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Vergleichsarbeit Deutsch schuljahrgang 8 – auswertungsbericht testteil lesen

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Seite 1 cba LISA | Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 9/2019 – 23.09.2019

Anregungen zur Schul- und unterrichtSentwicklung 09/2019

Grundschule Sekundarschule Gemeinschaftsschule Gesamtschule Gymnasium Fachgymnasium Förderschule Berufsbildende Schule

Schuljahr 2018/2019

Vergleichsarbeit Deutsch

schuljahrgang 8 – auswertungsbericht testteil lesen

allgeMeines

Die Vergleichsarbeit Vera-8 Deutsch 2019 Die unter Federführung des Instituts zur Qualitätsentwick- lung im Bildungswesen (IQB) entwickelte Vergleichsarbeit VERA-8 Deutsch umfasste im Schuljahr 2018/2019 die Bereiche Lesen und Orthografie. Die Testdurchführung und -auswertung erfolgte durch die jeweils unterrichtenden Lehrkräfte. Dafür wurden Auswertungshilfen bereitgestellt.

Die Vergleichsarbeit wurde unter gleichen, vom IQB und dem Land Sachsen-Anhalt festgelegten Bedingungen ge- schrieben. Die in diesem Ergebnisbericht zusammengefass- ten Informationen beruhen auf den schulbezogen erfassten Daten von 8230 Schülerinnen und Schülern, die unter Nut- zung des Testheftes 1 an der Vergleichsarbeit teilnahmen.

Sie dienen dazu, die erreichten Ergebnisse einzuordnen und auszuwerten.

Zur interpretation der ergebnisse

Den Aufgaben der Vergleichsarbeit VERA-8 Deutsch 2019 liegen KMK-Kompetenzstufenmodelle zugrunde, mit deren Hilfe die erreichten Ergebnisse veranschaulicht werden können.1

1 Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen Berlin (IQB) (Hrsg.): Integriertes Kompetenzstufenmodell zu den Bildungsstandards für den Hauptschulabschluss und den Mittleren Schulabschluss im Fach Deutsch für den Kompetenzbereich Lesen – mit Texten und Medien umgehen.

Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) vom 11.12.2014. URL: https://www.iqb.hu-berlin.de/bista/ksm Eine Erläuterung der Kompetenzstufenmodelle ist unter https://www.iqb.hu-berlin.de/bista/ksm abrufbar.

V Interpretieren, Begründen und Bewerten

IV Auf der Ebene des Textes wesentliche Zusammenhänge erkennen und die Textgestaltung reflektieren

III verstreute Informationen miteinander verknüpfen und den Text ansatzweise als Ganzes erfassen

II Informationen miteinander verknüpfen und Textstrukturen erfassen

Ib Benachbarte Informationen miteinander verknüpfen

Ia Lokalisieren und Wiedergeben prominenter Einzelinformationen abb. 1: Kompetenzstufenmodell zum bereich lesen

Als durchschnittliche Erwartung an die Leistungen der Schü- lerinnen und Schüler gilt der Regelstandard. Über die dort beschriebenen Kompetenzen sollten Schülerinnen und Schü- ler am Ende ihres Bildungsganges verfügen. Für den Haupt- schulbildungsgang gilt die Kompetenzstufe II als Regelstan- dard, für den Realschulbildungsgang die Kompetenzstufe III.

Das im Haupt- und Realschulbildungsgang eingesetzte

Testheft 1 enthält Aufgaben auf allen Kompetenzstufen (KS), wobei der Schwerpunkt der insgesamt 41 Testitems zum Lesen auf den Kompetenzstufen II und III liegt (je 12 Items).

Die Kompetenzstufen Ia und Ib werden mit 3 bzw. 5 Einzel- wertungen berücksichtigt, die Kompetenzstufen IV und V mit 6 bzw. 3 Wertungen.

Damit können sowohl die stärksten als auch die schwächs- ten Leistungen in der Klasse erfasst und abgebildet werden.

Da die Schülerinnen und Schüler eine Mindestanzahl an Aufgaben auf den verschiedenen Kompetenzstufen bear- beitet haben, können belastbare Aussagen zu den erreich- ten Leistungen getroffen werden. Im Unterschied zu einer Klassenarbeit wird dabei nicht erwartet, dass in der nach testwissenschaftlichen Kriterien kalkulierten Zeit von vielen Schülerinnen und Schülern alle Aufgaben bearbeitet werden können. Die Einschätzung durch ein Richtig-Falsch-Verfahren im standardisierten Test ist eine Messung in Bezug auf ein Abschlussniveau und folgt daher nicht den Grundsätzen der Bewertung in unterrichtlichen Leistungserhebungen.

ergebnisse Des testbereichs lesen iM ÜberblicK

Der Vergleichsarbeit 2019 lagen 3 Texte zugrunde, die im Vergleich zur letzten Testung 2016 umfangreicher waren.

Ge testet wurden dabei die Kompetenzen im Umgang mit einem Hypertext (Aufg. 6: „Wasser“), einem literarischen

(Aufg. 7: „Schnee im August“) und einem Sachtext (Aufg. 8:

„Haus geklammert“). Die Gesamtergebnisse in den Aufgaben 6 und 7, die den gleichen durch schnittlichen Schwierigkeits- grad aufweisen, sind ähnlich.

Vergleichende betrachtung der ergebnisse in den textsorten

(2)

Seite 2 23.09.2019 – Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 9/2019 | LISA cba abb. 2: ergebnisse in den aufgaben zum hypertext „wasser“

abb. 3: ergebnisse in den aufgaben zum literarischen text „schnee im august“

abb. 4: ergebnisse in den aufgaben zum sachtext „hausgeklammert“

Die Aufgaben zum Sachtext, deren An- spruchsniveau nicht über die Kompetenzstufe III hinausging, zeigen da- gegen einen um ca. 12 % geringeren durchschnitt- lichen Erfüllungswert und auch eine geringere Streuung der Ergebnisse.

Den Rückmeldungen der Lehrkräfte zufolge ist dies auf den höheren Zeitbe-

darf zahlreicher Schülerinnen und Schüler zurückzu- führen, der – wie oben ausgeführt – jedoch begrün- deter Teil einer belastbaren Leis- tungsaussage ist.

ergebnisse in den überprüften Kompetenzen Unabhängig vom Schwierigkeitsgrad der Einzelaufgaben wurde der höchste durchschnittliche Erfüllungswert bei der informationsentnahme aus den pragmatischen texten erreicht. Insbesondere die Entnahme einfacher Informatio- nen aus dem Hypertext, die den Kompetenzstufen bis zum Regelstandard für den Hauptschulbildungsgang bzw. dem Mindeststandard für den Realschulbildungsgang entspricht, gelang jeweils mindestens 79 % der Schülerinnen und Schü- ler. Das triff t auch für diskontinuierliche Textteile wie die

„Flaggenikons“ in Aufgabe 6.8 zu. Auch im Umgang mit dem Sachtext am Ende der Testung wurden in diesem Bereich mit einer Ausnahme (Aufg. 8.8) Erfüllungswerte zwischen 56 % und 64 % erreicht.

Allerdings haben landesweit 11 % der Schülerinnen und Schüler explizit angegebene, prominent und benachbart platzierte Informationen wie die Ausstellungsorte in Aufga- be 6.5 nicht richtig eingetragen (KS I a).

Die Identifi zierung nicht explizit an prominenter Stelle ange- gebener oder nur aus Text-Bild-Abgleichen zu ermittelnder Informationen (Regelstandard für den Realschulbildungs- gang bzw. Regelstandard plus für den Hauptschulbildungs- gang) gelang im Umgang mit dem Hypertext zwischen 56 %

und 61 % der Schülerinnen und Schüler. Aufgabe 6.7 konnte dabei sowohl mit Hilfe diskontinuierlicher Textelemente (Logo auf dem Plakat) als auch durch die Nutzung einer im Text gegebenen Information gelöst werden. Mehr Schülerin- nen und Schüler haben dagegen den Betreiber der Website richtig identifi ziert, wozu sowohl der Eintrag in der Browser- zeile als auch die Quellenangabe unter dem Text genutzt werden konnte (Aufg. 6.9). Schlussfolgernde Aussagen zu Textinformationen des Sachtextes gelangen 37 % bzw. 42 % der Schülerinnen und Schüler. Eine Ausnahme bildet die Aufgabe 8.7 (KS III: 29 %), in der die Aussage aus zwei im Text gegebenen Informationen und der Fußnote erschlossen werden musste.

Die für die Lösung der Aufgabe 6.11 notwendige Vorstellung von Hypertextstrukturen haben landesweit 26 % der Schüle- rinnen und Schüler nutzen können (KS IV).

Die erschließung der inhalte pragmatischer texte wurde in zwei Aufgaben zum Hypertext und einer zum Sachtext getestet. Zweimal wurden dabei Verifi zierungsaufträge zum Verständnis zentraler Textaussagen gestellt, die ein globa- les Textverständnis voraussetzen. Beide Aufgaben sind in einem geschlossenen Format gestellt, wobei die Distrakto-

24%

83%

32%

83% 89%

51% 56%

79%

61%

22% 26%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

AFB II6.1 6.2 AFB I 6.3

AFB II 6.4 AFB I 6.5

AFB I 6.6 AFB III 6.7

AFB I 6.8 AFB III 6.9

AFB I 6.10 AFB III 6.11

AFB II Ziel der

Werbung Wasser- menge Erklärung

'virtuelles Wasser'

Zeitraum drei

Städte globale Zusam- menhänge

DBU Deu, Eng Homepage Mathe- ma�kum

Sprach- spiel Informa-

�ons- quelle 6 Wasser

Erllungsprozenttze

Legende Ia Ib II III IV V

32%

63%

45%

89%

72% 75%

32%

69% 79%

46% 41% 44%

65%

37%

55%

22%

55%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

7.1 a AFB II 7.1 b

AFB II 7.1 c AFB II 7.2

AFB I 7.3

AFB II 7.4 AFB I 7.5 a

AFB II 7.5 b AFB II 7.5 c

AFB II 7.6 AFB II 7.7

AFB II 7.8 AFB II 7.9

AFB I 7.10 AFB I 7.11

AFB III 7.12 AFB III 7.13

AFB III Zeitund

Ort

Zeit Ort Alter Gewohn-

heit Straße Fenster Stuhl Kommode

Regal Temperatur Comic

Be� Ortsbe- schreibung Bedeu-

tungen 'Shazam'

Billy Batson König

Salomo 3 Eigen- scha�en Bedeutung

'reinen Herzens'

Erklärung Zeile 23-29

Funk�on des Lichts

7 Schnee im August

Erllungsprozenttze

Legende Ia Ib II III IV V

29%

60% 64% 56%

40% 53%

42% 50% 54%

29% 43% 37% 32%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

AFB III8.1 8.2 AFB II 8.3 a

AFB II 8.3 b AFB II 8.3 c

AFB II 8.4 AFB I 8.5 a

AFB II 8.5 b AFB II 8.6

AFB II 8.7 AFB II 8.8

AFB I 8.9 AFB II 8.10

AFB III Textsorte Beruf Eigenscha�

Erfahrung Arbeits- verhältnis Kenntnisse

Familien- stand Pläne

Gegen- stand Blog-

name, Impuls

Kult, Berühmt-

heit

Tausch- wirt- scha�

Rhawnies u. Corinnas

Absicht Kyles

Mo�v Grund für Haus- tausch

Titel- erläu- terung 8 Hausgeklammert

Erllungsprozenttze

Legende Ia Ib II III IV V

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Seite 3 cba LISA | Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 9/2019 – 23.09.2019

57% 46%

29% 27% 26%

52% 54% 55%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Infor- ma�ons- entnahme

Inhalte Sach-von texten erschließen

Struk- turen Sach-von texten erschließen

sprach- liche Gestal-

tungs- mi�el erschließen

Text- inten�on reflek�eren

Zentrale Inhalte litera- rischer Texte erfassen

Struk- turen litera- rischer Texte erfassen

sprach- liche Auffällig-

keiten reflek�eren

Erllungsprozentsätze

Kompetenzschwerpunkt abb. 5: Durchschnittliche erfüllungswerte im testbereich lesen

ren jedoch unterschiedlich komplexe Anforderungen an den Textabgleich stellen. Daher ist die Aufgabe 8.6 der Kompe- tenzstufe Ia zugeordnet, die Aufgabe 6.6 der Kompetenzstu- fe III. Die Erfüllungswerte beider Aufgaben liegen mit 54 % bzw. 51 % jedoch nahe beieinander. In der off enen Aufgabe 6.3 wurde im Landesdurchschnitt ein Erfüllungswert von 32 % erreicht (KS IV).

Eine untersuchung der sprachlichen gestaltungsmittel in pragmatischen texten erfolgte anhand der Überschriften des Hypertextes und des Sachtextes. Dabei setzt die Auf- gabe 8.10 zum Sachtext „Hausgeklammert“ sowohl ein globales Textverständnis als auch das Berücksichtigen der ästhetischen Funktion eines Titels voraus. Das Anspruchsni- veau dieser Aufgabe liegt im Regelstandard des Realschul- bildungsgangs und wurde von 32 % der Schülerinnen und Schüler erfüllt. Das Sprachspiel „Ich sehe Was(ser), was du nicht siehst“ erfordert externes Wissen und eine komplexere Durchdringung, die das Kinderspiel mit dem Textthema ver- bindet (Aufg. 6.10, KS V). 22 % der Schülerinnen und Schüler lösten diese Aufgabe.

Die Bestimmung der Funktion eines pragmatischen textes wurde in einer geschlossenen (Aufg. 8.1) und einer off enen Aufgabe (Aufg. 6.1) getestet. Während in Aufgabe 8.1 Textkor-

pus und Angaben zum Text auf die Merkma- le vorgegebener Textsorten hin überprüft werden müssen (KS III: 29 %), gibt die off ene Aufgabe 6.1. die allgemeine Textfunktion vor und fordert eine Konkretisierung, was eine Refl exion der Gestaltung des Hypertextes voraussetzt (KS IV: 24 %).

Das erfassen zentraler inhalte literarischer texte ist durch das Suchen und Verbinden von Textinformationen gekennzeichnet. Explizite Textaussagen wurden in den Aufgaben 7.2 und 7.9 erfragt. 11 % der Schülerinnen und

ergebnisse in den Kompetenzstufen

Abbildung 6 zeigt, dass mehr als die Hälfte der Aufgaben bis zum Regelstandard des Hauptschulbildungsganges bzw.

dem Mindeststandard des Realschulbildungsganges richtig gelöst wurde. Die durchschnittlichen Landeswerte liegen in diesem Bereich um etwa 5 %, in der Kompetenzstufe Ia so- gar mehr als 10 % unter den Ergebnissen der letzten Testung im Jahr 2016. Die Werte für die höheren Kompetenzstufen haben sich hingegen weniger stark verändert. Die Abwei- chungen erklären sich u. a. aus der unterschiedlichen Anzahl von Testitems, mit denen die einzelnen Kompetenzstufen besetzt waren. Innerhalb der einzelnen Items wurden in den Kompetenzstufen Ib, III, IV und V höhere Erfüllungswerte erreicht.

Aufschlussreich ist ein Blick auf die Ergebnisse, die auf der Basis des Hypertextes (Aufg. 6) und des literarischen Textes (Aufg. 7) erreicht wurden. Abbildung 6 zeigt bei gleicher Anzahl an Einzelaufgaben nahezu gleiche Erfüllungswerte in der Bearbeitung von Hypertext und literarischem Text auf den Kompetenzstufen Ia und Ib.

Diese Werte entsprechen denen der letzten Testung (KS Ia) oder liegen sogar über deren Ergebnissen (KS Ib). Zwischen 40 % und 50 % der Schülerinnen und Schüler erreichten in

Schüler gaben das Alter des Protagonisten dennoch nicht richtig an (KS Ia). Das entspricht den Werten, die auch in der Informationsentnahme aus pragmatischen Texten erreicht wurden. Die explizite Information aus einem Relativsatz zu entnehmen, was genaueres Lesen verlangt, gelang 65 % der Schülerinnen und Schüler (Aufg. 7.9, KS II). Sieben weitere Items erfordern Erschließungsprozesse, denen unterschied- lich komplexe Schlussfolgerungsleistungen zugrunde liegen.

In den dem Regelstandard für den Realschulbildungsgang bzw. dem Regelstandard plus für den Hauptschulbildungs- gang zuzuordnenden Aufgaben wurden dabei Erfüllungs- werte zwischen 41 % und 45 % erreicht. Dafür waren globales Textverständnis oder lokale Kohärenzbildungen notwendig.

Beziehungen zwischen verstreuten Informationen oder zwi- schen Text- und Fußnoteninformationen wurden von 37 % bzw. 32 % der Schülerinnen und Schüler richtig hergestellt (KS IV).

In engem Zusammenhang damit stehen die Aufgaben zum erfassen der Strukturen literarischer texte. In der Aufgabe 7 wird dazu v. a. die Raum-Struktur des literarischen Textes betrachtet. Die Teilaufgaben dazu sind überwiegend der Kompetenzstufe II zugeordnet (Aufg. 7.3, 7.4, 7.5). Hier wur- den Erfüllungswerte zwischen 69 % und 75 % erreicht.

der letzten Aufgabe aber keine vergleichbaren Erfüllungs- werte mehr. Ursächlich dafür kann der Umfang der Einzel- texte sein. Die Textgrundlage im Testjahr 2016, die aus fünf unterschiedlichen Einzeltexten bestand, erleichterte off en- bar das Verschieben von schwer zugänglich erscheinenden Einzelitems zugunsten späterer Bearbeitung. Eine Bearbei- tung in der vorgegebenen Reihenfolge der Aufgaben hat laut Rückmeldung von Lehrkräften die Lösung der letzten Aufga- ben für einige Schülerinnen und Schüler zeitlich unmöglich gemacht. Gegebenenfalls ist auch der analytische Umgang mit dem Hypertext für viele Schülerinnen und Schüler noch wenig geübt und daher zeitaufwändig, sodass dafür eine ungleich längere Bearbeitungszeit erforderlich war.

Auf den Kompetenzstufen II und III wurden die höchsten Erfüllungswerte im Umgang mit dem Hypertext erreicht, wobei dem Kompetenzbereich II für den literarischen Text sechs Einzelaufgaben und für den Hypertext zwei Aufga- ben zugrunde liegen. Diese beiden Einzelwerte sind jedoch höher als die der Aufgaben zum literarischen Text, was mit Ausnahme der Aufgabe 7.11 auch für die Werte im Kompe- tenzbereich III zutriff t. Auch weniger prominent platzierte

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Seite 4 23.09.2019 – Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 9/2019 | LISA cba impressum

Herausgeber: Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA)

Redakteurin: Annette Adelmeyer

cba Sie dürfen das Material weiterverbreiten, bearbeiten, verändern und erweitern. Sie müssen den Urheber nennen und kennzeichnen, welche Änderungen sie vorgenommen haben. Sie müssen das Material und Veränderungen unter den gleichen Li- zenzbedingungen weitergeben. Die Rechte für Fotos, Abbildungen und Zitate für Quellen Dritter bleiben bei den jeweiligen Rechtein- habern.

Alle bisher erschienenen Informationsblätter fi nden Sie auch auf dem Bildungsserver Sachsen-Anhalt unter:

www.bildung-lsa.de/lisa-kurz-texte

(Schwarz markiert sind die durchschnittlichen Erfüllungswerte auf den Kompetenzstufen bezogen auf alle Aufgaben.)

Legende

77% 68% 64%

43% 32%

25%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Ia Ib II III IV V

Erllungsprozentsätze

Kompetenzstufen

Aufgabe 6 (Wasser)

Aufgabe 7 (Schnee im August)

Aufgabe 8 (Hausgeklammert)

abb. 6: Durchschnittliche erfüllungswerte einzelner aufgaben bezogen auf die Kompetenzstufen

hinweise Zur weiterarbeit

Die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler, deren Lösungen in den Aufgaben 6.5 und 7.2, aber auch 6.2 und 7.5c als nicht richtig gekennzeichnet wurden, sollten auf Ursachen dieser Fehler hin untersucht werden. In allen Fällen handelt es sich um explizit im Text angegebene Informationen. Übungen zum orientierenden Lesen, die das Auffi nden von Schlüs- selbegriff en trainieren, sollten diesen Schülerinnen und Schülern verstärkt zur Verfügung gestellt werden.

Der umgang mit Makrotexten wie dem Hypertext in Aufga- be 6 stellt Schülerinnen und Schüler vor neue Herausforde- rungen. Ihren Aufb au zu analysieren und die Intentionen der Einzeltexte zu bestimmen, sollte Bestandteil des Deutsch- unterrichts sein. Im vorliegenden Text können z. B. auch die Links und Icons am Ende der Seite übersetzt werden.

Insbesondere die Bearbeitung von Aufgaben, die ein Global- verständnis eines solchen Textes voraussetzen, also weder explizit im Text auffi ndbar noch durch einfache Verknüpfun- gen von Einzelinformationen lösbar sind, kann durch eine visualisierende Lesetechnik erleichtert werden. Für Aufga- be 6.3 beispielsweise können alle Passagen markiert und verbunden werden, die sich auf den Zentralbegriff „Virtuelles Wasser“ beziehen. Unter Einbeziehung von Überschrift, Text, Plakat und Erklärvideos entsteht eine Vorstellung vom The- ma der auf der Website beworbenen Ausstellung.

Ein solches Verfahren eignet sich auch für literarische Texte, die eine besondere Raum-, Zeit- oder Personenkonstella- tion aufweisen. Im vorliegenden Text „Schnee im August“

kann die Bearbeitung der Aufgaben 7.6 und 7.8, aber auch 7.12 erleichtert werden, wenn die Welten Billy Batsons und Michaels farblich unterschiedlich markiert werden.

Eine Steigerung der Leseleistungen ist auch durch die An- wendung reziproken lehrens im Unterricht erreichbar. Die- ses Verfahren setzt auf den unmittelbaren Dialog zum Text und stärkt damit ein aktives und sehr bewusstes Lesen. Vier Lesestrategien (Zusammenfassen eines Textabschnitts sowie Markieren von Stichwörtern, Fragen zum Textabschnitt, Klären von Wortbedeutungen, Vorüberlegungen zum Fort- gang des Textes) werden dabei zunächst von der Lehrkraft vorbildhaft gezeigt und durch lautes Denken begleitet.

Die Methode geht dann über Zwischenschritte, in denen Schülerinnen und Schüler unterstützt von der Lehrkraft in deren Rolle schlüpfen, in die eigenständige Anwendung durch Kleingruppen über, in denen die Rolle der Lehrkraft von Textabschnitt zu Textabschnitt auf ein anderes Grup- penmitglied übergeht. Die Methode ist inzwischen vielfach erprobt und beschrieben, wobei Varianten deutlich werden, die in Abhängigkeit von der Spezifi k der eigenen Lerngrup- pe genutzt werden können.2 So ist auch ein Rollenwechsel für jeden Teilschritt vorstellbar. Dem hohen Zeitaufwand, der für die Einführung der Methode berücksichtigt werden muss, stehen die nachweislich guten Erfolge gerade bei leseschwachen Schülerinnen und Schülern entgegen, die bei regelmäßiger Anwendung erreicht werden können.3

Weitere Aufgaben bietet das IQB auf seiner Webseite unter https://

www.iqb.hu-berlin.de/vera/aufgaben/de1 an.

Zur weiteren Professionalisierung der Lehrkräfte hinsichtlich der Vermittlung von Lesetechniken und Lesestrategien nach dem wis- senschaftlichen und in der Schulpraxis erprobten Konzept Rosen- brock/Nix werden ab Schuljahr 2019/20 systematische Fortbildungs- veranstaltungen am LISA angeboten:

Verstärkte Leseförderung als Aufgabe aller Lehrkräfte und Unter- richtsfächer – ein modularisiertes Qualifi zierungsangebot von der Grundschule bis zur Sekundarstufe I:

Teil 1 (19L190002-01) am 06.11.19; Teil 2 (19L190002-02) am 11.12.19 Teil 3 (19L190002-03) am 19.02.19; Teil 4 (19L190002-04) am 29.04.20

2 Vorgestellt wird die Methode in Rosebrock, Cornelia/Nix, Daniel (2017): Grundlagen der Lesedidaktik und der systematischen schulischen Lese- förderung. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren, S. 82 – 84.

3 Strategiekärtchen für die einzelnen Aufgaben in der Gruppe zur Einführung der Methode fi nden Sie auf dem Bildungsserver Hessen (http://

arbeitsplattform.bildung.hessen.de/lsa/arbeitsplattform/textverstehen/lesestrategien/waehrend/rll/index.html) Einzelinformationen aus dem Hypertext wurden also häufi -

ger richtig entnommen und verknüpft.

In Aufgaben, die das Verständnis des Gesamttextes und seiner Struktur voraussetzen, wurden im Umgang mit dem literarischen Text höhere Erfüllungswerte erzielt (KS IV und V). Diesen beiden Kompetenzstufen ist jeweils nahezu die gleiche Anzahl an Einzelaufgaben zugeordnet. Es ist zu vermuten, dass die Textform des Hypertexts von Schülerin- nen und Schülern bisher selten analysiert worden ist. So sind die Lesekompetenzen noch an die Textoberfl äche gebunden;

voraussetzungsreichere Aufgaben, die höheren Kompetenz- stufen zugeordnet sind, fallen deutlich schwerer.

Referenzen

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