• Keine Ergebnisse gefunden

Vergleichsarbeit Deutsch schuljahrgang 8 – auswertungsbericht testteil OrthOgrafie

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Vergleichsarbeit Deutsch schuljahrgang 8 – auswertungsbericht testteil OrthOgrafie"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Seite 1 cba LISA | Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 6/2019 – 30.10.2019

Anregungen zur Schul- und unterrichtSentwicklung 06/2019

Grundschule Sekundarschule Gemeinschaftsschule Gesamtschule Gymnasium Berufliches Gymnasium Förderschule Berufsbildende Schule

Schuljahr 2018/2019

Vergleichsarbeit Deutsch

schuljahrgang 8 – auswertungsbericht testteil OrthOgrafie

allgeMeines

Die Vergleichsarbeit Vera 8 Deutsch 2019

Die unter Federführung des Instituts zur Qualitätsentwick- lung im Bildungswesen (IQB) entwickelte Vergleichsarbeit VERA-8 Deutsch umfasste im Schuljahr 2018/2019 die Be- reiche Lesen und Orthografie. Die Testdurchführung und -aus wertung erfolgte durch die jeweils unterrichtenden Lehrkräfte. Dafür wurden Auswertungshilfen bereitgestellt.

Die Vergleichsarbeit wurde unter gleichen, vom IQB und dem Land Sachsen-Anhalt festgelegten Bedingungen ge- schrieben.

Die in diesem Ergebnisbericht zusammengefassten Informa- tionen beruhen auf den schulbezogen erfassten Daten von 6110 Schülerinnen und Schülern, die unter Nutzung des Testheftes 2 an der Vergleichsarbeit teilnahmen. Sie dienen dazu, die erreichten Ergebnisse einzuordnen und auszuwer- ten.

Zur interpretation der ergebnisse

Den Aufgaben der Vergleichsarbeit VERA 8 Deutsch 2019 liegen KMK-Kompetenzstufenmodelle zugrunde, die es ermöglichen, die von Schülerinnen und Schülern erreichten Ergebnisse zu veranschaulichen (siehe Abb. 1).1

Als durchschnittliche Erwartung an die Leistungen der Schü- lerinnen und Schüler gilt der Regelstandard. Über die dort beschriebenen Kompetenzen sollten Schülerinnen und Schü- ler am Ende der Sekundarstufe I verfügen. Als Regelstandard gilt die Kompetenzstufe III.

Das im gymnasialen Bildungsgang eingesetzte Testheft 2 enthält Aufgaben auf allen Kompetenzstufen (KS), wobei

1 Institut zur Qualitätsentwicklung Berlin (IQB) (Hrsg.): Integriertes Kompetenzstufenmodell zu den Bildungsstandards für den Hauptschulab- schluss und den Mittleren Schulabschluss im Fach Deutsch für den Kompetenzbereich Lesen – mit Texten und Medien umgehen. Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) vom 11.12.2014. URL: https://www.iqb.hu-berlin.de/bista/ksm. Dort ist eine Erläuterung der Kompetenzstufen- modelle abrufbar.

der Schwerpunkt der insgesamt 54 Testitems zur Orthogra- fie auf den Kompetenzstufen III (14 Items) und IV (18 Items) liegt. Die Kompetenzstufen I und II werden mit insgesamt 12 Einzelwertungen berücksichtigt, die Kompetenzstufe V mit 10 Wertungen.

Damit können sowohl die stärksten als auch die schwächs- ten Leistungen in der Klasse erfasst und abgebildet wer- den. Da die Schülerinnen und Schüler eine Mindestanzahl an Aufgaben auf den verschiedenen Kompetenzstufen bearbeitet haben, können belastbare Aussagen zu den erreichten Leistungen getroffen werden. Im Unterschied zu Leistungserhebungen, die zum Zwecke einer Bewertung der in den vorausgegangenen Unterrichtseinheiten erworbenen Kompetenzen entwickelt werden, erfolgt die vorliegende Messung im Hinblick auf ein Abschlussniveau, was die in einigen Rückmeldungen der Lehrkräfte kritisierte Klein- schrittigkeit sowie die Fokussierung auf Lupenstellen und spezielle orthografische Schwerpunkte erklärt.

V Korrektur schwer ableitbarer und morphologisch komplexer Wörter sowie sicheres Beherrschen der Zeichensetzung IV Identifizierung von Fehlerschwerpunkten, Ableitung von

Rechtschreibregeln und Beherrschen der Zeichensetzung III weitgehendes Beherrschen von Wortschreibungs- und

Zeichensetzungs regeln

II teilweise Beachtung von Morphemkonstanz, Großschreibung von Nominalisierungen und Zeichensetzung

Ib ansatzweise Markierung von Vokalkürze und Vokallänge, Schreibungen mit konsonantischen und vokalischen Ablei- tungen sowie Großschreibung von Abstrakta

Ia phonographische und einfache silbische Schreibungen sowie Großschreibung von Konkreta

abb. 1: integriertes Kompetenzstufenmodell zum bereich Orthographie

ergebnisse Des testbereichs OrthOgraphie iM ÜberblicK

Vergleichende betrachtung der ergebnisse in den orthografischen schwerpunkten

In der Vergleichsarbeit 2019 wurden 5 Schwerpunkte getes-

tet. Übereinstimmend mit der letzten Testung 2016 erfolg- te die Messung in den Bereichen Nachschlagen (Aufg. 2), Rechtschreibstrategien (Aufg. 4), und „das/dass-Schreibung“

(2)

Seite 2 30.10.2019 – Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 6/2019 | LISA cba (Aufg. 5). Weitere Erfassungen erfolgten für die Getrennt-

und Zusammenschreibung (Aufg. 1) sowie für die Komma- setzung (Aufg. 3).

Unter Berücksichtigung des Schwierigkeitsgrads der Einzel- aufgaben zeigen die Landesergebnisse dabei in allen drei wiederholt getesteten Bereichen höhere Mittelwerte als 2016. Der höchste schwierigkeitsbezogen gewichtete durch- schnittliche Erfüllungswert wurde in den Aufgaben zu den

Rechtschreibstrategien erreicht (s. Abb. 8). Hier zeigt sich auch die deutlichste Steigerung gegenüber der Messung im Jahr 2016. In den Aufgaben zur Getrennt- und Zusammen- schreibung, die in der Gesamtheit den geringsten Schwie- rigkeitsgrad aufweisen, ist der durchschnittliche Erfüllungs- wert unter Berücksichtigung des Schwierigkeitsgrades am geringsten.

ergebnisse in den überprüften Kompetenzen

Unabhängig vom Schwierigkeitsgrad der Einzelaufgaben wurden die höchsten Erfüllungswerte in den Aufgaben zum nachschlagen erreicht (vgl. Abb. 2). Die Erfüllung der Mindestanforderungen für die Sekundarstufe I (KS II), die Entnahme explizit angegebener Informationen aus dem Nachschlagewerk, wiesen hier mit Ausnahme der Ergebnis- se einer Aufgabe mindestens 94 % der Schülerinnen und Schüler nach. Um 12 Prozentpunkte geringer ist der Wert nur in der Aufgabe, in der die Bedeutung von „ARBÖ“ heraus- geschrieben werden musste (Aufg. 2.1: 82 %). Dieser Wert weicht nur geringfügig von dem für die zweite Aufgabe ab, in der eine Abkürzung ausgeschrieben werden musste, hier jedoch auch unter Berücksichtigung der orthografi schen Korrektheit (Aufg. 2.5, KS III).

77% 79%

55% 65%

49%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Grund- regeln beherr-…

Nach- schlage-

werke…

satz- bezogene

Regeln…

Recht- schreib- strategien…

Wort- arten erkennen

Erfüllungsprozentsätze

Kompetenzen

abb. 2: Durchschnittliche erfüllungswerte in den schwerpunkten des testbereichs Orthografi e

82% 96% 95% 96% 96% 97%

48% 54%

86% 85%

52% 60%

94% 85%

73% 86%

58%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

AFB I2.1 2.2.1 AFB I 2.2.2

AFB I 2.2.3 AFB I 2.2.4

AFB I 2.2.5

AFB I 2.3

AFB II 2.4 AFB II 2.5

AFB I 2.6

AFB II 2.7 a AFB I 2.7 b

AFB I 2.8

AFB II 2.9 AFB I 2.10

AFB II 2.11 a AFB II 2.11 b

AFB II Bedeutung

'ARBÖ' Herkun�

'Arche' Herkun�

'Argonnen' Herkun�

'Arena' Herkun�

'Arie' Herkun�

'Arithme�k' Silber Ärgernis Abkürzung 'ARD' Argus-

augen Trennung 'AG' Trennung

'arbeits- fähig'

Schreibung 'Arithmo-

griph'

Arbeitsamt Arbeits- agentur

Betonung 'Areopag' Gemein-

samkeiten 'Her(t)z'

Unter- schiede 'Her(t)z' 2 Nachschlagen

Erllungsprozenttze

Legende Ia Ib II III IV V

Die Fähigkeit zum Umgang mit spezifi schen Zeichen in Nachschlagewerken (Trennungs-, Betonungszeichen) wurde von mehr als 25 % der Schülerinnen und Schüler in dieser Messung nicht nachgewiesen (Aufg. 2.7 und 2.10, KS IV).

Voraussetzungsreiche Wörterbuchnutzung gelang ca. 50 % der Schülerinnen und Schüler (Aufg. 2.3 und 2.4, KS V). Dafür musste das Stichwort im Umkehrschluss lokalisiert (Silber

=> Argentum) bzw. die Kopplung zwischen dem Schlagwort und einem zusätzlichen Informationskasten erkannt werden (Ärgernis).

Fast gleich hohe Erfüllungswerte wurden in den Aufgaben zu grundlegenden wortbezogenen regeln der Orthografi e, hier der Getrennt- und Zusammenschreibung, erreicht, wobei der Regelstandard für den Mittleren Schulabschluss in den Aufgaben nicht überschritten wurde. Insbesondere die Schreibung der Verbindung mit dem Hilfsverb „sein“

wurde jedoch von 11 % der Schülerinnen und Schüler falsch oder nicht gelöst (Aufg. 1.2c, KS I). Die häufi g gebrauchten Beispiele für beide Schreibmöglichkeiten ordneten etwa 60 % der Schülerinnen und Schüler richtig zu (Aufg. 1.2d und 1.2.e, KS III).

abb. 3: ergebnisse in den aufgaben zum nachschlagen

78% 95%

75% 89%

60% 66%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

AFB I1.1 1.2 a

AFB II 1.2 b AFB II 1.2 c

AFB II 1.2 d

AFB II 1.2 e AFB II Satz-

korrektur früh-

stücke abstellt aufmerk-

sam sein aufgrund mithilfe 1 Getrennt- und Zusammenschreibung

Erllungsprozenttze

Legende Ia Ib II III IV V

abb. 4: ergebnisse in den aufgaben zur getrennt- und Zusammen- schreibung

In den Aufgaben zu rechtschreibstrategien enthielten 4 der 10 Items zwei Lupenstellen, mit denen strategisch richtig umgegangen werden musste, was auch die Verbindlichkeit der Streichungen für die Lösung dieser Teilaufgaben erklärt.

Die Erfüllungswerte korrelieren hier mit der Gebrauchs- häufi gkeit der Beispiele. Die geringsten Erfüllungswerte entfallen auf die wenig gebräuchlichen Beispielen „gekräu- selt“ (27 %) und „beschränkt“ (44 %). In der off enen Aufgabe zu diesem Schwerpunkt wurden verhältnismäßig hohe Erfüllungswerte erreicht. Die Identifi zierung und abstrakte Erklärung eines orthografi schen Problems – der eigenstän- digen Schreibregelungen für Homophone – gelang 58 % der Schülerinnen und Schüler (Aufg. 4.2, KS V).

(3)

Seite 3 cba LISA | Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 6/2019 – 30.10.2019

87%

72% 70% 61%

87%

44%

67%

27%

85%

54% 58%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

4.1.1 AFB II 4.1.2

AFB II 4.1.3 AFB II 4.1.4

AFB II 4.1.5 AFB II 4.1.6

AFB II 4.1.7 AFB II 4.1.8

AFB II 4.1.9 AFB II 4.1.10

AFB II 4.2 AFB III gräbt fes�gen verständ-

lich schräg umzäunen beschränkt einge-

fädelt gekräuselt ungläubig ähnlich Schreibung Bedeutung 4 Rechtschreibstrategien

Erllungsprozenttze

Legende Ia Ib II III IV V

abb. 5: ergebnisse in den der aufgaben zu rechtschreibstrategien

74% 81% 85%

33%

67% 50%

25% 34% 52% 51% 51%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

AFB II3.1 3.2

AFB II 3.3

AFB II 3.4

AFB II 3.5

AFB II 3.6

AFB II 3.7

AFB II 3.8

AFB II 3.9

AFB II 3.10

AFB II 3.11 AFB II Komma

Hauptsatz Komma

Kausalsatz Komma

Kausalsatz 2 Kommas Aufzählung,

Hauptsatz Komma verkürzter Nebensatz

2 Kommas Kondi�onal-

Rela�vsatz

2 Kommas Aufzählung,

Rela�vsatz

2 Kommas Rela�vsatz Komma

Rela�vsatz Komma

Hauptsatz 2 Kommas Hauptsatz, Rela�vsatz 3 Kommasetzung ergänzen

Erllungsprozenttze

Legende Ia Ib II III IV V

39% 39% 46% 37%

76% 65%

50% 51%

39%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

5.1 AFB III 5.2

AFB III 5.3 AFB III 5.4

AFB III 5.5 AFB III 5.6

AFB III 5.7 AFB III 5.8

AFB III 5.9 AFB III Demon-

stra�v- pronomen

Ar�kel Demon- stra�v- pronomen

Rela�v- pronomen Konjunk-

�on Konjunk-

�on Demon- stra�v- pronomen

Demon- stra�v- pronomen

Konjunk-

�on 5 das/dass begründen

Erllungsprozenttze

Legende Ia Ib II III IV V abb. 6: ergebnisse in den aufgaben zur Kommasetzung

abb. 7: ergebnisse der aufgaben zur „das/dass-schreibung“

ergebnisse in bezug zu den Kompetenzstufen

Abbildung 8 zeigt, dass mit geringer Abweichung im Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung drei Viertel der Aufgaben bis zum Regelstandard der Sekundarstufe I gelöst wurden. Die durchschnittlichen Landeswerte liegen in die- sem Bereich durchgängig, in den Kompetenzstufen III und V mit +11 % bzw. +13 % sogar deutlich über den Ergebnissen der letzten Testung im Jahr 2016. Die Abweichungen sind dabei

nicht allein durch die verschiedenen Schwerpunkte und die unterschiedliche Anzahl von Testitems zu erklären, mit de- nen die einzelnen Kompetenzstufen besetzt waren, sondern sind ein Beleg für höhere Leistungen in dieser Messung, denn auch in den wiederholt getesteten Bereichen wurden durchgängig höhere Erfüllungswerte erreicht.

96% 92%

83% 78%

53% 44%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Ia Ib II III IV V

Erfüllungsprozente

Kompetenzstufen

Aufgabe 1 (Getrennt- und Zusammenschreibung)

Aufgabe 2 (Nachschlagen)

Aufgabe 3 (Kommasetzung ergänzen)

Aufgabe 4 (Rechtschreibstrategien)

Aufgabe 5 (das/dass begründen)

(Schwarz markiert sind die durchschnittlichen Erfüllungswerte auf den Kompetenzstufen bezogen auf alle Aufgaben.)

Legende

abb. 8: Durchschnittliche erfüllungswerte einzelner aufgaben bezogen auf die Kompetenzstufen

In den Aufgaben zu grundlegenden satzbezogenen Regeln der Zeichensetzung wurden in einfachen Satzkonstrukti- onen, in denen markante Konjunktionen auf das fehlende Komma verwiesen, Erfüllungswerte zwischen 74 % und 85 % erreicht (Aufg. 3.1, 3.2, 3.3, KS II und III). In dem Beispiel des Satzgefüges mit Stirnsatz wurden die beiden fi niten Verbfor- men von 67 % der Schülerinnen und Schüler als Merkzeichen erkannt (Aufg. 3.5, KS III). In Satzkonstruktionen mit Relativ- sätzen wurden Erfüllungswerte von ca. 50 % erreicht (Aufg.

3.6, 3.9, 3.11, KS IV). Die schwierigsten Konstruktionen, die

Aufzählungen und Nebensätze verbanden, wurden von 33 % bzw. 34 % der Schülerinnen und Schüler gelöst (Aufg. 3.4, 3.7, KS V).

Die unabhängig vom Schwierigkeitsgrad der Teilaufgaben geringsten durchschnittlichen Erfüllungswerte wurden in den Aufgaben zur Wortartenerkennung erreicht (Aufg. 5).

Hierbei wurde die Konjunktion „dass“ von 65 % bzw. 76 % der Schülerinnen und Schüler in den Beispielsätzen richtig erkannt, in denen sie einen nachgestellten Nebensatz einlei- tet. In Frontstellung erkannten 39 % die Konjunktion.

hinweise Zur weiterarbeit

Für alle orthografi schen Schwerpunkte, die in dieser Er- fassung getestet wurde, gibt die Ergebnisanalyse wichtige Hinweise für die weiteren Unterrichtsarbeit.

Hinsichtlich der getrennt- und zusammenschreibung deu-

ten Fehler in der Schreibung der trennbaren Zusammenset- zungen auf Schwierigkeiten in der Anwendung des morpho- logischen Prinzips der Orthografi e hin (Aufg. 1.2a).

(4)

Seite 4 30.10.2019 – Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 6/2019 | LISA cba impressum

Herausgeber: Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA)

Redakteurin: Annette Adelmeyer

cba Sie dürfen das Material weiterverbreiten, bearbeiten, verändern und erweitern. Sie müssen den Urheber nennen und kennzeichnen, welche Änderungen sie vorgenommen haben. Sie müssen das Material und Veränderungen unter den gleichen Li- zenzbedingungen weitergeben. Die Rechte für Fotos, Abbildungen und Zitate für Quellen Dritter bleiben bei den jeweiligen Rechtein- habern.

Alle bisher erschienenen Informationsblätter finden Sie auch auf dem Bildungsserver Sachsen-Anhalt unter:

www.bildung-lsa.de/lisa-kurz-texte Wortanalyse, Wissen über Wortarten und das Beherrschen

des Zerlegens von Komposita sind unverzichtbare Grund- lagen zur Überwindung dieser Defizite. Bei fehlerhafter Zuordnung der Beispiele in den Aufgaben 1.1 und 1.2b sollte das syntaktische Prinzip der Schreibung reaktiviert wer- den. Grammatische Proben zur Satzanalyse (beispielsweise Erweiterungs- oder Umstellprobe), aber auch intonatorische Proben können hier helfen. Alternativschreibungen wie in den Aufgaben 1.2d und 1.2e müssen gesondert gelernt werden. Die Kenntnis der beiden Prinzipien erleichtert aber auch den Umgang mit solchen Herausforderungen, für die sich auch in Substantiv-Verb-Verbindungen viele Beispiele finden lassen.

Für die Überwindung der Defizite bei der Identifikation der Wortarten im Bereich der das/dass-Schreibung ist zu prüfen, inwieweit die Frontstellung des Artikels in der Apposition gegebenenfalls zu einer fehlerhaften Bestimmung geführt hat. Auch bei den Beispielen für Demonstrativ- und Relativ- pronomen sollte geprüft werden, welcher Art die fehlerhaf- ten Bestimmungen sind. Wurde in einem dieser Beispiele eine Konjunktion identifiziert, müssen ggf. Defizite im syn- taktischen Wissen behoben werden. Dabei ist die Vermitt- lung der pragmatischen Leistung der Konjunktion hilfreich, beispielsweise mithilfe eines Pronominalisierungstests.

In jedem Fall muss die mentale Kopplung der Schreibung

„dass“ an das voranstehende Komma vermieden werden (vgl. Aufg. 5.2). Für die Identifikation von Demonstrativ- pronomen eignen sich Intonationsproben ebenso wie die Kennzeichnung von Beziehungen innerhalb des Satzes bzw.

Textes durch Pfeile.

Unverzichtbare Orientierung für die kommasetzung bilden die finiten Verbformen der Teilsätze, was z. B. anhand des Stellungsfeldermodells für Sätze untersucht werden kann

[Vor-Vor- feld] Vor-

feld

linkes Verbfeld [bzw. linke Verbklammer]

Mittel- feld

rechtes Verbfeld [bzw.

rechte Verb- klammer]

Nach- feld

Die Besetzung der Felder anhand ausgewählter Satzbeispie- le, die von einfachen Aussage- über Frage- zu Teilsätzen aus Satzverbindungen oder Satzgefügen reichen, sensibilisiert für die Orientierungswirksamkeit der Verbformen.

Der umgang mit nachschlagewerken gehört zu den grund- legenden Kompetenzen der Sprachbildung. Neben dem Training der Wortsuche, v. a. anhand flektierter Beispiele, müssen auch die besonderen Informationsangebote der Wörterbücher vermittelt werden. So kann anhand einer ver- gleichenden Analyse der Zweck typographisch herausgeho- bener Informationskästen ermittelt werden (vgl. Aufg. 2.4c).

Zum Üben des Umgangs mit Betonung und Lautung eignen sich Übungen, bei denen in Texten einzelne Wörter nur in Lautschrift wiedergeben werden:

Kann man nach dem ersten Verb im Satz ein Pronomen einsetzen und damit erreichen, dass der Satz abgeschlossen ist?

Beispiel: „Ich freue mich (darüber), dass ihr kommt.“

„Anton ist ständig auf der Suche nach einem guten / rɛstoˈrãː/. In seinem /ˈfɪrtl̩/ gibt es eins, das ist nicht / va͜ it/ und dort arbeitet ein netter /‘o:bɐ/. Er isst dort gern /pɔmˈfʁɪt/ und trinkt dazu /d͜ʒu:s/.

Die Schülerinnen und Schüler schlagen deren richtige Schreibung im Wörterbuch nach und schreiben sie auf. An- schließend wird nach der Markierung der Wortbetonung in Beispielen ohne Lautschrift gesucht. Ebenso können Einträge mit Lautungshinweisen herausgesucht und vorgestellt wer- den (vgl. Material zu Aufg. 2: „Ararat“, „Arbitrage“, „Arc de Triomphe“, „Archetyp“, „Argon“, „Argot“, „Århus“, „Ariel“).

Vorteilhaft ist auch das selbstständige Erstellen von Wör- terbucheinträgen, die anschließend mit den Originalen verglichen werden.

Um weitere Sicherheit im Bereich der rechtschreibstrategi- en zu erlangen, sollte je nach Fehlerschwerpunkten Folgen- des trainiert werden: Zur Identifizierung des Wortstamms empfiehlt sich die Zerlegung der Beispielwörter in Morphe- me. Wortkarten, auf denen Infinitive und flektierte Formen fixiert sind, ermöglichen durch Abknicken der Funktionsmor- pheme das Erkennen des Stammmorphems:

E I N F Ä D E L N

E I N G E F Ä D E L T

Zur Sicherung der Stammschreibung können Wortfamilien gebildet und nach Wortarten sortiert werden (kraus, kräu- seln, Krause).

Grundlage dafür ist selbstverständlich ein stetig weiterent- wickelter Wortschatz, für dessen Aufbau das Aufgreifen und die Klärung weniger gebräuchlicher Lexik hilfreicher ist als deren Vermeidung. Regelmäßige Gespräche über Bedeutung und Schreibung solcher Wörter sensibilisiert für Strategien der Rechtschreibüberprüfung.

Grundsätzlich sollte es bei allen Arbeiten zur Rechtschrei- bung um das Erfassen der orthografischen Prinzipien gehen, die den Schreibungen zugrunde liegen, und nicht um die bloße Normerfüllung.

Weitere Aufgaben bietet das IQB auf seiner Webseite un- ter https://www.iqb.hu-berlin.de/vera/aufgaben/de1 an.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Ausgehend von den in dieser Vergleichsarbeit erkennbaren Schwierigkeiten und Problemen der Schülerinnen und Schü- ler bei der Bearbeitung der Aufgaben werden hier Anregun- gen

In Verbindung mit den oben erläuterten Befunden wird ein weiteres Charakteristikum von VERA im Vergleich zu anderen Formen von Leistungserhebungen, wie zum Beispiel Tests

Mit der Aufgabe werden Kompetenzen aus den Bereichen Fachwissen anwenden und Kommunizieren (AFB I-III) überprüft. Es geht um den sicheren Umgang mit chemi- scher Fachsprache,

Die höchsten absoluten Erfüllungswerte wurden in den Aufgaben zu grundlegenden wortbezogenen Regeln der Orthografi e, hier der getrennt- und zusammenschreibung, erreicht (vgl.

Auf den Kompetenzstufen II und III wurden die höchsten Erfüllungswerte im Umgang mit dem Hypertext erreicht, wobei dem Kompetenzbereich II für den literarischen Text

Im landesweiten Durchschnitt waren 53 % bis 54 % der Schülerinnen und Schüler in der Lage, zu erkennen, dass in den vorliegenden Beispielen ein Bestim- mungswort mehrfach

6: Durchschnittliche Erfüllungswerte einzelner Aufgaben bezogen auf die Kompetenzstufen im Bereich Orthografie (Schwarz markiert sind die durchschnittlichen Erfüllungswerte auf

Auch im Umgang mit dem argumentierenden Text lösten 41 % der Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, in der zur Informationswiedergabe Wertung und Informa- tion unterschieden