln und Beherrschen der Zeichensetzung III weitgehendes Beherrschen von Wortschreibungs- und

Zeichensetzungsregeln

II teilweise Beachtung von Morphemkonstanz,

Großschreibung von Nominalisierungen und Zeichensetzung Ib ansatzweise Markierung von Vokalkürze und

Vokallänge, Schreibungen mit konsonantischen und vokali- schen Ableitungen sowie Großschreibung von Abstrakta Ia phonographische und einfache silbische Schreibungen

sowie Großschreibung von Konkreta

tab. 1: Kompetenzstufenmodell zum bereich Orthografie

V Interpretieren, Begründen und Bewerten

IV auf der Ebene des Textes wesentliche Zusammenhänge erken- nen und die Textgestaltung reflektieren

III verstreute Informationen miteinander verknüpfen und den Text ansatzweise als Ganzes erfassen

II Informationen miteinander verknüpfen und Textstrukturen erfassen

Ib benachbarte Informationen miteinander verknüpfen Ia Lokalisieren und Wiedergeben prominenter Einzelinformationen tab. 2: Kompetenzstufenmodell zum bereich lesen

(2)

Seite 2 31.03.2017 – Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 30/2016 | LISA cba spiel 5.6, der Teilaufgabe mit dem geringsten Erfüllungswert (71 %) im Bereich der Kompetenzstufe II.

Die kompetenzstufe iii wurde insbesondere in den Aufgaben zum Strategiewissen (Aufgabe 2), zur Schreibung von dass/

das (Aufgabe 5), zur Begründung von Rechtschreibentschei- dungen (Aufgabe 6) und zum Nachschlagen (Aufgabe 7) ge- testet. Besonders viele Schülerinnen und Schüler wiesen die Anforderungen des Regelstandards in der Begründung von Rechtschreibentscheidungen (74,2 %) nach. Abweichungen zeigen die Ergebnisse in diesem Bereich dort, wo ein Verweis auf das Stammprinzip vorgenommen werden sollte. In den beiden Teilaufgaben zu diesem Schwerpunkt lagen durch- schnittlich 69 % der Schülerinnen und Schüler richtig.

In der Anwendung von Rechtschreibstrategien erfüllten im Durchschnitt 65,7 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Anforderungen des Regelstandards. Die geringsten Erfül- lungswerte (53 %) wurden dabei in der Teilaufgabe erreicht, in der die Entscheidung für die richtige Schreibung des Ad- jektivs „hässlich“ getroffen werden musste – auch hier war die Anwendung des Stammprinzips nötig.

Bei der Entscheidung zur richtigen Schreibung von dass bzw. das (Aufgabe 5) wird die bewusste Verwendung des Demonstrativpronomens „das“ als Regelanforderung defi- niert. In den Beispielen der Teilaufgaben 5.1 und 5.3 erfüllten 61 % der Schülerinnen und Schüler diesen Anspruch, in den Sätzen der Teilaufgaben 5.8 und 5.9 jedoch weniger (56 % bzw. 51 %). Hier ist zu prüfen, inwieweit das zur Lösung nö- tige deklarative Wissen bei den Schülerinnen und Schülern verfügbar ist.

In den Aufgaben zur kompetenzstufe iV konnten durch- schnittlich Erfüllungswerte von 50 % erreicht werden. Insbe- sondere die Teilaufgaben zu den Schwerpunkten Apostrophe (Aufgabe 1) und Ergänzungs- und Bindestriche (Aufgabe 4) testen diese Niveaustufe. Sehr ähnlich sind die Erfüllungs- werte in Aufgabe 4. Im landesweiten Durchschnitt waren 53 % bis 54 % der Schülerinnen und Schüler in der Lage, zu erkennen, dass in den vorliegenden Beispielen ein Bestim- mungswort mehrfach verwendet und daher durch einen Ergänzungsstrich markiert werden musste. Die nur unter Zu- hilfenahme der Satzkohärenz lösbaren Mehrfachergänzun-

• Der Regelstandard Plus (Kompetenzstufe IV) bezieht sich auf einen Leistungsbereich, der als Zielperspektive für den Unterricht dienen kann.

• Der Optimalstandard (Kompetenzstufe V) beschreibt Leistungsanforderungen, die bei Weitem die Erwartungen der Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss übertreffen.

Das im gymnasialen Bildungsgang eingesetzte Testheft II (insgesamt erhöhtes Anforderungsniveau) enthält Aufgaben auf allen Kompetenzstufen, wobei der Schwerpunkt der insgesamt 112 Testitems auf den Kompetenzstufen III (30 Teilaufgaben), IV (25 Teilaufgaben) und V (26 Teilaufgaben) liegt.

ergebnisse im ÜberblicK

testbereich Orthografie

Das normrichtige Schreiben wird in den Bildungsstandards als Teilkompetenz der Bereiche Sprache und Sprachgebrauch untersuchen und Schreiben aufgeführt, da Rechtschreib- kompetenzen auch grundlegende Bedingungen für eine flüssige Textproduktion sind. Eine Übersicht über die 2016 getesteten Kompetenzen und die landesweiten Ergebnisse aller Teilaufgaben finden Sie auf dem Einlegeblatt.

In Abbildung 3 wurden die in den landesweiten Ergebnis- sen sichtbaren Ausprägungen der einzelnen Kompetenzen unabhängig vom Schwierigkeitsgrad der Einzelaufgaben zusammengestellt. Es wird deutlich, dass die Teilnehmerin- nen und Teilnehmer in den Aufgaben zur Benutzung des Nachschlagewerks die insgesamt höchsten Erfüllungswerte erreichten. Am geringsten fielen die Werte im Bereich der Grundregeln von Orthografie und Zeichensetzung aus. Bei der Interpretation der Ergebnisse muss jedoch der jeweilige Schwierigkeitsgrad der Teilaufgaben berücksichtigt werden.

Bezogen auf das Kompetenzstufenmodell Orthografie wur- den folgende Ergebnisse erreicht (vgl. Abb. 4).

Erwartungsgemäß wurden die Aufgaben der kompetenzstu- fen ia und ib landesweit von ca. 90 % der Schülerinnen und Schüler erfüllt. Eine Ausnahme stellen die Ergebnisse der Aufgabe 7.11 dar, wie die durchschnittliche Erfüllungsquote von 74 % zeigt. Dies ist umso auffälliger, als die Aufgabe 7 insgesamt, bezogen auf fast alle Kompetenzstufen, von überdurchschnittlich vielen Schülerinnen und Schülern gelöst wurde (vgl. Abb. 5). Möglicherweise führte die Auf- gabenstellung in Verbindung mit der im Wörterbuch nicht aufgeführten Präposition „aufs“ vor der Großschreibung bei manchen Schülerinnen und Schülern zu Irritationen.

Eine zweite Ausnahme trat bei der Identifizierung der richti- gen Schreibweise des Determinativkompositums Nasenbein (Aufgabe 3.2) auf, die im landesweiten Durchschnitt 79 % der Schülerinnen und Schüler nachweisen konnten. Es ist anzunehmen, dass in nicht wenigen Fällen die Kopplung der Begriffe Nasen und Bein ungeachtet ihrer Einzelbedeutun- gen als zulässig markiert wurde.

In den wenigen Aufgaben zur kompetenzstufe ii wurden landesweit durchschnittliche Erfüllungswerte von ca. 80 % erreicht. Deutlich geringere Quoten weisen die Teilaufgaben zur Konjunktion „dass“ auf. Die Teilaufgaben 5.6 und 5.10 testen dabei dieselbe Konstruktion, im Beispiel 5.10 jedoch in einer geläufigeren Variante (Erfüllungswert 75 %) als im Bei-

Die Abbildungen 1 bis 8 sowie die Tabel- len 3 und 4 finden Sie auf dem Ergän- zungsblatt sowie online unter: http://

www.bildung-lsa.de/lisa-kurz-texte

(3)

gen in den Beispielen der Teilaufgaben 4.10 und 4.13 gaben sogar 57 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer richtig an.

In der richtigen Nutzung des Apostrophs sind mit Ausnah- me der Teilaufgabe 1.5 (Erkennen eines falschen Apostrophs bei Temporaladverb und regulärer Genitivmarkierung), die durchschnittlich 61 % der Schülerinnen und Schüler richtig lösten, weniger hohe Erfüllungswerte erreicht worden. Hier mussten, um Verfälschungen durch geratene Ergebnisse zu verhindern, immer Beispielpaare als richtig oder falsch geschrieben eingeordnet werden. In Teilaufgabe 1.3, einer der Teilaufgaben mit den geringsten Erfüllungswerten, lagen zwei Beispiele für die Verschmelzung von Artikel und Präposition vor, die eine unterschiedliche Handhabung des Apostrophs zeigen. Es musste erkannt werden, dass das Beispiel „auf’m“ als Verschriftlichung mündlichen Sprachge- brauchs das kennzeichnende Apostroph benötigt, während die Verschmelzung im Falle von „ins“ akzeptiert ist. Diese über die Regelanforderungen hinausgehende Anforderung bewältigten 41 % der Schülerinnen und Schüler.

In den Aufgaben zur kompetenzstufe V wurden Erfül- lungswerte von durchschnittlich 30 % erreicht, allerdings schwanken die Werte beträchtlich. Neben dem hohen Erfüllungswert im Nachschlagen (49 %), der sich ggf. aus der Sicherheit im Umgang mit dem Terminus bestimmter Artikel ergibt, wurden auch in den Teilaufgaben 6.6 und 6.9 (Rechtschreibstrategien bei Dehnung und Kürzung) und bei den möglichen Schreibweisen des Kompositums Diplom- ingenieur Erfüllungswerte über 40 % erreicht. Die unter- schiedliche Apostroph-Verwendung bei regulärem Genitiv und Genitiv nach s-Laut in der Teilaufgabe I.7 markierten durchschnittlich 35 % der Schülerinnen und Schüler richtig.

Auch in den schwierigsten Spezialfällen der Aufgabe 3, bei der Durchkopplung mit und ohne Zitatbaustein (3.6) sowie in der Durchkopplung einer langen Wortgruppe (3.7), in der Verwendung der Ergänzungsstriche für Grund- und Bestim- mungswort im gleichen Satz (4.4 und 4.12) und in der Iden- tifizierung des Suffixes „-nis“ (6.4) wurden bereits durch- schnittliche Erfüllungswerte von mindestens 14 % erreicht.

testbereich leseverstehen

Die in den landesweiten Ergebnissen sichtbare Ausprägung der getesteten Kompetenzen unabhängig vom Schwierig- keitsgrad der Einzelaufgaben ist in Abbildung 7 dargestellt.

Hell markiert wurden die Kompetenzen, die mit weniger als drei Items überprüft wurden. Bei den intensiver getesteten Kompetenzen zeigen sich im Schlussfolgern aus Texten mit durchschnittlich 47,9 % die geringsten Erfüllungswerte.

Bezogen auf die Textgrundlagen sind es insbesondere die Teilaufgaben zum nichtlinearen Text (Aufgabe 10), in denen geringere Lösungshäufigkeiten zu verzeichnen sind.

Dies zeigt sich auch in einer vergleichenden Darstellung der Ergebnisse bezogen auf die Kompetenzstufen (vgl. Abb. 8):

Die Erfüllungsquoten der Aufgaben zum nichtlinearen Text bleiben auf allen Kompetenzstufen deutlich unter dem Gesamtdurchschnitt. Auffälligkeiten zeigen sich auch in

einer vergleichenden Betrachtung der Ergebnisse in Aufgabe 11, die auf einem literarischen Text beruhte. Bei der Ein- schätzung dieses Befundes muss aber in Betracht gezogen werden, dass es sich um die letzte Aufgabe handelte, die am Ende der 80-minütigen Arbeitszeit gelöst werden musste und für die unter Umständen nicht mehr genug Zeit bzw.

Konzentration zur Verfügung stand. In den Rückmeldungen der Lehrkräfte wurde das Zeitproblem im zweiten Teil mehr- fach angesprochen. Die Auswertung nach Kompetenzstufen konzentriert sich im Folgenden daher auf die Aufgaben 8 bis 10.

Der Befund für die kompetenzstufe i zeigt ggf. einen ver- stärkten Übungsbedarf auf: Nur durchschnittlich 50 % der Schülerinnen und Schüler haben die Quellenangabe aus dem nichtlinearen Text entnommen (Teilaufgabe 10.3). Im Testdesign wurde hier ein Automatismus im Umgang mit der Textsorte Statistik vorausgesetzt.

Die Ergebnisse in den Teilaufgaben auf kompetenzstu- fe ii (durchschnittlicher Erfüllungswert ca. 80 %) kommen insbesondere durch die teilweise sehr hohen Erfüllungs- werte in Aufgabe 9 zustande. Im Umgang mit den kurzen pragmatischen Texten wurde ein sicheres Globalverständnis aufgebaut, so dass die Zuordnung detaillierter Textinforma- tionen zum Beispiel in Teilaufgabe 9.8 für viele Schülerinnen und Schüler möglich war (94 %). Bei der Erschließung einer mehrfach im Text präsenten Information in Teilaufgabe 8.5 wurde trotz des geschlossenen Formats dagegen nur ein Erfüllungswert von 72 % erreicht. Der Text zu dieser Teilauf- gabe ist länger und komplexer.

In den Aufgaben der kompetenzstufe iii wurden Erfüllungs- werte zwischen 55 % und 77 % erreicht, darunter (51 %) liegt lediglich die Quote der letzten Aufgabe. Die Einschätzung der Meinungsäußerung (Teilaufgabe 9.3) gehört dabei zu den Teilen der Aufgabe 9, die die geringsten Erfüllungswerte aufweisen (55 %). Um eine Zuordnung vornehmen zu kön- nen, mussten beide Texte berücksichtigt werden.

Unter den Aufgaben zur Überprüfung der kompetenzstufe iV fällt die geringe Erfüllungsquote in Teilaufgabe 10.6 auf (33 %). Hier musste der Zusammenhang zwischen Inhalt und Darstellungsform reflektiert werden. Der höchste durch- schnittliche Erfüllungswert (61 %) wurde auf dieser Kompe- tenzstufe in der Teilaufgabe 9.6 erreicht. Dieser Befund ist sehr wahrscheinlich auf die Vielfalt möglicher Lösungen zu- rückzuführen. In der Interpretation des Ergebnisses kann dif- ferenziert werden zwischen Schülerinnen und Schülern, die in der Semantik bzw. Interpunktion der zitierten Textpassage die Ironie erkannt und begründet haben (Antwort „nein“) und denen, die sich auf das Fehlen einer expliziten Vernei- nung bezogen und die Kritik der unpassenden Haltung im Vordergrund gesehen haben (Antwort „ja“). Letzteres lässt sich aus der lokalen Textkohärenz ableiten und gilt demnach als weniger anspruchsvolle Verstehensleistung.

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Seite 4 31.03.2017 – Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 30/2016 | LISA cba impressum

Herausgeber: Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA)

Autorin: Annette Adelmeyer

cba Sie dürfen das Material weiterverbreiten, bearbeiten, verändern und erweitern. Sie müssen den Urheber nennen und kennzeichnen, welche Änderungen sie vorgenommen haben.

Sie müssen das Material und Veränderungen unter den gleichen Lizenzbedingungen weitergeben.

Alle bisher erschienenen Informationsblätter finden Sie auch auf dem Bildungsserver Sachsen-Anhalt unter:

www.bildung-lsa.de/lisa-kurz-texte Die Bandbreite der Erfüllungswerte für die Aufgaben der

kompetenzstufe V ist noch größer als im Testbereich Ortho- grafie. Sie reicht von 12 % (Teilaufgabe 11.5) bis 64 % (Tei- laufgabe 8.8). Es fällt auf, dass in den Teilaufgaben, die auf direktes Textverstehen in höchster Schwierigkeit ausgerich- tet sind, in den Aufgaben 8 und 9, für die Kompetenzstufe

sehr hohe Erfüllungswerte erreicht werden. Aufgaben, die über den Text hinausweisen und die Textsorte einbeziehen (Teilaufgabe 8.2) oder eine gedankliche Weiterentwicklung erfordern (Teilaufgabe 8.11), konnten 26 % bzw. 21 % der Schülerinnen und Schüler lösen.

hinweise ZUr weiterarbeit

allgemeine hinweise

Die Rückmeldungen sollen im Allgemeinen als Impuls und als Grundlage für die weitere Gestaltung des kompe- tenzorientierten Unterrichts dienen. Die Evaluierung der schulspezifischen Daten sollte unbedingt in der Fachschaft vorgenommen und das Ergebnis so allen Deutschlehrkräften zugänglich gemacht werden. Hierfür empfiehlt sich eine Analyse der Leistungen unter verschiedenen Aspekten:

• Welche Ergebnisse sind im Vergleich zu den landesweiten Werten auffällig/unerwartet/erklärungsbedürftig? Inwie- fern müssen strukturelle Erklärungen dafür in Betracht gezogen werden?

• Bei welchen Aufgaben ist die Klasse im Vergleich zu den Landeswerten bzw. zu anderen Klassen der Schule ausge- sprochen erfolgreich, und woran könnte dies liegen?

• Wo hat die Klasse Stärken und Schwächen verglichen mit den Parallelklassen? Zeigen sich ähnliche Muster?

• Stimmen die Ergebnisse hinsichtlich der Kompetenzen und Aufgaben mit den Erwartungen überein? Waren die Leistungserwartungen realistisch?

Als Konsequenz der Ergebnisauswertung sind Festlegun- gen von Zielen und Maßnahmen der Unterrichtsgestaltung denkbar, z. B. Präzisierungen am schulinternen Lehrplan oder ein gemeinsames Erarbeiten von Übungsmaterialien.

Die konkreten Maßnahmen sollten im Rahmen der schul- internen Planungsarbeit dokumentiert und schrittweise umgesetzt werden.

Die Rückschlüsse auf den Stand der Kompetenzentwicklung der Lernenden können in die Erstellung von Förderplänen einfließen und für die individuelle Weiterarbeit der Schüle- rinnen und Schüler sowie zur Arbeit mit den Eltern genutzt werden. An dieser Stelle sei insbesondere auf die Verwend- barkeit der Ergebnisse für die binnendifferenzierte Arbeit im Deutschunterricht verwiesen.

aufgabenspezifische hinweise

Mit der Einführung des standardbasierten Fachlehrplans Gymnasium/Fachgymnasium Deutsch im Schuljahr 2015/16 wurde die curriculare Grundlage für einen schrittweisen Kompetenzaufbau gelegt, der auf die in den Bildungsstan- dards zusammengefassten Ziele ausgerichtet ist.

Die Ergebnisse der Vergleichsarbeit verdeutlichen, in wel- chen Bereichen die Schülerinnen und Schüler in der Über- gangsphase besonders unterstützt werden müssen, um die Erfüllung der kumulativ konzipierten Anforderungen der

Lehrpläne zu erleichtern. Aus den dargestellten Befunden lassen sich insbesondere zwei Anregungen ableiten:

1. Weiterentwicklung der orthografischen Kompetenzen durch qualitative Fehleranalyse und darauf abgestimmte individuelle Übungsangebote

In der Analyse des Testteils Orthografie wurde beispielswei- se auf die Notwendigkeit einer sicheren und reflektierten Anwendung des Stammprinzips verwiesen. Neben Übungen zur Verdeutlichung und Identifizierung von Morphemschnit- ten (z. B. durch Nutzung von Wortkarten) müssen dabei die Phänomene der Umlaute sowie der Doppelschreibungen berücksichtigt werden. Auch andere Rechtschreibproben sollten periodisch angewandt und damit ins Gedächtnis zurückgerufen werden.

2. Übungen im Umgang mit diskontinuierlichen Texten Die Ergebnisse in Aufgabe 10 lassen vermuten, dass viele Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten bei der Infor- mationsentnahme aus diskontinuierlichen Texten haben.

Einfache Übungen bestehen im Entnehmen von Einzelin- formationen (Überschrift, Zahlenangaben, Quelle) oder in der Beschreibung von Diagrammen. Komplex sind Übungen, in denen der Text in eine andere Darstellungsform (konti- nuierlicher Text, Tabelle, Vortrag) umgewandelt wird. Auf einem erhöhten Anspruchsniveau können diskontinuierliche Darstellungen bewertet werden (Welche Werte werden zusammengefasst?/Welche Ausschnitte werden präsen- tiert?/Inwiefern eignet sich die Darstellungsform? …). Dafür ist es hilfreich, wenn Schülerinnen und Schüler selbst einmal Daten erhoben und grafisch dargestellt haben.

Weitere Beispielaufgaben für die einzelnen Kompetenzberei- che bietet das IQB auf seiner Webseite unter https://www.

iqb.hu-berlin.de/vera/aufgaben/de1 an.

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ENTW

URF ENTW

URF

Ergänzungsblatt: Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 30/2016

Auswertungsbericht der VERA-8 im Fach Deutsch am Gymnasium – Schuljahr 2015/2016 Testteil Orthografi e

überprüfte Kompetenzen Aufgaben Kurzbezeichnung

Grundregeln der Rechtschreibung und Zeichensetzung sicher beherrschen und

häufi g vorkommende Wörter, Fachbegriff e und Fremdwörter richtig schreiben 1, 3, 4 Grundregeln

wichtige Regeln der Aussprache und der Orthografi e kennen und beim Sprach-

handeln berücksichtigen 1, 3 wichtige orthografi sche

Regeln individuelle Fehlerschwerpunkte erkennen und mit Hilfe von Rechtschreibstra-

tegien abbauen, insbesondere Nachschlagen, Ableiten, Suchen von Wortver- wandtschaften, Anwenden von grammatischem Wissen

2 Fehlerschwerpunkte

Rechtschreibstrategien anwenden: z. B. Ableitung vom Wortstamm, Wortver- längerung, Ähnlichkeitsschreibung, grammatische Proben anwenden: Klang-, Weglass-, Ersatz- und Umstellprobe

2, 6 Rechtschreibstrategien

Strategien zur Überprüfung der sprachlichen Richtigkeit und Rechtschreibung

anwenden 6 Überprüfungsstrategien

beim Sprachhandeln die Inhalts- und Beziehungsebene im Zusammenhang mit

den Grundfaktoren sprachlicher Kommunikation erkennen und berücksichtigen 4 Inhalts- und Beziehungsebene sprachliche Mittel zur Sicherung des Textzusammenhangs (Textkohärenz)

kennen und anwenden 5 Textkohärenz

Satzstrukturen kennen und funktional verwenden: Hauptsatz, Nebensatz/

Gliedsatz, Satzglied, Satzgliedteil 5 Satzstrukturen

Wortarten kennen und funktional gebrauchen: z. B. Verb: Zeitlichkeit, Modali-

tät; Substantiv/Nomen: Benennung; Adjektiv: Qualität 5 Wortarten

Nachschlagewerke nutzen 7 Nachschlagen

75% 50% 41% 53% 61% 50% 35% 70% 59% 77% 58% 53% 53% 66% 69% 41% 61% 79% 42% 42% 51% 17% 14% 51% 54% 93% 18% 96% 95% 53% 94% 53% 57% 94% 21% 57% 89%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

1. Apostrophe 2. Strategiewissen 3. Zusammensetzungen 4. Ergänzungs- und Bindestriche

Erfüllungsprozentsätze

Aufgaben

Erfüllungsprozentsätze Aufgaben 1 bis 4 Orthografie

61% 92% 61% 40% 51% 71% 46% 56% 51% 75% 82% 69% 76% 15% 29% 41% 75% 69% 42% 91% 47% 55% 86% 49% 81% 78% 88% 88% 94% 86% 74% 90%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 7.1 7.2 (1) 7.2 (2) 7.3 7.4 7.5 7.6 7.7 7.8 7.9 7.10 7.11 7.12

5. "Dass/Das - Comic" 7. Nachschlagen

Aufgaben Orthografie Tab. 3: Überprüfte Kompetenzen im Testbereich Orthografi e

Abb. 1: Landesweite Ergebnisse der Teilaufgaben 1 bis 4 (Die Farben kennzeichnen die Kompetenzstufen, die den Teilaufgaben zugeordnet sind.)

Abb. 2: Landesweite Ergebnisse der Teilaufgaben 5 bis 7 (Die Farben kennzeichnen die Kompetenzstufen, die den Teilaufgaben zugeordnet sind.)

85

74

61

41

23

14

0 20 40 60 80 100

Ia Ib II III IV V

Erfüllungsprozentsätze (%)

Kompetenzstufen

Ia Ib II III IV V

85

74

61

41

23

14

0 20 40 60 80 100

Ia Ib II III IV V

Erfüllungsprozentsätze (%)

Ia Ib II III IV V

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31.03.2017 – Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 30/2016 | LISA cba

ENTW

URF ENTW

URF ENTW

URF

86 89

77

47 49

86 81

67

50

31

0 20 40 60 80 100

Ib II III IV V

Erfüllungsprozentsätze (%)

Kompetenzstufen

ENTW

URF

48 57 61 58 55

66 60

77

0 20 40 60 80 100

Grundregeln

wich6g e orthogr

af. R egeln

Fehlerschwerp unkte

Rech tschr

eibstrategien Überprüfungss

trategien

Inhalts- und Be

ziehungsebene

Textkohär enz/Sa

tzstrukturen/W ortarten

Nachschlag en

Erfüllungsprozentsätze (%)

Kompetenzen im Bereich Orthografie

Abb.3: Durchschnittliche Erfüllungswerte der Kompetenzen im Bereich Orthografi e

ENTW

URF

94

86 81

67

50

31

0 20 40 60 80 100

Ia Ib II III IV V

Erfüllungsprozentsätze (%)

Kompetenzstufen

Ia Ib II III IV V

Abb. 4: Ergebnisse des Testbereichs Orthografi e bezogen auf die Kompetenzstufen

Abb. 5: Ergebnisse der Aufgabe 7 (Nachschlagen) im Vergleich

Aufgaben insgesamt nach Kompetenz- stufen

Aufgabe 7

(7)

ENTW

URF ENTW

URF

Auswertungsbericht der VERA-8 im Fach Deutsch am Gymnasium – Schuljahr 2015/2016 Testteil Lesen

überprüfte Kompetenzen Aufgaben Kurzbezeichnung

Informationen zielgerichtet entnehmen, ordnen, vergleichen, prüfen

und ergänzen 8.1, 8.5, 8.6, 8.7, 8.8,

8.9, 8.10, 9.1, 9.2, 9.3, 9.4, 9.5, 9.7, 9.8, 9.10, 9.12, 9.13, 10.1, 10.2, 10.3, 10.4

Informationsentnahme

Intention(en) eines Textes erkennen, insbesondere Zusammenhang zwischen Autorintention(en), Textmerkmalen, Leseerwartungen und Wirkungen

8.2, 8.12, 9.2, 9.4,

9.11 Textintention

wesentliche Elemente eines Textes erfassen: z. B. Figuren, Raum- und

Zeitdarstellung, Konfl iktverlauf 8.3, 8.4 Textelemente

aus Sach- und Gebrauchstexten begründete Schlussfolgerungen ziehen 8.8, 8.11, 8.12, 9.5, 9.6, 9.9, 10.5, 10.6, 11.7

Schlussfolgerungen

sprachliche Gestaltungsmittel in ihren Wirkungszusammenhängen und in ihrer historischen Bedingtheit erkennen: z. B. Wort-, Satz- und Gedan- kenfi guren, Bildsprache (Metaphern)

8.12, 9.7, 9.10, 9.11,

11.6 Sprachliche Gestaltungsmittel

Information und Wertung in Texten unterscheiden 9.3 Information und Wertung

Textschemata erfassen: z. B. Textsorte, Aufb au des Textes 9.13 Textschemata nichtlineare Texte auswerten: z. B. Schaubilder 10.1, 10.6 Statistik

zentrale Inhalte erschließen 11.1, 11.2, 11.3, 11.7 zentrale Inhalte

Handlungen, Verhaltensweisen und Verhaltensmotive bewerten 11.4 Handlungen bewerten eigene Deutungen des Textes entwickeln, am Text belegen und sich mit

anderen darüber verständigen 11.5 Deutung

Tab. 4: Überprüfte Kompetenzen im Testbereich Lesen

86% 26% 77% 39% 72% 87% 31% 48% 40% 64% 76% 58% 62% 62% 21% 54% 76% 83% 55% 88% 87% 61% 89% 94% 45% 88% 63% 78% 49% 42% 21% 59% 50% 35% 15% 33% 75% 48% 65% 36% 12% 22% 51%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

8.1 8.2 8.3 8.4 8.5 8.6 a) 8.6 b) 8.6 c) 8.7 8.8 8.9 a) 8.9 b) 8.9 c) 8.10 8.11 8.12 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 9.7 9.8 9.9 9.10 9.11 9.12 9.13 10.1 10.2 a) 10.2 b) 10.3 10.4 10.5 10.6 11.1 11.2 11.3 11.4 11.5 11.6 11.7

8. Auswandererhaus 9. Fahrradfahrer 10. Wertorientierung 11. Pong

Aufgaben Lesen

Abb. 6: Landesweite Ergebnisse der Teilaufgaben zum Leseverstehen (Die Farben kennzeichnen die Kompetenzstufen, die den Teilaufgaben zuge- ordnet sind.)

85

74

61

41

23

14

0 20 40 60 80 100

Ia Ib II III IV V

Erfüllungsprozentsätze (%)

Kompetenzstufen

Ia Ib II III IV V

(8)

31.03.2017 – Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 30/2016 | LISA cba

ENTW

URF ENTW

URF ENTW

URF

65 63 58

48

63 55

49

38

60

36

12 0

20 40 60 80 100

Informa2ons

Tex2nten2on

Textelemente Schluss

folger

sprachliche

Informa2on Textschema

ta

Sta2s2k zentrale Handlung

en

Deutung

Erfüllungsprozentsätze (%)

Abb. 7: Durchschnittliche Erfüllungswerte der Lesekompetenzen

Abb. 8: Durchschnittliche Erfüllungswerte der Lesekompetenzen in einzelnen Aufgaben, bezogen auf Kompetenzstufen (Schwarz markiert sind die durchschnittlichen Erfüllungswerte auf den Kompetenzstufen bezogen auf alle Aufgaben.)

ENTW

URF

0 20 40 60 80 100

Ib II III IV V

Erfüllungspr oz en tsä tz e ( %)

Kompetenzstufen

Aufgabe 8 Aufgabe 9 Aufgabe 10 Aufgabe 11

75 82

63

47

38

Kompetenzen (Kurzform)

Referenzen

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